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Doimerslag, den IS. Amt 191h.
33 . Iahrg.
ÜnLevseeboot und HychseeschlächL^
. Em ßputschev Seeossiziev van dem gesunkenen kleinen! ,Kt.euzep -,EWng"c sagte, als er nach der Tätigkeit der! Tauchboote in der Seeschlacht beim Skagerrak' am 31/ Mai ches-ragh wurde, für das Eingreifen dev Tauchboote! les nicht Hie geringste-Möglichkeit gewesen. Dazu schreibt der frühere Uottenofsizier Graf Reventlow in der „D. 'TagesM"i - ? - - ' '
' -? Dem Nicht durch Anschauung mit den Verhältnissen einigermaßen Vertrauten liegt immer nahe, die charakteristischen. Mertmale des.Landkrieges auf den Seekrieg übertra-fen'Hi?wollen. Daraus leiten sich oft son- dexhare - Trugschlüsse üb. Das Grundelement der Hoch- serschlacht' ist-die Bewegung und zwar schnellste .Bewegung.z Die-Lorpedsbootsmassen laufen zum Angriff und »ach dem Angriff die höchste Geschwindigkeit, die jgdes Bost.leisten kann- Dazu kommt als zweites Grund- mornens,.- daß die See überall gleich befahrbar ist. Aus bechem.ergHt.sich die Möglichkeit stärkster Richtungsänderung -der Geschwader und Einzelschiffe in je- denr..Augenblicke. Immel - bedingt durch dle taktische Lage, sei..es um .die Feuerwirkung des Gegners zu vermindern, oder die.Möglichikeit eigener Feuerwirkung izu steigern. Kürz, die Linien der beiden Gegner, sei es, ob sie eine einzige Linie bilde»,- oder mehrere, fahren fortwährend Mlühöchster Geschiviudiisteit, bald nebeneinander her, bald aneinander vorbei, bald kreuzen sie, einander, bald bilden D,:Preise, bald macht die eine Linie plötzlich Kehrt, wie asn-31.^-Mai. -Dazu kommen Angriffsanläufe von Dor- pedobootslnasseil in -unberechenbaren Richtungen. Und mitten in diesem anscheinenden Gewirr feuern alle Geschütze asterSchiffe bald nach dieser, bald nach jener Richtung hin, und Hunderte von Torpedos durchlaufen Tausende VW. Metern unter Wasser des sich ständig vor- fchiebenden Kanipffeldes.. Tie Wasserobersläche.wird durch Kiele von mehreren hundert,Schiffen bald in dieser, bald ch'jener'Richtung durchschnitten und viele Tausende Granatm schlügen ms Wasser ein, teils direkt, teils als PchÜer, teils als ganze Geschosse,- teils als Sprengstücke. Kaut-H ustd Ojualm von Geschützen und Schornsteinen bren-- lieNder Schiffe und krepierten . Granaten liegt über dem Wasser. — Hiev kostet es schon in manchen Lagen dem Torpedoboot ünd. dem Kleinen Kreuzer Mühe, zu unterscheiden, oh dWs oder jenes Schiff der eigenen oder der seWstchen Partei' angehört, — — aber das Unter- ^vM! Wir möchten glauben, daß diese Fahrzeuge im Getobe einer Seeschlacht ihre Vorzüge und Fähigkeiten nicht ausnützen können, dagegen alle seine Schwächen döppelk spüren werde und zwar am eigenen, Leibe. Die Geschwindigkeit' des Unterseebootes ist noch immer ver- Wmrismäßig fetzt gering, seine, Augenhöhe und damit seine Sichtweite, und das ist mit die Hauptsache, ist ganz^unzureichend. Dieser letztere Punkt ergibt sich aber nicht aus hem . zeitlichen . Entwicklungsstände des. Unterseebootes, . sondern liegt in dem Wesen des Unterste - Fahrzeuges. Diese Kurzsichtigkeit kann —aber nur bi.- zu einem gewissen Grobe - d urch eine ganz außerordentlich hohe Geschwindigkeit ausgeglichen werden. Aus dem flüch tig skizzierten Bilde der Hochseeschlacht dürfte sich ohne weiteres ergeben, daßMikerjeeboote dort unendlich viel mehr gefährdet, sein würden, — und zwar durch Freund und Feind, durch Ramme, Geschütz und Torpedo, — als selbst gefährdend. Zudem würde das Unterseeboot in der Hochseeschlacht, wie gesagt, größte Schwierigkeit haben, Freund und Feind, auch selbst bei Tage zu unterscheiden. Andererseits würden die großen Schiffe und Torpedofahrzeuge jedes gesichtete und nicht ganz einwandfrei als zur eigenen Partei gehörig erkennbare Unterseeboot rücksichtslos vernichten. , Ein englisches Unterseeboot ist ani 31. Mai von einem deutschen Torpedoboot durch Rammest.vernichtet worden. Denkbar sind natur- - gemäß auch Lagen, wo Unterseeboote in der Hochseeschlacht zum'Schuh auf den Feind kommen könnten. Täs wären aber Zufallslagen und. viel größer als die Aussicht aus stilche wäre das Risiko für die Unterseeboote.
