Versammlung der deutschen Volkspariei.

Am Samstag abend fand imWaldhorn" eine Versammlung der Deutschen Volksparkei statt. Der Vorstand der Partei, Gewerbeschul­rat Aldinger, sprach freundliche Begrüßungsworte und wies da­rauf hin, daß an diesem Tage in früheren Jahren das Geburts­fest unseres Königs gefeiert worden sei. Die Deutsche Volkspartei habe sich jederzeit an dieser Feier beteiligt nicht aus Macht der Ge­wohnheit, sondern aus tiefstem Herzensbedürfnis. König Wilhelm ll. sei ein echter LandcSvater gewesen; sein Leben biete ein nachah- mungSwürdigeS Vorbild und seiner werde das württ. Volk in allen Ehren gedenken. Hieraus hielt der Redner des Abends. Landtags­abgeordneter Oberstudienrat Dr. Egelhaaf einen Vortrag über Die' politische Lage und die Ziele der deutschen Volkspartei". Der Redner erklärte, daß er offen und ehrlich seine Meinung sagen, sich aber jeder Polemik gegen andere Parteien, soweit es nicht absolut nötig sei, enthalten werde. Er wende üch zuerst der äußeren Lage Deutschlands zu. Tatsache sei es. daß der Friede von Versailles auf einem schnöden Wortbruch beruhe, Deutschland habe seinerzeit nicht bedingungslos sich unterworfen, Prinz Max von Baden habe nur auf Grund der bekannten 14 Wilsonschen Punkte den Waffen­stillstand angenommen. Es war schon ein herber Entschluß. Elsaß- Lothringen preiszugeben. Im Jahre 1871 sei nur das Unrecht wie­der gut gemacht worden, das Ludwig XlV. an Deutschland begangen habe und nach Beendigung des dstttsch-franGsiichen Krieges sei so­gar von England zugegeben worden, daß Deutschland mit vollem Recht das alte deutsche Elsaß wieder zurückverlange. ES wäre nicht leicht möglich gewesen, Polen einen Zugang zum Meere zu schaffen, ohne Abtrennung deutschen Gebietes. Frankreich habe sich aber über alles Recht hinweggesetzt und dabei noch die Frechheit gebabt, höh­nisch zu erklären. Wilson? Forderungen seien in allen Punkten erfüllt worden. An Deutschland sei der lchamloscste Raub verübt worden: Nordschleswig sei uns ganz und MittelichleSwig teilweise genommen worden. Posen und Westprcußen mußten abgetreten werden, ver­loren gingen sämtliche Kolonien unter dem scheinheiligen Vgrwand. Deutschland habe die Einwohner mißhandelt, obgleich die Neger in treuer und oft rührender Weise sich zu Deutschland bekannt hätten Alle Reparationen in ^-ankreich und Belgien seien uns auferlegt worden, ebenso sämtliche Renten und Pensionen für Kriegsteil­nehmer, ja sogar die Pensionen für Elsaß-Lothringen, obgleich diese jetzt zu Frankreich gehörten. An Geldleistungen sollen wir die unge­heure Summe von 132 Goldmilliarden aufbringen, während der Eng­länder Kevnes fcstgcstellt habe, daß Deutschland nur zur Bezahlung von 39 Milliarden Dollars fäbig sei. Alle Lallen mußte Deutsch land obne Verhandlungen annehmcn Frankreich habe die Privat­leute in den zerstörten Gebieten zur Angabe ihres erlittenen Scho­dens aufgefordcrt und es sei begreiflich daß hiebei unsinnige Anträge eingekommen seien. Wie ganz anders kabe Deutschland im Jahr 71 Frankreich behandelt. Bismarck habe sich mit Thiers an den glei­chen Tilcb gesetzt, seine Forderungen mit menschlicher Barmherzigkeit durcbgesvrochen und die Leiden des unterlegenen Landes in jeder Weise zu lindern gesucht. So seien damals die grausamenHunnen" Verfahren Dasritterliche" Frankreich habe unsere Unterhändler in einen mit Drahtzaun umgebenen