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densarten machen, wie Dankbarkeit des Vaterlandes (Redner wird zur Ordnung gerufen). Die Vorlage wird ausgenutzt werden zum Nutzen der Großgrundbesitzer, die ihre Güter aufteilen. (Der Präsident rügt diesen Ausdruck). Die Vorlage ,,t eine Verhöhnung auf das, was von Anerkennung der Krieger gesagt wird. Sie werden nichts bekommen. (Pfuirufe.)
Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen.
Abg. Liebknecht (Wild) meldet sich zur Geschaftsord- nung zum Wort. Präsident Dr. Kämpf: Angesichts der Vor- kvnumnsse, die bewiesen haben, dah Sie das Wort zur Ge-- schiiftsoronung benutzen um _ Liebknecht ruft: Die Wahrheit zu sagen _ (großer Lärm). Präsident Dr. Kämpf fort
fahrend: werde ich Ihnen das Wort zur Geschäftsordnung nicht geben. (Beifall.) — Die Vorlage wird der Budgetkomviisfion überwiesen.
Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfs betr. die Altersgrenze und Wa.Meente in der Invalidenversicherung.
Ministerialdirektor Dr. Caspar empfiehlt die Vorlage zur Annahme.
Geh. Rat Aurin legt die mathematische Berechnungen dar, die zur Vorlage geführt haben.
Abg. Büchner (Soz.): Es scheint, als ob erst der Krieg kommen mußte, um dieze Forderung für die Arbeitsveteranen durchzusetzen. — Die Vorlage wird an eine Kommission von 21 Mitgliedern verwiesen, ebenso die Novelle zum Kaligesetz,
Die nächste Sitzung wird nicht vor dem 2. Mai stattfinden,
?W§dM. W.L.R.
ir)','shes HarrpIqrravUrv, den 10 April
Westlicher Kriegsschauplatz.
In. den gewonnenen Trichterstellungen südlich von Saint Eloi nucien unsere Truppen Wiedereroberungsversuche feindlicher Hmckgranatenabteilungen restlos ab.
Tie Minenkämpse zwischen dem Kanal von La Bassee und Arms haben in den letzten Tagen wieder größere Lebhaftigkeit angenommen.
Aut dem Westufer der Maas wurde Bethincourt und die ebenso stark ausgebauten Stützpunkte Alsace und Lorraine südwestlich davon abgeschnürt. Der Gegner suchte sich der Gefahr durch schleunigen Rückzug zu entziehen, wurde von den Schlesiern aber noch gefaßt und büßte neben schweren blutigen Verlusten hier 14 Offiziere und rund 700 Mann an unverwundeten Gefangenen, 2 Geschütze und 13 Maschinengewehre ein. Gleichzeitig räumten wir uns unbequeme feindliche Anlagen, Blockhäuser und Unterstände an verschiedenen Stellen der Front aus, so die nördlich des Dorfes Avocourt und südöstlich des Rabenwaldes. Auch bei diesen Einzclunternehinungen gelang es, die Franz sen restlos zu schlagen. An Gefangenen verloren sie außerdem mehrere Offiziere, 276 Mann.
Rechts der Maas wurde in ähnlicher Weise eine Schlucht am Südwestrand des Pfefferrückens gesäubert. 4 Offiziere, 184 Mann und Material blieben in unseren Händen. Weiter östlich und in der Wövre fanden lediglich Artilleriekämpfe statt.!
Jin Luitkampf wurde südöstlich von Damloup und nordöstlich von Chateau Salins je ein französisches Flugzeug abgeschossen. Die Insassen des ersten sind tot. Je ein feindliches Flugzeug wurde im Absturz in das Dorf Loos und in dem Caillettewald beobachtet.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Balkan-Kriegsschauplatz.
Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
Oberste Heeresleitung.
Der Weltkrieg.
