besonders in Rechnung zu stellen. Er muß vom Ver­käufer in den Preis einkalkuliert werden.

Es wird darauf hingewiesen, daß das Gesetz über den Warenumsatzstempel im Reichsgesetzblatt 1916, Nr. 148, und die Ausführungsbestimmungen dazu im sten- tralbtatt für das Deutsche Reich, 1916, Nr. 40, ver­öffentlicht worden sind. Beide Drucksachen können durcki den Buchhandel bezogen werden.

Es ist ferner in Vorbereitung die Ausarbeitung von Verwaltungsgrundsätzen, durch die viele sofort aufgctmnlte Zweifelsfragen beantwortet werden. Es ist zu erwarten, daß diese Grundsätze im Laufe des Oktober fertiggestellt und ebenfalls im Buchhandel erhältlich sein werden.

Seefische. Die unerhörten künstlichen Preis­steigerungen best'Seefischen, die den Artikel vom Tisch des kleinen Mannes vollständig verdrängt haben, ver­anlassen das Kriegsernährungsamt,. Höchstpreise einzn- führen. Diese werden aber nicht zum Ziele führen, so­lange, wie aus Berlin gemeldet wird, zahllose Händler und Agenten den vom Fang heimkehrenden Seefischern auflauern und ihnen die ganze Beute zu jedem Preis abnehmen, um sie an Fleischfabriken weiterzuverkaufen, die d " ' Fischwurst, Fischbutter usw. Herstellen und zu

tck .. .. 'i absetzen. So verschwinden die frischen Fische überhan >t vom Markt und die Höchstpreise sind gegenstandslos. Das Oberkommando in den Marken hat daher die Herstellung von Brühwürsten aus Fischfleisch verboten.

Vermischtes.

Eine neue Turbine- Ein Wiener Ingenieur soll nach der §(orr Wilhelm eine Erwononogasturliine erfunden haben, die nur ein Drittel des Gewichts der seitherigen leichtesten Turbine, dagegen dreifache Kräfte, twicnlung. Schnelligkeit und dreifachen Aktionsradius besitzen. Sie habe 16 E^plvsionskammern, deren jede bei jeder Umdrehung ..wu ml explodiere. Das Lnnfrad macht 40 MO Umdrehungen in der Minute. Die Meldung ist anderweitig noch nicht bestätigt.

Baden.

(--) Mannheim, 21 . Okt. Die Stadt beabsichtigt die städtische Milchwirtschaft noch weiter auszudehnen. Auf der Friesenheimer Rheininsel wird zu diesem Zweck ein städt- Gutsbetrieb mit überwiegender Milchwirtschaft ein­gerichtet. Das städt. Milchvieh soll mit der Zeit mög­lichst die ganze für die Säuglingsernährung erforderliche Milchmenge liefern. Die 130 Kühe der Milchzentrale und die städt. 560 Kühe lassen eine tägliche Milchmenge von 56000 Liter erwarten. Sodann hat das Ministe­rium des Innern, um die derzeit in Mannheim be­stehende Milchknappheit möglichst rasch zu beseitigen, die Stadt Mannheim ermächtigt, die fehlende Milchmcnge im Bezirk Tauberbischofsheim zu beziehen.

(-) Mannheim, 21 . Okt. Ein geriebener Schwindler ist von der Polizei verhaftet worden. Es handelt sich um einen Mann namens Haldi aus Frankfurt, welcher in der letzten Zeit mehrfach abends nach Geschäftssmlus; an irgend einen Fabrikdirektor telephonierte, mit der Angabe, der Sohn eines Meisters oder Arbeiters sei im Felde schwer verwundet worden und der betreffende Meister oder Arbeiter müsse sofort ins Lazarett reisen. Dazu seien 100150 Mk. Vorschuß nötig. Der be­treffende Fabrikdirektor ließ dann den Meister, den er nur dem Namen nach kannte, kommen. Haldi, der sich als den Meister ausgab, erschien dann regelmäßig und steckte das Geld ein.

... ^ Weinheim, 21 . Okt. Die Tiözesonsynode der Divzöse Ladenburg-Weinheim nahm eine Entschließung an, in welcher gewünscht wird, daß mit Rücksicht auf sie Schädigung des gottesdienstlichen Lebens, besonders in der Uebergangszeit von, einer Wiederholung der Som­merzeit künftig abgesehen werden möge. In einer anderen Entschließung wurde dem Wunsche Äusvruck gegeben, daß )ie gegenwärtig vom Kgl. Generalkommando getroffenen Bestimmungen über die Feierabeudstunde in den Wirt- ichaften und über die Abgabe alkoholischer Getränke m Jugendliche unter 13 Fahren auch im Frieden bei iehalten werden sollten.