Gasthof in Versailles eingeiverrt. ihnen die Pistole auf die Brust gesetzt mit einem kalten Entweder Oder und sie bei der Abreise durch den Pöbel noch mit Steinwürfen traktieren lasten Jedermann in der Welt wisse, daß der Versailler Frieden nicht nur Deutschland sondern auch ganz Europa zugrunde richten müsse. Diese Erkenntnis sei in England und Italien in den leitenden und kommerziellen Kreisen durchgedrungen, auch in französischen Handelskreisen höre man die gleiche Ansicht, aber die militärischen Machthaber in Frankreich seien von reinster Gewalt­politik beherrscht Unbegreiflich sei die Haltung Englands. Der jetzige Staatsmann Lloyd George leite in oberflächlichster Weise die Geschicke von England. Bisher sei es englische Politik gewesen, keine Macht auf dem Festland zu stark werden zu lasten, Lloyd George suche zwar die Rachepolitik Frankreichs zu dämpfen, aber er falle stets bei den Verhandlungen um und Frankreich sei ungeheuer in jeder Frage. Der frühere Minister Grey. der große Schuld am Aus­bruch des Krieges trage, habe zum deutschen Gesandten getagt: Wenn Deut'chland besiegt werde, werde England auf milde Friedensbedin- gungen hinarbeiten, England unterliege aber immer den grausamen Forderungen von Frankreich. Hätte man Deutschland ein Heer von 4500 000 Mann gelassen, dann hätten wir den Unterdrückungen Widerstand leisten können, heute sind wir vollkommen wehrlos Frank­reich dagegen mit seinen Verbündeten, Polen und der kleinen En­tente starren in Waffen. Wir sind also in einer furchtbaren Lage und Frankreich wird sich nicht scheuen, eines Tages den Versailler Ver­trag zu zerreißen und das linke Rheinufer in Besitz zu nehmen, wenn England sich nicht aufrafft und mit Deutschland gegen Frankreich Widerstand leistet. Es sei jetzt nicht angängig, von Revanche zu reden aber alle anderen Völker Europas haben nicht geruht, bis begange­nes Unrecht wieder gut gemacht worden sei. Dazu gehöre aber glühende Vaterlandsliebe wie sie bei Italien und Jugoslawen an den Tag getreten sei. Deutschland müsse den geraubten deutschen Landen die Treue halten und sie eines Tages wieder zum Mutter­land zurückführen denn jedes Unrecht räche sich in der Welt. Wie verhalte sich nun aber untere Negierung gegen diese fortwährenden Vergewaltigungen? Es sei zu verstehen, wenn die Regierung die Bedingungen zu erfüllen suche, aber nachdem die Feinde die Ver­träge nicht gebalten hätten, sollte Deutschland rundweg erklären: Wir können nicht mehr erfüllen; unsere Steuern und sonstige Lasten erdrücken uns. Lloyd George habe erklärt, in Beziehung auf Ober­schlesien müsse mit Deutschland ein ehrliches Svicl getrieben wer­den. er habe aber wieder nachgegeben und uns Oberschleflen rauben lassen. An diesem Tage hätte der Reichskanzler Dr. Wirth zurück- treten sollen. Mit der Politik der Erfüllung werde nichts erreicht. Die Deutsche Volkspartei verlange daher andere Wege. Es sei kaum zu befürchten, daß Frankreich das Ruhrgcbiet besetze, denn England dürfe dies nie zugebcn ohne politischen und wirtschaftlichen Selbst­mord zu begehen. Die Regierung soll vor dem ganzen Volk erklären: Unser Recht ist gebrochen worden, wir verlangen eine Revision des Versailler Vertrages und eine andere Behandlung. Das Ministerium Wirth habe Fiasko gemacht und könne nicht das Vertrauen der Deutschen Volkspartet genießen. Ein Reichskanzler dürfe nicht sagen.

