Druckpreiserhöhung. Vom '-Deutschen Bnch- brucker-Berein und Tarifamt Deutscher Buchdrucker wird .ins geschrieben: Infolge der zunehmenden Teuerung De»'- Lebenshaltung konnten sich die Buchdruckereibesitzer im ganzen deutschen Reiche der seitens der Arbeiterschaft an sie gestellten Forderung nach weiteren Teuerungszu­lagen nicht verschließen. Dem Ansinnen der Gehilfen­schaft entsprechend wurde eine weitere Teuerungszulage ab 1. Oktober gewährt. Für die Buchdrnckereibesitzer ergibt sich daher, im Zusammenhänge mit den übrigen gestiegenen Betriebskosten, ebenfalls die Notwendigkeit einer weiteren Erhöhung der 'Trucksachenpreise. Es werden die tariflichen Grundpreise eine weitere Steigerung um 10 Prozent für neue und 5 Prozent für laufende Auf­träge erfahren, so daß auch die Friedenspreise eine 30- bzw. 25prozentige Erhöhung kommt, wobei die Papier­kosten unter Zugrundelegung des jeweiligen Tagespreises besonders zu berechnen sind.

Deutliche Anschrift- ' ins Feld! Seit einiger Zeit mehren sich in auffälliger Weise die Feldpostsen- dungcn, in deren Aufschri t der Truppenteil des Em­pfängers mit undeutlicher Abkürzung bezeichnet ist, wie z. B.R. O. A.-K." d. h.Reserve-Offizier-Aspiranten- Knrsns",3. K. K. F. G. G. R." d.§h.3. Kompagnie Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment" und anderes mehr. 'Ta solche Aufschriften von den Postbeamten schwer oder überhaupt nicht entziffert werden können, erleiden oie Sendungen Verzögerungen oder müssen an den Ab­sender zurückgesandt werden. Es kann also den Ab­sendern in ihrem eigenen und der Empfänger.Interesse nur dringend geraten werden, in der Aufschrift der Feld­postsendungen alle unverständlichen Abkürzungen zu unter­lassen und den Truppenteil in deutlicher Form anzugeben.

Dev militärische Urlaub. Kriegsminister von Stein hat auf eine diesbezügliche Anfrage folgenden Bescheid gegeben: In zahlreichen Verbänden der Armee begeht die Anordnung, daß die sehr verschiedene Reisedauer auf den Urlaub nicht anzurechnen ist. Tiefe an sich be­rechtigte und zweckmäßige Maßnahme kann nicht ohne weiteres auf die ganze Armee ausgedehnt werden, weil bei der großen Zahl von Kriegsschauplätzen und der viel­seitigen Verwendung der Truppen die dienstlichen Ver­hältnisse in erheblichem Maße voneinander abweichen und verschiedenartige Regelung -wr Urlaubsverhältnisse er­fordern. Das Kriegsminis n hat die obersten Kom- mandovehörden aber daran, Angewiesen, daß grundsätzlich augestrebt werden muß, oem Mann innerhalb eines Jahres mindestens einmal ausreichenden Urlaub zu er­teilen und dabei die Reisedauer nicht anzurechnen. Die näheren Bestimmungen über die Erteilung dieses Ur­laubs lob einmalige Beurlaubung oder mehrmalige kürzere usw.) und die Art der Berücksichtigung der verschiedenen Reisedauer muß indessen dem Ermessen der Kommando- - behörden und der Truppenkommandeure überlassen bleiben.

Ilchresgedenkwge tos LnndWehr-3nf.-Regts. Nr. 119. 13.-15. 12. 1914.

- LlLr. M.1 Der Neuner ariü mit üeranaekübrten 'kracken

Kräfi'.'l Steinlm., und die Höhe 425 südlich davon'an,'wurde mehrmals ballig adgeschlaaen, dis es seiner sehr protzen lieber» legenheit an Geschützen und Mannschaften gelang, Fuß zu fassen, mach Eintreffen eigener Verstärkungen wurde in blutigen Kämp­fen den Franzosen das verlorene Gelände wieder abgenommen. ?.?b .diiuzosische Jäger-Bataillon Nr. 5 wurde hierbei fast voll­ständig aufgerieben.

Fahresgedenktage des Infanterie-Regts. Nr. 128.

13.-16. 12. 1914.