(-) St. Georgen i. Schw., 21 . Okt. Fabrikant Tob. Bäuerle von hier, Führer einer Sturmkompagnie im Westen, hat die gewiß seltene Ehre, eine Kompagnie M befehligen, deren sämtliche Mannschaften nunmehr mit >em Eisernen Kreuz ausgezeichnet sind. Der tapfere Offi- ster selbst hat schon früher das Eiserne Kreuz 1 . Klasse rhalten.

Schwäbische Helden.

Pizewachtninstcr Gottlob Preyß aus Stuttgart von der 3, Batterie Württ. Teldart.-Negiments 116.

(Kr.M.) Preyß, im Frieden Maschinentechniker, ist im Krieger ein musterhafter Geschützführer. In den schweren Kämp­fen bei Arras war er seinen Kameraden ein leuchtendes Beispiel hervorragenden Mutes nad unerschütterlicher Pflichttreue. Dann war er stets ein kühner Meldegänger und Beobachter. So ist er auch am 16. Juni 1912. dem schwersten Gefechtstage des Regiments, bei Arras im vordersten Graben als vorgeschobener Beobachte-. Obwohl alle Telephouleitungen immer wieder durch­schossen waren, verstand es Preyß, durch 'Meldegänger das Feuer auf die vom Feinde bedrohten Punkte zu richten und au die- ; ser Stelle der Wucht des feindlichen Angriffs Halt zu gebieten, i Für diese Verdienste wurde Preyß mit dem Eisernen Kreuz 2.

! Klasse ausgezeichnet. Unermüdlich hat er auch in sämtlichen Ge­fechten in Rußland seinen Batterieführer in treuester Weise »nterstützi, war immer vorne auf der Beobachtung und hat durch seine glänzende Beobachtungsgabe der Batterie hervorragende Dienste geleistet. Als Anerkennung hiefür wurde ihm die Goldene Militär-Pcrdienstmedaille verliehen. Ein reiches Feld für seine wirkungsvolle Tätigkeit Hot sich ihm vor Verdun als vorge­schobener Beobachter. Hier hat er seiner Batterie und der ganzen Abteilung die iveitvolisten Meldungen übersandt. Im Apri! d. I. waren sämtliche Leitungen abgeschossen, aber unser Preyß leitete das Feuer der ganzen Abt'eilnng in so vortrefflicher Weise, daß die feindliche Stellung erschüttert und sturmreif gemacht wurde. Hier mar es. wo dieser Stuttgarter Sohn wegen ganz besonderer Tapferkeit vor dem Feind zum Vizewachtmeister be­fördert und einige Wochen später mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde.

Pizefeldwebel Johannes Eiiele vom Landwehr-Inf.-Regt. 120, aus Gmünd.

(Kr. M.) Feder kennt ihn im Regiment, unfern Vizefeld­webel Johannes Eisele aus Gmünd. Ein Hüne von Gestalt, vereint er mit unerschrockenem Wagemut eine prächtige Ruhe, die auch das stärkste Gesechtsioben nicht zu erschüttern vermag. Als es dem Gegner gelungen war, »a'ch einer umfangreichen Sprengung ein kurzes Grabenstück zu besetzen, war er einer der Lordersten, die in viertägigem ununterbrochene» Artilleriefencr den Feind wieder zurücktriebev. Während der Kämpfe um Ver­dun sollte ein ironzösischer Stützpunkt durch kleinere Sturm- rbteilnngen ausgeränmt werden; da war Eise? natürlich einer der ersten, die sich freiwillig zu dem Unternehmen meldeten. Nach kräftiger Arnllerievorücreitung stürmen sie hinüber, dritt­en i» den feindlichen Graben ein und überrumpeln die Bc- atznng Ein französtsches Maschinengewehr, das gerade zu feu­ern b eginnt, wird genommen. Der Gegner hat aber Verstärkungen geraiigczvgen, die mit.cndem Geivehrfener weiteres Vordringen verhindern suchen. Doch der tapfere Gmünder geht unbe- xvrt in dem Grabengewirr weiter und stellt nach kurzer ZA die Verbindung her, dadurch den Erfolg des Unternehmens si­chernd 56 Gefangene waren die Beute. Als Auszeichnung nie die bewiesene Tapst,NN wurde dem Helden die Goldene Mili- tär-Pcidienstmedaille verw-lM.

Württemberg.

