Der späte strenge Winter.

An einem Lvintermorge»'. vor Sonnenaufgang.

O flaumenleichte Zeit der dunkeln Frühe!

Welch neue Welt bewegest du in mir?

Was ists, daß ich auf einmal nun in dir von sanfter Wollust meines Daseins glühe?

Einem Kristall gleicht meine Seele nun, den noch kein falscher Strahl des Lichts getroffen; zu fluten scheint mein Geist, er scheint zu ruhn, dem Eindruck naher Wunderkräfte offen, die aus dem klaren Gürtel blauer Luft zuletzt ein Zauberwort vor meine Sinne ruft.

Und welch Gefühl entzückter Stärke, indem mein Sinn sich frisch zur Ferne lenkt!

Vom ersten Mark des heutgen Tags getränkt, fühl ich mir Mut zu jedem frommen Werke.

Dort, sieh, am Horizont lüpft sich der Vorhang schon! Es träumt der Tag, nun sei die Nacht entfloh»; die Purpurlippe, die geschloffen lag, haucht halbgeöffnet süsie Atemzüge:

Auf einmal blitzt das Äug, und. r ie ein Gott, der Tag beginnt im Sprung die königlichen Flüge!

Mörik«.

Zur großen Kölle.

Kalte Winter.

Seit einigen Tagen herrscht empfindliche Kälte, die das Quecksilber 15 bis 20 Grad unter Null herabdrückt. Der Schnee knirscht und der Wind pfeift ordentlich um den Kopf. Das Friihaufstehen gehört jetzt nicht gerade zu den Annehmlichkeiten. Der Mond wird bis 12. Februar wei­ter wachsen; so wird wohl für die nächsten Tage kein Nach­lassen der Kälte zu erwarten sein. Ein Rückblick auf vergangene Jahre läßt ersehen, daß die Zahl der kalten Winter seit 1850 verhältnismäßig gering gewesen ist. Kalte Winter waren 1850 (der überhaupt der kälteste war), 1861, 1870-71, 1893, 1916-17. Kälteperioden bis zu einer Woche waren jedoch häufiger^ in denen das Queck­silber bis auf 1520 Grad Kälte sank. Die niederste Tem­peratur wurde, wie gesagt, 1850 mit 3336 Grad Celsius verzeichnet. Die Kälte hielt am längsten im Jahre 1917 an.

Wie spart man Kohlen?

Die Steinkohlen geben mehr Hitze, wenn man beim Einlegen nicht die frischen Kohlen auf die bereits im Ofen befindlichen wirft, wie dies allgemein üblich ist, sondern die letzteren wenn sie ordentlich durchgebrannt find nach dem Hinteren Ende des Ofens schiebt und die frischen Kohlen dann vorne gegen die glühende Schicht legt,

so daß sie nur auf einer Seite mit ihr in Berührung kom­men. Dadurch erzielt man, daß die den frischen Kohlen entströmenden Gase über die glühenden Kohlen hinstrei­chen und bereits auf diesem Wege verbrannt und nutzbar gemacht werden während sie bei dem erstgenannten Ver­fahren des Aufschüttens der frischen Kohlen auf die glü­henden unbenützt zum Schornstein hinausfliegen.

Schutz der Zimmerpflanzen gegen Frost.

Wenn in kalten Nächten zu befürchten ist, daß die in der Nähe der Fenster stehenden Zimmerpflanzen von der Kälte beschädigt werden, so deckt man über jede Pflanze einen Vogen Papier. Papier ist ein sehr schlechter Wärme­leiter, weshalb es nicht nur die von ußen wirkende Kälte abhält, sondern auch das Ausstrahlen von Wärme aus den damit bedeckten Körpern verhindert. Ein anderes Mittel besteht darin, daß man Schalen und Taffen mit Wasser zwischen den Pflanzen aufstellt. Das Wasser muß in den Gefäßen auf der Oberfläche erstarren, bevor die Pflanzen frieren. Ehe dies aber geschieht, muß er seine Wärme ab­geben, wodurch die Luft, die die Pflanzen umgibt, erwärmt wird.