(Kr. M) Bei Gizyce bekam das Regiment aufs neue Füh­lung mit dem Feind und warf ihn in fortgesetzten Verfolgungs- Kämpfen bis östlich der Bznra zurück, wo er sich in starker Be­festigung ne» geordnet stellte.

Tie Detaillisten und der Hilfsdienst.

Berliner LetaMsteu-Vereiuigungen haben sich zu einem Arbeitsausschuß zusammengeschlossen, der sich dem Kriegs­amt iu Fragen des Hilfsdienstes, soweit sie die Kreise der Tetaillisten-Geschäste betreffen, zur Verfügung stellt. Weiteren geeigneten Organisationen des Detailhandels soll die Möglichkeit des Beitritts offen bleiben. In dein Ausschuß sotten die Interessen der Arbeitgeber und der Angestellten gleich vertreten sein. Tie Maßnahme be­zweckt, Schädigungen des Detaillisteugewerbes tunlichst zu vermeiden und die Versorgung der Bevölkerung mit den Waren des täglichen Bedarfs ausrecht zu erhalten.

- Keine Arbeitsvermittlung des Kriegsamts. In weiten Kreisen der Bevölkerung, besonders unter den Frauen, scheint die irrtümliche Auffassung zu herrschen, daß das Kriegsamt Arbeitsstellen vernttt le. Ties ist nicht der Fall. Arbeitsuchende müssen sich au die öffent­lichen Arbeitsnachweise wenden, denen vom Kriegsamt aus jede Unterstützung zuteil wird. Außerdem werden durch die Kriegsamtsstellcn iu der Provinz, sowie durch die stellv. Generalkommandos demnächst Bekannt­machungen erlassen werden, die zur freiwilligen Meldung von Arbeitskräften aufrufeu. Aus diesen Aufrufen wird zu ersehen sein, wo Meldungen entgegengeuommen werden.

Massenspeismrg. Nach einer Meldung aus Berlin wird im Kriegsamt ernstlich der Gedanke der Zwangsmassenspeisung erwogen, während das KriegSer- uühruugsamt bisher nur den Bundesregierungen die Ver- wittigung von Beiträgen zu den Kosten nahegelegt hat. Eine Korrespondenz Witt erfahren haben, daß die Zwüuasmassenspeisllng in der Weise gedacht sei, daß der Familie Morgen-, Mittag- und Abendmahlzeit und die nötige Menge Brot geliefert werde. Diese Speisung soll allgemein sein und sich auf alle Bevölkernngsschichten ohne Ausnahme erstrecken. Wieweit diese Angaben begründet sind, läßt sich zurzeit nicht nachprüfen.

Württemberg.

(-) Stuttgart, 11. Dez. Gestern fand im Stadt­garten eine Landesausschnßsitzung des Bundes der Land­wirte unter dem Vorsitz von Öekvnomierat Schinid- Platzhof statt, die sich mit inneren geschäftlichen Anae.egen- heiten des Bundes befaßte. Nachmittags schloß sich daran eine Vertrauensmänner-Versammlung, die aus dem gan­zen Lande sehr zahlreich besucht war. Der bayerische Land-,und Reichsmasobaeordnete Oekonomierat Weiln-

böck sprach über die wirtschaftlichen Ausgaben der deut­schen Landwirte und die Tätigkeit des Bundes der Land­wirte im Krieg und die Aufgaben nach dem Krieg, lieber. die Arbeiten des Landtags berichtete Oekonomierat Abg. Ktröbel-Ulm. Er kam auf die vielen! Fehler zu sprechen, die in der Volksernährung gemacht worden find und betonte, daß ein großer Teil derselben hätte ver­mieden werden können, wenn man von Anfang an den Rat und die Mitarbeit der landwirtschaftlichen Sachver­ständigen beigezogen und beachtet hätte. In der Ent­nahme der Kartoffeln von den Erzeugern sei man zu weit gegangen und es sei dringend zu hoffen, .daß wenig­stens eine genügende Menge von Saatkartoffeln ihnen Vorbehalten bleibe, sonst würden die Folgen unübersehbar lein. Die Redner ernteten lebhaften Beifall.

(-) Stuttgart, 12. Dez. (Sturz aus dem Fenster.) Gestern vormittag fiel ein 70 Jahre alter Monn infolge llebergewichts aus einem Fenster in einem .Hanse der Hasenbergstraße in den Hof. Der Mjann er­litt schwere Verletzungen und starb bald darauf.

