Zeitweise unterbrochenes' Artilleriefeuer an verschiedenen Punkten der Front; es war ziemlich heftig östlich der Maas im Abschnitt von Fleury und Chenois.

Belgischer Bericht: Beiderseits wenig heftige Ar- tillerictätigkeit in Richtung Dixmuiden-Noordschoote und Boe- singhe.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 6. Sept. Erster englischer Bericht von gestern: In der Nacht verbreiterten wir unsere Gewinne in der Gegend von Guillemont. Trotz des hartnäckigen Wider­standes und der anwachsenden Regensluten schoben unsere Trup­pen ihre Stellungen 1500 Ellen östlich von Guillemont weiter vor und faßten im Leuzewald Fuß. Weiter südlich ist nach hartnäckige»' Kampfe das ganze starke Berteidiguügsfystem des Feindes auf einer Front von lOOd Ellen in und um Falfe- mont in unsere Hand gefallen. Gefangene werden fortgesetzt ein­gebracht. Ihre Gesamtziffer seit dem 3. September über­steigt 1000. Der Kampf bei Ginchi) dauert an.Vom Sonn­tag bis heute haben wir die' gesamte noch übrige zweite feindliche Verteidigungsstellung genommen, auf der Front von der Mouquetfarm bis zu unserem Berbindungspunkten mit der französischen Armee. Während des Sonntags zeigte die feind­lich- Luftflotte große Tätigkeit. Es fanden fortgesetzt Lust- Kümpfe statt. Die feindlichen Flugzeuge wurden gezwungen, hin­ter ihren eigenen Linien zu bleiben. Es gelang ihnen nicht, die Arbeit unserer Maschinen zu unterbrechen. Zwei unserer Maschinen werden vermißt.

Zweite- englischer Bericht von gestern: Der heutige Kampf führte zu einer weiteren Befestigung unserer Stellungen im Gehölz von Leuze. Trotz des schweren Artilleriefeuers und unbekümmert um das Wetter rückten unsere Truppen weiter vor. Sie halten alles Gelände zwischen Falfemont-Farm und dem Gehölz von Leuze, sowie zwischen diesem und dem Dorf- saum von Ginchy.

WTB. Saloniki, 6. Sept.' Amtlicher englischer Bericht vom 4. September: In der Nacht vom 3. auf den 4. Sep­tember richtete der Feind Scheinwerfer und eröffnete Feuer auf die Brite» südlich von Orljar an der Strumafront, ließ aber keinen Angriff folgen. An der Doiranfront Patrouillenzu- sammcnstoße bei Macukowo und Kristali.

Der rumänische Tagesbericht. -

WTB. Bukarest, 6. Sept. Rumänischer Heeresbericht vom 4. September. Nord- und Nordwestfront: Es fanden kleine Zusammenstöße an der gesamten Front statt. Wir schlugen zwei feindliche Angriffe bei Abe.isor im Streiutale zurück und erbeuteten in Sepsi Szent Gorgi über 500 Wagen mit ver­schiedenen Lebensmitteln und Futter, sowie ein vollkommen aus­gerüstetes Lazarett. Im oberen Teile des Marastales benutz­ten die feindlichen Truppen Dum-Dum-Geschosse. Wir nah­men 7 Offiziere, 620 Mann gefangen. An der Südfront griffen überlegene feindliche Kräfte den Brückenkopf Tutrakan an? Sie unternahmen 10 Stürme, die sämtlich zurückgeschla- aen wurden.

Neues vom Tage.

Die militärische Lage ist gut.

