7 er-" genommen werden, da stärkeres Sätzen die Wirkung des Sauerteigs und die Lockerung des Teiges beeinträchtigt.

Der fertige Teig soll nicht lange st e h e n, sondern mög­lichst sofort gewirkt werden.

Die einzelnen Laibe müssen tüchtig durchgewirkt werden.

Die fertig gewirkten Brote müssen sofort nach dem Wirken mit Wasser bestrichen werden und müssen bis zum Einschiehen feucht gehalten werden, damit sie nicht reihen.

Die runden in Körbe gesetzten Brote werden am besten mit der Hand, die langen Brote, die nicht auf Tücher, sondern frei auf gestnn'n> Diele gesetzt werden, mit einem Streichwisch gestrichen.

Bor dem Ein schießen wird das Brot noch einmal tüchig gestrichen, damit die Oberfläche möglichst glatt wird.

Roggcnmehl darf ja nicht zu reif sein: so­bald sich aus der Oberfläche kleine misse und Sprünge zeigen, muh mit dem Streichen der Brote und mit dem Einschießen be­gonnen werden.

Die Brote müssen gestupft werden, damit sie nicht hohl werden, und zwar um so stärker, je weniger Reife sie. haben.

Die Roggenbrote müssen in Dampf eingeschossen werden und zwar möglichst rasch in der Weise, daß die zuletzt gewirkt! Zuerst in den Ofen kommen.

Natürlich ist dafür Sorge zu trage?, daß alle Brote zum Einschießen möglichst gleichmäßig reif sind, indem die zu­erst gewirkten möglichst weit unten, die anderen immer weiter oben aufgeftell: werden.

Die Brote sollen frei sitzen im Ofen mit mindestens 5 Ctm. Li stand. 23 Minuten, nachdem alle Brote im Ofen sind, muß der Dampfabzug und die Ofentürc geöffnet wer­den, damit der Dampf möglichst rasch und gründlich abziehen kann.

Der Zug muß so lange offen bleiben, bis das Brot vollständig -mögen Hai. Muß das Brot zusammcngerückt wer- v den, damit nachgeschossen werden kann, so darf damit erst nach 1Min uten begonnen werde», da die Brote, wenn zu bald zusammcngerückt, an den Seiten aufspringen. Es ist zu vermeiden, zu große Teige auf einmal zu mach.-; , damit das Wttkcn nicht zu lange dauert und die Brote im Ofen nicht zn dicht geschossen werden müssen.

F Betrieben, wo nur ein Geselle oder Lehrling arbeitet, sollten mchr mehr als 40 Brote aus einmal gemht werden.

Vorstehende Perhakungemaßregeln müssen gc;.a wer­

den, wenn unter 106 Pfund Mehl inms 50

Pfund Rvggenmehl enthalten sind, >.i . i. dagegen

send Roc-,, so kann

die Mehlmischnng weniger als 50 Pst' das Brot ip der bei uns üblichen Weise gem. -t . erden und muß aut; nicht mit Wasser bestrichen werden.

Di Vorschriften über die Führung und das Einschießen müsse» jedoch eingehalten werden.

Wird Sonntags nicht gebacken, so wird Samstags vom letzten Vurteig ein halbes Pstund weagenommen, dieses nach Schluß der Arbeit mit einem halben Liter kalten Was­

sers gan, fein vergrisf.-n und ein halbes Pfund Mehl dazu ge-

ühlei

nommcn. Der fertige Sauer wird zugeüeckr und in einen Kühlen Raum gestellt.

Am Er nutag wird dann der Saue, in der unten angegebe­nen Weise angefrischt und vermehrt.

l!m dem Sauer stets gleichmäßig.- Triebkraft zu erhalten, cmpstehlt es sich, demselben ein Mnl in der Woche beim ersten Aiistischci: 100 Gr. Zucker zuzusetzen.

(Fortsetzung folgt.)

Der Weltkrieg.

WTB. Großes Hauptquartier, 19. März. (Amtlich.)

Westlicher Qrieg:scha«pLatz:'s -

In dm letzten Tageil wurde ein Landstrich zwischen der GegenO von Arras und der Aisne von uns planmäßig geräumt. Tie tauge vorbereiteten strategischen Bewe­gungen wurden ohne Störung durch den nur zögernd folgenden Feind durchgeführt. Sicherungen verschleierten durch Umsicht und tatkräftiges Verhalten das Verlassen der L-tellungen und den Abmarsch der Truppen.