(-) Stuttgart, 12. Dez. (Obst- und Gemüsegroß­markt) Der heutige Obstgroßmarkt war spärlich beschickt, die Verkäufer wurden deshalb um die wenigen Körbe be­stürmt. Die schönen Aepfcl waren allebestellt". Auch auf dem Gemüsegroßmarkt macht sich die Einwinte­rung benrerkbar; die lebhafte Nachfrage konnte nicht be­friedig: w?rden. Tie Großverbraucher haben in letzter Zeit bedeutende Mengen ans der Umgebung abgefahren.

(-) Feucrbach, 12. Dez. (Z ndem Explosions- nn glück.) In der Klischecfabrik der Gebrüder Lünig waren Personen im Alter von 1418 Jahren beschäftigt. Die bürgerlichen Kollegien haben beschlössen, jeder der betroffenen Familien aus der Stadtkasse 100 Mk. aus- znbczahlen. Der König hat selbst je weitere 50 Mk. llnterstützung zur Verfügung gestellt. Ein Teil der Fabrik, in der das Unglück sich ereignete, lag auf der Fenerbachec Heide. Er sei, wie dieSchwab. Tagwacht" berichtet, von den Inhabern Arthur und Emil Lünig nach und nach in die Stadt hereingezogen worden, ohne daß den Behörden die vorgeschriebene Anzeige gemacht worden sei.

(-) Markgröningen, 12. Tez. (Milch opfer­tag.) Ans Veranlassung der Lehrerin Frl. Wolf wurde hier ein ,.Milchopfertag" veranstaltet, dessen Ertrag den Verwundeten zugute kommen sollte. Im ganzen konnten l08 Flaschen aogeliefert werden.

(-> Oberndorf, 12. Dez. (Reiche Spende.) Die bürgerliche«: Kollegien haben zur Beschaffung des Geläutes der neuen evangelischen Stadtkirche den Beitrag von 20! >0 Mk. verwilligt.

Mnimafftrches Wetter.

Ter Einbruch des neuen Luftwirbels hat sich zwar verzögert, aber der Gegendruck vermochte ihn nicht fern-, znhalten. Für Donnerstag und Freitag ist meist be­decktes und vorwiegend naßkaltes Wetter zu erwarten.

Druck u. Verlag der V. Hosmrmn'schen Buchdruckern Wttbdad Verantrveittich : E. Reinhardt daselbst.

Teiawaren-Verkauf.

Gegen Lebensmittelmarke M 11

kommt bei den Kaufleuten und Kleinhändlern eine Sendung Teigwaren vom IN bis 17. Dezember d. I. zum Verkauf. Es werden abgegeben

auf eine gelbe Marke: 175 Gramm Teigwaren zum Preise

18 Pfg. für Wasferware 25 Pfg. für Auszugsware 28 Pfg. für Eierteigware. Auf eine blaue Marke kommt die doppelte und auf eine rote die dreifache Menge.

Es ist schon öfters die Beobachtung gemacht worden, daß die Kauflente und Kleinhändler lose Lebensmittelmarken an­nehmen. Dies ist verboten. Bei jedem Warenbezug ist das "anze Lebensmittelbuch vorznzeigeu. Die Abtrennung der Marken erfolgt nur durch die Lebensmittelverkaufsstelte. Es wird erwartet, daß diese Bestimmung genau eingehalten wird.

Wildbad, den 13. Dezember IS16.

Stadtfchultheißenamt: Stellv. Eger.

Einladung. ^

Zur Lösung von

MjahrswnnWnltebnnaskarttn

wird auch Heuer wieder eingeladen.

Die Karten können beim Amtsdiener und den Schutz­leuten in Einpfang genommen werden.

Die eingegangenen' Beträge werden auf Neujahr zur Unterstützung von Armen, na Mich solcher, die nicht in öffent­licher Armenunterstützung stehen, verwendet werden.

Die Namen der Kartenlöser werden noch vor Neujahr bekannt gegeben mit dem Hinweis, daß derjenige, welcher eine solche Karte erwirbt auf diese Wette seine Neujahrs­gratulation darbringt und auch seinerseits auf Besuche oder Kartenzusendungen verzichtet.

Wildbad, den 7. Dezember 1916.

Sta'ttschnltheiß: Stellv. Eger.

Ev. Stadtpfarrer: Rösler. Kath. Stadtpfarrer: Fischer.

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