Berlin, 6. Sept. In der gestrigen- Unterredung des Reichskanzlers mit den Neichstagsabgevrdneten teilte Herr von Bethmann Hollweg mit, Generalseldmarschall von Hindenburg und General von Ludendorsf haben sich übereinstimmend dahin ausgesprochen, daß die allge­meine militärische Lage gut sei und zu keinerlei Besorg­nissen Anlaß gebe. Ter Eintritt Rumäniens in den Weltkrieg habe für Teutschland eine gewisse Erschwerung gebracht, aber das gute Endergebnis des Krieges werde er gewiß nicht in Frage stellen. An eine Heraussetzung der militärischen Altersgrenze über das 45. Lebens­jahr werde nicht gedacht. Ter Reichstag werde voraus­sichtlich am 28. September zusammentreten; es werde ihm eine Denkschrift über die wirtschaftlichen Verhält­nisse und eine Vorlage über die Verlängerung der Arbeitsdauer des gegenwärtigen Reichstags zugehen.

München, 6. Sept. Auf einer Vertreterversaimu lung wurde die Gründung eines Verbandes deutscher Versicherungsbeamtinnen (Sitz München, Theresienstr. 25) beschlossen.

Berlin, 6. Sept. Heute nacht ist die Flugzeuq- sabrik, Fahrzeuggesellschast in Adlershof, größtenteils niedergebrannt. Ter Brand ist aus Fahrlässigkeit zurück­zuführen. Soweit bis jetzt sestgestellt ist, sind 67 Flug­zeuge und 10 Flugzeugrümpfe verbrannt.

Beschlagnahme der Getreideernte in Ungarn.

Budapest, 6. Sept. Tie Regierung wird nächster Tage die Beschlagnahme bezw. Requirierung der gan­zen diesjährigen Getreideernte verfügen. Ter Haus­und Wirtschaftsbedarf der Produzenten wird durch diese Verfügung nicht berührt.

Paris, 6. Sept. ' Tie französischen Sozialisten wollen eine Konferenz der Sozialdemokraten aller mit Frankreich verbündeten Länder nach London einladeu, um die Friedensbedingungen und Maßnahmen zur Verhütung von Streitigkeiten infolge eines Krieges zu besprechen.

Kopenhagen, 6. Sept.National Tidende" meldet aus Malmö: .Es scheint, als ob England plötzlich Schwe­den gegenüber eine freundlichere Haltung einnimmt.

Paris, 6. Sept. (Agence Havas.) Tie englischen Minister Lloyd George und Montagu sind hier einge­troffen und hatten zwei Besprechungen mit dem Kriegs­minister und dem Unterstaatssekretär für Munition, Al­bert Thomas, um die Artilleriebedürfnisse der Alliierten und die Förderung der Munitionserzeugung in den beiden Ländern zu prüfen. Den Ministern standen Generale und höhere Offiziere der beiden Armeen, Techniker und eigens von der Front gekommene Offiziere zur Seite.

' Paris, 6. Sept. DerTemps" meldet aus Athen: Nachdem die griechische Regierung die englisch-französische Note angenommen hat, werden die Gesandten Englands und Frankreichs dem Ministerpräsidenten diejenigen frem­den Agenten, die ausgewiefen werden sollten^, ihre grie­chischen Helfer und die feindliche Organisation, gegen die Vollmachten verlangt werden, namhaft machen.

.Athen, 6. Sept. Die Frau eines Deutschen namens Hofsmann, der sich in der Stadt verborgen hält, sowie Riza Pascha und dessen Sekretär sind von der Polizei der Verbündeten verhaftet worden.

Luftverbinvrrng Mailand Paris.

Bern, 6. Sept. Der italienischen Presse zufolge soll zur Vorbereitung eines Luftverkehrs zwischen den Vierverbandsstaaten dieser Tage eine Gesellschaft ge­gründet worden sein. Flugzeuge italienischer Bauart sollen vorerst die Verbindung zwischen Mailand und Paris Herstellen. ... ^ .

Württemberg.

