»u ihr Stillung zu nehme». Insbesondere hat sich das Zentrum bisher weder für noch gegen die Forderungen der Sozialisten festgelegt. Zentrum, Deutsche Volkspartei, Bayrische VolkSpartek und Demo- kraten werden heute Vormittag in-einer gemeinsamen Sitzung zu der Haltung der Sozialdemokraten Stellung nehmen. Der voltsparteilichen .Zeit"-zufolge kann man annehmen, daß die Fraktion der Deut- scheu Volkspartei die sozialdemokratische Forderung einer Zwang»- anleihc ablehnen wird. Im Anschluß an die Beratungen der bürgerlichen Fraktionen soll erneut eine interfraktionelle Besprechung mit den Sozialdemokraten stattfinden. Die Blätter fürchten, daß, wen» eS heute z» keiner Verständigung kommen sollte, die Stellung des Kabinetts Wirth ernstlich gefährdet ist. Laut .Vorwärts' hat der Reichskanzler den Vorstand der Fraktion der Unabhängigen für heute vormittag zu einer Besprechung eingeladen.
Schikck nq für die Fortführung der Er.üLrrrraspoUtik.
Berlin. 24. Jan. Professor Walter Schückinq schreibt in einem ..Bor der Entscheid«»-'" überichriebenen Artikel im „Achtubr-Abendblatt" u. a.: Es ist dem deutschen Volk zur Zeit gar keine andere Wahl gegeben, als die Politik Wirtb-Rathenou konsequent sortzusetzen. Wir müssen uns also breit erklären, als Provisorium dasjenige anzubieten, was im Moment von Briands Sturz das unter den Auspizien von Lloyd George zustande gekomniene Kompromiß enthält. Das Angebot must den ehrlichen Willen darstellen. den übernommenen Verpflichtungen auch nachzukommen. Aber es darf das Bekenntnis nicht unausaesprochen bleiben. dast nach unserer Beurteilung der Sacblaoe auch diese Leistungen sich noch als v>el zu hoch Herausstellen und aus ihrer Durchführung nicht ein Auisibwung, sondern ein weiterer Niedergang des mondialen Wirtschaftslebens Hervorrufen würde. Damit haben wir die Sache abermals den Gegnern ins Gewissen geschoben und müssen abwarten, was die Zeit brinat.
Die üddeut che > Negierungen für die Neichseinheit.
Berlin. 25 Jan Im badischen Landtag erklärte gestern StaatS- p-!G>nt Hummel in einer länqere» Red«, daß die Zusammenkunft plädierender Mitglieder der süddeutschen LandeSreg'erungcn in München ein deutliches Bekenntnis für die Reichseinheit bedeute Bei allen Staatsmännern sei derrtllch die Ansicht zutage getreten daß der Wiederaufbau der Länder und des Reichs nur auf dem Boden der gegenwärtigen Staaissorm und der gegenwärtig geltenden Verfassung ermäa'icht werden könne. Die Zusammenkunft habe ferner bewiesen. daß die bavrische, die würtlembergiiche und die badische Re Körung von dem Geist gleicher Loyalität gegenüber dein Reich erfüllt seien
Rücksichtsloses Fahren der Ententeautos.
(SCB.) Neuu.m. 24. Jan. Als einige Knaben im naben bayrischen Leipheim, die ihre Schlitten an ein Bieriuhr- wcrk an echängt hatten, diese iosbanden und sich auf die andere Straßenseite begeben wollten, kam ein von einem belgischen Unteroffizier geleitetes Auto, in dem sich eine inrernationale Kommission befand, und fuhr in die Knabenschar hinein. Ein Schlitten mit drei Knaben kam unter das Auto, bas sofort hielt und die Verunglückten ins Spiral nach Leipbeim brachte. Trotzdem sofort ärztliche Hilfe alles vorkehrte, starben der lijährige Karl Auer- Hammer und der gleichaltriae Bahnarbeitersohn Christian Gottwein. Zwei weitere Knaben wurden leichter verletzt. Der belgische Oberst und der britische Major meldeten sich bei der Polizei, kiesten die Gendarmerie mit ihrem Auto aus Günzburg abholen, sprachen ihr Bedauern aus. hinterstesten eine Geldgabe von 2000 -K (!) und fuhren dann nach Lrutt'an weiter.
Die unerträgliche Gewaltherr'cha-t
der Lnteute »m besetzten Gebiet.
