Ea.w. oen 10. De^enibec 1921.
Oom ?reucjemackkn»
War rr auch Groß.s und Unsterbliches zu erstreben gibt: den Mitmenschen Freude zu machen, Ist doch das Beste, was man M der Welt tun kann, P, Rosegger.
»
Mach andem Freude! Du wirst erfahren, daß Freude freut
Kr. Th Bischer.
»
Denken wir in diesen Tagen auch derer, bei denen keine Freud- wffommen mag, an die heimatlos arm und euisam Gewordenen! Isis nicht io. daß wir uns untereinander viel zu wenig kennen? Zum Kennenlernen aber gehört warme Liebe, Tue LitbrS, dann siehst du Weihnacht.
Herz und Hände füllen
mit Freuden bis zum Rand,
das ich gelebt mit Willen,
das kann viel Klagen stillen.
dre traurig schallen hm durchs Land. G. Schüler.
2um Z. »övent.
AdventSwochen — ge>chlossene Wochen", so hieß es einst. ES teile für uns gut es hieße noch so! Wozu benutzen wir d.e Wochen b»k Weihnachten? Gilt unser Sinnen, Arbeiten uns Laufen nur einem äußerlich schöne» Feste? Gewiß, wir wollen auch in Geschenken, Freuden und Ueberrajchungcn treue Borbereuungen tresten Aber, oeeg-chen wir nicht die innere Bercitichaitl Dl« uniagdar schweren Wochen, die wir als ganzes Boik gegennrürtlg durchleben, die bekannte und unbekannte Not Lausender zwingen uns mehr denn je, die innerliche Vorbereitung aus oas Lhri,ireil zu vflcgen List du bereit das Licht aus Bethlehem wieder neu hell und t.ar in dein Herz hmemleuchten zu laßen? »Las ewig Licht gehl da herein, zibt der Well ein neuen Schein" — so willst du wieder singen Kannst du s mit ehrlichem, gerammeltem, verlangendem Herzen tun? Lser steckt dir dein Kopf voll von irdische«! Geinebe und Geichicbe? - Vergiß sie Weihnachrsoorbereitung deines Her- Ikns nicht! Sonst gehen ow Feiertage dahin, und hernach bist da nicht erquickt und gestärkt, wie auch du es brauchtest. Bor lauter steich-rem mußtest du der rechten Ruhe enn'üen, — Avventszeit, PiLioßene Zeit!
lloi, des 5ckvval2wa1d5 Höh'n, von der l)ago!d Kland, runick ins ovelschlelisci-e k)eimäi',<md!
.Nun ade du mein lieb Heimatland, lieb Heimatland ade", so kmngs am Montag aus einundzwanzig Kehren, als ocr Mit- iagszug nach Stuttgart sich in Emw in Bewegung setzte. Man Kumte nun fragen, warum singen dre oocrjchresiichen Mädels Md Buden gerade dieses Lied? Das ist lerchi zu erretten! Weil ihnen von den guren schwäbischen Pslegeettern eine zweite Herma bereiter wurde. Nur wer ve.m Abschied dabei mar, wer ge- Ichm, w-.e schwer zum Teil das Scheiden den Ä.ndern von den siegeeitern wurde, kann es verstehen, wenn die Kinder nur un- jern fuhren und noch länger rm schönen Schwarzwaid bleiben doLlen, Zu rasch kam ihnen allen die Nachricht, als unterm 23. ll, dre V, B. h. O. - Stuitgarl mrtteilten, am Moniag, den 5. 12, nachm, 4.55 gehe ihr LrairSporizug in die Heimat. Sofort kam teiesonisch vom Pfarramt Zwerenberg die Mitteilung nach hier, «aß sie Kinder noch gar nicht heim wollten, ob es nichr zu än- «m sei; aber es ging nichr, weit ein besummrer Termin festgesetzt war, bis zu weichem alle Kinder aus Württemberg heun- minsporliert sein mußten. Wirklich fuhren am Montag, DienS- «g, M.itwoch und Donnerstag je nachmittags Trupps von 60 d>s 70 K.ndern nach O b e r s ch l e s l e n. Als nun die -Muchr von der Abfadtt der Kinder nach hier kam, ersuchte» wnge der Gastgeber, die sie schon bei der Herfahrt beherbergt und verpflegt hatten, den Schreiber dieses, unbedingt da- M zu sorgen, daß auf der Rückreise über den Sonntag die Kinder wieder in Calw bleiben dürften. Eine sofortige Umfrage Md, daß fast alle Gastgeber sich bereit erklärten, und für die, d>e durch Besuch, Krankheit usw. nicht in der Lage waren, fand- »en sich sofort einige neue gastfreundliche Familien, sodaß die «»lkrdriirgung aller 21 Kinder gesichert war.
