W i l d b a d.

Auf Antrag der Erben des Johann Christoph Eisele, gew. Baddieners hier kommt am

Sarnstclg, den 8. W.

vormittags 11 Uhr

auf der Gruudbuchamtskauzlei zum 2. und letztenmal im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

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O2te an Geb. B. 113. 3 ur 35 gm

Stall rc. am Stichweg Ganz!

Güterparz. Nr. 782 8 »r 21 gm Acker mit Heuscheuer im Löwenberg im Umrank.

Güterparz. Nr. 781 17 m 82 gm Acker und Grasrain im Umrank.

Güterparz. Nr. 1137 18 ae 86 gm Wiese in Stockwiesen mit Scheuerauteil auf Parz. Nr. 1139.

Hiezu werden Liebhaber eingeladen.

Den 3. Novbr. 1902

K. Grundbuchamt: Bätzner.

Wildbad, den 3. November 1902.

zl Tiefbetrübt teilen wir Verwandten,

Freunden und Bekannten mit, daß meine Frau, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und >8l Tante

Mb. I(rr»u 88 ,

heute früh 9 Uhr nach schwerem aber kurzen Leiden, im Alter von 61 Jahren sanft entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen.

Ter trauernde Gatte Fr. Nometsch.

Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3 Uhr

In den nächsten Tagen wird

Herr Architekt LüekMutzi-

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Sollte irgend jemand am hiesigen Platze betreffs Hebung oder Schiebung eines Hauses mit Herrn Rückgau er sich zu be­sprechen wünschen, wolle er sich an die Exped. d. Blattes wenden.

Das Ausstocken von

«MMWiMM » cirka 4 Morgen Waldsläche

wird an tüchtige Holzmacher oder an einen Unternehmer sofort vergeben.

kritL Lößier, 6kri3topd8kos.

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Gingcrng von Neuheiten in Huch und Wuckskin

schon von 2 30 an,

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Manchen Politiker kommt es eigen an, den Tab festlich zu begehen, der ihm für seine ganze politische Arbeit so unendliche Schwierigkeiten bereitet, durch den das deutsche Volk in zwei große Lager geteilt ist, ein evangelisches und ein katholisches, wobei das letztere Lager als eine in sich geschlossene Größe auch in den meisten politischen Fragen zusammensteht. Aber der Politiker wird es wohl auch fertig bringen, wie er daheim seinen Hausrock anzieht und sich im Familienkreise als Hausvater fühlen will, so auch einmal am Resvrmationsfeste sein diplc- matisches Gewand abzustreifen und unbekümmert um den Streit der politischen Tagesfragen und um die Zahl der Stimmen im Reichstage und in den Landtagen sich die Frage zu beantworten: Was hat uns denn sonst noch der Reformations­tag gebracht?

Wie hat die Resormationszeit den Ballast von Jahrhunderten bei Seite geschoben und das klare Gotteswort des alten und Neuen Testa­mentes frei vom mittelalterlichen Aberglauben ans Helle Licht gebracht! Wie ist durch die Reformation der freie Christenmensch, gebunden an seinen Gott und sein Gewissen in sittlicher Verantwortung dem Berufe, ein Ebenbild Gottes zu sein, näher gekommen! Wie ist durch die Reformation die Toleranz wieder möglich ge­worden, die keine Zwangmaßregeln gegen Anders­gläubige anwendet, und vor der religiiösen lleberzeugung der Andersgläubigen Achtung be­sitzt! Wie ist durch die Reformation die Bahn frei gemacht zii der beispiellosen Kulturentwick­lung der letzten Jahrhunderte!

An allen diesen Segnungen der Resvrmations-

zert hat die taryotische Kirche nicht minder An­teil wie die evangelische. Luther hat auch nicht den Riß durchs deutsche Volk ziehen wollen; er wurde mit Gewalt hinausgedrängt aus seiner alten Kirche, für die er, wie die Besten seiner Zeit und Viele vor ihm, eine Reformation an Haupt und Gliedern für notwendig hielt. Und wenn auch iu der evangelischen Kirche selbst so viel Zersplitterung herrscht, wir wollen uns doch freuen, wie seit einem halben Jahrhundert die verschiedenen Landeskirchen und auch verschiedene Richtungen sich zusammensittden in: Werk der Inneren Mission und in der Arbeit des Gustav Adolf-Vereins, und wie in der letzten Zeit immer mehr Stimmen sich erheben, die unbeschadet des geschichtlich gewordenen aus einen engeren Zu­sammenschluß hinarbeiten. Eine sittlich-religiöse Erneuerung hat die Reformationszeit dem deut­schen Volk gebracht. Dem gleichen Zwecke soll das Reformationsfest dienen.

Rundschau.

Heilbronn, 1. Nov. Das Gnadengesuch der Hellbrauner Bankbeamten Krug und Fuchs ist von Sr. Majestät dem König verworfen worden.

Stuttgart, 30. Okt. Auf dem Nördbahn- hof Stuttgart standen heute 70 Waggons. Hier­von waren 53 Waggons neu zugeführt, welche in der Hauptsache zu folgenden Preisen per 10000 Kilogramm verkauft wurden und im üb­rigen den angeführten Preiswert besaßen: 2 Waggons aus Württemberg zu 1050 Mk., 1 Waggon aus Preußen zu 1050 Mk, 2 Wag­gons aus Oesterreich zu 1150 Mk, 6 Waggons aus Böhmen zu 11001140 Mk., 1 Waggon

aus Holland zu 1140 Akk., 30 Waggons aus der Schweiz zu 11301160 Mk., 9 Waggons aus Italien zu 11001140 Mk., zusammen 51 Waggonladungen zu ca. 10000 Kilogramm Mostäpfel. Ferner wurden zugeführt 1 Waggon Birnen aus Bayern zu 1000 Mk. per 10 000 Kilogramm, 1 Waggon Birnen aus Preußen zu 1000 Mk. per 10000 Kilogramm. Klein­verkauf 5,706,10 Mk. per Zentner. Nach auswärts wurden heute 7 Waggons versandt Auf dem kleinen Markt Wilhelmsplatz wurden heute zugeführt: 1500 Zentner, einheimisches Obst zu 6,506,60 Mk. per Zentner, 300 Ztr. ausländisches Obst zu 5,805,90 Mk. per Ztr.

Tübingen, 30. Okt. Auf dem Güterbahnhvs standen gestern 6 Waggons Schweizer Mostobst, der Zentner kostete 6 Mk.

Eßlingen, 30 Okt. Aus dem Güterbahn­hof sind heute 9 Wagen eingelaufen: sieben schweizerisches, 2 bayerisches, Preis per Zentner 5,605,70 Mark.

Vom Hegau, 31. Okt. Die Ernte des Mostobstes nimmt ihren Fortgang: gegen den See zu ist der Ertrag gut und es werden für Mostobit per Zentner 4,50 Mk., für Tafelobst 67 Mk. bezahlt.

Horb, 30. Okt. Die durch den gestrigen Brandfall im hiesigen Elektrizitätswerk verur­sachte Betriebsstörung währte nur einen Tag. Den energischen Bemühungen des Kunstmühle­besitzers Schneider ist es gelungen, seine elek- trischeBeleuchtungsanlage heute abend schonwieder so auszustatten, daß sowohl die Stadtbeleuch­tung- als auch die Beleuchtung der Wohnungen wieder flott von statten gehen konnte. Tie Freude der Einwohnerschaft über die Hebung der Be­triebsstörung ist begreiflicherweise groß. ^