von Leidringen so unglücklich an den Kopf getroffen wurde, daß er nach wenigen Augen­blicken den Geist aufgob.

Pforzheim, 6. Febr. Laut Nachricht vom ReichSmarineaml in Berlin ist dasselbe gerne bereit, die im Juni hier stotlfindenten Marine-Ausstellung materiell zu unterstützen. Bewilligt hat die Behörde Modelle von einem Panzerschiff, einem gr. Kreuzer, einem kleinen Kreuzer und einem Torpedoboot, die insge­samt einen Wert von 27 000 ^ reprä­sentieren.

Pforzheim, 8. Febr. Der Typhus ist nach dreimonatiger Unterbrechung wieder auS- gebrochen. Seit 8 Tagen sind 26 Neuer­krankungen vorgekommen.

Göbrichen, A. Pforzheim, 7. Febr. Eines schrecklichen Todes ist gestern abend hierselbst der Landwirt Michael Hofseß ge­storben. Ec fuhr mit 'seinem Fuhrwerk, welches mit einem Stier bespannt war, auf das Feld. Das Tier wurde wild, warf den Bedauernswerten zu Boden, trat ihn und stieß ihn mit den Hörnern und schleppte ihn eine lange Strecke Weges durch das Felo. Hofseß wurde, durch Schmutz und Blut bis zur Unkenntlichkeit entstellt und seiner Kleider vollständig entblößt, von seinen Angehörigen tot aufgesunden. Der Mann ist 46 Jahre alt.

Karlsruhe, 5. Febr. Das bekannte Hotel-RestaurantTannhäuser" ging um dem Preis von 475000 ^ in den Besitz des Direktor eine« Hotels in Monaco über. Der Besitzer desTannhäuser", Herr Kritsch, hat daö Hotel vor ca. 6 Jahren um den Preis von 333000 erworben.

Mannheim, 5. Febr. (Verbrannt.) Die 20jährige Tochter des Stukkateurs Gr-sfirt warf in einem epileptischen Anfall die Pet­roleumlampe um, wodurch ihre Kleider Feuer fingen. Sie ist den gräßlichen Brandwun­den bald erlegen.

In Alfens in der Pfalz lag die Tochter des Maklers Kompter schwer krank darnieder. Der Vater eilte zur Apotheke, um eine Medizin zu holen. In der Eile erwischte er eine für ein erkranktes Pferd bereitstehende Arznei, welche die Aufschrift Gift" hatte. Der besorgte Vater sah aber nicht nach der Aufschrift des Glases und verabreichte seiner Tochter einen Löffel voll dieser Flüssigkeit. Die Folgen davon blieben nicht aus, das 20 Jahre alte Mädchen starb kurze Zeit darauf.

Merkwürdige TodeSkanditaten. Zwei junge Männer, der Barbier Wolf und der Müller Gäbert, haben sich in Werdau ge­meinschaftlich erschossen, nachdem sie vorher im Lokalblatt ihre Todesanzeige aufgegeben hatten.

Eine aufregende Szene spielte sich beim Schaubudenbesitzer Meier in Nürnberg- Sebald ab. Als der Schlosser Lith, der als Tierwärter angestellt, den Bärenkästg betrat, sprang eine der Bestien auf ihn zu und schlug ihn mit der einen Tatze an den Hals, mit der anderen an den Kopf. Der Mann suchte sich zu befreien, doch faßte ihn nun das Tier am Vorderarm und durbiß diesen. Mit vieler Mühe gelang es endlich, Lith zu befreien und aus dem Käfig zu ziehen. Der Unglückliche hat schwere Verletzungen davon­getragen ,und wurde ins Krankenhaus ver­bracht.

Berlin, 6. Febr. Nach Informationen Mehrerer Blätter au« Brüssel haben die Buren

wiederum zwei Siege erfochten. Sie stürm­ten die Position BcsterplaatS, eine wichtige Anhöhe bei Latysmith. Die englische Be­satzungwurde zurückgeworfen und mußteeine Kanone größten Kalibers und zwei Muni­tionswagen zurücklassen. Dann versuchte Ge­neral French am 17. Januar einen neum Vorstost gegen ColeSberg, wurde jedoch ge­schlagen und verlor 13 Tote und 32 Ver­wundete, sowie 141 Gefangene.

London, 5. Februar. In militärischen Kreisen geht das Gerücht, daß General Buller infolge anhaltender Krankheit sein Kommando vollständig aufgeben und nach England zu- rückkehren wird.

Kapstadt, 6. Febr. Die Erwiederung Roberts auf einen Protest Krügers und Steijns gegen die Verwüstung von Grund­eigentum durch die Engländer besagt ferner, er bedaure, daß dir Streilkräfte beider Ne- p ibliken in verschiedenen Fällen gegen den Kricgsbrauch zivilisierter Nationen verstoßen, besonders dadurch, daß in den Distrikten, wohin sie eingedrungcn sind, treue Unter- thanen der Königin auS ihren Heimstätten vertrieben und Versuche gemacht würden, die Leute zum Kämpfen gegen ihre Königin und gegen ihr eigenes Land zu zwingen. Das sei barbarisch.