(--) Stuttgart, 6. Sept. Am l. Januar 1914 wurde für Stuttgart Stadt und Land die Allg. Orts­krankenkasse gegründet, bei der auch die Dienstboten gegen Krankheit versichert sind gegen einen um O/scho sticd- rigeren Satz als die übrigen Mitglieder, weil Dienst­boten erfahrungsgemäß Erkrankungen weniger häufig aus­gesetzt sind als z. B. gewerbliche Arbeiter. Für das Jahr 1915 soll sich nun für die Ortskrankenkasse ein Abmaugcl für die Dienstboten von 79 220 Mk. ergeben haben, worauf die Verwaltung eine Erhöhung der Dienstbotenbeiträge von 3 auf 4i/z o/o des Grundlohues vornahm, was eine -Mehreinnahme von 212 344 Mk. ergibt. Dagegen haben die christEch-»ationalen Beisitzer Stellung genommen, da ein jährlicher Beitragsüberschuß von 133124 Mk. nicht zu rechtfertigen sei.

(-) Stuttgart, 6. Sept. (Belohnte Dienste.) Der König hat dem Schultheißen Ott in Uhingen OA. Göppingen das Verdieustkrenz, dem Schultheißen Sieber in Geislingen OA. Balingen die Verdienstmedaille des Kroneuordens und deni Schultheißen Weinmaun in Hardt OA. Nürtingen die silberne Verdienstmedaille, je aus Anlaß ihres Ausscheidens aus dem Dienst verliehen.

(-) Marbach, 6. Sept. Der Bahnwart Ernst Dittus von Benningen stürzte gestern mittag beim Begehen der Neckarbrücke, die zurzeit ausgebessert wird, an einer auf­gedeckten Stelle 2? Meter hoch, ab und war sofort tot. Dittus hinterläßt eine kranke Frau und vier Kinder.

(-) Göppingen, 6. Sept. (An die Landwir­te.) Das Oberamt hat den Ankaufspreis für Eier durch die Unterkäufer des Bezirkseierhäudlers auf 18 1/2 Pfg. erhöht. Ter Verkaufspreis an die Verbraucher beträgt jetzt 21 Pfennig pro Stück.

(-) Rosensel-, 6. Sept. (Schwerer Unfall.) Ter Müller Leonhard Kipp in Rosenfelder Dal, der aus dem Felde im Ernteurlaub zu Hause war, wurde von einem Pferde zweimal so heftig auf die Brust ge­schlagen, daß er schwer verletzt vom Platze getragen werden mußte.

! (-) Maulbronn, 6. Sept. (BesitzWechsel.) Im Wege der Zwangsvertcilung ist gestern der Gasthof zur Post'- um 45 000 Mk. in den Besitz der Firma Ge­brüder Leo in Mühlacker übergegangen.

(-) Calw, 6. Sept. (Ter deutsche Michel.) Am Sonntag nachmittag durften die hiesigen französi­schen Kriegsgefangenen einen Ausflug zu ihren Lands­leuten auf dein Haselstaller Hof machen. Drei der Gefangenen begaben sich in den nahen Wald unter dem Vorgeben, Pilze zu sammeln. Der auf dem Hof zurückgebliebene Laudsturmmann wartete aber vergebens auf ihre Rückkehr; die Franzosen hatten selbstverständ­lich die schöne Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, einen Fluchtversuch zu machen, der ihnen auch natür­lich unter diesen Umständen gelang. Angesichts der Tatsache, daß unsere Söhne in der Gefangenschaft in Rußland bei lebendigem Leibe verfaulen müssen und von den Franzosen auf die niederträchtigste Art hinter­rücks ermordet werden, sollte man ein solches Vor­kommnis nicht für möglich halten.

(-) Frendenftadt, 6. Sept. (Ertrunken.) In einem unbewachten Augenblick siel das vierjährige Hu­chen der Familie Friedrich Kummer in Tumlingen in den beim Gemciudebackhans stehenden Gallbrunuen und ertrank.

(-) Blanden ren, 6. Sept. Mit einem verloren ge­gangenen Luftschiff hat auch der Sohn des Bäckermeisters Joh. Küchele hier den Tod gefunden.