Welches Gemüse kann man im Winter im Freien en?

Dort, wo der Garten schon im Herbst umgebraben ist, können bei offener, trockener Witterung, die ein Bearbeiten des Bodens erlaubt, verschiedene Samen eingebracht wer­den, so z. B. Möhren, Karotten, Petersilienwurzeln, Ker- belrüben, Dill, Gartenmelde. Man erreicht durch so frühe Aussaat, daß die betreffenden Gemüse 814 Tage früher marktfähig werden. Selbstredend muß man die frühesten Sorten wählen. Man streue den Samen, den man vorher mit Hellem Sand mischt, um ihn gleichmäßig verteilen zu können, auf das gegrabene Land und hacke ihn ober­flächlich ein. Nur bei ganz feinen Sämereien muß vor dem Säen leicht gehackt werden, damit der Samen nicht zu tief zu liegen kommt.

Bienen im Winter.

Die Bienen haben im Winter ihre Ruhezeit, und diese muß ihnen auch voll und ganz belassen werden. Jede Störung bringt Schaden. Bleiben die Bienen ruhig im Ueberwinterungsraum, so halten sie eine Temperatur von mehreren Grad Kälte gut aus, und selbst größere Kälte vermag ihnen bei richtiger Einwinterung nichts anzuha­ben. In dem Halbschlaf, dem Traumdasein, das die Bie­nen im Winter führen, verzehren sie auch nur sehr wenig. Werden die Bienen aber gestört, so daß der Ueberwinte- rungsklumpen sich auflöst, so kühlt der Raum sich schnell ab. Um neue Wärme zu erzeugen, müssen die Bienen fressen, und dadurch tritt nachher Hungersnot ein. Kommen oft­mals Störungen der Winterruhe vor, so kann dies für den Stock von schlimmsten Folgen sein.

Wie soll man die Vögel im Winter füttern?

Nicht im Schnee, das Futter geht zum großen Teil verloren und wird naß. Dian verberge in einem Gebüsch ein Brettstiickchen und auf diesem streue man Futter. Man. gelt Gebüsch in der Nqhe, so stelle man das Brett anders­wohin, aber man gebe acht auf Katzen. Wenn man neben das Brett einige Reiser oder Dornen steckt, so können die Vögel leicht entfliehen, wenn die Katze ihnen nachstellt. Als Futter reiche man nie Brot, weiches schon gar nicht. Wenn Brot naß wird, wird es sauer und Vögel gehen daran zugrunde. Das beste, d. h. das zuträglichste Futte, ist Hanfsamen, gebrochene Haferkörner, Nußkerne. Sonnen­blumen- oder Kürbiskerne, kleine Stückchen Speck.

Die Fohlen im Winter.

Bei den einjährigen Fohlen ruft der schnelle Wechsel der Witterung im Winter wie der andauernde Aufenthalt in unpaffenden, schlecht gelüfteten Ställen häufig Erkran­kungen hervor, denen sie nicht selten erliegen. Ganz be­sonders sind es Halsentzündungen. Magen und Darm­katarrhe oder auch Blutarmut, sowie wassersüchtige Zu­stände, an denen die jungen Tiere bei ungeeigneter Hal­tung und Pflege um diese Zeit zugrunde gehen. Damit die jungen Fohlen den ersten Winter glücklich überstehen, be­achte man folgende Regeln: Man Härte im Sommer und Herbst die Fohlen im Freien ab. halte aber dabei ein ver­nünftiges Maß im Auge. Man bringe sie auch bei un­günstigem Wetter zur Herbstzeit ins Freie, führe sie aber in den Stall zurück, sobald sie ruhig und frierend in einer Ecke oder am Eingänge stehen. Bei sehr schlechter Witte­rung läßt man im Herbst oder Winter die Tiere im Stall. Dieser muß gut gelüftet werden können. Dunstige Rind­viehstallungen sind schlechte Aufenthaltsorte für Fohlen. Während der Winterszeit bringe man die jungen Tiere am besten in einem geräumigen, luftigen Lausstand mit nicht zu hohen Wänden unter. Von großem Nachteil ist es für die Fohlen, wenn gebrauchte, schmutzige und scharf riechende Streu in der Nähe des Fohlenstandes ausbewahrt wird. Der Fohlenstall soll hell sein. Dunkle Räume be­günstigen die Entstehung von Auaenkrankheiten. Das La­ger sei rein und trocken. Am besten eignet sich geschnitte­nes Stroh oder eine Lage von Torfstreu mit einer Lage Stroh darüber. Täglich sollen die Fohlen fünfmal gefüt­tert werden; als Futtermittel sind Hafer, gutes Heu und etwas Häcksel zu verwenden. Als Getränk gebe man kla­res, nicht zu kaltes Wasser. Kleine Salzgaben, 45 mal wöchentlich einen kleinen Löffel voll, sind den Fohlen zu­träglich.