Berlin, 24 Jan. Wie die Abendblätter aus Kob.enz melden, hat »!e inleralliierle Rkeinlandkomiiiisjion die erste Enlscheidung aus Grund ihres SckmlerlasseS getroffen Sie hal gegen die Verwendung dcS au» Ostpreußen stammenden Lehrers Vialsky in Rheydt und des aus Oberi-t'lesien stammenden Lehrers ElSner in Rückelhofen (Kr. Erkelenz) Einspruch erhoben mit der Begründung, daß durch die Amtstätigkeit der beiden Lehrer Sir Sicherheit der Bejatzungsirup- pcn gefährdet werde.
^ yau;e aes kommerzlenrmes.
Roman von E. Martin.
Die ichcne Braut war oi« einzige, die iqre Fassung behauptete
„Wenn.ou meinen Arm nur einmal loslasjen wolltest. Großmama!" mgie ne ungeduldig. „Ich könnte dich mogstcherweye Überzeuge». vag du weipeuster siegst. Weshalb soll und muß denn wie-litz ourck.aus verunglückt >e>n? Bah — Moritz mir iei- nem iabeU,anen Gluck! Zch bin überzeugt, er ist heil und ganz dlubeii Minen im Getiimmei. und uiyere lopuoie Dienerichait. die es. nebenbei ge agl, nicht für der Muye wen halt, nach uns zu lenen, und nur dann und wann im Borübenennen ftber- ncs Gewmch in o-n Himmel hinelnjchrejt. diese beschränkten Riemchen. lüge ich, >rhen ihren Hem, Mit oiieiien Äugen nicht " — Zhr Blia stieme den nagen Boden, dann mH ne auf 'hren Fug. der sich im weigen Siieielchen unter dem Besag ihres Lindes oorlchod. „Man wird denlen, ich fei auch ein wenig venuai gewolüen," mniue sie achielzuckeno. „aber ich muß hinüber —"
„Rein. nein, du bleibst." ries die Präsidentin und grub ihre Finger in o>e Fallen des weißen Kleides. „Du wirst mich nicht allein lauen m» Henrieue. die »och hilflo er ist als ich und mir n>chl beisiehen kann. L mein Gon. ich sterbe." —
Henrieile tauene auf der anderen Seile der Dank, aschfarben nr Erregung und mit entletzlen Kniüeraugen ins Weite starrend „kuihe! Wo nur Käthe bleibi?" jagte sie mit beoen- ten Lippen immer wieder vor sich hin, als sei ihr oer Satz eingeleriit worden.
„Gen im Himmel, schenke mir Geduld!" murmelte Flora zwilchen den Zahnen. „Es ist doch etwas Schreckliches um ">lche Frauenzimmer ... Ich bitte dich, Henriette, warum schreist du denn immer nach deiner Küthe? Die wird dir doch niemand nehmen!"
Mn verzehrender Ungeduld überflog ihr Blick das Haus,
Zun^ Dresdner EisenbahnerftrekL.
Berlin, 24. Jan. Bei dem Neichsoerkehrsministerirrm eingetroffenen Nachrichten zufolge besteht der Teilstreik der Eisenbahner in Dresden und Zwickau noch fort. Der Güterverkehr wird dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen. Dagegen konnte der Personenverkehr notdürftig aufrecht erhalten werden.
Dresden, 25. Jan. Den gestrigen Abendblättern zufolge kann der Eifenbahnerstreik in Dresden und Umgebung nunmehr als zusam- m-ligebrochen gelten. Da» Personal ist größtenteils wieder zur Arbeit erschienen, obwohl von einer geregelten Durchführung des Betriebs noch nicht gesprochen werden kann. Die Güterbahnhöfe sind zum Teil verstopft. Kohlennot erhöht die Schwierigkeiten, sodaß bereits die Gefahr der Einstellung des Gaswerkbetriebez droht. Tie Oberpostdirektion teilt mit, daß die Annahme von Paketen und Wertsendungen vorläufig eingestellt ist.
Schwerer Einbruchdiebstahl.
Berlin. 24. Jan. Wie der „Lokalanzetger" aus Hamburg meldet, drangen dort Einbrecher in eine Billa ein, die eine wertvolle Kunstsammlung barg. Sie stahlen Originale in Elfenbein, die einen Wert von über ^Millionen Mark darstellen, antike Silberarbeiten, ein niederländisches Nauchservice und einen aus dem Jahr 1586 stammenden Silberbecher. Auch zwei Teppiche wurden von den Einbrechern mitgenommen.