Glänzend dagegen hat sich das deutsche Hochseetorpedoboot, das . manche schon zum alten Eisen werfen, wollen, sogar in der Tagschlacht bewährt. Die Bedeutung des Unterseebootes ist eine sehr große, sie liegt aber aus anderem Gebiete-. Ebensowenig wie das . Unterseeboot Pas schnelle Hoch-', eschifß ersejM^ann, so
ist es nach seinen jetzt und p, - avjetzvare Zeugen nicht wesentlich zu steigelnben Fäh gcku?n in der Lage, mit genügender Ansicht aus Wirkung und Erfolg in die Hochseeschlacht cruzngreisen.
Die russische Berichterstattung.
WTB. Wien, 14. Juni. Aus dem. Kriegspresseamt wird gemeldet: Während die früheren russischen Generalstabsberichte erstaunlich bescheiden gehalten sind, veröffentlicht jetzt die russische Heeresleitung folgende Siegesfanfare;
Petersburg, 13. Juni. Amtlicher Bericht vom 12. Juni, W e st f r. o n t: c Infolge der heftigen Gewitter im südlichen Rußland, war , hWte nacht eine zeitweilige Störung der drahtlichen Verbindungen eingetreten, jo daß das Eintreffen der Frontberichte verzögert wurde und die Nachrichten über die Tätigkeit.der Armeen infolgedessen etwas unvollständig sind. Inzwischen bestätigen die emgegangenen Frontberichte, daß die Offensive der Truppen des Generals Brussilow auch gestern noch andauerte. In manchen Abschnitten wird der geschlagene Feind noch weiter verfolgt. Stellenweise wird noch erbittert gekämpft, da der Feind verzweifelte Gegenangriffe macht. Die Gesamtzahl der eingemachten Gefangenen ist auf 1700 Offiziere und 113 OM Soldaten gestiegen. Folgende genaue Berichte über K.mp.Handlungen liegen vor: Eine unserer neu aufgestellten Formationen meldet, daß sie gestern in den Kämpfen um Rozyzce an Deutschen 18 Offiziere, 1185 Soldaten, an Oesterreichern 26 Offiziere, 742 Soldaten, im Ganzen aljo gegen 2M0 Mann gegangen hat, die bereits gestern gemeldet worden sind. — Südlich Luck, an der Ikwafront, wich der Feind fluchtartig zurück. Unsere Truppen blieben hart auf. — Galizien: 3m Raume der Dörfer Hladki-Woro- bijowka (3 Kilometer südöstlich Hladki) nördlich Tarnopol griff der Feind ungefähr sechsmal unsere Truppen heftig an. Gegen Morgen des 11. Iunr wurde er zurückgeworfen. Bei dieser Gefechtshandlung mutz die tapfere Haltung unserer Artillerie hervorgehoben werten, die ohne Rücksicht aus das überaus heftige feindliche Feuer alle feindlichen Angriffe mit ihrem' Feuer zudeckte. — Bet Bobulince (11 Kilometer nördlich Buczacz) leisteten die Oesterreicher, durch einen Transport deutscher Truppen unterstützt, erbittert Widerstand. Die feindlichen Gegenangriffe, denen unsere Truppen ihre Angriffe entgegensetzien, zwangen uns jedoch, an dieser Stelle etwas zurückzugehen. Es wird dort weiter mit zunehmender Heftigkeit gekämpft. — Im Abschnitt südlich des Dnjestr erreick- ten unsere Truppen den Brückenkopf von Zalesczyki. Sie Kämpfen um die Vorstädte von Czernowitz, wo starke Explosionen beobachtet wurden.. Der Feind sprengte die Brücke beim Dorfe 'Mahaiy, östlich von Czernowitz. Die Gesamtzahl der durch die Truppen des Generals Leschitzky