London, 7. Jan. Aus dem Burenlager vom Modderspruil bei Ladysmith wird vom 5. d. M- gemeldet: Heute wurde anhalten­de« Geschützfeuer vom Tugela her gehört: die Lage ist im übrigen unverändert.

London, 7. Febr. Das Kriegsamt be­stätigt» daß General Buller am 5. Februar den Tugela wieder überschritten Hot und sich auf dem Wege nach Ladysmith befindet.

London, 7. Februar. Das Reutersche Bureau meldet aus Sterkstiom (Norden der Kapkolonie) vom 5. ds.: Die allgemeine Lage ist unverändert, jedoch verließ die Im­perial Mounted Jnfantry mit dem Train das Lager Samstag früh in westlicher Richtung. Es werden wichtige Vorgänge erwartet. Die Militärbehörden lehnen jegliche Aeußerung ab. Lord Roderts erließ eine Proklamation, worin er die Freistaat- und Transvaalburen anffordert, die Sache der beiden Republiken im Stiche zu lassen, indem er ihnen eine gute Aufnahme bei den Engländern verspricht. Ferner wird in der Proklamation der Re­bellen aus den Kolonien angeraten, sich jetzt zu ergeben, als sich der Gefahr auszusetzen, im Felde gefangen genommen zu werden. Die Rebellen dürften jedoch nicht dieselbe Behandlung wie jene Buren erwarten.

London, 7. Febr. Die Abendblätter ver öffentlichen ein Telegramm aus Sierkstrom vom 7. ds. wonach die Buren die Vorposten an verschiedenen Punkten gleichzeitig angriffen Ein Kampf sei im Gange.

Kapstadt, 6. Febr. Feldmarschall Lord Roberts und Lord Kilchener haben Kapstadt verlassen.

Laurenzo Marquez, 7. Febr. Einer aus dem Hauptquartier der Buren hier einge- troffenen Nachricht zufolge haben die eng­lischen Truppen am 5. Februar unter dem Schutz einer heftigen Kanonade den Tugela an zwei Stellen überschritten. An einer Furt sollen sie zurückgeschlagen worden sein. Das Artilleriefeur habe gestern wieder be­gonnen.

London, 8. Febr. Aus dem Buren- Lager wird vom 6. ds. Mts. gemeldet: Gestern wnrden unsere Stellungen von den

Engländern mit schweren Marinegeschützen beschossen. Die britischen Truppen gingen bei Pontspruit und Molendrift über den Tugela. Bet Pontspruit schlug Schalk Bürge« die Engländer unter großen Ver­lusten zurück, so daß dieselben in Verwirrung über den Tugela zurückgingen. Bei Molen­drift dauert das Gefecht gegen die Kom­mandos aus Stenderton und Johannesburg noch fort. Die Kanonade ist heftigste, die bis jetzt stattgefunden hat.

Ladysmith, 8. Febr. Reuter meldet aus dem Burenlager vom 6. d. M.: Bei dem gestrigen Kampfe am Tugela erlitten die Engländer große Verluste bei Pontspruit und Molendrift. Die Engländer nahmen einen Kopje ohne Bedeutung. Die Verluste sind uoch unbekannt. Von den Freistaat­buren sind 4 Mann gefallen. Die Kanonade hält noch an.

Antwerpen, 5. Febr. Hier eingetroffene Telegramme brichten, daß infolge des Stur­mes etwa 40 Fahrzeuge und Dampfer an ver japan. Küste gesunken sind. Die Zahl der Toten beträgt 200. Auch auf dem Mit­telmeer herrschte ein furchtbarer Sturm.

(Unschuldig zum Tode verurteilt.) Wegen Ermordung eines Viehhändlers wur­den vor sechs Jahren in St. LoutS zwei Deutsche, Jakob Henze und H. Kaiser, zum Tode verurteilt. Acht Mal gewährte das Gericht einen Aufschub der Hinrichtung. Als die beiden Unglücklichen schließlich bereits zum Galgen geführt wurden, traf eine Depesche d>S Gouverneurs ein, der sie zu lebensläng­licher Zuchthausstrafe begnadigte. Jetzt hat sich ihre Unschuld herauögestellt. Einer der ,vrei wirklichen Mörder, von denen zwei vor kurzem im Kampfe mit der Polizei erschossen wurden, hat im Zuchthause, wo er wegen Einbruchs sitzt, ein Geständnis abgelegt.

* (Rache.) Michel kommt abends ichon etwas angeheitert zumSternwirt" und verlangt Bier, das ihm aber verweigert wird. Erst steht er einen Moment verdutzt da, dann geht er stillschweigend fort. Mitten in der Nacht wird der Sternwirt durch heftiges Klopfen aus dem Schlafe aufgescheucht. Erschreckt kleidet er sich an, sperrt auf und tritt in die schneidente Nackt­luft hinaus. Da steht der Michel.Sigst' es, Sternwirt," sagst er triumphierend, ,iatzt Hab' >' do' mein' Rausch!"

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Es ist ein schweres Unrecht, Kin­dern den aufregenden Bohnenkaffee zu geben. Für sie ist der wohlschmeckende Kathreiner's Malzkoffee das gesündeste Getränk. 9