Die Jahrhundertfeier Argentiniens.

In diesen Tagen feiert Argentinien den hun­dertsten Jahrestag seinerUnabhängigkeits erklärung. Zwar ist bereits am 25. Mai 1910 die Hundertjahrfeier des Bestehens der Republik unter rau­schenden Festen begangen worden, und Generalfeldmar­schall von der Goltz überbrachte damals als Sonderge­sandter des Kaisers die Glückwünsche Deutschlands. Im Jahre 1810 handelte es sich aber nicht eigentlich um einen Abfall vom Mutterlande, sondern man wollte in erster Linie vermeiden, daß das Land unter französische Herrschaft geriet und hielt deshalb den Anschluß an Spa­nien noch aufrecht. Erst der in Tucuman, der Haupt­stadt der Provinz Salta, zusammengetretene Kongreß, erklärte am 9. Juli 1816 die Unabhängigkeit Argenti­niens. Heute, hundert Jahre nach jenem bedeutungs­vollen Tage, kann das Land au) eine glänzende wirt­schaftliche Entwicklung zurückblicken. Auch Deutschland hatte an dieser Entwickelung, besonders in den letzten Jahrzehnten, reichlichen Anteil, so daß Argentinien heute bereits zi^ den für unsere Aus- und Einftj.hr wichtigsten Ländern gehört. Durch den Krieg sind die wirtschaft­lichen Bande, die sich von Land zu Land ziehen, zwar vorübergehend zerrissen, doch unterliegt es keinem Zwei­fel, daß nach Wiederkehr normaler Verhältnisse die alten ,freundschaftlich-geschäftliche» Beziehungen umso rascher wiederhergestellt sein werden, als wirtschaftliche Gegen­sätze irgendwelcher Art zwischen den Ländern nicht be­gehen, im Gegenteil, ihre Interessen sich durchaus er­gänzen. GA ^ c ., .»ul^!^l>

La» »Wirt a.«- et auf den Kartoffelkäfer!

Es ist jetzt die Zeit, in der der Kartoffelkäfer, wenn e" in Deutschland neu eingeschleppt sein sollte, aufgesunde.l werden kann. Bei der außerordentlichen Zerstörung, die dieser Käfer an den Kartoffelpflanzen hervorruft, ist es also notwendiger denn je, auf den Stand der Kartoffel­felder zu achten. Es ist daher mit Freude zu begrüßen, daß die Gesellschaft zur Förderung des Baues und der wirtschaftlich zweckmäßigen Verwendung der Kartoffeln, um die Kenntnis des Käfers in weitesten Kreisen zu-ver­breiten, soeben ein Flugblatt mit dem Titel:Der Kar­toffelkäfer und seine Vernichtung" Flugblatt Nr. 20) herausgegeben hat. Dieses Flugblatt stammt aus der Feder des Geheimen Regierungsrates Dr. Appel, Dah­lem, der in den beiden letzten Jahren Gelegenheit hatte, den Käfer und seine ungeheuren Schäden in den Ver­einigten Staaten kennen zu lernen. Das Blatt enthält eine genaue Beschreibung und Abbildung der verschiedenen Ent­wicklungsformen des Käfers und des von ihm hervor­gerufenen Schadens, sowie auch eine Anweisung, was bei der Auffindung des Käfers zu tun ist. Jedenfalls muß jeder, der den Käfer findet oder ihn gesunden zu haben glaubt, sofort der nächsten Ortsbehörde Anzeige erstat­ten, die dann alles Erforderliche in die Hand nehmen roird. Das Flugblatt ist von der Geschäftsstelle der oben genannten Gesellschaft in Berlin W. 9, Eichhornstr. 6, gegen Voreinsendung einer 10 Pfg.-Marke postsrei er- hältM .

Verkehrseinftcllung. Nach der Türkei ist bis auf weiteres der Postpaketverkchr wieder eingestellt.