gemachten Gegangenen übersteigt 21 MO, sämtliche zu ungarischen Kavallerie- und Infautartetruppenteilen gehörig. — Rechter Flügel: Im Frontteil des Waffenpiatzes Riga griffen die Truppen nördlich der Ttrulsümpfe an. Sie wurden zurückgetrieben woraus unsere Truppen von neuem Fortschritte machten. — Auf der ganzen Front unserer Stellungen bet Iakobstadt eröffnest» die Deutschen am Morgen des 11. Juni plötzlich ein heftiges Artillerie- und Insantertefeuer. Kurze Zeit darauf gingen sie stellenweise mit Schützenfcuer vor. Unser Feuer zwang sie schnell in ihre Ausgangsgcäven zu,tick-,»kehren. — In der Nacht zum 11. Juni griffen bedeutende deutsche Kräfte nach Artillerievorbereitung . südlich des Dryswiatyjees an. Sie wurden aber auch hier durch unser konzentrisches Feuer gezwungen, sich unter Verlu.e.i zu ückzuziehen. Im Abschnitt südlich von Krewo griff der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung südlich des Dorfes Katschany an. Dem Feinde gelang es, in de» Wald westlich von Katschany einzudringen. Unser Ar- tilleriefeuer und Handgranatenangrisfe zwangen chn, den größten Teil des Waldes, den ec besetzt hatte, wieder aufzugeben. An den Ufern der Iastolka brachten wir einen feindlichen Angriff durch unser Feuer zum Stehen. — Kaukasusfront: Die Lage ist unverändert.
Diesen Angaben, die durch eine aufs Einzelne ge- > richtete Schreibweise den Eindruck besonderer Wahrhas-- ! tigkeit erwecken wollen, ist vor allein entgegenzustellen,
! daß die Russen naturgemäß über Gefangene und Beute ! Zahlen von beliebiger Höhe veröffentlichen können, da ! Beweise und Gegenbeweise unter den augenblicklichen Vör- ! hältnissen schlechterdings nicht zu erbringen sind, und da auch der Zweck ihrer ins maßlose gehenden Ueber- ' treibungen durchsichtig genug ist. Gewiß kann es bei Rnckzugsbewegnngen nicht vermieden werden, daß vrele verwundete und auch unverlvundete Kämpfer in die Hand des Feindes fallen; ist es doch mitunter gerade das Schicksal besonders tapferer, zäh ausharrenoer Abtei.un' gen, daß ein verhältnismäßig großer Teil der Verluste auf Gefangene entfällt. Aber es braucht nicht sehr betont zu werden, daß unsere Gesamtverluste — die b!nt gen und die Gefangenen — auch nicht entfernt an fsene Zahl - heranreichcn, die die Russen allein als Summe der Gefangenen anführen, und ebenso sicher ist es, daß dre blutigen Verluste des Feindes, der sein Menschemmr- terial diesmal noch rücksichtsloser opferte als je früher, und bei dem-40 Glieder tiefe Angriffe nicht zu den Seltenheiten gehörten, unsere Gejamitver-
lnste um das Doppelte und Dreifache überragen.. Daß einer unserer Senerale gefangen genommen worden sei, ist uns ganz neu. Was die russischen Angaben über die Beute anbelangt, so ist es klar, daß bei einer Räumung unserer Stellung nicht alles Material geborgen werden konnte und, namentlich ohne Bespannung, eingefügte un-'--> eingebaute Geschütze älterer Konstruktion preisstegeberc werden mußten. Doch sind auch in dieser Hinsicht die Angaben des Feindes über alles Maß hoch gegriffen.