(-) Friedrichshafen, 6. Sept. (Heldentod.) In­folge eines Unglückfalles starb Hauptmann Wolfs, Sohn des Fabr'.ldirertors Wolsf hier, Kommandant eines Luft­schiffes nach erfolgreicher Fahrt den Heldentod. Der Ver­storbene war Inhaber des Eisernen Kreuzes 1. Klasse und gehörte der vierten (württembergischcn) Luftschifferkom­pagnie an, mit der er auf 1. Oktober 1913 in die hiesige Garnison als Leutnant einzog. Seit Kriegsausbruch be­fand sich Hauptmann Wolfs im Felde und hatte M vielen glücklich verlaufenen Fahrten unserer Luftschiffbaus allen Kriegsschauplätzen reichen Anteil. .

Die württembergische Berlnstliste Nr 459

betrifft. .Landst.-Jnf.-Reg. Nr. 13, Ers.-Jnf.-Rea. Nr. 51, die Res.-Juf.-Regtr. Nr. 120 und 247, die Jnf.- Regtr. Nr. 121, 124 und 127, Füs.-Regt. Nr. 122, die Landw.-Jnf.-Negtr. Nr. 122, 123, 124, 125 und 126, Landst.-Jnf.--Bat. Horb und Maschinengewehr--Ergän- zungszug Nr. 652, ferner Landw.-Feldart.-Regt. Nr. 2, die Feldart.-Regtr. Nr. 65 und 116, die 2. und 3. Landw.- Pionier-Komp., die Mineuwerfer-Komp. Nr. 226, den Fernsprech-Toppelzug Nr. 202, den Kraftwagenpark der A.-Abt. Gaede, die Feldfliegertruppe, die Res.-Fuhrpark- kol. Nr. 3, Landw.-Sanitäts-Komp. Nr. 35 und Armie- rungs-Batl. Nr. 131; schließlich werden noch Verluste durch Krankheiten und Berichtigungen früherer Verlust­listen mitgeteilt.

Keine Goldwaren an Kriegsgefangene Das

stellv. Generalkommando hat den Verkauf echter Gold­waren aller Art an die Kriegs- und Zivilgefangeuen all­gemein verboten.

Arrsste.'lttttg für Gemüse- nnd Obftverwcrtung.

Im Landesgewcrliemnscuin in Stuttgart hat die Zentral­stelle für Gewerbe und Handel eine Ausstellung für Gemüfc- und Obstverwertung vermüwllet, deren Dauer auf drei bis vier Wochen berechnet ist. Ueberaus reichhaltig ausgestattet, ge­währt sie uns einen lehrreich:» Einblick in die verschiedenen Verwertungsmöglichkeiten unserer vielen Obst- und Gemüse- sorten und zeigt u ns tr. anschaulicher Weise, welch befriedigende Ergebnisse damit erzielt werden können, jetzt in der gegenwär­tigen Kriegszeit, wo uns so viele andere Hilfsnahrüngsmittel fehlen.

Die Ausstellung will in erster Linie vor Augen führen, wel­ches der Nährwert der verschiedenen Nahrungsmittel ist, welche Schädlinge Gemüse und Obstfrüchte bedrohen und wie sie be­kämpft werden können. Im ersten Saale sind die Analysen der einzelnen Gemüfe-, Obst- und Pilzsorten in einer auch für Laien verttändlick-n Form daraettellt. Wir jeden hier z.P.