Zucker: und Znckervorräte. Vor wenigen Tagen erschien in der Presse eine Notiz, größere Men­gen Rohzucker aus dem Betriebsjahr 1914/15, die ur­sprünglich für Futterzmecke bestimmt gewesen seien, la­gerten in den Raffinerien und schienen in Vergessenheit geraten zu sein, trotzdem die Not an Weißzucker wie an Futterzncker groß sei. Es stehe mit Recht zu be­fürchten, daß es den Raffinerien nicht gelingen werde, einigermaßen ausreichende Mengen Weißzucker für die Obsternte herzustellen. Die Beschleunigung der Verar­beitung auf Weißzucker werde dadurch zum Schaden der Volksernährung gehemmt, daß das Znckernotgefetz den Rohzuckerfabriken, die auf Weißzuckerverarbeitung eingerichtet sind, verbiete, mehr Verbrauchszucker her- znstellen als früher. Diese Darstellung ist in ihren wesentlichen Punkten irrig. Seitdem die Verbitterung von Zucker lind Rohzucker aufgehört hat, ist aller Zucker für die menschliche Ernährung bereitgestellt. Tie Be­fürchtung, der Rohzucker' werbe nicht mehr rechtzeitig zur Obsternte auf Weißzucker verarbeitet werden können, verkennt, daß der Zucker, der auf Grund der Bewirt­schaftungsvoranschlages dem Verbrauch jetzt zur Verfü­gung gestellt werden kann, ihm auch tatsächlich verfügbar gemacht wird. Wenn die Raffinerien jetzt so große Lagervorräte besitzen, daß ihnen der Zuckerzum Dach yinaus wächst", so liegt das daran, daß Kommunen und. Handel die ihnen zustehenden Mengen in den Raffi­nerien, die nach dem Kaufvertrag zur Lagerung ver­pflichtet sind, lagern lassen, um sie planmäßig, wie der rationierte Bedarf sie anfordert, herauszunehmen. So erklärt es sich, daß die Raffinerien, die in ande-

rM J'äMn um diese Zeit gerän'mt sind, jetzt nW große Bestände haben; es sind die anfgespeicherten Be­stände für den Bedarf der'kommenden Monate bis zur Neuerzengung, und nicht mehr als diese, denn soweit es nur irgend mit dem Gebot vereinbar werden kann, die vorhandenen Vorräte bis Oktober zu verteilen, wird. Per Zucker dem Verkehr übergeben. Die Behauptung, das Zuckernotgesetz hemme die schleunige Verarbeitung des Rohzuckers auf Weißzncker, ist ebenfalls unzutref­fend; die Zucke.verteilungsstelte. weist jeder Raffinerie nach ihrem Kontingent Rohzucker zu, sodaß eine Behin­derung der Verarbeitung faktisch nicht eintreten kann.

Vermischtes.

Der Schwindel vo» Grotzerlach. Vor einiger Zeit HMn wir desGeisterspnks" erwähnt, der in dem würltcmbergi- schen Dorfe Trotze.lach, OA. Backnang, beobachtet warten sein soll und der alsbald für spiritistische und, wie es scheint, awft noch große, cm Erfolg für geschäftliche Zwecke ausgebeutet wor­den ist. Die mehr als russührlichc Darstellung der gruse­ligen Gespenstergeschichte in einem Göppinger Blatte ist, als Beitrag zu weiterer Aufklärung in unserer aufgeklärten Zeit in der Form von Bioschüren hermisgegcben worden, d e mas­senhaft sogar in den Schützeng.äben Absatz finden. DerSpuk" selbst »der hat sich als ein unglaublich plumper Schwindel herausgesiiM, so leicht mit den Händen zu greifen, daß man es fast nicht für möglich Hallen sollte, dasz jemand darauf cherein- fiele. DieHeldin" des Spuks ist die Witwe des in Ser­bien gefallenen früheren Briefträgers Kicinknecht in Großer- iach, ein trunksüchtiges Weib von schlechtem Leumund. Durch den Tod ihres Mannes war ih. und ihren vier noch unmündi­gen Kindern das Anwcssn im Wert von etwa 19 601 Mark >zu- gesallcn, das sie aber selbst nur zu 11009 Mark veranschlagte- Sie halte ein Interesse daran, das Anwesen möglichst billig übernehmen zu können, für den Fall, daß sie sich wieder ver­heiratete. Da es nun zu allen Zeiten Leute gegeben hat «und jeden wird, von denen, die nicht alle werden, so rechnete sie oder ihr Beistand nicht ungeschickt, wenn sie annahm, ) em mit einer Gespenftcrhypothek belastetes Anwesen so leicht keinen Käufer finden und daher für sie billig zu .er­stehen sein werde Und prompt mit der Crbteilungsausein- andersetzmig vor der Pslegschastsbehörde begann sie mit dem Spuk, bei dem ihr Verwandter behilflich war. Das Vieh im Stalle wurde von unsichtbaren Händen iosgebunden, irdene Hä­fen wurden zerschmissen und dergleichen ungefährlicher Unfug getrieben. Der Spuk hörte aber auf, ats man dem Weide etwas genauer aus die Finger sah, und wird gebannt bleiben, wenn man die lustige Wiuve dahin verbringt, wohin sie ge­hört. Eine andere Frage ist die, ob solche Gespenstergeschich­ten in der Kriegszcil der richtige Lesestoff für das Publikum.und besonders für unsere Feldgrauen in den Schützengräben sind Darüber möge die zuständige Behörde befinden. n.