Aus Stadt und Land.
Calw, den 35. Januar 1922. Dienstnachr.cht.
Der Obersekretär Gottlob Dürr in Balingen wurde seinem Ansuchen gemäß an das Amtsgericht Ealw versetzt.
Bürgergesellschast Calw.
* Wie schon kurz erwähnt. Veranstaltete die Bürgergesellschaft am Samstag uniec überaus zahlreicher Teilnahme ihrer Mitglieder im „Badischen Hof' einen Familienabend. Seit Kriegsende hat die Gesellschaft ihre Veranstaltungen wieder voll aufgenommest und der alle Geist der gemürlichen und freundschaftlichen Geselligkeit, de» wir heute vielleicht noch notwendiger alz früher brauchen, wird in einem den Aeitverhältnissen Rechnung tragenden Maße neu gepflegt. Um den niit beruflichen Arbeiten und sonstigen Verpslichtngcn aller Art überhäuften Vorstand zu entlasten war in der letzten Generalversammlung ein DergnngungSrat mit Herrn Oberanttsgeometer Spießhofer als Vorsitzendem gewählt worden, der das Vergnügungspro- grainm festzulegen und durchzuführen hat. Herr Karl Kleinbub, der den Vorsitz gesundheitshalber abgelehnt hotte, hatte sich jedoch bereit erk.ärt, wie bisher bei den Veranstaltungen seine bewährte Kraft zur Verfügung zu stellen. Und so ging auch diese Darbietung unter der bnkmentechnlschcn Leitung des Herrn Kleinbub vor sich, der namentlich in der geschmackvolle» künstlerisch wohl durchdachten Inszenierung seine reiche Erfahrung und sein hohes Können zeigte. Herr Kleinbub ist nun 30 Jahre lang Regisseur im Verein, und er hak mit seinen Leistungen hier wie bei andern Anlässen aller An ein selten feines Kunstempfinden im Arrangement wie in der Durchführung von Aufführungen bewiesen, wodurch er zum gesuchtesten Berater und Sachverständigen in Theaterangelegenheiten der Vereine wurde. In dem von der B. G. aufgeführtcn Volksstück „Jägerblut' hatte er überdies diesmal noch die komische Hauptrolle der Dorfbaders Zangerl übernommen, dessen Einbildung auf seine ärztliche Kunst ebenso stark ist wie die auf seine „lateinische" Ausdrucksweife, und dessen geschäftiges Gebaren er köstlich charakterisierte. Auch die anbern Hauptrollen waren in guten Händen. Frl. Lconharvt spielte die Loni schlicht, natürlich und innig. Frau Spießhofer gab die tragische Gestalt des alten Beitelweibs Wob'n in Sprache, Ausdruck und Maske gleich treffend und ergreifend. TaS Försterpoar Niederacher wurde durch Frau.Proß und Herrn Spießhofer sehr gut charakterisiert, erstere als treu besorgte Gattin und Mutter, die zwar recht ängstlich ist, aber die Dinge doch mit gesundem Instinkt verarbeitet, letzterer als äußerlich rauher Polterer, im Grunde aber warmherziger Pflichtmensch. Herr Köhler spielte den in Lie- beSnöte verstrickten Jägerburschen mit jugendlicher Frische und treuherziger Wärme, während Herr Heller den verwegenen, im Innerste» aber doch nicht verdorbenen Wildschützen Hia» in AuSoruck
aber Sa war kein ledenoes Weien zu sehen, bas sie von oem ldr aujgezwungenen Bcjchützeiposlen hätte erlösen können. Aber io» oer Siabt her nähre jetzt Beistauo — die varstellenven Damen des Festspiels kamen atemlos um vie Hausecke.
„Um Gottes willen, was geht bei euch vor?" rief Fräulein von Eiese uno stürzte aus die verlassene Frauengruppe zu.
Flora zog bie Schultern empor. „Fm Turm hat eine Explosion jlailgeiunben — rneyr wl„en wir auch nicht. Alles rennt vorüber, niemano steht uns Reoe, uno ich kann nicht von oer Stelle, weil oie Grogmama ten Kops verloren hat uno n>r in ihrer bovenlosen Angst buchstäblich die Kleiber vom Leide recht, sle bitoel stcy ein, Moritz sei uingecommen."
