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Sonntag abend wnrde gegen den um 6 llchst in Aal-- ! Hausen abführenden Personenzug unweit des ersten Bahn- > warthauses ein faustgroßer Stein geschleudert. Der Stein /'log durch ein Fenster, das m Trümmer ging, in einen ^oesetzten Personenwagen. Der Tat verdächtig sind lt. Schwarzw. Boten" junge Burschen, die vom Bahn- warthaus aus den Feldweg gegen Zrslingen eiuschlugen.

(-) Rottenburg, 24. Jan. (Rekrutendepot.) Nach ergangener Entscheidung wird Rottenburg Stand­ort eines neuen Rekrutendepots. Dessen Führung ist Hauptmann Jehle übertragen, im Zivilberuf Oberju­stizrat und Vorstand des hiesigen Landesgefängnisses. Da das Depot Parkettböden, elektrisches Licht und schöne Lage hat, kommen die Rekruten in keine schlechten Ver­hältnisse.

(-) Ulm, 24. Jan. (Gefangene Serben.) In den letzten Tagen sind hier 2000 gefangene Serben ein- getvoffen und ins Gefangenenlager auf der Gänswiese verbracht worden. Ein Teil davon war in ganz schlech­ter Verfassung. Sie wurden auf dem Ostgleis bis zur Gänswiese mit der Eisenbahn gefahren und dann unter Absperrung aller umliegenden Straßen ins Lager ge­schafft.

(-) Von der bayerischen Grenze, 24 Jan. (D i e

Geschichte eines Pferdes.) Bei einer Pferdebe­sichtigung wurde das Pferd eines Bauern von der Lands­berger Gegend als militäruutauglich erklärt: vom Tier­arzt wurde aber die Tötung des Tieres angeordnet, weil es krank war. Das Pferd wurde mit der Auflage, es sofort zu schlachten, dem Händler Adolf Baumgärtner von Mindelheim überlassen. Baumgärtner verkaufte je­doch das Tier um 75 Mk. Tann wechselte es noch einige- male den Besitzer und der letzte erstand es für 43 Mk. Baumgärtner wurde von der Augsburger Strafkammer ru 30 Mk. Geldstrafe verurteilt.

Sehr starkes Erdbeben.

Erdbebenwarte Hohenheim, 24. Jan. Heute vormittag von 8 Uhr 00 Minuten ab zeichneten sämtliche Instrumente in ausgeprägter Weise ein sehr starkes Erdbeben auf, dessen Herdentfernung sich zu 2450 Klm. ergibt. Da die Aufzeichnungen gleichzeitig er­kennen lassen, daß die Erdbebenwellen aus südöstlicher Richtung bei uns einträfen, ist mit ziemlicher Sicher­heit anzunehmen, daß der Herd des Erdbebens in Klein­asien sich befindet. Es ist zu befürchten, daß dieses Erd­beben von zerstörender Wertung begleitet war.

Eine Richtigstellung.

WTB. Christiania, 24. Jan. Zu der Meldung des Wiener Berichterstatters eines Berliner Blattes, wo­nach die drei skandinavischen Minister des Aeußeru im Februar in Stockholm zusammentommen würden, um Gegenmaßregclu aus Anlaß der Verschärfung der engli­schen Blockade zu besprechen, erklärt das norwegische Tele­graphenbureau, daß der norwegischen Regierung von einer solchen Zusammenkunft nichts bekannt fei.

Die Kämpfe in Kamerun.