eine große Flasche,' gefüllt mit 36 Pfund Wasser, die die­jenige Wafsermengc darstellcn, die in hundert Pfund Kraut enthalten ist. Dadurch ist begreiflich gemacht, daß bei dem Trockrur.gsvcrfnhrcn v-n Gemüse diesem sehr viel Wasser ent­zogen wird und daß dieses dadurch wesentlich leichter und in seinem Ilmfange erheblich geringer wird. Große, zwischen Glas- wfcw eingeprcßte Gemüseblätter lassen erkennen, daß dasDörr- nemüse entgegen einer weitverbreiteten falschen Ansicht, die Farbe des frischen Gemüses vollkommen beibehält, ja daß dieses sogar im Trocknungsvorgang kräftiger und schöner wird. Auf einem anderen Tische wird die Entwicklung des Gemüsedör- rens im Haushalt vorgclührt. und zwar ausgehend von den einfachsten Dörrhürdcn, die sich jeder selbst Herstellen kann, bis zu den praktisch:» Herd- und Hausdörren, die jede Haus­frau wahrend des Kochens auf dem Küchen- und Gasherd in Betrieb nehmen kann. Es wird ferner därgestellt, wie das ^örrgemüse seiner Leichtigkeit und seines geringen Umfangs wegen in der Hecresvcrpflequng eine praktische Verwendung findet Modells württembergischer Eemeindedvrren zeigen uns den Betrieb, wie er schon vor 40 und 50 Jahren auf dem Lande bestand Sehr lehrreich ist auch die Gegenüberstellung zwischen einem Würfel von einem Kubikmeter Inhalt Dörrge­müse, aus dem sich 30 000 Mahlzeiten Herstellen lassen und einer hohen Pyramide aus Konservenbüchsen, die nur 3000 Mahlzeiten ergeben. Gleichfalls in diesem ersten Saale er­blicken wir in einem großen Schrank sehr interessante Darstel­lungen der Weinbar.schulc und Weinbauversuchsanslalt inWcins- berg, in der sowohl die Schädlinge, Bakterien in Kulturen ge­zeigt werden, wie auch die Dörrgemüscprodukte dieser Anstalt. Einen besonderen Schrank hat der Obstbauverein in Eßlingen mit seinen Erzeugnissen gefüllt. Bon großem Interesse' ist die Ausstellung des Kriegsausschusses für Oele und Fette in Berlin: hier, kann jeder sehen, welch schönes Oel aus den Obstkerncn hergcstellt wird: es ist nicht so ganz nebensächlich, wenn ein Kilogramm Kirschkerne 67 Prozent Oel und 43 Prozent Eiweis enthält.

Im zweiten Saal ist eine Gruppe für kleine Dörrappa- rate eingerichtet, auf denen die einzelnen Firmen ihre Appa­rate dem Besucher vorführen. Wir sehen hier die Ausstel­lungen der NahrUngsmittclfabrik Otto u. Kaiser in Hcil- bronn, der Firma Zahn u. Noppcr in Stuttgart, des Hofliefe­ranten F. Freund in Stuttgart usw.

Im nächsten Saale befindet sich eine Litcraturabteilung, die zahlreich: Werke über Obst- und Gemüsevcrwertung ent­hält. Hier befinden sich auch die Ausstellungsgegenstände der Firma Knor- in Hellbraun, Erzeugnisse der Firma Hengstcnberg Essigfabrik irr Eßlingen usw. In dem Durchgang zum'nächsten Saale sehen wir einige von der Ausstellungsleitunq hcrgestellte Dörrapparate, die für kleine landwirtschaftliche Betriebe als Trocknurrgsanlagcn für Gemüse, Obst und Pilze gedacht sind und sich durch außerordentliche Einfachheit und verhältnis­mäßig große Leistung auszeichnen. Wir erfahren dabet, daß beim Dörrprozeß das Dörrgcmllse 10 Proz. beibehält und im allgemeinen 90 Prozent verliert.

Der letzte große Saal enthält eine Verjuchskllche des Schwäbischen Frauenucreins und des Nationalen Fraucndien- stes, in der vor den Augen der Besucher Gemüse und Obst zubereitct, getrocknet und konserviert werden. In diesem Raume werden Kostproben (zu 5 Pfa.) abgegeben, damit sich der Bcsrichcr auch von dem Wohlgeschmack der aus getrockneten und koirserviertcm Gemüse und Obst hergestellten Gerüchte über­zeugen kann. Während der Dauer der Ausstellung finden lehrreich: Vorhräge statt.