Sonntag mittag kamen die „6 Großen", welche in Rohr- dorf durch freundliche Bemühungen von Herrn Pfarrer biknt schier ihren Erholungsurlaub bei gastfreien lreujorgen-
Bewohnern verbringen durften mit mehr Gepäck, als sie M dem Hinweg hatten, hier unter Führung von Frl, Rentsch - ^ an. am Bahnhof empfangen von ihren Quartiergebern. -Es fei aber gleich vorweg gesagt, da man sich seinerzeit nur »«ne, jüngere, ärmere Kinder vorgestelll hatte, die kommen Wurden, daß weitaus die meisten Gastgeber in Württemberg *mder von 12 Jahren an verlangt, nur wenige Gemein- kn halten ausdrücklich jüngere angefordert. Durch verschiebe Umstände kamen nun gerade nach Rohrdorf, das kleine «Wer wollte, die großen hin, doch hat sich dies bald ringe- Mer. Wenn unter den Kindern auch anscheinend kerngesunde «arrn, so ist zu sagen, daß viele von ihnen unbedingt Erhäng in einer ruhigen Gegend dringend nötig hatten, nach "- dem Schweren, waS sie da unten in ihrer Heimat in den un- sshlgen Monaten dieses Jahres mitgemacht haben. Neben der ^erlichen Erholung waren eS ober vor allem auch nationale sd iveolr Zwecke, die der Sendung der Kinder, die aus dem Mtreienen Gebiet stammten, zugrunde lagen. DaS wolle man honderz beachten. Wer weiß, mit weichen Mitteln die gcoß- buUgen Polen vor und nach der Abstimmung gearbeitet, um ü Deulschgeännten wankend zu machen, wie sie und ihr En- knieanhong immer betonen, daß man in Deutschland gar nichts bn de» oberschiesischen Volkgenossen wissen wolle, den muß es
büchst^ Genugtuung erfüllen, daß sich Zehnlausende von vomilien in allen brutschen Gauen sofort bereit erklärt hoben, Mder aus Oberschleiie» auf längere Zeit zu sich zu nehmen. - "ll der baherijch österreichischen Grenze bis an die Ost- und
Nordsee, vom Rbe.ntand bis ans Pojener Grenzland, allüberall her kamen die zahlreichen Anmeldungen. Tie polnischen Hctzapostel Patten sich gründlich verrechnet, weil sie eben die Deutschen n.cht kannten oder nach einigen wenigen underttjchen Elementen ein- ichätzien.
In Württemberg meldeten sich wett über 1000 Familien, und vasSchwabeniand stand damit anderSprtze aller Melvevezrrke. Die Geistlichkeit beider Bekenntnisse war in uner nüoticher Weise in vieler guten Sache tätig. Mit Recht schrieb n der Overcht. Warle" Dr. Kleiner: .Wieder einmal oersorgt von der hohen neutralen Interalliierten Kommission, führte m ch der Weg nach Sem gesegneten Schwaben- lanüe. Hier konnte ich mich von bei ergreifenden Liede überzeugen. mit der sich die Württemoerger der oberschtestschen Jugend annehmen. Sie betrachten das Liebeswerk auch nicht einen Augenblick als eine nicht zu umgehende Pflicht, sie betrachten es vielmehr als eine mit Stolz und Liebe freudig ergriffene Gelegenheit, den Ober'chlestern in der Gestatt ihrer Kinder gleichsam die Hände zu drücken."