Die jungen Mäochen jtanoen wie zu Stein erstarrt vor dieser gräßlichen Vermutung. „Unmöglich!"
„Unmöglich?" wiederholte vie Präsidentin unter einem Gemisch von Schluchzen uno wahnwitzigem Auflachrn; letzt stand sie wir emporgerlsjen auf ihren Fußen, aber sie Bwanite wie eine Beiruiilene und beuiere mit einer unsicheren Armvewezung nach oem nächsten Gebüsch. „Da — -da bringen sie ihn! Gerechter Gon! Moritz, Moritz!"
Dort wurde unler feierlichem Schweigen ein Gegenstand hergetragen, und in dem Kreise neugierig mitiaujenoer Menschen schritt Doktor Bruck;
Flora flog hinüber, während die Präsidentin in ein lautes, kiampthasles Weinen ausbrach. Beim Anblick oer herbe.eilen- ocn, gebieterisch schonen Braut tral vie Begleitung unwillkürlich auseinander; nach einem raschen Blick über o>e hingesireckte Gestalt, vie man aus einem Ruhebette trug, wandte sich Flora solo« zurück uno nes beschwichtigen!»! „Beruhige dich doch nur. Erogmama! Es ist >a nicht Moritz —"
„Käthe ijt's — ich wußte es." murmelte Henriette halb jchluchzeno, halb gespenstlsch jtusternü mn lhrer heiseren Stimme
! und Nuftrekeil ausgezeichnet barsftllle; er hatte in Herrn JooS als gleichgesinntem, aber mehr verkommenem „Spczel' einen lehr guien Partner. Auch die Nebenrollen der resolulen Wirtin und des behäbigen. jedoch In mancherlei Dingen recht pfiffigen Wirts wurden von Frl. Denzel und Herrn Mezger geschickt durchgesübrt. wie überhaupt alle Inhaber von kleineren Rollen sich in Wort und Spie! natürlich in das Ganze einzupassen wußten. Ein bnntfarb geS froh bewegtes Bild bot die Kirchweihszene mit Tanz, Musik und üblicher Rauferei. Die Paare in schmucken Kostümen tanzten ihre Ländler und Schuhplattler unter den flotte» Klängen der geübten Bauernkavelle. Auch die sonstige Aufmachung der Stücks war musterhaft; sehr schon wirkte die Szene in der Waldschlucht und in Försters Garten. So stimmten denn auch die Teilnehmer den herzlichen Dankesworien der VereinSvorstandcS. Verwaltungsaktuar S r g u d e n in e y e c, mit große»« Beifall zu, al» er Sie schönen Darbietungen zum Schlüsse noch gebührend hervorhob. Eine Taiiziinterhaltung bildete den Abschluß der Veranstaltung, der am Sonntag noch ein TanzauSslug nach L i e- benzell in den Gasthof zum „Lamm' folgte. — Die gestrige Wiederholung des Theaterstücks als W o h l t ä t i z k e i t S a u s - fübrung fand vor auSverkaustem Hause statt Tie darstellenden Personen gaben ihr Veste» und wurden auch durch starken Beifall belohnt.
Krankenpflege-Verein Calw.
Der Verein hielt am Montag seine jährliche Ausschiiß- sitzung ab. Ter Geschäftsbericht für das verstoßene Jahr ergab infolge einiger größeren Zuwendungen, ohne die ein erhebliches Defizit entstanden wäre, einen Zuwschs von 154.48 -R. Der Umschlag betrug in Einnahme 10 220.65, in Ausgabe 10104.11 -R. Der Voronschlaa, der im Blick auf die schwankenden Preisverhältnisse wohl überschritten werden wird, ergab ein voraussichtliches Deiizit von mindestens 5060 .R. Dieser Betrag bedeutet eine Ge'ahr für das Bestehen des Vereins. Zur Deckung des Fehlbetrags wurden mehrere Maßnahmen getroffen.' Die Beiträge mußten auf 20 <4l erhöht werden. Doch wurde betont wirtschaftlich Schwachen in gebührender Weise entgegenzukoin- men und Arme wie bisher unentgeltlich zu behandeln. Sodann wurde beschlossen, die Stadtverwaltung um einen Zuschuß von 3000 -R zu bitten. Schon im vergangenen Jahr hat diese in wohlwollender Weise dem Verein außer der kostenlosen Lieferung von Raummeter Brennholz einen baren Zuschuß von 600 «R verwilligt. Auch andere Städte zeigen sich den Krankenvslege-Bereincn gegenüber sebr entgegenkommend, z. T. bis zur Ueber- nahme sämtlicher Kosten. Außerdem hofft der Verein auch Heuer wieder auf den Anfall außerordentlicher Gaben und Vermächtnisse, mit denen er im Vorjahr von manchen Mitgliedern und Freunden in hochherziger Weise bedacht wurde. Ta von N i ch t m i t g l i e d e r n für einen Einzelbesuch der Schwester künftig 3 -K. für eine Nachtwache 10 -R zu entrichten sind, empfiehlt es sich, die wohl- tälige Einrichtung des Krankenpflege-Vereins durch Beitritt zu nützen und diesen damit gleichzeitig zu unterstützen. Die Krankenschwestern nehmen Anmeldungen entgegen.