(-) Korlsrnhe, 6. Sept. Der stellv. komm. General des 14. A.-K. hat dem Otto Heß in Hamburg (Kraicn- kamp 16 plr.) jede Tätigkeit, welche die Vermittelung von Arbeitskräften -um Gegenstand hat, untersagt.

(-) Karlsruhe, 6. Sept. An die Großherzogin Luise sind in der letzten Zeit wieder einige erfreu­liche Spenden aus Amerika gelangt und von ihr dem Roten Kreuz zur.Verfügung gestellt worden. Es gingen eilt vom badischen Volksscstverein von Ncwyork 1000 Mark, vom Teutschen Sprachverein 300 Mk., nnd vom Transatlantic-Trnst in Newyork 7135 Mk. Ter schwä­bisch-badische Volks- und Franenverein in Chicago hat schon vor längerer Zeit die Absendnng des Betrags von 4000 Mk. angekändigi. Da das Geld aber bisher nicht eingetrosfen ist, so dürfte es wahrscheinlich den Engländern in die Hände gefallen sein.

(-) Pforzheim, 6. Lept. Ein von Neuenbürg gebürtiges 2ljähriges Mädchen, das hier im Timst stand, wurde in ihrem Zimmer tot ausgefnndcn. Das Mäd­chen hatte sich vergiftet. Ter Grund zur Tat ist nicht bekannt.

(-) Diitigheim a. d. Tauber, 6. Sept. Am Sonn­tag fand hier die seit 50 Jahren übliche sog. Cholera- pruzession auf dem Friedhof statt. Im Jahre 1866, kurze Zeit nach dem Wegzuge der hier einquartierten Soldaten, brach die Cholera in Tittigheim ans, an welcher von 300 erkrankten Personen innerhalb mehrerer Wochen 75 starben. Seit jener Epidemie ist die Prozession hier üblich und täglich um 4 Uhr mahnt auch ein Glocken­zeichen zun: Webet. Bei der Pflege der Cholerakranken wurde auch eine barmherzige Schwester Luciana Grath- mohl von der Cholera echaßt und starb.

(-) Badsü-Baden, 6. Sept. Stadtpfarrer Dekan D. Ludwig wurde voin Großherzog zum Kirchenrat er­nannt.

(-).Lahr, 6. Sept. Von der angeblich in Lahr er­folgten Verhaftung des falschenMannheimer Ober- zollinspcktor" ist hier nichts bekannt.

(--) Säckingen, 6. Sept. Tie Stadt Säckingen hat durch Ingenieur Grüner in Basel einen Plan zu einem Kraftwerk bei Säckingen ansarbeitm lassen. Das Gutachten hält eine solche Anlage bei Säckingen für ausführbar, wenn durch die enge niedere Brücke der Nheinlauf nicht mehr zuviel eingeschnürt ist,-wenn die Ufer entsprechend erhöht und wenn das Kanalisa­tionsnetz der Stadt so angelegt ist, daß durch' einen Stau des Rheines die Kanäle unter Wasser gesetzt sind. Ter Kostenanschlag beziffert sich auf etwa 26. Mill. Mark.

(-) Lörrach, 6. Sept. An der Paßstelle Leopolds­höhe hat sich ein unbekannter Mjähriger Mann, ddr nicht im Besitze der vorgcschriebenen Papiere war, erschossen.

(-) Valdshnt, 6. Sept. Der Bürgerausschnp stimmte einem außerordentlichen Holzhieb zu, der vor- genommcn wird, um es der Stadt zu ermöglichen, sich Et einem Erlös von ungefähr 25 000 Mk. an der fünften Kriegsanleihe zu beteiligen, t

(-) Bodman (Bodcnsee), V. Sept. Der Bürget ausschuß st!i...nte einem außerordentlichen Holzlneb von