WTB. Paris, 24. Jan. Eine Mitteilung des Kolonial- .linistertums besagt: Die militärischen Operationen, die von rranzoscn und Engländern zu Anfang des Krieges begonnen war­en, um die Deutschen aus Kamerun zu vertreiben und icse reiche und wichtige Kolonie in die Hände der Alliierten u bringen, nähern sich ihrem Ende. Begonnen aus einer Front­länge von 3000 Kilometern verliefen die Operationen in auf­einander abgestimmten Bewegungen derart, daß verschiedene Ko­lonnen, französische und englische, von verschiedenen Punkten di.. ''er Front ausgehend, von wo aus sie zum Teil über 1000 Kilo­meter zu durchmefsen hatten, beinahe gleichzeitig in Iaunde ankamen, nachdem sie schwere Kämpfe bestanden hatten, denn der Widerstand des Feindes war sehr hartnäckig. Obgleich Iaun- de, wo der Gouverneur sich mit dem Oberkommandierenden der Truppen und dem Stabe befand, sehr stark befestigt war, wurde dieser Platz doch geräumt, sobald der Druck der Alliier­ten ihn bedrohte. Die Deutschen ziehen sich eiligst siidwest- wärts in der Richtung auf die spanische Kolonie Rio del Muni zurück, wohin der deutsche Gouverneur und der Kommandeur der Schutztruppe sich bereits geflüchtet haben sollen. Auf ihrem Rückzüge stießen die deutschen Kolonnen wiederholt mit einer französischen Kolonne zusammen, die von Duala kam und längs der Eisenbahnlinie auf Iaunde marschierte, parallel mit einer englischen Kolonne, die der Automobilstraße folgte. Weiter nörd­lich erlitten die Deutschen große Verluste bei Mangalese. Den Deutschen gelang es nur, den Marsch der Franzosen und Eng­länder durch den großen Wald der Aequatorgegend in einen? außerordentlich wechselvollen Gelände ein wenig aufzuhal- en, aber sie entkamen der kräftigen Verfolgung nicht, die soeben mit der Besetzung Ebolowas, des letzten wichtigen Punktes, den die Deutschen noch hielten, durch die Alliierten ihr Ziel erreicht hat. General Anmerich hat den Befehl über die alliier­ten Truppen in Iaunde übernommen und sich mit dem englischen General Dohell dahin verständigt, mehrere gemischten Kolonnen zur Verfolgung des Feindes in einige Gegenden des Südens zu entsenden, wo seine letcken Abteilungen umherirren.

Japanischer Pressefeldzug gegen das englisch- japanische Bündnis.

GKG. Newyork, 21. Jan. (Durch Funkspruch Von dem Privatkorrespondenten des WTB.) Der Hearstsche Internationale Nachrichtendienst meldet aus Tokio: Mit großer Erbitterung wird in einem Teil der Tokioter Presse ein Feldzug gegen das englisch-japanische Bündnis geführt. Wenn diese Angriffe auch einen gewissen Grad von deutschfreundlichen Sympathien, die in gewissen ja­panischen Kreisen herrschen, wiederspiegeln, so sind sie doch hauptsächlich durch das Empfinden eingeflößt, daß England einer vollständigen Durchführung der japanischen Politik in China im Wege steht. Keine amtliche Stim­me hat sich erhoben, um diese Angriffe gegen England, nicht einmal die erbittersten unter ihnen, zu beantworten. Das BlattBamako Shimbun" erklärt in einer Reihe von Artikeln, betitelt:Eine Botschaft an England" daß der Verlauf des Krieges das japanische Volk voll­ständig enttäuscht hat, welches erwartete, daß der Kampf innerhalb einiger Monate vorüber sein würde. Obgleich Japan Mitglied des großen Bündnisses ist, erklärt der Chefredakteur des Bamako offen, daß die Entente­mächte diesen Krieg verlieren, und sagt, daß selbst wenn der Konflikt unentschieden enden sollte, Japan und England nicht imstande' sein werden, in freund­schaftlichen Beziehungen zu verbleiben. Bamako deu­tet an, daß es nach dem Krieg zu einer Annäherung zwi­schen TeutscAand und Rußland kommen wird und befür­

wortet' ein Bündnis zwischen RuWand, Deutschland und" Japan, auf der Grundlage, daß Deutschland und Ruß­land freie Hand in W'estasien und Indien bekommen und Japan in China. Bamako veröffentlicht eine Rundfrage, an der viele hervorragende Persönlichkeiten sich beteiligt haben. Als erster äußert sich der Präsident des Abgeord­netenhauses Shimada in einem vorsichtigen Aufsatz, des­sen Hauptpunkt ist, daß der Krieg zu Japans Gunsten enden wird, weil er die europäischen Mächte erschöpfen wird.

Verteuerung der Kartoffeln?