Und der Hals wird lang und länger, der Gesang wir», bang und bänger. Jeder tut noch einen Schrei, und dann eilt das End herbei — so möchte man frei nach Busch angesichts der Entwicklung der heutigen Kriegslage um Verdun sagen. Der Sack, in dem die Franzosen stecken, wird enger, er ist durch den Erfolg der Bayern und Schlesier südlich Haucourt noch mehr zugeschnürt. worden, und wenn so Ruck und Ruck hinzukommt, der eingcschnnrte Hals lang und länger wird, dann wird die Zeit nicht mehr fern fein, wo Verdun mit dem langen Angstschrei der Belagerten unter dem freudigen.Hurra
schrei der Eroberer zusammenbricht. Bet dem Angriff hatten die deutschen Truppen teilweise Rekruten des Jahrgangs 1910 mit ganz ungenügender Ausbildung gegenüber, ein Zeichen, wie schwer die Verluste der älteren Truppen bisher gewesen sein müssen. Eine Abteilung Gefangener beging die hinterlistige Niederträchtigkeit, die weggeworfenen Massen wieder zu ergreifen und den vorgestürmten deutschen Truppen in den Rücken zu fallen.
Das war aber ein Fall für die Bajuwaren. Sv viele der verrät rischen Feinde noch denken können, wird ihnen der bayerische Denkzettel zeitlebens in Erinnerung bleiben.
Ter erstürmte „Termitenhügel" ist ein Teil der Hohe 304, die ersteren noch um etwa 40 Meter als Kuppe überragt.
Es ist eine geradezu erhebende Freude, den deutschen Generalstabsbericht vom 10. April zu lesen. Kühl und nüchtern, als ob es sich um die selbstverständlichste Sache von der Welt handle, teilt er mit, daß die lang- umstrittene französische Front am Forgesbach m ihrer ganzen Ausdehnung von Avocourt (südwestlich) bis zum Rabenwald (nordöstlich) über den Haufen gerannt ist. Velymcourt ist gefallen; der Feind wurde aus seiner Flucht südwärts nocheinmal gefaßt und erlitt schwere Verluste. Auch an anderen Stellen dieser Linie sind die Franzosen geschlagen und gelegentlich wurden gründliche Säuberungen vorn nommen. 1200 Gefangene, 2 Geschütze und 13 Mast mengewehre blieben in unsere».
Hand. — So ist also tue Sackfrage so ziemlich gelöst, als einzige Säule steht noch die Höhe 304, aber auch diese, von drei.Seiten unter Feuer, kann stürzen über Nacht. Rechts der Maas, südwestlich des Pfeiferrückens, wurde eine Schlucht gesäubert. Alle Berichte, statter sind darin einig, daß die Haltung der deutschen Truppen, ihr unwiderstehlicher Angriff und ihr zähes Festhalten am gesteckten Ziel geradezu ans Wunderbare grenzt. Dabei wird hervorgehoben, daß unsere Verluste durchweg verhältnismäßig sehr gering sind dank dem ausgezeichneten Zusammenwirken von Infanterie, Artillerie und der Pioniere und dank der umsichtigen Vorbereitung jedes Angriffs durch die Heeresleitung. Umgekehrt werden die französischen Verluste als sehr hoch bezeichnet. Und nun vergleiche man wieder einmal den heutigen französischen Bericht mit unseren Meldungen, die als unbedingt wahrhaftig anzusehen sind. Ein jämmerliches Herumreden und ein Prahlen, aus dem Verzweiflung herauszittert! Jetzt noch wagt es der französische Generalstab, in Umschreibungen die Lage so darzustellen, als wäre der „Tote Mann" noch in französischer Hand.
Tie Engländer haben ohne Erfolg verschiedene Minenkämpfe eingeleitet. Nach Andeutungen schweizer Blätter sollen sie einen großen Hauptangriff vorbereiten.
Sie sollen kommen!
Die Ereignisse im Westen. ^
Der französifcye Tagesbericht«
WTB. Paris, 10. April. Amtlicher Bericht von gestern mittag: Westlich der Maas schwache Artillerietätigkeir während der Nacht. OestUch der Maas machten wir einige Fort schritte in den Berdindn.sgsgmden südlich von Deuaumont und nahmen südwestlich davon ungefähr 150 Meter feindlichen Schützengrabens. Zwei deutsche Granatenangrisse gegen unsere Stellung im Caillettewald wurden zurückgeschlagen. In Lothringen wurde der Versuch, einen feindlichen Handstreich gegen unser Schanzwerk in der Gegend von Embermenil zu unternehmen, völlig zum Scheitern gevracht. Der Feind erlitt einige Verluste.