er werde bei einem Kampf beiin Proletariat stehen, er habe vielmehr da zu stehen, wo das Recht sei. Die Stellung des Reichskanzlers bei dem letzten Streik sei eigenartig und schwankend gewesen, die Staatsautorität müsse aber aufrecht erhalten bleiben lieber die innere Lage bemerkte der Redner, daß die Deutsche Volkspattei nicht zu denen gehöre, die bei der Revolution ihre Stellung geändert haben, sie anerkenne, daß wir der deutschen Monarchie sehr viel zu verdanken haben und wenn auch der Kaiser nicht von schwerer Ver­antwortung frei zu sprechen sei, so sei es der Partei ferne, im Un­glück mit Steinen nach ihm zu werfen. Jetzt sei Deutschland den Tyrannen der Parlamentswirtschaft ausgeliefert und der Schutz der Minderheiten sei unsicher. Die Deutsche Volkspartei werde die Monarchie nicht mit Gewalt zu erzwingen suchen, sondern sie dem Volksentscheid überlassen. Sie verlange aber ehrliche Demokratie, d. h. Herrschaft des Volkes und nicht einzelner Klaffen Die Unab­hängigen und Kommunisten fordern ein« Räterepublik, bei deren Nennung wir ja aber übergenug haben, wenn man nur an Bayern denke. Eine einzige Schicht des Volkes, die Handarbeiter, wollen das Heft in der Hand halten, dagegen müsse die Deutsche Volks­pattei entschieden austreten, wie sie auch die Sozialisierung verwette. Tie Grundlage der Privatwirtschaft dürfe nicht angetastct und die Tätigkeit des einzelnen Menschen müsse anerkannt werden. Die So­zialisierung wie auch das Mietsgesetz werde uns eine riesige Zu­nahme des Beamtenheeres bringen; den Gemeinden werden dadurch unerschwingliche Lasten aufgebürdet. Dos Betriebsrätegesctz, dos einen guten Kern babe. sei dadurch verdorben worden, daß man 18jährigen Buben das Wahlrecht gegeben habe; die älteren Arbeiter seien den jüngeren vollständig vreiSgegebcn. Die Deutsche Volks­pattei werde nicht wie die Demokratie noch links immer nachgcben, sondern ein festes Bollwerk gegen radikale Bestrebungen bilden. In seinem Schlußwort sagte der Redner noch: Wenn auch eine ver­zweifelte Lage in Deutschland herrsche, wenn Armut und Not in lehr vielen Kreisen des Volkes abgeieben von den Schiebern und Kriegsgewinnlern, die ein verschwenderisches und prasseriichcS Leben führen eingekehtt sei. wenn die sauren Ersparnisse vieler Leute in nichts zerronnen seien, so dürfe.doch nicht eine allaemcine Mut­losigkeit eintrtten; das deutsche Volk werde wieder gesunden, wenn es die Grundsätze der Deutschen Volkspariei annehme und wenn auch in anderen Parteien sich Männer finden werden, die gegenseitig ein­ander verstehen. Sobald wir wieder Bürgermut und Bürgersinn haben, werde unser Volk empottommen und das Vaterland sei nicht verloren Den Ausführungen wurde begeisterter Beifall zuteil Der Vorsitzende gab der Huldigung noch besonderen Ausdruck durch herzliche TankcSworte an den Redner Nachdem Schubmaiber- meistcr Schüler noch ein beifällig aufgcnommeneS Gedicht vorqe- ffragen batte, schloß der Vorsitzende nach einer Aufforderung an die Parteimitglieder, die Zwecke und Ziele der Partei jederzeit hochzu- hglten, die Versammlung

Minister Keil iiber Wirtscha'tsfra^en.