Zählung der leeren Wohnungen. Eine amtliche Zählung der im Deutschen Reiche leerstehenden Wohnungen fordern jetzt die Hausbesitzer. Eine derartige Festste lung, die sich auf Z. h , Grütze und Preislage erslrcckcn soll, hart man in diesen Kreisen als unerlätz.iche Vorbedingung aller weiteren Maßnahmen aus dem Wvhnungsmarkte. 'Auch die üiesjüh.igc Kriegstagung der Hausbchitzervereine Dculschlunds wird dazu Stellung nehmen.

Der Verdau') dcu.s.-er F>..sch.mf.bukanteu erhöhte die Preise für Bttr- und Mine.a wastrrstaschen um 1 Alk., sür "stdgeibe und braune Flaschen um 2,80 bis 3 Mk. für hundert Stück. ^

Erhöhung der Zlga.etten- ur.s Zlgarrenpreise. Mit dem 1.. Fu!t tritt die Erhebung des K.tcgsausschlags für die Zi­garette n in Kraft, wodurch sich die Zigarctienpreise um 28 bis 30 Prozent erhöhen. Erst die nach dem 1. Juli aus den Fabriken gehenden Zigaretten eihalten zunächst eine Aufschrift und später einen besonderen Ausdruck, der die Entrichtung uv^ Höhe des K'ricgsnnfjchlags vermerkt. Jede Zigarette, die uach dem 30. Juni in den Handel kommt, gleichviel ob die Packung einen Sieuervermeik trägt oder nichts ift nachverstcuert. Auch bei den Zigarren wird eine erheb!!- Steigerung der Preise erfolgen. Rur zu einem kleinen Teil P diese Steigerung durch die bereits mit dem 15. Mm ds. Fs. in Kraft getretene Erhöhung des Geivichtszolls dezm. Steuer bedingt. Den Ausschlag'für die Steigerung gibt die Erhöhung der Rvhtabakpreije. Die Preise für Sumatra- und Iavatabnke habe», einschließlich des bis­herigen, noch nicht erhöhten Wertzolls feit dem 1. August 1914,

. also kurz vor Beginn des Kriegs, eine durchschnittliche Steige­rung von 250 bis 350 Prozent erfahren. An dieser Erhö.hung ist Las enorme Steigen d.s Guidenkurses erheblich beteiligt. Bei -Pn billigeren, amerikanischen Tabaken war die Steigerung noch Parker, nämlich 300 bis 375 Prozent. Deutsche Tabake, die wegen der Knappheit aller Tabairsorten stärker zu Zigarren ! mit vorn beitet iverdcu, als in Friedenszeiten, haben heute den ! fünffache» und sechsfachen Preis. Die Löhne der Tabakarbeiter l sind bisher um 10 bis 15 Prozent erhöht worden; und diese Arbeiter haben setzt eine Erhöhung von 25 Prozent gefordert. Bei Verwendung von Tabaken, die zu heutigen Marktpreisen gekauft sind, wird es im Laden keine Zigarre unter 10 Psg. mehr geben. Die bisherige 10 Psenmg-Zigarre wird in Zu­kunft mindestens 15 Psg. kosten. Mit dieser Erhöhung der , Zigarrcnpreise dürfte leider die Steigerung noch nicht am Ende ! angciangt sein, da infolge der Knappheit an Rohtabaken dir - Nohtabcikpreise noch andauernd steigen.

als Gänsemäster. Vom Rate der Stadt Leipzig sind gegenwärtig m verschiedenen Gegenden Deutsch­lands Einkäufer unterwegs, die beauftragt sind, für die Stadt Gänse anszukaufen. Die Gänse sollen an Leipziger Einwoh­ner ohne Unterschied zum Zwecke der Mästung gegen ent­sprechende Bezahlung abgegeben werden. Zunächst handelt es sich um 3000 Tiere, die zu 8 Mk. für das Stück an die Ein- wohner abgegeben werden sotten.