Abends: In den Argonnen richtete unsere Artillerie ein konzentrisches Feuer auf die Verbindungswege des Feindes.
Unsere schwere Artillerie beschoß, während m einem anderen Abschnitt Operationen im Gange waren, wichtige Truppenaiisamm- lungen und marschierende Kolonnen in der Gegend von Monl- faucon Nantlllois. Bei der Höhe 285 brachten wir eine Mine zur Explosion, wodurch wir einen feindlichen Graben aus einer ziemlich große» Breite verschütteten und einen kleinen feindlichen Posten zerstörten. Westlich der Maas fand während der ganzen Tages eine heftige Schlacht statt, die auf unserer gesamten Front zwischen Avocourt und Lumieres geliefert wur- Ee, und sich sogar bis mp das rechte Maasufer erstreckte. Die planmäßige Räumung des vvrjpringenüen Winkels von Bethincourt in der vergangenen Nacht hatte uns gestattet, eine geschlossene Linie zu bilden, die von der Kernsteilung von Avocourt ausgeht, üen ersten bewaldeten Abhängen westlich der Höhe 304 entlang führt und sich unseren Stellungen etwas südlich der Kreuzung der Straßen Bethincourt-Esnes und Bethin- court-Chattancm' anschiießt. Diese ganze Linie, die vom Feind heftig angeor'-"!! wurde, bat den wütenden Anstürme» sland-
Der Habermeister.
Ein Volksbild aus den bairischen Bergen.
Von Hermann Schmid. >
49. Fortsetzung. (Nächdr. verbZ
Nur an der einen Seite des großen Totenfeldes sah es minder festlich aus; die Scharen der Besuchenden zogen hier achtlos vorüber und nur selten Wandelle der Fuß eines Einsamen zwischen halb eingesunkenen übergrasten Hügeln hin. Blos hier und da erhob sich ein für die Dauer berechneter Denkstein. Blos auf einigen wenigen Erhöhungen stano noch ein halbverwittertes Holzkreuz, an einem war sogar eine Tafel angebracht, woraus verzeichnet stand, daß dieses Andenken nur ein vorläufiges seit, und nur dauern solle „bis zur Errichtung eines Monuments", aber sei es, daß die Angehörigen dem Toten selbst unerwartet bald nachgefolgt waren, oder daß sie, von der Zeit geheilt, mit ihrem Schmerz auch ihr Vorhaben vergessen hatten.... die schwarze Tafel stand no ch immer verheißend da und das Monument war unerrichtet geblieben. Es war jene Abteilung des Kirchhofs, welche, schon seit Jahren gefüllt, nun dazu bestimmt war, wieder umgegraben und mit neuen Gräbern bepflanzt zu werde«.
Jenseits des Weges, an schön verzierten Gräbern saßen ein paar Grabhüterinnen, die Rosenkränze in den Händen, und ließen eifrig murmelnd die schwarzen Beb- korallen daran niedergleiten; das hinderte sie jedoch' nicht, auch dem, was um sie her vorging, einen beobachtenden Bin- zu schenken und in ihre Andacht manchmal eine kleine Gesvrächsunterhaltung einzuflechten.
„Gieb uns heut' unser tägliches Brod . . . .-siehst
Du, Schärdingerin," jagte die eine, „.da kommt
er schon wieder, der dicke Alte .... dort beim 'Eisengitter ani Seitencingang steht er und schaut sich um.
Eingang hinüber blickend, „aber dick ist er nicyt, das Gewand hängt ihm ja nur so am Leib, wie an einem Kleiderstock. Wer ist 'er denn und was will er?"
„Wer er ist, weiß ich nicht, aber er war heut' morgen schon da und hat da hermngefragt, er sucht ein Grab aus der Cholerazeit. . . ."
„Aus der Zeit liegen freilich die Meisten da in dem Revier herum! Du lieber Gott, wie feindselig der Mensch d'reinschaut und wie er daher wankt — der geht nicht irr, wenn er sich bald selber um ein Plätze! umsteht!"