(SCB.) Stuttgart, 25. Fedr. Anläßlich der ersten Sitzung des württ. Wirtschaftsbeirats der Frankfurter In­ternationalen Messen, der am Samstag im Handelshof tagte, hielt Arbeitsminister Keil eine Ansprache über wirtschaftliche Fragen. Er betonte das Interesse Würt­tembergs an der Frankfurter Messe und wünschte, dass man auch am Main den Stuttgarter Veranstaltungen im Han­delshof Beachtung schenke. Es wgrde immer darauf hinge- wiesen, dass der persönliche Nutzen des Produzenten die Triebfeder für den Fortschritt sei. Die Arbeiterschaft würde aber nicht verstehen, wie in einer Zeit der allgemeinen Verarmung grosse Teile des Produktion-Vertrags zur per­sönlichen Lebenshaltung verwendet w'" während die Massen kaum ihr Leben fristen können. ei'eruna des

Produktionsertrcmes sei unbedinat notwendig. Der Acht­stundentag sei kein unabänderliches Dogma, sondern nur ein sozial-wirtschaftliches Ziel Die Frage der Arbeitszeit müsse neu zur Erörterung aestellt werden, wenn es nur mit grösserer Leistung als täglich 8 Stunden gelinae, den Ver- nflilbtun-en aus dem Friedensnertrag nachzukammen. Wenn bei leichteren Betriebsarten etwa eine bOstündiae Ar­beitswoche gewonnen werden soll, so müssten Vorkebrunpen getroffen werden, dass dies der Hebung der Lebenshaltung der Volksaesamtbeit zugute komme. Dem Arbeiter müsse das Gefühl der wirtschaftlichen Gleichberechtigung gegeben werden, sonst würden die Klassengegensätze nicht ausaeali- chen. Es gebe penua fähige Könie. die zur Mitarbeit ber- aimezogen werden könnten. In Württemberg, wo das Ver- feinerunasaewerbe vorwiege. sei es nicht schwer, das Inter­esse der Arbeiterschaft für Onalftätsarb-ttt zu wecken. Da­durch würden die Klassenoegensätze nicht beseitigt, zum mindesten aber eingeschränkt und die Reibungsflächen ver­mindert. Bei allgemeinen Fragen des Wirtschaftslebens fassten Arbeitaeber und Arbeitnehmer zittammenaeben. Da­durch würde der Ausgleich der Interessen herbeiaefiihrt und der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft gefördert.

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Stammheim, 27. Febr. Am letzten Dienstag hielt Herr Ober- amtsbamnwart Widmann im Anschluß an seinen jährlichen Rundgang durch unsere Obstanlagen im Gasthaus zumAdler" einen Vortrag über Obstbau, der leider nur wenig besucht war. Die Aufgabe das Baumzüchters der Jetztzeit ist es, die Erträge so zu steigern, daß ein großer Teil derselben der Allgemeinheit zugute kommt, da die Einfuhr von Obst zur Zeit sehr erschwert ist Um die Erträge zu steigern, bedarf es neben der Erschließung neuer An­lagen insbesondere der Pflege der alten Bestände, indem dieselben zweckmäßig gedüngt werden (Gülle, Asche. Thomasmehl, Kali, Kai­mt und Phosphat), indem man wenige, aber ertragreiche Sotten auS- wählt, für unsere GegendBratzlerapfel",Theuringer Rambour" und andere, indem man die Baumwunden richtig behandelt, die alten Bäume und das dürre Holz beseitigt; letzteres ist der Herd, wo sich die Baumschädlinge aufhalten und von wo aus sie sich auch auf die guten Bäume weiter verbreiten. Bei Neuanlagcn empfiehlt Herr Widmann die Reihenpflanzungen, weniger' die geschloffenen An­lagen. Die Ausführungen über den Baumsatz zeigten deutlich, daß der Vortragende nicht nur ein guter Theoretiker, sondern auch ein erfahrener Praktiker ist. Reicher Beifall belohnte den Redner für seine vorzüglichen Belehrungen.