Aus der guten alten Zeit. Wohl so mancher, der über die eine oder dis andere unserer neuen Steuern klagt, seufzt >m stillen, daß es in der alten guten Zeit so etwas doch sicher «nie und nimmer gegeben habe. Sehe er sich aber die Geschichte nä­her an, so würde er rasch erkennen, daß auch aus dem Gebiet der Besteuerung alles ichon dagewelen ist. Was bedeutet die

Zigarrenstcuer, die so viele Menschen überhaupt nicht trifft,' zum Beispiel gegen die Perückensteuer des siebzehnten und achtzehii- tnen Jahrhunderts, und zwar in einer Zeit, da die Perücke so ziemlich von jedermann getragen wurde! Gold- und Silberstik- kerei aus de» Kleidern kostete die Besitzer jährlich einen Taler; auch für ihre Hüte, Stiefel und Strümpfe mußten die Damen je einen Groschen Steuer opfern. Und wer Kaffee, Tee oder Schokolade trinken wollte, hatte ebeufalts zwei Steuertaler im Jahre zu entrichten. Eine deu armen Jungfräulein nicht eben angenehme Steuer war die sogenannte Iungsernsteuer ein Taler jährlich, die jede unverheiratete weibliche Person bis zur Verheiratung oder bis zu ihrem vierzigsten Lebensjahr zu zahlen hatte. > -

Der Mißerfolg der australischen Anleihe. Die Zeichnungen nuf die in London mnge.egre,, 4 Millionen Pfund itt/tproz. Australischer Anleihe sind nur in ungenügender Höhe eiugelm:- fen. DieFinancinl-Nems" schrieb am Tage nach Schluß der Zeichnung:Die Garanten" werden nicht überrascht sein, daß sie 40 ,,Et. der Emission selbst behalten müssen." Am nächsten Tage aber konnte dasselbe Blatt berichten, es sei einArange- mcnt" getroffen worden, um die Garanten von der Verpflich­tung zu entlasten, einen Teil der Anleihe beziehen zu müssen.

Vas Bnefs'egel als Feldpostkutz. Ein Briefsiegel als Kuß­symbol ist die neueste Mode der Engländerinnen, die Feld­postbriefe an ihre rrommies senden. Wie der Gaulois erzählt, wunderte» sich die französischen Postbeamten in letzter Zeit immer häufiger, unier der englischen Post eine Menge von Brie­fen zu finden, die aus der Rückseite ein Siegel mit vier Wor­ten oder oft auch die vier Worte einfach mit Tinte lgeschricbc» tragen. Die Schrift tautet:Seaied with a Kitz", auf deutsch: Versiege!: mit einem Kuß. Diese Mode wird nun auch von den Franzosen eifrigst zur Nachahmung empfohlen. (Zur Nach­ahmung bei uns aber nicht empfohlen. D. Red.)

Füttf-Mimitcn-Pause zur Friedenserzwingung. Aus Stock­holm melden die Blätter: Die neutrale Konferenz für ständige Vermittlung ergriff die Initiative zur Veranstaltung einer alle Länder umfassenden Friedenskundgebung am 1. August, dem zweiten Jahrestag des Weltkriegs. Die Parole der Kundgebung sott lauten:Laßt es nicht zu einem weiteren Krieaswinter kommen!" Die neutralen Länder Europas und Amerikas sol­len von den Kriegführenden verlangen, daß sie ihre Friedens- bedingungen bekannt geben. Außer öffentlichen Versammlungen und womöglich auch Umzügen und Gottesdiensten unter besonderer Berücksichtigung des Anlasses in den Kirchen sott am 1. August auch ein allgemeiner Arbeitsstiilstaiid von 5 Minuten in der ncutralen Welt burchgesührt werden. Um 10 Uhr vormittags soll der ganze Apparat des zivilen Lebens zum Stillstand ge­bracht werden, wobei sogar jeder Zug einen Augenblick stehen bleiben soll, wo er sich zu dieser Zeit bejindet, um dadurch Sem Verlange» nach Beendigung des Krieges Ausdruck zu geben. Aus verschiedenen Länder» sotten schon Zustimmungsäußerungen zu der Be.anstallung eiugetrosfen sein.

Handel unv Verkehr.

