Stuttgart unk Osterburken (Würzburg) wegen schwacher Benützung bis auf weiteres aus. Ebenso fällt die direkte Verbindung zwischen Stuttgart und Wien bis auf weiteres wieder weg. Zwischen Stuttgart und Schafshausen (Zürich) werden die Züge wie bisher gefahren.

Sie Mazsjeilhmschast i« Lberschlesieu.

Oppeln, 2. Febr. Die Schießerei in Petersdorf bei Gleiwttz ist dadurch entstanden, daß etwa 100 Leute vor der Turnhalle erschienen, in der von den Franzosen beschlagnahmte Waffen aufgehoben wur­den. Ein französischer Posten hat darauf auf die Menge geschos­sen und einen Zivilisten getötet Dies war das Zeichen zum Sturm. Auf französischer Seite sind 23 Soldaten verwundet, darunter drei schwer. Tote sind unter den Franzosen nicht zu beklagen.

Französische Erklärung zu dem Zwischenfall.

Berlin, 3. Febr. Der französische Botschafter übergab gestern dem Reichskanzler eine Darstellung des Verlaufs der Schießerei in Petersdorf bei Gleiwitz und verschiedene Waffenfunde in Oberschlesien. Der Botschafter erklärte hierbei, daß an der Schießerei in Pdtersdorf anscheinend eine militärisch ausgebildete Eeheimorganisation (?) be­teiligt gewesen sei, deren Wurzeln über Oberschlesien hin­aus nach Mittel- und Niederschlesien reichen. Er ersuchte namens der französischen Regierung die Reichsregierung, bei der Feststellung und gerichtlichen Verfolgung dieser Ge­heimorganisation mitzuwirken. Der Reichskanzler sagte die Mitwirkung der deutschen Behörden bei der Aufklä­rung des Tatbestandes und der Feststellung und Verfol­gung der Schuldigen zu. (Anmerkung des W.T.B.: Die französischen Vlättermeldungen. die französische Regierung habe Sanktionen in Aussicht gestellt, klangen von Anfang an wenig wahrscheinlich, denn der Vorfall ereignete sich innerhalb des Machtbereichs der interalliierten Kommis­sion, in dem nicht die deutsche Regierung, sondern die inter­alliierte Kommission für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung allein verantwortlich ist.) Im übrigen wurde die Schießerei durch die Franzosen provoziert.

Paris, 4. Febr. Die Kammer hat die Besprechung der Interpellation Bautet über die Vorfälle in Oberschlesien auf kommenden Dienstag festgesetzt.

Zur auswärtigen Lage.

Poinearö über die französische Außenpolitik.

Paris, 4. Febr. Die Erklärungen Poincares vor der Senatskom- Mission für auswärtige Angelegenheiten bezogen sich, wie die Agentur Havas meldet, 1. auf die Konferenz von Genua, 2. auf die deutsche 'Antwort an dir Reparationskommission. 3 aus das französisch-eng­lische Abkommen. Die Orient- und die Angorafrage sind sehr wenig zur Sprache gekommen, da die Verhandlungen zwischen London und Paris sorlgeführt werden und man nichts in die Oeffentlichkeit ge­langen lassen will, bevor man zu einem grundsätzlichen Einverständ­nis gelangt ist Im übrigen betonte Pomcare, daß er darauf gefaßt gewesen sei. daß ihm Fragen gestellt würden und daß er mit Akten komme, die die Beweise für seine Behauptungen enthielten. Dou- mergue sagte, daß die Kommission durchaus der Ansicht sei, daß die künftige Konferenz von Genua weder eine Revision der Friedensver­träge noch eine Verminderung der Frankreich geschuldeten Repara­tionen noch einen Angriff aus den Völkerbund, noch die Zulassung der Sovjetdelegierten ohne wirksame Garantie für ihre Absichten mit sich bringen dürfe. Poincare legte alsdann seine Politik dar und sagte, er werde nur nach Genua gehen, wenn das Programm der Kon­ferenz genau festgelegt und die Bedingungen gut formuliert seien Die Einladung, die an die Sovjeiregierung gegangen sei. setze zum Beispiel nicht fest, daß diese die Bedingungen ihrer Zulassung an­nehme. Ihr Kommen würde also nur implicite die Annahme der Be­dingungen bedeuten. In dieser Hinsicht müsse man sicher gehen An­dererseits werde die Konferenz von Genua hinausgeschoben werden Die italienische Ministerkrise könne noch 10 Tage dauern, und die Anwesenheit des italienischen Ministerpräsidenten sei unbedingt nötig Man habe sedoch Zeit zum Ueberlegen. Weiter sprach Poincare vom Völkerbund und von der NepararionSkommisston Er erklärte, die französische Außenpolitik müsse sich auf die Aufrechterhaltung der Be­fugnisse der ReparationSkommission und der Befugnisse des Völker­bunds stützen WaS den französisch-englischen Pakt anbelange. so wür­den die Verhandlungen bis setzt mit voller Herzlichkeit weitergeführt Bevor er Ministerpräsident geworden sei, habe er eine private Zu­sammenkunft mit Llobd George gehabt und die Unterredung über diesen Punkt sei Mehr als freundschaftlich gewesen, was ein gutes Vorzeichen sei Die Erklärungen des Ministerpräsidenten machten wie es zum Schluß des Havasberichts heißt, einen ausgezeichneten Eindruck. Tie Aussprache darüber wird in der nächsten Sitzung der Kom""'^"n g>,rg»n"mmen werden

