Anfragen.
>eS Neckartam«-.
°mm) über oie Borgz^z< Lkiober Hai Minister chrof n Einzelheiten autisekliirl ie Entlassung von 2 v -lr. handelte, nicht um »«, i» den Existenzkampf d« um die Auscechierhatnm, Hinderung der GefShrdün, Leiters Schußler, n.
ck (lkomm) hat Kultmtnt. !ln den kath. Voikslchmi, Lehrerinnen unstiinoig oee- nstprüfung abgelegt habe,, hrem Schuldienst enthöbe, nncn, ist von mir >cho„ j, e vielen Entlassungen Ml Lehrkräften geltend m«h„, rie Kongregationen, den«, hen herangeireten zu peil, oere Verwendung möglich uchen nachgekommen «ich Western, die andere einig! Teil der Gemeinden, n> hat jedoch dringend u« de, wo ste begründet er.
surf.
s Gesetzes betr. Ergöll- S. zugegangen. — Tie ionsausschuß de? Landing in den immei mehi >ird im Sloatsanzeigeck inisterium im Interesse izelnen Falt unter Um- lhettlichen Praxis Wille, >z»welchen. Der Justiz- veeser bei der Prüfung ungnahme des Justiz- reiangen würde, vor der des Ministeriums Gs> Ssprache die maßgeben-
chuß.
: gestrigen Sitzung bei samer Antrag Möhler- aben des Schwäbische» r württ, Bauvereine in» rat der Regierung zui des Vaukunstrates und ! letztere sich gegen die durch vorstehenden Beit Graf hatte im Lause ind Bairveretne hätte» sien ste für den Staat ungSkosten der Vereine ^ ausmachen, müsse er «halten.
Land.
?n 9. Dezember 1021. klag uns Sonntag.
zeivichen. Von Weste» rrscht ein ausgedehnter und Sonntag ist naß-
flüstene ste ergriffe», zeigte schwelgend »ach
ig und trat ihm näher
Moritz hat mir de» -eise angezeigt, daß ich >es Todes gewesen ist.' en wandte der Takt« sah sie ernst an- .Ma» Ichrcklichkeit im Operm ne, der die innere Be«
en und Bestürzung z«> Mund, ver gesprochen
xichtbildervortrag über den «Isenheimer Altar*.
Der Vortrag im Georgenäum heute aveno behanveik in der hliupisache die Gemälde Matthias Grünewalds zum Jsen- heimrr Altar". Diese gehören zu den bedeutendsten Schöpfungen Wtschel Malerei. Tie Streitfrage, wer der Größere sei unter p.„ deutschen Meistern, des l5./l6. Jahrhunderts. Dürer, Polüelu oder Grünewald, ist jedenfalls ohne Gegen- zmnS oabin zu entscke.den. daß Grünewald ver Teut- ilheiie vca asten ist. Er ist trotz den E-nslünen der Renaissance U selbst und dem Charakter «eines Bctkes treu geblieben. Heine Jeius als Ehri>tus"-TarsieUung ist oie ergreifendste, oie ,? übelyaupl in de, ganzen europäischen Malerei givj. Air Muster der Farben ist Giünewaiv unüberlrofsen und ganz Mtmn. verglichen mit den Werken ver slingsien europäischen Maiern, des Expressionismus. Ter Betrachtung Grünewalds man geht eine Einführung über Kunstdeirachiuny üoerhaupr ch, Lrchwildern von Werken Böcklins l Tolenrniet, Schweigen jm Walde). Feuerd-icr.» lJph-genie, Medea), Dürers lRitter. ?od und Teufet), Hr-lbeins lVortrarks), Eranochs, Trübners Nb Leibis. Es werden die Arten künstleriicher Tarstellungs- MMeit: Naluraiismus, Idealismus, Ptzanlaftrkkuast und tzMjstonismus erklärt.
Landesversammlung des württ« Nra»aenaa,,enverbands.