Kurzer Wochenbericht der Preisbcrichtstelie des Deutschen Laudwirtschaftsrats vom 4. bis 10. Juli 1916. In der letzten Woche hat der Bundesrat auch die Regelung des Verkehrs mit Gerste und Hafer in dem neuen Erntejahr beschlossen und da­mit in der Hauptsache den Mirtschaftsplan sür das 3. Kriegs- juhr fertig gestellt. In der landwirtschaftlichen Praxis erwar­tet man mit Spannung die noch fehlende Festsetzung der Höchst­preise für Getreide und Kartoffeln, zumal verlautet, daß die Höchstpreise sür Gerste und Hafer gegenüber den Preisen des Vorjahres eine Ermäßigung erfahren würden. Außerdem wird voraussichtlich der Höchstpreis für Frühkartoffeln, der auf 10 Mk. sür den Zentner festgesctzc ist, vom 1. August ab etwa alle 10 Tage eine stafseimäßige Senkung um je 1 Mk. sür Sen Zentner bis zum 1. Oktober erfahren, um daun sür die Spät- kartvfsein auf der Höhe von etwa 4 Mk. für deu Zentner zu beharren. Wir" stehen aus dem Standpunkt, daß ein bleiben­der Höchstpreis von 4 Alk. sür den Zentner zu niedrig ist, da er dem Futterwert der Kartoffel im Kriege, der mit üillck- sicht aus die hohen Preise für Kraftfuttermittel und tierische Produkte mindestens 5 Mk. beträgt, nicht entspricht. Le mehr der Höchstpreis m nter diesem Futtermert bemessen wird, desto schwieriger wird sich wieder die Versorgung der Bevölkerung mit Sprijekartofselil gestalten. Wir würden es deshalb gerade­zu für verhängnisvoll ansehen, wenn der Höchstpreis auf nur 4 Mir. bemessen würde. Aus der Neuregelung sür Gerste ist hervorzuheben, daß die Menge, die den Landwirten zur Ver­wendung im eigenen Betriebe belassen wird, nicht wie im Vor­jahre aus die Hälfte, sondern aus vier Zehntel festgesetzt ist. Die Mindestmenge, die den Landwirten mit einem Ertrage von nur 40 Zentner» belassen werden mutz, ist aus 20 Zentner festgcietzt. Nach Bekanntmachung vom 6. Futt darf Rübensast (Rübenkraut, Rübenkreube) nur mit Genehmigung der Kriegs- rllbenjaztgesellschaft in.b.H. in Berlin abgesetzt werden. Her­steller, deren Iahreserzcugung nicht mehr als 260 Zentner be­trägt, können hiervon befreit werden. Hinstcytlich der Neu­regelung sür Hüljenft'üchic sei noch hervorgehoben, daß die Vcrsütterung von Hül'enstllchten, vorbehaltlich der besonderen Regelung für die zu Futterzwecken angebauten Arten, ver­boten ist. Von der Auzeigepsticht sind nur Mengen unter 50 Pfund (bisher 2 Zentner) ausgenommen. Nach einer Verord­nung vom 3, Futt ist der Verkehr mit Grünkern aus der Ernte 1916 in der Weise geregelt, daß Grünkern nur an eine vom Reichskanzler bestimmte Stclie abgesctzt werden darf. Der Preis sür Gnttikern, d. l. die gedörrte, geschälte, unvermahlene Frucht, darf 80 Mk. sür deu Doppeiztr. nicht übersteigen. Durch Bekanntmachung vom 1. Futt sind die bisher geltenden Höchst­preise für Heu aufgehoben, so daß Heu aus der diesjährigen Ernte dein freien Verkehr überlassen ist.

Angeboten unü zum Teil gehandelt waren: Reiskleie 360 bis 380 Mk., Fruchttrester 360-375 Mk., Biertreber bis 769 Mk., Eichclmehl 740757)/- Mk., Spelzspreumehl 360380 Alk. alles ab bad. Stationen, Napskuchenmeht 910950 Mir, Torsmcinsse 205210 Mk. alles ab nordd. Stationen.

Druck u. Verlag der B. Hofmann'schen Vuchdruckerci in Wilbdad Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst.

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Nächster Tage findet eine Impfung der Schweine gegen Rotlauf statt. Anmeldungen hiezu sind sofort auf dem Meldeamt zu machen.

Wildbad, den 12 Juli 1916.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

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