Für die Schristlettung verantwortlich: Otto Seit mann. Calw. Druck und Verlag der A. Oelschläaer'schen Vuchdruckrrei. Calw.

SorlsiHiW der Eiirks>iii»cilste>>er- SMzahlW.

Am Dienstag, 14. Februar, für Buchstabe N, O, P,

Mittwoch, IS.

Donnerstag, 16.

Freitag, 17.

Samstag, 18.

Montag, 20.

Dienstag, 21.

Mittwoch, 22.

Q, R. S,

S.

T. N. B.

W.

X. Y. Z.

Jeder Steucrkarten-Inhaber sorge, bevor er kommt, dafür, daß auf et» Blatt nicht Marken von zwei verschie­denen Rechnungsjahren, z. B. von den Monaten März und April 1921, geklebt sind, weil sonst bei der Abfertigung immer unnötige Verzögerungen entstehen zuin Nachteil der­jenigen, die ihre Steucrkarten in Ordnung haben. Ueder- dies ist der Andrang und die Geschästsitbcrhäufuiig derart stark, daß zur Richtigstellung der Kartenbiätler (Umkleben der Marken) weder Zeit noch Raum verfügbar ist.

Es ist auch dringend davon abzuraten, erst kurz vor 12 Uhr oder abends um 5 Uhr zu erscheine», wie dies bis­her >o zahlreich geschah. Solchen Personen kann eine Gewähr dafür, daß sie noch an die Reihe kommen, nicht gegeben werden.

Talw den 13. Februar 1922.

Ortssteueramt

Hornikrl.

Gechingen OA. Calw.

ML

Aus dem Gemeindcwald Birkwald, Hciligenwald, Lichte, Trauf und Hochrain kommen im schriftliche» Ausstreich zum Verkauf:

Mi Lame», 8S Sichten und i« Furchen

mit Festmeter:

Langholz: 18 l.. 1 V 5 ti.. 84 Ni.. 52 IV.. 4 S V.. 4 VI. Masse;

Sägholz: 2 !.. 7 II. und 11 II. Masse.

Die unterschriebenen Angebote, in ganzen Prozenten der staatlichen Taxpreise von 1922 ausgedrückt, sind ver­schlossen und mit der AufschriftAngebot ans Stammholz" dis Mittwoch, deck 22. Februar ds. 2s., nachmittags 2 Uhr beim Schuithcißcnamt cinzureichcn. Ueber den Zu­schlag wird sofort Bescheid erteilt. Losverzeichnissc von Förster Dürr hier erhältlich.

Gemeinderat: Vorst. Schmidt.

Stadtgemeinde Talw.

Kapellenberg - Siedlung.

Zur Orientierung der Baulustigen sei inilgeteilt, daß nach einer Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 10. Febr. ds. Js. mit einem Landes- und Gemeinde- Darlehen in Höhe des zwei- bis dreifachen Betrags der seitherigen Sätze (bisher zusammen 24000 Mk. sür die Wohnungseinheit) gerechnet werden kann. Dabei ist der Barerjatz für die wegsallende Holzverbilligung mitcingcrechnet.

Calw, den 12. Februar 1922.

Stadtschuttheißenamt: Göhner.

Prima

Wrizen-Kleie

empfiehlt

Otto Jung.

2V Zentner

Heu

verkauft.