Die Bemerkungen der beiden Alten waren wohl begründet, und wer den hinfälligen Mann betrachtete, ' der sich an das Eisengitter lehnte, um die müden schinerzenden Beme ein wenig ausruhen zu lassen, der bütic wohl Mühe gehabt, in ihm den rüstigen Meister ! Staudinger zu erkennen, der noch vor wenig Wochen jo kerngesund da gestanden war, wie ein Baum im Holz. Aber wie bei einem Baum hatte eine einzige Nacht hingereicht, mit ihrem Reif das Laub zu verbrennen, daß er am Morgen da stand mit roten welken Blättern statt der grünen und daß es nur eines leisen Hauches bedurfte, sic vollends fallen zu machen. Das war die Nacht gewesen mit dem Haberfeld. In seiner jörglos übermütigen Behaglichkeit hatte ihn der Arm im warmen Bett und im tiefen Schlaf überrascht; das Entsetzen hatte ihn plötzlich emporgeschüttelt, die Angst hatte ihn schlecht verwahrt hinausgejagt in die kalte, windige Nacht, er fürchtete, die Rächer würden sich nick' begnügen, ihn nur verhöhnt und gerügt zu haben;
,ah sie schon gegen das Haus andringen, er hörte in seiner Verwirrung schon die einstnrzende Tür krachen und entfloh. Seitdem war es mit unsäglichen Leiden über ihn gekommen, der Schrecken und die Erkältung waren ihm in die Glieder gefahren, daß er sich in lwe-
geyaiten. Auf der Front von Cumieres hat die deutsche Offensive einen blutigen Mißersotg erlitten. Die feindtichen Sturmkolonnen, die in dichten Reihen aus dem Cumicre-waid hervorbrachen, wurden unter unser Maschinengewehr und unter unser Artilleriefeuer genommen und unter Zurückiagung von zahl- reichen Leichen auf dem Gelände zerstreut. Sämtliche gegen den Toten Mann gerichteten Angrisfsvcrsuche wurden ebenfalls mit beträchtlichen Verlusten zurückgeschlagen. Ein zur gleichen Zeit unternommener Angriff oes Feindes gegen unsere Stellungen vom Walde von Avocourt bis zum Forgesbach stieß auf den hartnäckigsten Widerstand unserer Truppen, die den Feind überall zurückschlugen. Endlich war es einem aus eines unserer nordöstlich des Dorfes Avocourt am südlichen Rand des Waldes gelegenen Werke gerichtete» heftigen Angriff gelungen, während eines Augenblicks in unseren Gräben Fuß zu fassen. Unser Gegenangriff warf den Feind sofort wieder hinaus. Oestlich der Maas sehr große Artilierietätigkcit gegen unsere Anlagen auf dem Pfefferhügei und in der Gegend van Donau- mont und Vaux, sowie gegen die Gesamtheit unserer zweiten Linie. Durch unser Sperrfeuer angehaitcn, kamen feindliche Infanterieangriffe nicht zur Entwickelung. In der Woevre zeitweilige Beschießung.
Der englische Tagesbericht.
WTB. London, 10. April. Amtlicher Bericht von gestern: Ein Fokkerflugzeug landete gestern in unseren Linien. Der Führer wurde unvermundet gefangen genommen. Heute Ar- titlerietätigkeit bei Neuville-Snint Baast, Souchez, Hohenzollern- werk, Haisnes und Wytschaete. Der Feind ließ im Hohenzoilern- Abschnitt eine Mine springen. Wir haben bei Saint Elvi einen beträchtlichen Teil des am 27. März gewonnenen Bodens gehalten, mit Einschluß von dreien der vier Minentrichter.
Ernährungssorgen in Frankreich.
GKG. Paris, 10. April. Der abnehmende Ackerbau in Frankreich bildet eine steigende Sorge der leitenden Kreise. Seit August 1914 bis 1. März 1916 mußte Frankreich 56 Millionen Doppelzentner landwirtschaftlicher Erzeugnisse hauptsächlich aus Amerika gegen Goldzahlung einführen. Die Fracht!» stur sind von 1,75 aus 13,75 Franken ab Newyork gestiegen, dazu kommt em Kursverlnst von 6 Franken bei dein Doppelzentner, so daß Frankreich bereits mehr als 2,5 Milliarden Fcc.nken für die notwendigsten Lebensmittel ins Ausland ak- geben mußte.