Gercrd gegen den französische» Ämpeikalisnins.

New.o.k, I Febr. (Durch Funkwruch.) Ter frühere amerckan-sche Botschafter in Berlin, Gerard, erklärte in einer Rede die sich mi> der europäischen Laqe beschäftigte, er bedaure, daß Frankreich eine Taktik beiolge. die er als navoleonftche Idee kennreichnete. Er glaub;, daß Poincare und seine Anhänger unrecht handelten, indem sie aus Deutschland wegen der Reparationen einen so starken Truck ausübten Es sei völlig klar, daß Deutschland eine so schwere Last nicht tragen könne

Dre Entente und die Türke».

Paris, 4. Febr. Wie der Londoner Korrespondent des Tcn.ps" mitteUt, wird in offiziellen Kreisen erklärt, daß England in seinem Aide memoire, das Botschafter Lord Hardings am 1. Februar dem französischen Minister für die auswärtigen Angelegenheiten überreichte, ein Verlangen stellt, das unter gewissen Voraussetzungen zur Folge haben könnte, den Türken den Willen der Alliierten durch die französische Armee aufzuzwingen. Das heißt die Entente Freiheit der Völker.

Wiederbeginn der griechisch-türkischen Kämpfe in Kteinasteu.

Paris, 3. Fcbr, Der Ageuce Havas wird aus Angora gemel­det: Obwohl das Wetter für Kampfhandlungen noch nicht geeignet

ist, versuchen die Griechen seit einigen Tagen Angriffe und Er- kundungSvorstöße an der Front von Eski-Schehir. Alle griechischen örtlichen Angriffe sind unter ernsten Verlusten für den Feind zu­rückgewiesen worden.

Vermischtes.

Streikbeschluß der Berliner Gemeindearbeiter.

Berlin, 4. Febr. Die Versammlung der Funktionäre der städtischen Arbeiter, die gestern Abend um 7 Uhr in der Brauerei Bötzow zusammentraten, fand gegen Mitternacht ihr Ende. Die Debatte verlief außerordentlich lebhaft, zum Teil sogar stürmisch. Der Streik wurde schließlich be­schlossen, doch soll der-Zeitpunkt für den Beginn des Aus­standes von der Streikkommission festgesetzt werden.

Der Umfang des tschechischen Bergarbeiterstreiks.

Prag, 4. Febr. Nach den Schätzungen der Bergarbeiter­organisation beträgt die Zahl der streikenden Bergarbeiter in der Republik mit Einschluß der Slowakei 135 500 Mann. Bisher verlief der Streik überall in voller Ruhe.

Beginn der Papstmahl.

Rom, 2. Fcbr. Heute vormittag haben im Vatikan die feierli­chen Zeremonien, die dem Konklave vorhergehen, begonnen. Um S Uhr sind alle Kardinäle im Vatikan erschiene». Sie begaben sich nach der Kapelle Kaolina, wo die heilige Messe gelesen wurde. Vor dem Zuge gingen Schweizer Leibgarden und die Nobelgarde. Die­sen folgten 50 Kardinäle in Begleitung ihrer Sekretäre. Die Messe wurde von Kardinal Vanutella gelesen.

HmiWllMiliilmg

des iaudmriMjMüM BejMMreius EM.