In dem ausgegebenen Gebiet sind die dem Feinde nützlichen Verkehrsanlagen zerstört worden. Ein Teil der Bevöuerung wurde, mit einem Vorrat, an Lebensmitteln für 5 Tage ausgestattet, ^urückgelassen.

Gestern war nahe der Küste, an der Artois-Front und auf beider! Maasufern die Gefechtstätigkeit lebhaft.

Nachmittags stürmten Kompagnien oft bewährter Re­gimenter im südöstlichen Teil des Waldes von Malan- vourt (linkes Maasufer) und auf dem Osthang der Höhe 304 mehrere französische Grabenlinien in 500 und MO Metern Breite und führten 8 Offiziere und 485 Mann, sowie mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer zurück. Nächtliche Gegenangriffe der Franzosen sind abgewiesen worden.

Auch am Südhang der Höhe Toter Mann brachte ein Vorstoß von Sturmtruppen mehrere Gefangene ein.

Auf dem Ostuf er der Maas scheiterte, wie am Vortage, frühmorgens der Angriff mehrerer französischer Kompagnien nördlich der Chambrettes Fe. ^

Oe -iicher Kriegsschauplatz:/ -

Keine besonderen- Ereignisse. ) .

t dornschr Front:

Tie Kämpfe zwischen Ochrida- und Prespa-See und im Becken von Monastir wurden gestern fortgesetzt. In der Seenenge und nordwestlich von Monastir sind die Fraii- 's- il znrückgeschcagen worden. Nördlich der Stadt i allen sie bei rücksichtslosem Einsatz, ihrer,-Truppen ge- / . n Gttänöegewinn erreicht. st

Test ich des Doiransecs ist der BahnhofPoroi nach rrreibnng der Engländer wieder von uns be­

st-er Erste Gctter-'lqnM'ticrincister: Lndend-oaff.

begehrte Bapanme darunter, dasnach hartem Kämpf mit deutschen Nachhuren genommen" wurde. Ter kleinen deutschen Nachhut gegenüber mußten also die Engländer erhebliche Truppenmassen einsetzen, die schwer und, wie wir aus dem deutschen Bericht wissen, mit großen Ver-2 - lüsten zu kämpfen hatten, um in den Besitz des längst ! Zerlassenen Städtchens zu gelangen.Bapanme ist vom ! 'Feinde (d. h. von den Deutschen) systematisch geplün­dert worden. Alle Privathänscr und öffentlichen Ge­bäude sind zerstört und alle wertvollen Gegenstände fort­geschleppt oder verbrannt." So meldet der englische Be­richt. Daß der Deutsche keine'Wertgegenstände plündert, braucht inan zwar nicht zu beweisen, für jeden Deutschen ist das selbstverständlich,' aber draußen und drüben werden es ja avohl viele glauben, wenn der ehrenwerte Haigh es behauptet, von den Ententevölkern natürlich ganz ab­gesehen. Biele Herrlichkeiten wird es ja Wohl allerdings in Bapanme und in den übrigen eroberten Gebieten nicht mehr zn holen geben; wohin sie. gekommen sind, darüber können die feindlichen Flieger und die englische Artillerie die beste Auskunft geben. Für die uneigennützigen, ehr­lichen englischen Soldaten mag es aber schmerzlich sein, alsSieger" in eine Stadt zu kommen, wo es! nichts zu plündern gibt, und auch den englischen General­stab wird es peinlich berühren, in Bapanme, das viel­leicht znm Sitz des Hauptquartiers ausersehen war, statt behaglicher. Quartiere rauchende Trümmerhaufen, statt, des erhofften Picadilly die stummen Zeugen der Zerstörungs­kraft amerikanischer Granaten vorzufinden. Den richtigen Engländer, der bekanntlich die Bequemlichkeit mehr liebt als verschiedenes andere in der Welt, mag bas recht unaltgenehm berühren. Wer Unrecht hat, der schimpft, und wer sich blamiert hat, der ärgert sich. Und so suchen nun die Engländer ihren Aerger sich weidlich von itzren schönen Seelen wegzuschimpsen. Wir möchten nur das vergnügte Gesicht unseres Hindenburg gesehen haben, als ihm die englischen Berichte vorgelegt wurden; ein be­freiendes Lachen mag die Brust des neidlichen Recken erschüttert haben und vielleicht dachte er an Bismarcks bekanntes Wort:Dar lack i öwer!"