() Stuttgart, 21. Okt. (Wnrttem belgische Knust 18911916.) Tie Jubiläumsausstellung im K. Kunstgebäude steht von heute an dem Besuch offen. In Aubeiracht der ernsten Zeitumstnnde wurde von einer be­sonderen Eröffnungsfeier abgesehen. Bei einer Vorbe- sichtignng gestern vormittag waren der Vorstand der Aus­stellung, sowie Mitglieder des Auswahl-Gerichts zugegen. Die 'Ausstellung füllt mit der König Wilhelmshalle zu­sammen 18 Räume. Die König-Wilhelntshalle ist dies­mal nicht als Anfhäugeraum für Gemälde benützt, zeigt vielmehr als Wandschmuck berühmte Webgemälde aus denk K. Residenzschlvß. Hinter der Halle schließen sich dann in den gewölbten Räumen die übrigen Werke der Plastik an, unter denen neben manchen Bekannten auch viel Neues zu finden ist. Im ganzen umfaßt dieser Teil der Ausstellung 112 Nummern, darunter die besten Namen der einheimischen Bildhauerkunst. Der Malerei, die mit A67 Nummern vertreten ist, sind die sonst von den Knnst- e,ercinSausstellungen eingenommenen Räume gegen den K. Privatgarten Angewiesen. Mit Erfolg ist bei der Ausstellung die Klippe einer allzu großen Anhäufung von Kunstwerken vermieden. Ein flüchtiger Ueberblick zeigt schon, wie der Staats-m-eiger schreibt, daß die Auf­gabe, die das Unternehmen sich gestellt hat, in reizvolle" Weite aelöit ist.

(-) Stuttgart, 21 . Okt. (Nach Verein.) Minister Dr. v. Fleischhauer wird an den Beratungen über die Er- nährungsfragen, insbesondere über die Kartofselversor- gung im Reichskanzleramt teilnehmen.

(-) Stuttgart, 21 . Okt. (Gründungsver- sammlnng.) Am nächsten Dienstag abends 8 Uhr findet im Großen Saale des Bürgermuseums die Grün- dungsvcrsammlung des Verbandes der Stuttgarter Haus­frauen statt. Dabei wird Frau Pfarrer Giese über ,.Die Hausfrauen und der Krieg" und Frau A. Blos über die Ziele des Verbandes sprechen.

(-) Zuffenhausen, 21. Okt. (Brandfall.) Heute früh ist die Schreinerei der in der Bahnhofstraße ge­legenen Möbelfabrik von Hornbacher vollständig nieder- i aebrannt.

' (-) Tübingen, 21. Okt. Der Professor der kath!.- theol. Fakultät Dr. Belser ist in seiner .Heimatge­meinde Villingendorf im Alter von 66 Jahren gestorben. Die Jmmatrikulalionsurkunden und Toktordiplom sind Heuer erstmals in deutscher Sprache abgefaßt.

(-) Metzingen, 21. Okt. (Stiftung.) Die Fir­ma Robert Brauchte, Lederfabrik, hat 10000 Mk. und Kommerzienrat Völter in Metzingsn-Stuttgart 3000 Mark der Stadt gestiftet zur Unterstützung bedürftiger An­gehöriger von Kriegsteilnehmern und anderer Bedürftiger.

(-) Stuttgart, 21. Okt. Ob st markt. Der heutige Obst- großmarkt hatte reichliche Apfelznfuhr. Es waren mehr geringe, als erstkiässige Früchte angebolen; erstere wurden vielfach zu hoch bezahlt, Boskoop und Goldrenetten nur mit Widerstreben für 20 Mark abgegeben. Die ungesunden Verhältnisse im Mostobst­verkehr wirken störend auf den Tafeiodsthandel zurück. Das Verlangen nach Most muß schvn sehr dringend sei», wenn ge- pflückte Tnfeläpfel für 14 und 16 Mk. zum Pressen gekauft wer­den. Birnen waren spärlich vertreten, Quitten und Zwetsch­gen sind zu Ende.

Der Gemüsemarkt war gut befahren, alles fand flotten Absatz; der Markt war heute verhältnismäßig schnell geräumt.

Mutmaßliches Wetter.

Die kalte und ziemlich trockene Luftströmung dau­ert noch an, es machen sich aber in der Ferne bereits wieder Störungen bemerkbar, die einen Witternngs- nmschlag naherücken. Für Montag und Dienstag ist zunächst noch nach kalter Nacht tagsüber vielfach neb­liges und meist trockenes, dann aber als Vorläufer des Einschlags ausheiterndes und etwas Milderes. Wetter zu rnvarteu. Al MD Pe- ...

Die Murmanküste.

Kopenhagen, 2 t. Okt.Politiken" meldet aus Bergen, daß der russische Miuisterbesuch an der Mnrman- küste und im Gouvernement Archangelsk abgeschlossen sei.- Die Mitglieder der Expedition besuchten die wich­tigsten Punkte, darunter den Endpunkt der Murmanbahn. Das Fischerdorf Semonowo soll den Namen Romano w erhalten und zur Hauptstadt des Murmangebietes mit einem das ganze Jahr eisfrei?n Hafen ausgebaut wer«

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! wen. Tie russischen Minister sollen von dem natär- f liehen Reichtum des Landes und von den Wäldern s und Wasserfällen sehr überrascht gewesen sei, die von s größter Bedeutung für die Entwicklung der Gegend sein > werden. Auch der große Reichtum an Heringen und , Makrelen, die längs der ganzen Küste vorhanden sind, s konnte bisher aus Mangel an Werkzeugen nicht aus- ! genutzt werden.

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