Doch nun zu den Kindern zurück! Am 20. November hatte ich in Stellvertretung eures Vertreters der V. V. h O. - Stuttgart, in Rohrborf und Zwerenberg Besuche bei den Kindern gemacht, wobei mir die rührende Fürsorge der Pslegeettern und oas frische Ausieoen der Kinder ganz bewnvers wodtluend auf- ftel. Wenn es auch am Anfang mit dem Eingewöhnen in die andere Kost usw. n.cht recht klappte, jo war oas nur wenige Lage, dann ging alles seinen gewünschwn Gang. Nach freundlicher Ausnahme im Rohrdorser Pfarrhause gings weiter mit dem Bähnte nach Berner! und dann am frischen Winlernachmittag hinaus nach Zwerenberg, wo im gastfre.en Pfarrhause schon alle Kinder ,murier und froh ver'ammett waren. DaS erste, was sie mitteilten. mar ihre Gewichtszunahme und bis zu ihrer Adrette wmcn Zunahmen von 4 b.s !2 Vfuno zu verze chnen, man muß aser auch gehört haben, was me Pslegeettern in panlio Essen und Miichtrinkcn getan haben! Daß nächstes Jahr im Sommer die K.nder wrederkommen wollen und aus Wunsch der Pftegeettern auch sollen, sei ebenfalls erwäpnk. Das hatten die ireven Eitern daycmi sehen sollen, wie der Herr Plärrer mit den Kindern nch eins sühlte, wie er mit ihnen lustige Spiele machte, sei overtchlesischen und schwäbischen Liedern verging die Zeck im Fluge und oe,m Abschied hieß es von den meisten, wenn wir nur noch recht lange hier oben bleiben dürsten! Verschiedene Wüniche wurden nur noch ausgetragen, dann gings durch den dunklen Wald im Geichwindschritl wieder hinab nach Bcrneck, um den letzten Zug noch zu erreichen; heim, mtt der Gew.ßhert, die Kindel sind in guter, treuer Hut.
Bars kan. me Nachricht, baß sie schöne Zeit zu Ende sei, die K.nder zurück müßten. Am 4. 12. zog ich wieder nach Zwerenberg dnluul, um d.e Schar herunteizubegreiten. Bei den Betuchen konnlc man nur Gutes über die Führung der Kinder in den 36 Tagen hören und einzelne wollte man sogar ganz da oehaiien. Doch oas ging nicht! Allmäyttch kamen nun alle aus Hocnoecg, A.chharden, Mact.nsmoos, Gaugeuwaid und d,e in Zwerenberg bche.matelen im Pfarrhause an, jchwer bepackt, begleite! von ihren Pflegemüttern, uab während sie ba zum letzten Mal von Herrn und Frau Pfarrer Kies ec freundlich ausgenommen wurden und im Beisein ihrer Begleiter bei Sp.el und Gelang sich zerjtreulen, machte ich schnell meine Runde bei den Pslegeettern, jowkil eS die Zelt ermudte, um ihnen Dan! zu sagen im Namen der V. V. h. O. und ihnen durch Ueber- reichang einiger Schrisien über Overjchiesien Gelegenheit zu geben, sich über vie Heimat ihrer Schützttnge weiter zu informieren. Im Pfarrhaus kurz vor der Absahn angetommen, galt eS nun Abschied zu nehmen. Schon im Bormiktagsgottesdiensl batte Herr Pfarrer Kieser in herzergreifenden Wprien der scheidenden Oberschlesterkinder gedacht, Ser Hornung Ausdruck ge- ocnd, daß sie gesund in ihre Heimat zu ihren Lieben kommen mögen, daß die Verhältnisse da unten ruhigere werden, die Kinder den Bewohnern des Schwarzwalds ern gutes Andenken bewahren mögen, daß sie aber auch gute Deutsche werden. Mit dem Liede »Großer Gott wir loben dich", oas man auch gesungen, als sie gekommen, und Geber wurden die Kund« entlassen. Recht schwer ward den Mädchen vor allem der Abschied von ihren Pflegemüttern und von der Pfarrerssannlie, manch Tränlein floß herab und ließ auch bei der Absahrl kein Lied aufkommen. Schultheiß Wolfs hatte einen Wagen zur Verfügung gestellt, in Teppichen gut verpackt, gings unter Tücherwinken und dem Ruf „Auf Wiedersehen" hinaus aus dem so gastfreundlichen Zwerenberg. Mit vielen Paketen beladen, das darf nicht vergessen werden. Auch einen Stechpaimenstrauß hatten die meisten. Was die Pslegeettern geben konnten, haben sie in herzlicher Weise mehr als reichlich getan. Damit die Kinder aus der Reise keine Not litten, war gut gesorgt. Aber auch mit Sachen zum Mitnchmen in die Heimat, für die Eltern, die Geschwister wurden sie bedacht. Andenken in Geschenkartikeln aller Art, Spielzeug, Handarbeiten, Hauben. Kleidungsstücke, Hausschuhe, vor allem aber Lebensmittel wie Mehl, Weiß- u. Schwarzbrot, Butter, Eier, Rauchfleisch, Sveck, Wurst, Honig, Aepfei, Schokolade usw. usw. — »Als wir Abschied nahmen, waren Schachlein und Pakete schwer . .