Auch die Franzosen waren so glücklich, einigeziem­lich lebhafte Gefechte mit Nachhut abteilungen" zu haben, die man höre und staunezu Gunsten der Fran­zosen endeten".

In den Luftkämpfen am Samstag an der West­front wurden 22 feindliche Flugzeuge abgeschossen, wäh­rend auf deutscher Seite drei Maschinen verloren gingen. Unsere Marineflieger belegten außerdem die Hafenanlagen und Gaswerke des englischen Hafens Dover mit Spreng- nnd Brandbomben. In der Nacht vom Freitag zum Samstag.kam der 39. Angriff unserer Marineluftschiffe auf England zur Ausführung und zwar wurden London und die südöstlichen Grafschaften erfolgreich mit Bomben belegt. Der ganze Abwehrapparat in Südengland war alarmiert, die Abwehrgeschütze krachten an allen Ecken und Enden, mächtige Scheinwerfer suchten den nächt­lichen Himmel ab und zahlreiche Flieger stiegen ans, um den Kampf anfznnehmen, sie konnten aber nicht an die Luftschiffe hcrankoinmen. Trotz eines starken Sturmes, der sich sodann erhob, gelangten die Zeppeline glücklich über den Kanal zurück. Sie nahmen den Weg über Frankreich und dabei ist leiderL. 39" bei Compiegne, nordöstlich von Paris, aus einer Höhe vqn 3500 Meter von einem französischen Abwehrgeschütz getroffen und znm Absturz gebracht worden.

So etwas ist dep Engländern und Franzosen iR ihrem Leben noch nicht passiert: Täglich erobern sie dpiische Gräben, Städte und Dörfer in einem Umsaics und mil einer Geschwindigkeit, daß die Infanterie schon gar nicht mehr Nachkommen kann, so daß die Reiterei die Vepo.gung der Boches aufnehmen muß. Drei Städte und üver 00 Dörfer haben allein die Engländer erobert.

das ist mehr, als die ganze Offensive vom 1- Iiuli bis Mitte Qc.oder 1917 mit eine

einem Verlust von über 500000 Mann oen. (-. am Bundesgenossen zusammen eingebracht hatte. L-l'it zwei Städten und ein paar Dutzend ge­wonnener Dörfer können dazu noch die Franzosen auf- ivarcen Der große Augenblick ist gekommen. So könnte es wenigstens der großen Menge in Paris und London scheinen, wenn sie die Berichte ihrer resp. Generalstäbe vorgcsetzl s.sinnnit. In Wirklichkeit liegt die Sache etwas anders. Die englische Heeresleitung ist in maßlose Wi'R Doer deit Streich versetzt worden, den ihr Hindenburg gegen alles Erwarten gespielt hat- So zählt der englische Bericht vom 17. ds. Mts. eine Reihe voneroberten" Orten südlich und nördlich Her Summe- E chM LnM>

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 19. März. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Zwischen vcr Avre und der Oise rückten die französischen Truppen während der Nacht ernstlich vor. Das ganze Gelände, das zwischen den früheren Linien und der Straße vonGH o n e nach N o y on und von Damcry bis zur Höhe vcm Lag:::, erobert wurde, ist in ihrem Besitz. Einige ziemlich lebhafte Gefechte mit deutschen Nachhutabteilungen

endeten zu Gunsten der Franzosen. Sie schädigten die Verfolgung icr Weise. Diese dauert nördlich der Straße von Noyon

in keiner Weise

Sr^bnis für sie. Die Franzosen machten Gefangene. Sonst W«rall ruhlhe Nacht. ,

Slug wesen: Am 17. Mürz schoß Hauptmanu Guyne- mer sein L5. deutsches Flugzeug ab. Zwei weitere Apparate, dir von französischen Fliegern angegriffen wurden, gcngen auf dem Erdboden in Trümmer, der eine nördlich von Cerny der Lanncy, der andere östlich von Roye. Nach neuen Meldungen muß den am 16. März abgeschossenen 9 deutschen Flug­zeugen ein weiteres beigesügt werden, das bei Chaoonnes niedcr-

Abends: Bon der Avre bis zur Aisne dauerte der Vormarsch unserer Truppen aus einer Front von über 60 Kilometern cm Lause des Tages an. Nördlich der Avre rückie unsere Kavallerie beul« früh In Neste ein. Wir schickten scnort ruqsre Pa­trouillen gegen die Somme vor und lieferten mehrere Gcpchc,- gegen feindliche Nachhuten, die schwachen Widerstand Ir.qnen Die Einwohner von Reste begrüßte» unsere Truppen m,c Zu- rufen. Nordöstlich von Lassignh haben wir zur gegenwa^'-jp:'. Stunde unseren Bormarsch in einer Tiefe von Ä! Kilv-il-v-n; in der Richtung auf Ham durchgesührt. Weiter südlich bestr-'r. unsere Kavallerie und leichte Truppenabteilungcn, die das Lin- Tal entlang zogen, heute früh gegen 10 Uhr N o r> o n.