* Unrer dem Vorsitz von Landtagsabg. Dingler fand am Donnerstag im Saal der Brauerei Dreiß die jährliche Hauptversammlung des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Ealw statt, wozu sich eine sehr große Anzahl von Mit- gUedern einge,unden hatte. Der Veremsoorjtand Dingler vegrüßte die Erschienenen, darunter Sladtjchulrheiß Göh- ner, Ealw, dessen Erscheinen zeige, daß man der Tä­tigkeit der Landwirtschaft auch in der Stadt lebhaftes Interesse entgegenbringe. In seinem Rückblick über das letzte Vereinsfahr gedachte der Vorstand zuerst der in diefer Zeit gestorbenen Mitglieder, sowie des verstorbenen Königs, der von Hoch und Rieder geehrt worden sei' und bejonoers die Landwirtschaft habe allen Grund, seiner dankvar zu gedenten. Sodann sühne der Redner u. a. folgenoes aus: Wenn man das Fntterkieid von unserem heurigen Staat wegreißen würde, so würde man sehr ent­rauscht sein, denn es sei nur eine Scheinblüte, die heute unser Wirtschaftsleben aufwerfe. Vielleicht nächstes Jahr, vielleicht auch übernächstes weide es sich zeigen, daß leidet die Pessimisten besser gefehen hätten wie die Opiinisren. ruir hauen in Lie>em Jahre Gcvrclsterle (Oderschiesrenf vertonn, dre von uns von größter Bedeutung gewesen sind. Der Bcrnichtungswllle unserer Feinde sei der einzige Trieb, den sie gemeinsam halten) ob der eine es aus eine zartere Art mache als der andere, bleibe sich gleich, einig feien sie immer, wenn es ge^en Deutschland gehe. Und trotzdem sei teure Eungkeit un Volte, die Gegenjutze zwi­lchen den Beiussstundeii und Parteien seien größer als er-edem. Der Bauernstand habe darunter sehr zu leiden, denn unvernünftige Leute würden ihn als den Urheber alles Uebels bezeichnen, wenn die Preise steigen. Es se> doch aver für jeden, der ehrlich denke, etwas Selbstver­ständliches, daß wenn der Wert des Geldes sinke, der Preis der Ware steige. Es wäre sehr angebracht, wenn alle vernünftigen Leute sich zusammenschlietzen würden gegen den wirklichen Feind, der Deutschland vernichten wolle. Wenn man zur Arbeitsamkeit und Sparsamkeit zu­rückkehren würoe, wie es das Landvolk immer gehalten h(ibe, und im großen ganzen immer noch halte, so könnte viel gebessert werden. Die schwere steuerliche Belastung werde aber zur Folge haben daß die ganze Landbevölke­rung recht bald wieder zu diesen Tugenden zurackkehre, die der größte Teil immer geübt habe. Ueber die Ver­hältnisse im Bezirk bemerkte der Redner, daß man zusricden sein könne. Einzelne Gemeinden Hüften zwar großen hagelschlag erlitten, durch die Trockenheit sei die Oehmdernte fast ganz ausgefallen, aber dafür habe es Dickrllben und Kartoffeln gegeben, und unter allen Um­ständen habe man die Getreideernte aut einbrurgen können. Die Ernte sei über mittel gewesen. T)ie Landwirte im Be­zirk seien sich auch der Pflicht gegenüber der Allgemein­heit bewußt gewesen, und hätten für Minderbemittelte Sammlungen veranstaltet. Wenn man berücksichtige, daß der Bezirk keine erstklassigen klimatischen Verhältnisse habe, jo könne man mit den Lieferungen von 800 Ztr. .ftartosjeln teils unentgeldlich, teils zu niedrigen Prei­sen und der noch nicht abgeschlossenen Getreidelieferung zufrieden sein. Im vergangenen Jahre habe sich der Ver­ein iiiehr^der praktischen Seite seiner Tätigkeit zugewen­det. beider sei das Lagerhaus erst 1921 erstellt worden, aber man müsse froh sein, daß man nicht, noch später an- gesangen habe. Der aus Anregung von Ausschußmitglied Oettinger erfolgte Ausflug noch 5äobenbeim babe sehr be­lehrend und anregend gewirkt. Die -theoretische Arbeit im Bezirk sei durch die Herren Lehrer der Landwirtschaftlichen Winterschule aufs beste durchgeführt werden. Der Verein schulde den Herren großen Dank für ihre aufklärende Tä­tigkeit. Zum Schlüsse forderte der Vorstand die Land­wirte aus. sie möchten auch weiterhin Zusammenhalten und einig bleiben. Wenn sie kein trennendes Gefühl unter sich auskommen ließen, dann könnten sie auch weiterhin zum Wohle ihres Standes arbeiten. Nach dem mit Beifall auf- genommenen Rückblick trug der Verelnssekretär, Ober­amtspfleger Fechter, den R e ch e n s ch a.f t s - und Kassenbericht vor. Danach betrug die Mitglieder- zahl am 1. Januar 1921 2039, am 1. Ignuar 1922 2027. Im letzten Jahre sind 12 Sämaschinen an^chafft worden, zu denen Beiträge von insgesamt 4348 -4t, "das sind 10 Prozent des Ankaufswerts, wie es früher beschlossen wurde. Bei den jetzigen hohen Preisen können diese Beiträge jedoch nicht mehr geleistet werden. Durch den Verein ist wieder­