Ter Kriegsausschuß für Konsumenteninteressen in Berlin schreibt uns: Die angekündigte Erhöhung der Kartoffelhöchstpreise ruft überall große Beunruhigung hervor. Sie erbittert die arme Bevölkerung umso mehr, weil sie mit dem passiven Widerstand der Landwirtschaft begründet wird, während doch lediglich erhöhte Geste­hungskosten für eine unvermeidliche Preiserhöhung ins Feld geführt werden dürften. Es liegen aber zahlreiche einwandfreie Sachverständigenurteile vor, die die geplante Erhöhung als ein Unrecht bezeichnen. Die Ernte des ^ Jahres 1915 hat die Kartoffelproduktion sehr lohnend gestaltet. Mit 2,75 Mk. Höchstpreis für den Zentner ist dem Landwirte bereits ein ansehnlicher Mehrgewinn gegenüber dem Durchschnitt der Friedensjahre gesichert: denn es ist zu bedenken, daß auf dem Hektar mindestens 300 Zentner geerntet worden sind. Wenn in den halb­amtlichen Auslassungen, die dem Publikum die Preis­erhöhung einigermaßen schmackhaft machen sollen, ge­sagt wird, die Erhöhung stelle keine sonderliche Belastung der Konsumenten dar, so befindet man sich in einem ver­hängnisvollen Irrtum. Die Notlage weiter Schichten ist ganz augenfällig. Unzählige Familien sind auf ganz unzureichende Unterstützungen angewiesen. Mit den ihnen zur Verfügung stehenden geringen Mitteln wird die Kartoffel zum Hauptnahrungsmittel. Die armen Leute sind die verhältnismäßig stärksten Kartoffelesser. Sie sind es, die sich noch nicht eingedeckt haben, wtril sie von der Hand in den Mund leben. Eine Erhöhung der Kartoffelpreise würde sie schwer treffen. Demgece iüber muß gefragt werden, ob die Landwirtschaft unbedingt eine erneute Mehreinnahme braucht. Genügt es nicht, daß ihr für die Tonne Brotgetreide rund 50 Mk., für Gerste lind Hafer sogar 130 Mark mehr gezahlt werden, als in Friedenszei'ten. Dazu kommt die außerordentliche Ver­teuerung des Fleisches und der Molkereierzeugnis e die mit den erhöhten Preisen für ausländische Futtermittel nicht im entferntesten begründet werden können, da letz­tere im Vergleich mit der eigenen Futtermittelern e nur eine geringe Menge darstellen. Mehr a(s 2 Millionen Tonnen ausländisches Kraftfutter wurde keinesfalls ein­geführt. Gewiß sind auch seitens der Landwirtschaft mehr Aufwendungen für Löhnung, Jungvieh und Dünge­mittel zu machen, aber sie sind nicht so bedeutend und stehen in keinem Verhältnis zu den hohen Mehrein­nahmen.

Druck u. Verlag der V. Hofmaun'schen Buchdruckerei in Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst.

Eine WekannLrnclchrmg,

deren Anordnungen mit dem 15. Januar 1916 in Kraft treten, betrifft Beschlagnahme nnd Beflundserhcdnng von Unstlraumhol? nnd stehenden Malnnsibänmen.

Durch diese Bekanntmachung werden Vorräte an Nuß­baumholz mit einer Mindeststärke von 6 cm, einer Mindest­länge von 100 cm und einer Mindestbreite von 20 cm, sowie alle stehenden Walnußbäume, deren Stämme bei einer Messung in Höhe von 100 cm über dem Boden einen Um­fang von mindestens 100 cm aufweisen, beschlagnahmt. Trotz der Beschlagnahme ist die Verarbeitung zu Gegen­ständen des Kriegsbedarfs und ihre unmittelbare Veräußer­ung an staatliche Militärwerkstätten gestattet. Jin übrigen darf ihre Verarbeitung oder Veräußerung nur zur Erfüllung eines militärischen Lieserungsauftrages erfolgen. Als Nach­weis hierüber gilt eine schriftliche Bescheinigung des Kgl. stellv. Generalkommandos, in dessen Bezirk der Verarbeiter oder Erwerber seinen Wohnsitz hat. Die Veräußerung und Verarbeitung von Hölzern, die zur Herstellung von Gegen­ständen des Kriegsbedarfs nicht geeignet sind, ist allgemein gestattet, falls der Verkaufspreis für den Kubikmeter (Fcst- meter) der Ware 60 Alk. nicht übersteigt.