Zwischen Oise und Soissons ist die ganze erste den--, Linie, sowie die Dörfer Charlespont, Morsain, Nouorvn o >r Vingre in unsere Macht gekommen. Wir haben auf der Hoch­fläche nördlich von Soissons Fuß gefaßt und Lroe in der Gegend von Reims besegt. Einen Handstreich gegen Le Pompelle wiesen wir leicht zurück. In der Champagne zirmNch lebhafter Artilleriekampf in den Abschnitten der Buitc-de-Mes- nii und Massiges.

Auf dem linken Maasufer beschoß der Feind heftig unsere Stellungen vom Wald von Aoocourt bis zum toten Mann. Unsere Artillerie erwiderte energisch auf das feindliche Artilleriefeuer. Auf dem rechten Ufer wurde ein Angriff der Deutschen gegen unsere Gräben in der Gegend von Chambrettes durch Sperrfeuer glatt angehalten.

Belgischer Bericht: Sowohl östlich von Ramscapcllc und Pervyse, wie bei Dixmuiden und Steenstraate war die gegen­seitige Artillerietätigkeit groß. Nördlich von Dixmujdcii lebhaf­ter Handgranatenkampf.

Der englische Bericht.

WTB. London, 19. März. Amtlicher Bericht von gestern: Feindliche Nachhuten zurückdrückend, rückten unsere Truppen in den letzten 24 Stunden einige Meilen vor und zwar bis zur Tiefe von IG Meilen an den Plätzen an der annähernd 45 Mei- knr südlich ^Lüaulnes bis in die Nachbarschaft von Arrgs^ich

erstreckende,: Front. Außer Mesle, Chaulnes und Pe­rune gewannen wir den Besitz vo» über 60 Dörfer. In: Verlaufe des Luftkampses wurden 7 deutsche Flugzeuge zerstört und 9 besclstidigt. 8 von unseren Flugzeugen werden oermißl.

Mesopotamien: Bei dem Komps am rechten Tigrisufer am Mittwoch wurden die türkischen Nachhuten von den Hügel» bis zu der starken Stellung getrieben, die die Eisenbahnstation Muckaidn deckt. Wir nahmen die Stellung am frühen Morgen des Donnerstag. Am Nachmittag war die gesamte feindliche Streitinachu, die aus den lleberresten von drei Divisionen be­stand. in voller Flucht in der Richtung aus Samara.

Der Kriez zur See.

^ Berlin, 19. März. (Amtlich.) Neuerdings sind von unseren Unterseebooten im Englischen Kanal, im Atkmtik und in der Nordsee insgesamt 110 000 Bruttore­gistertonnen versenkt worden. Unter anderem befinden sich nach den bisher eingegangenen ausführlichen Mel­dungen der Unterseeboote unter den versenkten Schissen der englische bewaffnete Dampfer Eonnanght (2648 T.), eine englische unbekannte bewaffnete Bark von 1200 T-, die englischen Segler Adelaide, Mac L'oan, Abaja, Gaz-elle und Utocia, die englischen Fischdampfer Rcdkap und H. Ingram, ferner zwei unbekannte englische Dampfer von etwa 5000 und 9500 T., der italienische Dampfer Cavour (1929 T.), sowie ein unbekannter italienischer Dampfer von etwa 3000 T., der belgische Dampfer Hainant, der russische Segler Sankt Theodor, ein großer unbekannter Tankdämpfer von etwa 6000 T. und ein uubekanntei Frachtdampfer von etwa 5000 T., der spanische Dampfer Gracia (3129 T.), der griechische Dampfer Thodorosf Pangalos (2838 T.), die norwegischen Dampfer Sta- vangcr, Lars Forstenas, Thode Fagel und der norwe­gische Segler Hermes.

Der Chef des Admiralstqbs der Marine.