um Saatgut für dle Mitglieder beschafft worden, und zwar 4 250 Ztr. Winterweizen, 300 Ztr. Sommerweizen. 732 , Ztr. Saatkartoffeln. Beiträge wurden gegeben an diZ i Landwirtschaftliche Winterschule (2000 -4t), an den Be- , zirkswohltätigkeitsverein (200 -4t) und an die Zweigver- k eine. Ueber die Kosten des vom Verein erstellten Lager- ? Hauses konnte noch keine Mitteilung gemacht werden, da die Bauabrechnung noch nicht fertig ist, sie werden aber ! keinesfalls den Betrag von 150 000 -4t übersteigen. Zunk ! Lagerhausverwalter wurde Herr Kaufmann Knecht be- i stellt. Leider habe sich schon erwiesen, daß das Lagerhaus I zu klein sei und weim der Geschäftsbetrieb so weiter gehe, oder sich noch vergrößere, so werde man bald in die Lage kommen, ein weiteres Lagerhaus in A l t h e n g st et t, und vielleicht auch bei Station Tein ach erstellen zu müssen. Soviel habe sich aber jetzt schon gezeigt, daß das Lagerhaus ein dringendes Bedürfnis für die' Landwirt- ; schüft des Bezirks sei, und man müsse dem Vereinsvor­stand sehr dankbar sein, daß er sich der Sache so energisch angenommen habe. Der Redner teilte nun mit, daß es im ! Hinblick auf die kräftige Entwicklung des Vereins nicht » mehr gut möglich sei, die immer umfangreicher werdenden sj Geschäfte im Nebenamte zu besorgen, und nachdem für das l Lagerhaus im besonderen ein Geschäftsführer angestellt ^ worden sei, sei es das Gegebene, ihm auch die Führung des s Vereinssekretariats zu übertragen. Das ihm liebgewor­dene Amt habe er nun 26 Jahre lang bekleidet, und nur ungern niedergelegt, aber die Verhältnisse hätten es nötig gemacht, daß die Vereinsgeschäfke einem Mann übertra­gen würden, der seine ganze Zeit und Kraft dafür cin- setzen könne. Im Namen oes Vereins dankte der Vor­sitzende dem Hern Oberamtspsleger für seine lange, große und treue Arbeit; Dank und Anerkennung in anderer Form werde noch folgen. Seine Mitarbeit im Vorstand dürfe er aber nicht aufgeben. Aus dem Kassenbericht ist zu ersehen, daß die Einnahmen im Kalenderjahr 1921 49 905 <4t. die Ausgaben 47 059 -4t betragen haben; der Vermöaensstand ist von 65070 -4t auf 69578 -4t angewachsen.

Nach der Erteilung der Entlastung für den Vereins­sekretär erfolgte die Verteilung der von der Landwirt­schaftskammer gestifteten PrämienundDiplomean landwirtschaftliche Dienstboten; die Prämie­rungen waren seit 1912 nicht mehr vorgenommen worden.

Ein großer Teil der 28 Dienstboten, die die Auszeichnung erhielten, war anwesend und konnte die Urkunden selbst in Empfang nehmen. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß es heute eine große Seltenheit sei, wenn Dienstboten so­lange bei ihrer Herrschaft bleiben. Diese lange Dienstzeit sei ein gutes Zeichen für die Dienstboten wie für die Herr­schaften gerade in der heutigen Zeit. Er beglückwünschte die Ausgezeichneten im Namen des Bezirksvereins; neben der f Ehrenurkunde erhielten sie vom Verein noch ein Geld­geschenk.