Wer, sagt die Geschäfts­stelle dieses Blattes.

eegst, XopktAuse.

IVcbts snäeres nebmen! Pr. lamparter, Lulw.

öriekWArkIägk

^8181^811 «riialtri, 81 « rsrcti ln <l«r X.OelrokISxor'kckea

Lucdürackervi Lalw.

1 Paar gutcrhaltcne

Winter Stiefel

Nr. 40 sind zu verkauscn. Nhlandstratze 417.

--

SVLMMLMKLI LAI.«

1 l-Nlter-ntr. >81. 3.

..

Werbe-

llrucksseßeii

in voi-dücküvk«!«' Unoncksnng nnel dsskni», »«»eitzßivN«»» Nn»»k-»iN»n>.

Verloren

ging gestern von Alzenberg nach Weltenschwann eine

Mil. Ssmea-Mr.

Abzugcbrn gegen gnie Be­lohnung in der Geschäfts­stelle dieses Blattes.

Wegen Erkrankung meines Mädchens, suche ich zu mögt, baldigem Eintritt ein in Küche und Haushalt er­fahrenes

Mädchen

zu 2 Personen.

Frau Paul Georgil, Marktplatz 47.

Gesucht zuverlässiges

Mädchen

auf 1. Mürz oder spätes von

Frau Stadtpfarrcr Eberhardt in Zavelstein.

Ein möbliertes

Zimmer

gesucht.

Angebote unter C. B. 36 an die Gesch. ds. Blattes.

Zu Kausen gesucht

ein gutcrhaltener

Anzug

gleich welche Grütze. Bon wem, sagt die Ge­schäftsstelle dieses Blattes.

Suche

im Auftrag

8 Waggon

Llochhch.

Bezahle Mk. 13. per Ztr. an die Bahn geführt.

Grebenroth,

Holzhöndler.

Wer könnte

sofort ein Qnanium

Brennholz

abgeben?

Angebote erbittet M. Sikler, Lederstraße 1H8, 3. Stock.

Auf viele Anfragen bezüglich des neuen Wohnungs- abgobrgesetzes und der nunmehr zur Erhebung gelan enden, vom Mieter im Verhältnis zu dem von ihm benützten Raume zu tragenden Wohnunqsabgabez geben wir unieren Mit­gliedern bekannt, daß die Angeleg nheit unsere volle Aus- merkiamkeit hat. Wir haben absichtlich bis heute davon abgelegen, in der Sache vor unsere Mitglieder zu treten, weil wir zunächst abwarlen wollten, dis jedes derselben die Anforderung des auf seinen Hansbesitz entfallenden Bettages, die aus dem städtischen Gicuerzeltcl gleichzeitig mit der Grund- und Gcbäuüesteuer erfolgt, von amlswegen er! alten hat. Sobald der Stcuerzettcl ausgegcbe» ist» werden wir in einer besonderen Mitgliederversammlung die nötige Auf- Klärung und Belehrung geben. Heute beichränken wir uns darauf, unsere Mitglieder zu benachrichtigen, baß die nötigen Vordrucke zur Aiisorücrung der aus die Mieter umzulegen­den Beträge vom Verein bestellt und unseren Mitgliedern unentgeltlich geliefert werden.

Vor der weiteren Verteuerung

liefere ich noch

zu bekannt billigen Preise«

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Täglich eingehende Anerkennungsschrcibe» und Nach­bestellungen. Behörden, Vereine, Ardeitervcrbände, Händler usw. Vorzugspreise. Versand franko.geg. Nach».

3oh. Friedr. Niethammer, Stuttgart 10, Augustenst*. 77.

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Heveiivsrilleeiri

ru scbakken. Kleinere Kaution ist erkorcierlicb. lls vollen siel, nur aektbsre, ardeitskreuäize, xe- sunäe Herren meläen, velcbe am Orte selbst Zut bekannt und mit «len Verbaltnissen vertraut, so­wie auck gewillt sinct, sieb litt dleuxesekätte etwas ru demüken. Oekl. Otkerten erdeten unter 5. 7. S4Y an «lie OescbLktsstelle rtieses Llattes.

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