Als versenkt werden weiter gemeldet: Tie englischen Danipfer Tillie Corthie (382 BRT.), Enay Lodge (3223 T.), Pandergrove (4327 T.), der französische Dampfer Ohia (8719 T.), die amerikanischen Dampfer knach Reuter) Vigilantia, Illinois (5225 T.), City of Mem­phis (5232 T.), der holländische Segler Angelina (88 T.), die norwegischen Dampfer Storaas (3047 T., Ronald (3221 T.), Solferino (1155 T.), Alfred, der dänische Dampfer Vivina (425 T.), der japanische Dampfer Zemra Marn (994 T.).

Der norwegische Dampfer Avance (273 T.), mit 200 Tonnen Lebensmittel von Rotterdam nach London unter­wegs, ist als Prise nach Zeebrügge eingebracht worden.

' ° Christiarna, 19. März. Der norwegische Reeder­verband hat die Anregung des Steuermannsverbands, die norwegischen Handelsschiffe zu bewaffnen, abgelehnt. Die Verhandlungen über das Schicksal der 500 nor­wegischen Seeleute, die sich arbeitslos irr England auf­halten, werden zwischen England und Norwegen fortge­setzt. Ein Teil der Leute soll voraussichtlich in der lau­fenden Woche auf englischen Dampfern znrückgeschickt werden.

Der Krieg mtt Italien.

WTB. Wien, 19. März. Italienischer Kriegsschau­platz: An der küstenländischen Front rege Fliegertätig­keit und zeitweise lebhaftes Geschützseuer. Im Etschtal wurden me-rere Ortschaften von einem feindlichen Luft-, schiff mit Bomben belegt. Südlich des Stilsser Joch er­oberte' eines unserer Alpinen Detachements die beherr­schende Felsspitze der Hohen -Schneid.

Die Amwälzung in Rußlands

Petersburg, 19. März. Wie verlautet, beabsich­tigt die provisortsche Regierung, den 13jährigen Groß- fürsten-Thronfolger zum Zaren auszurufen.

Tie provisorische Regierung hat die Vertreter Ruß­lands im Ausland von der Umwälzung amtlich in Kennt­nis gesetzt und betont, daß sie die von der gefallenen Re­gierung übernommenen internationalen Verpflichtungen anerkenne.

Wien, -19. März. Nach hierher gelangter! Nach­richten ist der Zar ganz znsammengebrochen.

Tie Zarin machte (nach amerikanischer Meldung) einen Selbstmordversuch, als sie die Abdankung des Zaren erfuhr.

Kopenhagen, 19. März. Hier wird die Lage in Rußland anders beurteilt, als die amtlicheil Kreise in London anfangs sic darstellten. Man glaubt nicht, daß

der Zar sein letztes Wort gesprochen habe, daß vielmehr Großfürst Michael durch die Ueoernahme der Regent­schaft dem Zaren nur einen Zeitgewinn verschaffen wollte

London, 19. März. TieMorning Post" schreibt die gestürzte Regierung habe zwar den Vertrag unter­zeichnet, daß Rußland keinen Sonderfrieden 'schließe» werde, aber es habe den Vorbehalt gemacht, daß es im Falle einer Revolution den Sonderfrieden schließen dürfe. In Deutschland sei dies wohlbekannt.

Chl'istiania, 19. März. Es wird gemeldet, die Sozialdemokraten in Ostrowo bei Petersburg hätten eine eigene Regierung eingesetzt. (Die Enttäuschung über Mil- jukow und Rodzianko wäre darnach sehr bald einge­treten. D. Schr.)

Kopenhagen, 19. März. Eine Petersburger Mel­dung von interessierter Seite will den Tod Stürmers so darsteklen, als ob Stürmer beim Anblick der ihn verhaftenden Revolutionäre vor Schreck vom Schlag ge­troffen worden sei. (So nervenschwach dürfte der ehe­malige Ministerpräsident doch wohl nicht gewesen sein. D. Schr.)

, Rom, 19. März. Die TurinerStampa" meldet, daß man in London und Paris anfange, wegen der Entwicklung der Umwälzung in Rußlanö Besorgnis zu hegen. Durch die Plünderungen und Verwüstungen wer­den große Mengen von Lebensmitteln vernichtet und es halte schwer, Ersatz zu schaffen. Die sozialistischen Ele­mente, auf die man sich! stützte, werden gewalttätig. (Die England unbequeme Regierung zu stürzen, wären die Massen schon recht gewesen; da das Ziel erreicht