(SCB) Wildbad, 27. Febr. Die Stadtverwaltung hatte bei ihrem Holzverkauf das Raummeter zu 80 -41 an­geschlagen. Die Käufer steigerten Tannenholz bis 435, Bu­chenholz bis 550 -41, je drei Raummeter.

(SLB) Pforzheim, 26. Febr. Eine unangenehme Ueber- raschung widerfuhr einer in der Güterstrasse wohnenden Familie. Schuld daran war das oft gerügte, von der Poli­zei streng verbotene Fußballspiel auf der Straße. Nichts Böses ahnend saß man beim Mittagstisch: die grosse Sup­penschüssel war gerade aufgetragen worden und eben wollte der Hausvater beginnen, die schöne Erbsensuppe zu vertei­len da geschah das Unfaßbare, das Unvorhergesehene. Mit gewaltigem Geklirre der in Trümmer sinkenden Fen­sterscheibe kam ein grosser Fußball ins Zimmer geflogen und fuhr mitten hinein in die Erbsen, die nach all-n Rich­tungen hin verspritzten. Um das Maß der Gemeinheit solch schnöden Geschehens vollends zum Ueberlaufen zu bringen, wurde der Familienvater durch Glassplitter obendrein noch an beiden Händen verletzt. DieFußballspieler" es handelte sich um Lehrburschen einer benachbarten Fabrik hatten sich natürlich außer Sehweite gebracht, als ihrGe­schoß" eine so unvorhergesehene Richtung nahm. Man kennt sie aber.

(SCB) Herrenberg, 26. Febr. (Schülerbad.) Der Ge­meinderat beschloß im Gaswerk mit einem Kostenaufwand von 164 000 Matt die Erstellung eines SchülerbadS mit Badewannen, Bassin und Brause-Douchen.

(SCB ) Freudenstadt, 26. Febr. Der landwirtschaftliche Bezirks- Verein beschloß die Gründung einer Einkaufs- und Absatzgenoffen­schaft. sowie die einer Viehzuchigenossenjchaft.

(SCB) Heilbronn, 25. Febr. Der Eemeinderat beschloß mit 16 gegen 10 Stimmen die Errichtung einer M i lch- zentrale beim Withelmsbau. Die Kosten belaufen sich aus 485 000 -4t, der Staatszuschuß beträgt 100 000 -41.

(SLB.) Schwaigern, 26. Febr. Der Gemeindchaushalt schließt mit. einem Abmangel von rund 500 000 -41, sodaß eine Umlage von 40 Prozent notwendig wird.

sSCB) Eosbach OAi Geislingen, 27. Febr. Die Brenn- holzvcrstelgerung aus den Gemeindewaldnngen konnte we­gen der Preistreiberei der Käufer nicht stattfinden. Es war festgesetzt worden, daß für den Raummeter nicht höbsr als 250 -41, höchstens 300-41 geboten werden dürfe. Da sich die Käufer nicht daran hielten, wurde die Versteigerung abgebrochen und aufgehoben. Der Gemeinderat beschloß, daß fede Familie ohne Unterschied 2 Raummeter Holz zu­gewiesen erhalten und der Rest frei versteinert werden soll.

(SLB) Kiinzelsau, 26. Febr. Vorige Woche wurde die Jagd in Unterojnsbach in der Größe von 3l3 Hektar verpachtet. Den Zuschlag erhielt ein Lehrer aus dem Badischen für 14 050 -41._^

Geld-, Volks- «nd LaiidmrlliW.

Der Kurs der Reichsmark.

4- Der Dollar hat heute wieder die Höhe von 228 -41 erreicht, der Schweizer Franken von 44.34 -41.

Hartgeldprögungen.