Frankreich und der Vatikan.
GKG. Rom, 10. April. Wie einige Blätter melden, bahnt sich eine Verständigung zwischen dem Papst und der französischen Regierung an. , § ^
Der Krieg zur See.
GKG. Haqg, 10. April. Der holländische Schiffsverkehr in VlMngen ist vorläufig eingestellt.
GGK. Bukarest, 10. April. Auf dem Schwarzen Meer sind keine russischen Handelsschiffe mehr zu sehen, da deutsche Tauchboote im Meer kreuzen.
WTB. London, Der britische Danipser „Zajia" ist versenkt worden. _ -_
Die Lage im Osten.
WTB. Wien, 10. April. Amtlich wird verlautbasi im 10. April 1916:
Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz: Im Görzischen hielt die feindliche Artillerie die Ortschaften hinter unserer Front unter Feuer. Ein Caproni-Flugzeug wurde bei seiner Landung nächst Lucinico durch unser Geschützfeuer vernichtet. An der übrigen Front dauern die gewöhnlichen Artilleriekämpfe fort. Im Suganatal schossen die Italiener Caldonazzo in Brand. Auf Riva warfen feindliche Flieger Bomben ab. An der Pönal»- straße gelang es dem Gegner, sich in einigen vorgeschobenen Gräben südlich Sperone sestzusetzen.
Zum Abschied Poliwanotvs.
GKG. Petersburg, 10. April. Für den Rücktritt des russischen Kriegsministers Poliwanow soll mit- bestimmend gewesen sein, daß er alle verfügbaren Reserven gegen die deutsche Front senden wollte, während der Großfürst Nikolai Nikolaiewitsch für Kaukasien mehr als 300 000 Mann verlangte. Ter Zar soll sich für die Forderung seines Oheims entschieden haben, was die Entfremdung zwischen dem Zaren und Poliwanow steigerte.
GKG. Kopenhagen, 10. April. Beim Aufräumen im russischen Minist rium des Innern ist nach Meldun- gen der Petersburger Presse auch der zweite Gehilfe
aber das ihm Widerfahrene und dem Gefühl seiner Ohnmacht, sich dafür hinwieder Vergeltung zu verschaffen uns Rache. Mit der Kraft des Körpers brach, wie er dagegen auch ankämpfen mochte, nach und nach' der starre Trotz seines Gemütes, wie der Schnee weich und mürbe wird, noch lange ehe es der Frühlingsscnme gelingt, ihn zu schmelzen. So sehr er sich immer hin- ier die Wolken seines Zornes barg, er konnte nickst verhindern, daß auf einen Augenblick der Himmel hell ward über ihm, und wenn er sonst auf seinein Schmerzenslager von den Unternehmungen tränmie, die er noch anszuführen gedachte, wenn er unter Flächen und Verwünschungen den Frühling herbeisehnte, um in einem heißen Bade Heilung zu finden, so waren "s dieje Augenblicke, die ihn zwangen, wider Willen in die Jahre zurück zu schauen, die hinter ihm lagen, die er lang in sich vergraben zu haben meinte und deren'Erinnerungen doch immer wieder an ihm emporwvchsen, wie Tornranken aus dem Schutt eines einriestürzten Gebäudes.
Unverwandt und mit der Geberde wartender Ungeduld blickte er jetzt in das zum Seiteneingang führende Gäßchen hinaus; er achtete nicht auf die ciligenSchritte die, von den gewölbten Säulengängen des Kirchhofs her- kommend, hinter ihm laut wurden. Ein Mädchen, m der Tracht des Oberlandes, kam rasch den Hanvtweg heraö, ein kleines Bündel und den Regenschirm tragend, Ar nicht leicht in der Hand des die Stadt »suchender. Bergbewohners fehlt.
ES war Franzi — sie war unverändert, ja, über bas mmatige Gesich: lag sogar eine höhere Röte gebreitet. Mw der Widerschein einer freudigen und doch nicht »ck.mer-.jce en Erregung, fest und klar war ihr suchendes singe ani aas halb verwahrloste Gräbergesnd gerichtet. Ein Äauii in schlechter Jacke, mit einem grobm Schurz rüber, emen farblos gewordenen löcherigen Filzdeckel