gungszwecken mit Geschützen ausgerüstet sind. Und soll­ten Amerikaner durch Angriffe von Tauchbooten auf so ausgerüsteten Schiffen bei vorangegangener Warnung ihr Leben einbüßen, so wird es notwendig sein, ein derartiges Borgehen als einen Bruch des Völkerrechts und des formellen Versprechens zu be­kämpfen, das die deutsche Regierung abgegeben hat.

Nichtsdestoweniger soll jeder Fall durch eine gründ­liche Untersuchung der Umstände festgestellt werden, be­vor durch die Regierung eine Aktion eingeleitet wird. Während bisher keinerlei Proteste an die deutsche Regie­rung betreffend ihrer jüngsten Erklärung in Sachen des U-Bootskrieges gerichtet wurden, wird die Regierung als­dann die deutschen Mächte zu der Erklärung aufsordern, wie sie bewaffnete von unbewaffneten Handelsschiffen zu unterscheiden gedenke."

Wenn die Lansingsche Auffassung die endgültige blei­ben sollte, würde eine Anpassung der Meinungen zwi­schen Washington und Berlin sich kaum mehr erzielen lassen.

HMw TaBbM. ML.

Großes Himplqnartier, den 23. Februar-

Westlicher Kriegsschauplatz.

Durch eine Sprengung in der Nähe der von uns am 21. Februar eroberten Gräben, öAich von Souchez, wurden die feindlichen Stellungen erheblich beschädigt.

Die Gefangenenzahl erhöht sich hier auf 11 Offiziere, 348 Mann. Die Beute beträgt 3 Maschinengewehre.

Auf der Maashühe dauerten die Artilleriekämpfe mit un­veränderter Stärke fort.

Oestlich des Flusses griffen wir die Stellungen an die der Feind etwa in Höhe der Dörfer ConsenvoycAzannet seit 1*/s Jahren mit allen Mitteln der Befestigungskunst ausgebaut hatte nur eine für uns unbequeme Einwirkung auf unsere Verbindungen im nördlichen Teile des Wövrc zu behalten.

Dev Angriff stick in der Srerte von reichlich 1V Kilometer in der er angefetzt war tzis rn 3 Kilometer Tiefe dnrch.

Neben sehr erheblichen blutigen Verlusten büßte der Feind mehr als 3000 an Gefangenen und zahlreiches noch nicht übersehbares Material ein.

Im Oberelsaß führte der Angriff westlich Meidweiler zur Fortnahme der feindlichen Stellungen in einer Breite von 700 und einer Tiefe von 400 Meter wobei etwa 80 Ge­fangene in unserer Hand blieben.

In zahlreichen Lnstkämpfemjenseits der feindlichen Lin­ien behielten unsere Flieger die Oberhand.

Oestlicher und Balkankriegsschauplatz.

Die Lage ist im allgemeinen unverändert.

. Oberste Heeresleitung.

Der Weltkrieg.

DieAbtastuugs- und Anbohrversuche", wie dm Franzosen die neuesten Unternehmungen der deutsche«, Obersten Heeresleitung zu nennen beliebten, gest lten sich,

. wie aus dem neuesten Tagesbericht ersehen werden kann, zu recht kräftigen Bohrungen und empfindlichen Schlä­gen, die der gesamten Front in kurzer Zeit ein anderes Bild gegeben haben. Die am Dienstag unternommenen Angriffe wählten sich eine schon einige Zeit nicht mehr- erwähnte Gegend aus: östlich der Maas und nördlich von Verdun, etwa von dem Dorfe Consenvoye, das an der Maas selbst liegt, bis zu dem Dorfe Azanues, das un­gefähr östlich des elfteren gelegen ist. Auf dieser Linie, oder richtiger gesagt südlich dieser so vorgezeichneten Linie, weil die Dörfer Consenvoye und Azanues in deut­schem Besitze sind, konnten wir in der ansehnlichem Breite von über 10 Klm. unsere Linien bis zu 3 Klm. Tiefe vortragen. Dadurch sind wir dem Fortsgürtel von

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Verdun erheblich näher geiommen. Unser Angriff muß sehr überraschend gekommen sein, da einerseits nichts von einer ausgiebigen Artillerievorbereitung erwähnt wird, andererseits aber die hohe Gefangeneuzahl von mehr als 3000 Mann und ein noch unabsehbares Kriegsma­terial als Siegesbeute zu verzeichnen ist; außerdem halte der Feind noch jehr erhebliche blutige Verluste. Wenn es auch bei uns zweifellos nicht ohne Verluste abgegangeu sein dürfte, so bedeutet dieser Fortschritt die gewal­tigste Verbesserung unserer Front seit langer Zeit; es scheinen auch hier wieder taktische Gesichtspunkte gewe­sen zu sein, die für unsere Heeresleitung maßgebend wa­ren; sie erwähnt, daß der Feind zwecks Gefährdung unserer rückwärtigen Verbindungen mit dem nördlich­sten Teil des Woevre an der erwähnten Strecke seine Stellungen seit Ich? Jahren mit allen Mitteln der Befestigungskunst ausgebaut hat. Umsomehr sind die Erfolge unserer tapferen Truppen zu bewerten.