BeileidkundgeSung der wNrtt. Negierung zum Ableben des Papstes.
Wie wir hören, hat der württ. Staatspräsident anläßlich des Hinscheidens Er. Heiligkeit des Papstes in einem Schreiben an den Landesbischos diesem, dem Domkapitel und allen Katholiken des Landes namens der Staatsregierung die wärmste Teilnahme an diesem schweren Verluste ausgesprochen. Auch von Seiten des Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens ist ein Beileidstelegramm an den Bischof abgesandt werden.
Au nähme irr d e Lehrerbildungsanstalten 1922.
Von zuständiger Seite wird mitgeteiti: Durch den derzeitigen Stand an geprüften Lehrkräften und an Lehramts- zöglingen ist der voraussichtliche Bedarf für den Voftsschul- dienst vis 1928 voll gedeckt. Im Jahr 1822 findet demnach keinerlei Aufnahme in die Lehrerbildungsanstalten statt. Wie sich d.e Verhältnisse jür 1923 und die folgenden Jahre gestalten werden, hangt von dein wetteren Gang oer Beratungen über die Neuordnung der Lehrerbildung ab.
uno wankte hinüber, wo die Träger. Alem schöpfend, iur einen Augenblick ihre Last niedergefctzl Hallen.
Die Verunglückie lag auf eineni aumovifchen Ruhebette aus des Dollars Arbeirszi,inner — ihre ieilwarrs niederhangenoen Kleider lioisen von Rosse. Weiche Bellttsien uiilerflützlen Kopf uno Rücken; sie harre mir ihren fanfr geichlohenen Lider» und den zwanglos im Schoß ruhenden Hände» ausge>eyen wie eine iriedlich Schlummernd«, wäre nichr das Blulgeiinmel an oer linken Wange nleoer uns die Binse über der Stirn gewe>en, die »on einer Kopiwunde zeugten.
„Was ist's mit Käthe, Leo? Was in aller Wett har !ie an der Unglückssialie zu fuchen gehabt?" iragle Flora, an das Ruhebett heranrreleno — Ton und Blick zeigten mehr Aerger über den oermernlkichen Borwitz der Slieuchwester ars eigenr- lrchen Schlecken.
Der Dolror war vorhin bei ihrer beschwichtigenden Bersiche- runz wre in jäh auilooernoem Zorne emporgeiahren. ,egl "tuen es. als höre er gar nicht, daß sie »preche — »o lest lagen eine Lrppc» aufeinander und io teer war oer Blick, der »eben ihr hiNfirelste und dann auf Henriette nisdenant.
Die a>me Kranke uano. nach Atem ringend, vor ihm. und ihre rräaenun rlorien Augen iahen in Todesangst zu ihn, aui. „Rur ein einziges Wort Leo — tebi sie?" stammeiie ge mit bittend gehobenen Händen.
„Za. die Lufierichüllerunfl und der Blutverlust haben ne betäubt, gefahrbringend sind augenblicklich nur die nahen Kleider; die Stirnwundc ist ungefährlich. Gott >e> Dank! ani- wc riete er wie aus tiefster Brust in bebenden Tonen, und liebreich wie e>n Bruder legte er den linken Arm um ,hre chwack.e Gestatt, die sich kaum auf den Füßen zu erhallen permo-t,le. „Vorwärts!" befahl er den ryhenben Trägern mir ho,oarcr innerer Angst und Ungeduld.
Der begleitende Menfchenfchwarm verlies sich enriauichl! cs war za keine Gefahr vorhanden; die meisten lehnen nach oer