- W nn 1 ließlich der Feind behauptet daz er »ns re ganze Porvojefroilt vom Prypec bis zum Prüth durchbrochen habe, so zeigen unsere amtlichen Berichte vom 12. und 13. Juni durch präzise Ortsangaben, wieviel von dieser Phrase zu halten ist. Es sei dabei garnicht näher ausgeführt, daß wir Dubno, ohne einen Gewehrschuß freigegeben, und daß wir bei Kolli und SöM dem Gegner schwere Schlappen zugefngt haben. — Allein die Nennung der Namen Buczacz, WLcmowczyk, Kozkow, Worebijowba, Notvo-Aleksiniec, Sapanow, die Erwähnung von Dokol, Kolky, Ezartorysk, von lauter Orten, die in den letzten neun Monaten relativ häufig immer wieder als Punkte unserer Froutlinie genannt wnr den, beweist deutlich genug, daß die, durch das Zu- sammenzieheu scherleLener Massen an einzelnen-Stellen erkämpften russischen Erfolge ans weite Teile unserer Nordostfront ohne Einfluß und Nachteil geblieben sine
W-T.B.
Gegen den Kettenhandel.
Der."Kricgsansschuß für Konsurneluemnteressen i'i Berlin hat als eine Art Stichprobe über 200 Zeitung-) anzeigen nachgeprüft, in denen von Vielfach unkontrollier- baren Zwis chenhändle r n große Mengen von Nah rnngsuiitteln teils angebotcn, teils gesucht werden. Von 23ck solckp r angeb.ichen „KanfleutM waren 80 im neuesten Adreßbuch oder FernsprechverzcichuiS nicht anszuffnden, sie haben also entweder keine eigene Wohnung oder sind erst im Lause des letzten halben Jahres ansässig gewarorn. 53 bezeichneten stich als „Kaufmann", „Vertreter", „Agent", nur 25 haben bereits Okcooer 1015 mit der gleichen Ware gehandelt, 00 dagegen haben „umgelernt" und kommen aus den gegensätzlichsten Bernsen. — ^Es ist, wie der,„Nachrichtendienst für Ernährungsfragen-' dazu bemerkt, begreiflich, !diaß die Ware vollkommen Nebensache ist, und daß es solchen Elementen nur darauf ankommt, möglichst schnell irgendwelche Phantaslep.eife für dje zwischen diesen Händlern hin und her verschobene Ware zu erlangen. Eine kürzlich ergangene Verfügung des Regierungspräsidenten in Potsdam zeigt den Weg, wie diesen Zwischenhändlern, obgleich jeder einzelne von ihnen nicht Gewinne aufschlägt, die im Sinne der Bnn- desratsverordnnng als übermäßig zu gelten.haben, deren Gewinne zusammen aber die Ware ins Ungemessene verteuern, das HandwelU gelegt Erden bann. Sie geht davon ans, daß cs den Gepflogenheiten des ordentlichen Kaufmanns nicht entspreche, eine chm angebotene Ware zu einem Preise anznnehmeu, dessen absolute Höhe zu der PreilSage in Friedenszeiten auch bei Berücksichtigung des gegenwärtigen verminderten Angebots rn «p- nem ausfälligen Mißverhaunis sieht, und durch Weiterverkauf dieser Ware selbst bei mäßigem Gewinn zu ihrer ferneren Verteuerung beizutragen. Ein Kaufmann,, der gewöhnh>ire-mäßig so verfährt, 'müsse als „unzuverlässig" im Sinne der Verordnung gelten und vom Warenhandelt ansgeschlmien word'n. Tie Potsdamer' Handelskammer hät in einer Eingabe an den Mmdesrai- empfohlen, den Handel mit Lebensmitteln ckir die Kriegs? dauer der Genehniignngspflicht zu unterwerfen mit der Maßgabe, daß nur derjenige als Händler oder Ver-' mittler im Lebcnsmittelhandel zugelassen werden solle, der schön vor dem Kriege darin tätig war.
- Ter Präsident von Batocki hat angekündigt, daß er. in diesem Sinne gegefn den Kettenhandel Vorgehen werde und die neuen Verfügungen des Ministeriums des Innern in Württemberg zur Regelung des Verkehrs von'Obst und Gemüse treffen bereits die nötigen Borkehningen gegen diesen schlimmen Auswuchs im Handelsverkehr.