Auch im Ober-Elsaß, westlich des Dorfes Heidweiler konnten wir die französische Front in einer Breite von 700 und einer Tiefe von 400 Meter aufreißcn.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 23. Febr. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Im Artois hat der Feind nach einer heftigen Beschießung, wie schon gestern ge­meldet worden ist, gegen Ende des Tages einen starken Angriff auf unsere Stellungen im Walde von Given- ch y unternommen. Er ist in unsere Gräben erster Li­nie eingedruugen, die auf einer Front von etwa 800 Metern vollständig waren, und an einigen Punkten in unsere zweiten Gräben, von denen er nach einem Gegen­angriff voll unserer Seite nur noch einige Teile besetzt hält. Der Feind, dessen Stärke auf 7 Bataillone ge­schützt wird, erlitt durch unser Sperrfeuer und durch das Feuer der Infanterie und Maschinengewehre be­trächtliche Verluste. Südöstlich von Relincourt hat der Feind eine Mine zum Springen gebracht, deren Trichter wir besetzt haben. Nach verstärkter Artillerietätigkeit in der Gegend von Verdun haben die Deutschen gegen Tagesende unsere Stellungen östlich Brabant-sur- Merrje zwischen dem Walde non H-urmet und Herbebois angegriffen. Sie faßten in einigen Teilen unserer vor­geschobenen Gräben Fuß, stießen aber nicht bis zum zweiten Graben vor. Sie wurden durch unsere Gegenan­griffe zurnckgeworfen. Wir machten etwa 50 Gefangene. Oestlich von Seppois wurden zwei Angriffe der Deut­schen abgeschlagen. Ziemlich starke Artil.erietäligkeit an der Front bei Ehapelotte und Ban de-SaPt. Ein Zep- pelinluftschiff überflog gestern abend Luneville und war; einige Bomben ab, die wenig Sachschaden

anrichtetcn. Verfolgt von unseren Fliegern, wandte es sich nach Metz.

Abends: In Belgien Beschießung der feindli­chen Schützengräben östlich von Boesinghe. Im Artois verhinderte sehr reichlicher Schneefall jede Angriffsbe­wegung. In der Champagne führten wir ein Zerstö­rungsfeuer auf die feindlichen Werke westlich von Na- varrn aus. In der Gegend nördlich von Verdun rich­teten die Deutschen nach heftiger Beschießung auf bei­den Maasufern im Laufe des Tages eine Reihe äußerst Peftiger Jnfanterieangrcffe gegen nufere Front zwi­lchen Brabant-sur-Mense und Herbebois. Alle Angriffe gegen Brabant und Herbebois wurden abgeschlagen. Zwi­schen diesen beiden Punkten konnte der F ind unter be­trächtlichen VerlUi.cn für ihn d.n Wald ton Heumon: and einen Vorsprung besetzen, den unsere Linie nördlich oon Beanmont bildet. Nordwestlich von F omezeh ver­hinderte unser Sperrfeuer einen in der Vorbereitung befindlichen Angriff, sich zu entw.ck.tn. Ziemlich leb­hafte Tätigkeit der beiden Artillerien in der Gegend Ban-de-Sapt und westlich von Alt-irch. Belgischer Be­richt: Ruhe an der F-.-n d r ln g s a n Trinee.

Der Untergang des Zeppelin.

GKG. Christiania, 23. Febr. Die Besatzung des bei Revigny heruntergcschossenen Zeppelins soll, wie laut Berl. Ztg. ans Paris gemeldet wird, um ge kom­men sein. Ein zweiter Zeppelin folgte dem herunter- geschossenen in einem Abstand von 15 Kilometer. Nach­dem das erste Luftschiff nntergegangen war, drehte das zweite um und erreichte unversehrt die deutschen Linien. Gleichzeitig überflog ein dritter Zeppelin Luneville, über das er Boniben niederwarf, die indessen keinen großen Schaden anrichteten. Als französische Flieger erschienen, kehrte der dritte unversehrt nach Metz zurück.