Bis Ende Oktober 1922 wurden In deutschen Münzstätten geprägt für 914 211.60 -41 Fünfzigpfcnnigstücke. für 3 646 760 20 -41 Zehn» Pfennigstücke und für 16 757 707.50 .41 Fünfpfennigstücke

Die Kohlenpreiserhöhung.

Berlin, 28. Febr. Der Reichskohlenverband und der große Ausschuß des Reichskohlenrats haben gestern laut Deutscher Allgemeiner Zeitung" folgende Preiserhöhun­gen beschlossen: für Ruhrkohle, für Förderkohle, für nieder­schlesische Steinkohle im Durchschnitt aller Sorten um 148,60 Mark ohne Steuer, für sächsische Steinkohle um 158 50 -11, für Aschener Kohle um 127,40 -41 ohne Steuer, für Braun­kohle wurden folgende Erhöhungen beschlossen: für rheini­sche Braunkohle um 71,13 <41 für Briketts, um 10,21 -4t für Rohbraunkohle: für mitteldeutsche und ostelbische Braun­kohle um 87 -4t für Briketts und 22,50 -4t für Rohbraun­kohle je Tonne ohne Steuer. Die Preiserhöhungen wur­den notwendig infolge einer Lohnerhöhung die für das Ruhrrevier und das rheinische Vraunkohlenrevier 19.45 Mark pro Schicht und für das mitteldeutsche und ostelbische Braunkohlenrevier 15.15 -4t pro Schicht beträgt.

Die Baumarktprei e.

Zur Frage des Wohnungsbaues ist von größtem Inter­esse eine genaue Kenntnis der Preisentwicklung, die auf dem Baumarkt seit 1914 stattgefunden hat. Wir können unseren Lesern das amtliche Material darüber vorlegen. Seit 1914 bis zum Februar 1922 sind die Preise gestiegen bei Zieoeln um das 38.20sache. bei Zement um das 22.60- tache. bei Kalk um das 41 fache, bei Holz um das 58fache. bei Eisen um das 56 50fache, bei Glas um das 5l.50fache, bei Fuhrkosten um das 27.80fache. bei den Arbeitslöhnen (durchschnittlich) um das 17,80fache, bei den Gehältern (Bauführer) um das 11,10 fache, bei den Eesamtkosten um das 28fache.

Märkte.

(SCB.) Rottweil. 25. Febr. Dem Vieh- und Pferdemarkt am Donnerstag wurden zuneführt: 24: Pferde. 41 Ochsen, 61 Kühe. 147 Rinder. 48 Farren, l Ziegen, im ganzen 542 Stück- Die Preise waren sehr Horb Es wurden bezahlt für einen Zuchtsauen 1025 000 41 trächtige Kalbinnen 12 20 000 -4l, Kühe 11 13 000 -ft Iungrinder 48000 -41. Zuostiere (sog. Ansetzlinge) 20 bi- 30 000 -41 pro Paar, Zugochsen pro Stück 1822 000 -4« sog. Wunstkühe wurden pro Zentner 600800 -41 bezahl Der Handel war sehr lebhaft und wurde ein großer Ttt abgesetzt.

(SCB.) Rottweil, 25. Febr. Dem Schweinemark wurden 294 Stück Milchschweine und 12 Läufer zuqeführ- Milchschweine kosteten pro Paar 8001200 -41, für Lau fer wurden 18002000 -41 bezahlt. Der Handel war leb lebhaft und die ganze Zufuhr rasch abgesetzt.

(SCB.) Ulm. 26 Febr. Bei der Versteigerung der Häutezcntra hier wurden 4200 Großvieh-Häute, 5600 Kalbsfelle und 340 Schcn feile abgescht. Die Preise zogen erheblich an, ES kostete Vas Pfur,' Ochsenhäut« bis 29 Pfund 39 -40 -41, Rinderhäute 42.4042.70.11 Kuhhäute 32.7533 -/I, Farrenhäute 40 4041 -41 Kalbfelle kamen auf 7274 -41, Schaffelle auf 11.50-17 -41_

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