Weiter geht die Fahrt! Vorbei an Gaugenwald, durch Mar- ttnSmoos, wo noch Gepäck dazu kam, durch Oberhaugstetr gings schon mit Gesang, nach Neubulach. Dort wurde den Kindern im Pfarrhaus« durch Herm und Frau Stadtvsarrer Sch laich heißer Kaffee und Bror gereicht, denn es war doch ein discken frisch auf dem Wagen geworben! Aber an Lausen von Neubulach aus dachte keins, und so gingS denn mit frohem Liedersang in schöner Mondnackt vorbei an den >m Rauhreif glanzenden Bäumen «ach Station Teinach. (Nicht vergessen soll sein, daß 2 ehrliche Männer zwei Päckchen, die im Finstern vei der . Talfahrt au» oem Wagen gefallen waren, diese um Bahnhof Teinach dem TranSportleiler ablicserten, zur Freude der kleinen Vrr- ^ lierer.i In Eaiw waren die Gastgeber an der Bahn, um ihre Schützlinge abzuhoien! Am Montag mittag erschienen alle am Bahnhof. Aber was sah man? Noch mehrPake.c waren dazu gekommen. — Ta hatte es nochmals Spielsachen, Haarschleifen. Bilder. Bucker. Halsketten, Schürzen, Kleiderstoffe, Strumpfe, Hemden, Handjchaht, Schals Portemonars,
Gugelhopf, Lebkuchen, Schmmaoe, erep,er, gescheute usw. usw. gegeben. Mit herzlichen Tankeswor.en gings unter Abpngung bes eingangs genannten Liedes und Tücherickwenken Stuttgart zu.
In Sorgen blickte ich auf die vielen Pakete. Wie damit ins Waisenhaus m Stuttgart kommen? Auch oort wurde gebolfen. Auf merne Fürivrache wurde im Bahnhofsgebäude ein Raum zur Verfügung gestellt, und so gings ohne Gepäck zu Kaffee und Brötchen ms Waisenhaus am Chariottenpiatz. Tort herrschte reges Leben.
Aus Wangen im Allgäu, Marbach. Weilimdorf, Unterset- tingen, Äuppiugen usw. usw. waren Kinder mit ihren Begleitern eingetroffen, auch sie halten schwere Last und sahen frisch und munter aus wie untere Schwaczwaldgästr. Ein besonders glücklicher Junge schleppte einen Stallhasen mn nach Overjchlesien, den er tags zuvor in Weilimdorf bei einer Kanin- chenausstellung gewonnen. Nachdem den Kindern noch Ermahnungen für die Reise geaeben, gings wieder zum Babnhosi Als Transvorlbegleiter fungierte Herr Rektor K r e m i e r-Katto- witz, Herr Barton und Frau Duvet von der V.V.H O.- Stuttgart. Das Verladen ging glatt von statten. Unter Tüchecwmken und Zurufen verließ der D-Zug die Halle um über Dresden—Görl.tz—Breslau—Oppeln—Kattowitz die Kinder in ihre Heimat zu bringen. Am Bahnhof waren zur Abfahrt anwesend: oel Organisator der Transporte und Ge- tchäftsluhcer der V. V. h. O. für Württemberg und Ho'-enzollcrn, Herr Jung mit Frau. Herr Hoydem, einige Mitglieder der Ortsgruppe Stuttgart oer V.V.H.L. und die Begleiter der Km- ver aus den verschiedenen Orlen. Ter württ. Landesvorsttzende Ser V.V.H.L., Herr Oberingenieur G a w r o n. war durch Är- beitsüberhäusung am Erscheinen leider verhindert. Herr und Frau Jung sind am Dienstag und Herr Hoydem am Mittwoch ebenfalls als Transporlieiter mtt je 60—70 Kindern nach Over- schiesten adgereist.