Kriegsgewinnftencr in Frankreich.

WTB. Paris, 23. Febr. Tie Kammer hat ge­stern einstimmig einen Gesetzentwurf angenommen, durch den außergewöhnliche Kriegsgewinne mit einer außer­ordentlichen Steuer belegt werden. Das Gesetz wird bis zum 12. Monat nach Beendigung des Krieges in Kraft bleiben.

Der englische Kriegsbericht.

WTB. London, 23. F be. Amtlicher Bericht von gestern: IN der letzten Nacht ließ der Feind östlich von Givenchy eine Mine springen. Wir hatten keine Ver­luste. Der Feind beschoß in der Nacht Poperinghe. Am frühen Morgen liehen wir eine Mine in der Nähe der Hohenzollernschanz»e springen und besetzten den Rand des. Trichters. Unsere Artillerie beschoß die feindlichen Schützengräben in der Nähe von Maricourt, Ovilliers und am Kanal von Ipern nach Comines. Die feindliche Artillerie beschoß unsere Stellungen südwestlich von Ipern unter Verwendung von vielen tränenerregenden Geschossen. Unsere Schützengräben nördlich von Ipern zwischen der Eisenbahn von Ipern und dem Kanal wurden gleichfalls beschossen. Eines unserer Flugzeuge Wurde von einer Kugel getroffen, durch die dem Führer ein Bein völlig abgerissen wurde. Trotzdem führte dieser die Landung glücklich aus, ohne daß sein Beobachter verletzt wurde.

Ein amerikanischer Protest gegen englische Beschlagnahmen.

G.-K. G. Frankfurt, 23. Febr. DieFrankfurter Zeitung" meldeta ns London, 23. Februar: Wie die Associated Preß" meldet, haben die Vereinigteil Staa­ten gegenüber England und Frankreich wegen der Be­schlagnahme amerikanischer Effekten protestiert und diesen Protest im Anschluß an den Protest wegen der Anhal­tung amerikanischer Post erfolgen lassen.

Die Lage im Dsten.

WTB. Wie», 23. Febr. Amtlich wird verlautbart vom 23. Februar 1916:

Russischer Kriegsschauvlatz: Nordwestlich

aber auf Gerwin's Arm gestützt, die gnädige Frau; hin­ter ihr der Freiherr von Breitenol, an seinem Arm eine schwarzgekleidete junge Dame führend, und endlich das gnädige Fräulein vom Hause am Arme des Mannes mit der goldenen Brille.

Asten stand wie angedonnert.

Das schwarzgekleidete junge Mädchen am Arme des Freiherrn ivar niemand anders als seine Reisege­fährtin aus Nordamerika!

Sic erkannte ihn ebenfalls sofort wieder; sie wurde rot in dem Augenblick, wo sie ihn sah und nun ihren großen Blick voll und fragend ans ihn richtete.

Bitte, lassen Sic sich hier nieder," sagte der Frei­herr, indem er auf den Stuhl zu seiner Rechten deutete er mußte dabei gewahren, wie fragend ihr Blick aus Asten lag, denn in leichter, flüchtiger Weise setzte er vor- stcllend hinzu:

Herr, Asten, mein Verwalter!"

Bei dem Förster fand er keine Veranlassung, eine Ansnabme von der Regel zu machen, die Hausbe amten den Gästen nicht vorzustellen.

Die Amerikanerin nahm Platz, sich mit einem eigen- stümüchen Mienenspiel die Li-w-m beißend. Ihr Blick

kehrte dann sogleich mit demselben fragenden Ansdruck M Asten zurück aber er lag offenbar sehr ungnädig tchuf ihm, dieser Blick... es war Staunen darin, aber 'von freudiger Ueöerraschnng jedenfalls auch nicht das? Mindeste. Auch erwähnte sie mit keiner Silbe des Um-z stanoes, daß sie Akten auf der Reise kennen gelernt. Ihr Wesen machte auch ihm vollständig unmöglich, etwa seiner-, seits über dies Zusammentreffen ein Wort fallen zu las-, sen. Er begnügte sich damit, ihren Blick, so oft dieser znj ihm zurückkehrte, offen, mit einem gewissen Trotz zch .erwidern. Zu diesem Trotz stachelte ihm eine Empfing ift-ung bitterer Demütigung, die er leis über sich kommen^ i fühlte. Es war so klein, so unmännlich das sagte er