Die Namen der Ausgezeichneten werden wir am Mon­tag veröffentlichen.

In anbetracht der Geldentwertung und der steigenden Pereinsausgaben wurde der jährliche Mitgliedsbeitrag bis zu einem Grundbesitz von 10 Morgen auf 15 -4t, bis zu einem Grundbesitz von 30 Morgen aus 20 -4l, und bei große- s rem Grundbesitz auf 30 -4t festgesetzt. Bisher betrug der Beitrag 8, 10 und 12 -4t. Die Versammlung genehmigte einstimmig den Vorschlag des Ausschusses.

(Schluß des Berichts am Montag.)

Aus Stadl und Land.

Calw, de» 4. Februar 1922.

Vom Calwer Schlachthaus.

In der Zeit vom 16. bis 31. Januar 1922 wurden im hiesigen Schlachthaus geschlachtet: 13 Ochsen, 3 Rinder, 2 Farren, 5 Kühe, 52 Kälber, 40 Schweine und 28 Schafe.

Die landwirtschastliche Ausstellung. 1

Die Im Zusammenhang mit dec landwirtschaftlichen Woche, veran- ^ sialtet vom Landw. Hauptverband, staltfindendc landwirtschastliche ; Ausstellung in der Gewerbehalle in Stuttgart zeigt ein umfas­sendes Bild der Betätigung der Industrie auf allen landwirtschaft­lichen Gebieten und zugleich die glänzende fortschrittliche Entwick­lung des gesamten landwirtschaftlichen Betriebes hinsichtlich der wis­senschaftlichen Grundlagen. Sie ist ein glänzendes Zeugnis für die Bedeutung der Landwirtschaft im Wirtschaftsleben überhaupt und gibt vielseitige Anregung für alle Zweige der Landwirtschaft. Tic Grwerbchalle und die vor ihr erstellte Holzhalle geben eine Maschinen- und Apparateschau für die Landwirtschaft, wte sie in gleicher Aus­dehnung und Reichhaltigkeit in den letzten Jahren, ja seit KriegS- beginn in Württemberg nicht mehr zu sehen war. ES ist ganz un­möglich, aus der Fülle der ausstelleudcn Firmen und der mit der Förderung der Landwirtschaft betrauten Behörden und Organisatio­nen ein erschöpfendes Dild zu geben In die Augen sollen vor allem üie landwirtschaftlichen Maschinen aller Art größeren Formats dann die landwirtschaftlichen Geräte, wie Futterschneidmaschinen. Pflüge, Eggen, Milchseparatoren. Puhmühlcn, ferner Stalleiiirichtungen und Motoren. Daneben gibt es Dinge, die mit dec Landwirtschaft in Ver­bindung stehen, wie Brennerei-Einrichtungen und hauswirtschasttiche Geräte bis herab zum Kleiderhaken Daß auch die Nebenbetriche der Landwirtschaft, wie Bienen- und Hühnerzucht, nicht vergessen sind, versteht sich beinahe von selbst Recht anschaulich ist gleich beim Ein­gang der Ausstellung der Flachsbau bis zur Spinnstube, in der Mäd­chen in bäuerlicher Tracht am Spinnrad sitzen, dargestcllt Tie Musik zu der ganzen Schau macht die einzigartige und hervorragende Gc- flügelausstcllung dcS Vereins für Vogelfreunde, die auf der Galerie untcrgebracht ist. Der Stuttgarter Verein hat hier die hervorragend­sten Tiere und Sorten bezw. Rassen gesammelt, die mit jeder Geflü­gelausstellung in Wettstreit treten können. Daneben befindet sich die wissenschaftliche Abteilung der Ausstellung Die Saatzuchtonstalt Hohenheim hat die Saatzuchtwirtschaftcn des Landes in übersicht­licher und überaus anschaulicher Weise mit ihren Einzelerzcugniffen der verschiedenen Getreidearten ausgestellt. Und daneben zeigt die LandwirtschastSkammer Proben von 25 Saatbauwirtschaften, rn denen die Vermehrung und die Ausbeute rationeller Saatzucht erläutert ^ wird. Die Früchtevermehrung bildet bekanntlich den Angelpunkt un»