Das Hiisswerk ist vollbracht; geiund an Körper und Geist ziehen diese fungcn Menschenkinder in ihre Heimat, mögen sie einstmals in den abgetretenen Gebieten deutsche Pioniere und Kulturträger werden. Tenn von Warschau kann Kultur nicht kommen, sie muß wie bisher, von uns den Polen be.gebracht werden. Mögen aoer auch die Großen" Von w lrendeulich sein, wie die Kinder, dann w-rd oderschlesi cher Loden deutsch b.eiben, wie es von jeher war; und mögen nicht Franken, Sierung und Dollar deutsches Land an sich reihen, was Polen sich n.chi holen konnte. — Ich will schließen mit Dr Klemers Worten m der »Oberschl. Warte" vom 20. ll: „Mag das edle Lverk einst Früchte tragen. Mag es in den jungen Serien die Liebe zum Batcrtande als heilige Glut ausgeben lassen, die »Ne Herzen erwärmt und die dem -e»t,chen Bolle über die Not dieser schweren Prüfungszeit hinwcghilst in eine bessere Zukunft. Allen aber, dir diesem Werk der Bereinigte« Verbände helmattreuer Oberichlesirr zum Gelingen geholfen haben und im besonderen dem württembergischen Volke sei der herzlichste Dank und das Bekenntnis: Treue um Treue!"
B r u n o M a y.
iOeiknattiteki Näi)l!
fNachürua vervvien.-
Weihnachten naht — der Kiubgen yüchstes, schönstes Fest. Wiederuin, wre jo ie0rS Jahr zur Zeit der traulichen Dämmerstunden, leyrl m d.e Kmoergrezea tue lichteste Freude ein, die es aus Eroen nur gibt: Die Wethnachrssreude. lind dre frühen Winterabende send erfüllt von heum.chem Raunen und Finstern, von Engetssttmmen und Lteder>ang, von Ncktas- surchk und rLqrlstkmtuemyosfea. Und auf teilen soyren gehl eia sroyjetig Wun>cyen durchs ganze Haus und stehl noch nächtens an der tt.noer Betten und huret ihren Schrummer, grüßt dre Kleinen tachemd im Traum — — —
Weihnachten naht. Trotz allem Trüben, Grauen in der Wett; trotz oer Notzeit unjeres geknechteten Vaterlands; trotz unserer eigenen Nor. Und in manchen lorgendedrängren Herzen ktmgt woyk die bange, zweiselvolle Frage auf: »Wre sollen wrr m oie>er Zcu noch Weihnacht feiern?" Und dennoch, wir dürfen nutzt von der WeihnachrSfreuoe ta»en, nicht um unserer Kinder nullen und nicht um unterer selbst, die wir gerade fetzt die Wechnachlssceude >o nötig Häven.
We.hnachtsjreube — Sw ist ja doch nicht abhängig davon, daß man am Heiligabend recht, recht große Gejchenle bekomme — setvsl vei den Kindern nicht. Weihnachtsfreude ist vielmehr etwas rief Innerliches, wie eS nur d>e deutsche Volksseele fühlen und empfmden kann. Und dieses Innerliche, dreies Seetenerieben müssen wir uns erhalten, wollen wir nicht uns und unseren Kindern das Beste am Lebe» rauben und zerstören.
Weihnachten naht und mit ihr vie Zeit des frohen Wünschen- und Hofjens. Ach ja, wenn auch die Kinder woht die Glücklichsten unter den Menschen sind: Wünschtos glücklich sind doch selbst p: noch nicht: Und gar m der seligen Vorwechnachlszert: Da gibt es so viele, viele Wünsche, täglich und stündlich sich ändernd und mehrend, daß es dem guten, alten Weihnachtsmann — und sen Ettern ganz angst und bange werden könnte, wenn — ja, wenn eben nichr ein Kmd trotz allem Wünschen am Heiligen Abend auch mir den kleinsten Gaben glücklich wäre.
Ein Kind kann ja so sehr bescheiden sein, vesttzt eS doch die unbestreitbar schönste aller Gaben, sich auch a;n geringsten zu erfreuen, auch mit wenigem glücklich und zufrieden zu sein. Und so brauchen wir nur seine aufsteigendcn Wünsche verständn.s- vnll zu ieiien und es w.ro am Weihnachtsabend hellauf jauch- vor Freude und Lust, wenn auch nur Kleinigkeiten unter dem Kestbauni der Liebe seiner harren.
Und in all der Freude und dem Fröhlichsein wollen wir nicht vergessen, dem Kinde zu sagen und zu erzählen, warum wir dieses Fest der Liebe feiern, und ihm zu künden von dem großen WeibnachtSwnnder der Geburt des Heilands.
Kurt Hrüing-Erjurt.