eines Bediensteten erscheinen zu müssen, eines Mann'esj den die Herrschaft nur für eine halbe Stunde in ihre Gesellschaft aufnimmt, um doch während derselben sein Dasein gänzlich zu ignorieren. Mein Gott, er ivar mW Baratt gewöhnt, die Rolle ivar ihm so neu; sie war docr/ schwerer durchzuführen, als er es gedacht; er wünschte sich weg, weit weg von hier; er war nahe daran, sich um Monate in der Zeit zurückzuwünschen, in den Krieg zu­rück, in irgend eine Schlacht und eine ehrliche Kugel sich in den Kopf wahrhaftig, es war besser, als so den Kampf des Lebens, den Kampf um das tägliche Brot zu führen. Der Freiherr machte mit einer besonderen Förm­lichkeit, mit einem gehaltenen Würdebewußtsein seinen Gästen die Unterhaltung. Doch nannte er das junge Mädchen kurzweg Marie; sie mußte also eine Nahestehende, eine Verwandte sein; den Herrn mit der Brille redete er Herr Jnstizrat an. Die Fremde antwortete ihm mit der ganzen Unbefangenheit, der ganzen naiven Selbstgewiß­heit, oie Asten kannte und die solchen Zauber auf ihn geübt. Sie blickte oabei eben so unbefangen ans alles, was sie umgab; es war offenbar, daß all' das adelige Wesen nno die förmliche Sitte ihre Aufmerksamkeit, ihre Verwunderung erregte; ihre Unbefangenheit aber schien nicht im Geringsten dadurch beeinträchtigt. Wenn ihr Blick auf Asten znrückglitt, kräuselte sich jedesmal ihre Lippe und eine kleine Falte erschien dann an derselben Stelle, die sie so anmutig im Eisenbahncoupo gerieben hatte, um über das Wort Fideikommiß in's Klare zu kommen. ^

Uebrigens wäre ihr die Sitte, welche fte hier im Hans Brciienol umgab, zu anderen Zeiten wohl nicht ganz so förmlich erschienen, wie es heute oer Fall sein mußte. Mau war heute ganz absonderlich förmlich; es war, als ob außer dem Hausherrn und dem Justizrat und der jungen Amerikanerin fast niemand zu reden wage; die Hausfrau schwieg uno beinahe nichts; Junker Ger- win wenig und schwieg ebenfalls; die Cousine allein,

atz noch mehr: und noch rascher, als ob er an dertErledig- ung einer Aufgabe arbeite, nach der er das Seinige geleistet und, jedes Zwanges ledig, wieder aus dieser drückenden Luft in seine freie Waldnatur flüchten dürfe. Asten versuchte, um den Schein der Unbefangeni heit zu wahren, wenigstens mit ihm eine Unterhaltung anzuknüpsen; aber er gab nur eine einsilbige Antwort: Junker Gerwin jedoch griff wie krampfhaft nach der Gelegenheit, ganz demselben Tränge zu folgen, der Asten antrieb, zu sprechen; er antwortete ihm statt des Försters und sie sprachen von den Vorteilen, welche die Verwertung junger Eichenbestände zu Grubenholz gewähre.

Als die Tafel aufgehoben war, zog sich die Familie auf die Terrasse zurück; der Förster war mit einer bei seiner breiten Körperlichkeit doppelt stauncnswürdigcn Ge­schwindigkeit, ohne daß Asten nur wahrgenommen wie, verschwunden, fort, wie in Lust aufgelöst; cs mußte ge­schehen sein, als Asten der abgehenden Herrschaft seine Verbeugung gemacht und zugleich Fräulein Sidonie, au ihm vorübergehend, lächelnd ihm gesagt:

Bitte, kommen Sie aus oie Terrasse, der Kaffee wird dort- oranßm serviert."

Sollte er folgen? Freilich, er mußte, denn Fräulein Sidonie wandte sich nach ihm um, wie um ihn mit ihrem Blick gefangen zu halten.

Er schritt durch die offene Glastüt ihr nach auf die Terrasse hinaus; die übrige Gesellschaft war langsam der Rebenlaube am Ende demselben zugewandelt, während Fräulein Sidonie sich sogleich rechts wandte, wo aus einem gedeckten und mit Stühlen umgebenen Tische daS Kaffcegerät ausgestellt war; sie machte sich hier mit dem Ordnen desselben zu schaffen.

Asten mußte natürlich in der Nähe des Kaffeetisches bleiben; seine Stellung schrieb ihm vor, in bescheidener Haltung auzudeuteu, daß er nicht der Gesellschaft wegen, und um sich ihr zur Unterhaltung anzuschließen, sonder» nur und ganz allein des Kaffees wegen hier erscheine.-