Die Bekanntmachung ordnet außer der Beschlagnahme eine Meldepflicht für alle vorbezeichneten Vorräte an Nußbaumholz und stehenden Walnußbäumen an. Die Niel­dung hat .in einer in der Bekanntmachung näher bezeichnten Weise auf besonderen Meldescheinen zu erfolgen und zwar bis zum 35. Januar 1916. Die Meldescheine können bei den König!. Oberämtern angefördert werden.

Der Wortlaut der Bekanntmachung, die u. a. auch eine Lagerbuchführung für diejenigen vorschreibt, die Nußbaum­holz des Erwerbs wegen in Gewahrsam haben, ist im Staats­anzeiger vom 15. Januar 1916 einzusehen.

Stuttgart, den 15. Januar 1916.

Fleischhauer.

Wildbad, den 24. Januar 1916.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Die Einwohnerschaft wird auf die am Nathans ange­schlagene Bundesratsverordnung vom 6. Januar und Min - Verf. vom 13. Januar 1916 betr. Saatkartvffeln zur Nachachtung hiugewiesen.

Wildbad, den 25. Januar 19! 6.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

W 4

Aw ßkbmW Seim ' f " ks Kaisers

de« 87. Januar 1SI6 werden hier mittags 13 Uhr die Kirchenglvcken gelautet.

Die Einwohnerschaft wird freundlich gebeten, zur Feier des Tages die Gebäude;« beflaggen.

Wildbad, 25. Januar 1916.

Stadtschuliheiß Bätzner.

3 Maggvu Kartoffeln sind eingetroffen. Preis per Zentner 3.75 Mk.

Der Verkauf beginnt heute Mittwoch, nachmittags von 2 Uhr an.

Die Abgabe erfolgt der nummerierten Reihenfolge nach. Wildbad, den 26. Januar !916.

StädL. Jster Uccrisslionrniifsio!!.

Arfigmll >>t§ WMrms iks 3 mm>, deir. die Ml« der keUinde« mit ZOGich

Auf Grund der W 1215 deriBundesratsverordnung über die Versorgungsregelung vom 4. November 1915 (Ncichs- Gesetzbl. S. 728) wird verfügt:

I.

1. §5 Abs. 1 der Verfügung des Ministeriums des Innern, betreffend die Versorgung der Gemeinden mit Schlachtvieh, sowie mit Rehwild und Hase», vom 10. Dezember 1915 (Staatsanzeiger Nr. 291) erhält folgende Fassung:

NachnichtwürttembergischenOrtendürfenGvoff viehru, Schweine, Rehwild und Hasen, auch in zerlegtem Zustand, nur auf Grund eines Versand­scheines, der vom Beförderer während der Beförder­ung mitzuführen ist, verbracht oder zur Post- oder Eisenbahnbeförderung aufgegeben werden".

2. Abs. 2 und Abs. 3 des ß 5 sowie der zweite Satz in § 6 Abs. 2 der ebengenannten Verfügung kommen in Wegfall.

II.

Vorstehehende Aenderungcn treten mit dem 17. Jan' 1916 in Kraft.

Tie bis zum 17. Januar 1916, mittags 12 Uhr, auf einer württembergifchen Bahnstation bereits verladenen und zum Abrollen bereit stehenden Stücke Großvieh dürfen ohne Versandschein ausgeführt werden.

Stuttgart, den 15. Januar 1916.

Fleischhauer.

Bekanntgegeben mit dem Anfügen, daß der Versand­schein von der Fleischversorgungsstelle oder dem von ihr er­

mächtigten Obcramt nur erteilt wird, wenn das Tier oder das Fleisch, welches versandt werden soll, zur Deckung des notwendigen Bedarfs der württ. Gemeinden nicht in An­spruch zu nehmen ist.

Wildbad, den 24. Januar :916.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

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