(MP, Lruttgarl, 7. Tez Ter ossrz.este Ber.cht über dir gußeiordentliche LandcSversammlung des Württ. Krankenlassen- oerdandeS am 28. Noo-mber hier unter Leitung von Kommerzienrat Lauier besagt u. a.: Anwesend waren die Vertreter von 7t allgemeinen, 16 besonderen Oriskrautenkafsen. Als Gäste waren Vertreter des Äiveilsmrnistenums, des Ministeriums des Innern, der LbecversicherungsamiS, der Landesverjicherungs- Mimtl, der Gewerkjchasien und auswärtiger Kassenverbände an- mcsenö. Dicelicr Gamer-Stungarl berichtete über die Teuerungszulagen nu den Arz Honoraren, bei denen ein Schieds- zeichi lioiwendig geworden ist, weil der Unrerichleb zwischen de» Forderungen der Aerzle und dem Anerbieten der Kassen in den Verhandlungen nicht üoervrücki werden tonnlen. Der tbuechnung ver Teuerungszulagen habe die Besoldung der Saaisoeamten in Gruppe t2 als Grundlage gedient. Von der llandesoersammrung wurde» die Schiedreprüche mit einem lliaerungszuschiag ooii 25 Proz. ab 1. August und von 50 Proz. «dl. Lkiooei zu de» Sätzen der würtl. Rcaiiteirkassen-Gebühren- mdnuag nach .ebhafier Aussprache in namentlicher Aostnnmung M 1204 gegen P54 Stiminen angenommen. Geschästsleiier haazllragold berichtete über dre Teuerungszulagen der Zahn- äizii uno Tenusten, die vom Ausschuß für die chirurgischen Leidigen in Höhe von 20 Proz. ab I. August und von 50 Proz. «d 1. Lkiober, für i ie technischen Leistungen von 40 Proz. ab l. Äugim zur Annahme empfohlen wurde. Diesen Vorschlägen vindc zugestlmmt. Trc Lanvesvecsammrung erhöhte dann die lbchsthce» für die Bejoigung der Jnoairdenversicherungsgeschäfte »«ch einem Becrcht von Schwanz Göppingen aus 14 Psg. für stie Veiirägswoche und 60 Psg. für jede ausgerechnete Quit- dlnMarle. Das Vorslanüsm.lgiied der Lansesverficherungs- «Mttt Württemberg, Fette, berichtete über die Maßnahmen zur dclampsung der Geschi.'.ch!skrai>kheiten unb die Tätigkeit der Be- Miingsstellen. Ter Äusschuß wurde zum Abschluß einer Ver- «Warung mit der LanvesveriicherungSanstalt ermächtigt. Die stalcäge des Direktors Gamer über bie Neuregelung der Ärznei- »tittttiieferung wurden einstimmig gutgeheißen. tnsbesonvere der ii'ttiag auf Zulassung der Drogisten zur Lieferung freigegebe- "n Arzncimitlel, der Errichtung einer Einkaussvereinigung für stmliche Krankenkassen des Landes u, a. Der Abschluß eines ^»desapothekervertrags wird erst nach Sem Erscheinen der stichSarzneilaxe erwogen.
lSCB.) Stuttgart, 8. Dez. In einem ersten Nachtrag zum At. Haushaltplan werden weitere 78,6'Mill. angesordert, dttson 45 Mist, für Verteuerung der Betriebsstoffe, der Fuhr- N»e usw., 21 Mill. für Erhöhung der Beamten- und Arbeiter-
Ei desahte. und ste verireß mit raschen Lchruren das 6>l »n Trüben in der Hinierstube ließ sie stch den erschütternd ^tssang von der Haushälterin erzählen.
»Tie Eeichichre hat dem Toktor ln der Stadt schrecklich «baden gebracht," jagte Suse schließlich. „Erst gab s kein flirren, und er hatte alle Hände voll zu tun und nun lag ds aus einmal, er verstehe jeine Sache nicht. Und er lst nn i§uls an dem Unglücke. Es war alles gut; ich hab'g za n deinen eigenen Augen gesehen. Aber da tollte stch der Schic »lttler ganz ruhig verhallen — ja, der und ruhig! Ich we besten, wie er beim kleinsten Ärger gleich kirschbraun wuri tarj nur der Franz draugen zu taut geiprochen haben, od Wagen rst zu schnell in den Hoz geiahren — da hat 'ch 'tt Wut rn ihm gekocht. Ls tut mrr nur leid, oag >o e !°ttr Herr wre der Herr Lottor deswegen nun angeschwäi bmd uns sein Brot verliert, und seine arme Tanre, sür b«e »no ardeiiel. dauert mich auch. Sie hat rhn von ihre «Ne« Vermögen studieren lassen, die alte Frau Diakon« wohnt bei ihm, er ist immer ihr ganzer Stolz geweh " u»d nun muß pe das miterleden."
Käthe machte der Mtttertung. die sehr ins Brette zu gehi «kchie, ein Ende, indem ste die Krank« vorsichtig aus dem Leh «ob.
Vach und halb getragen von den starken Armen des jungen , Leu», htntre Su,e über den Vorsaat. Drs Lür der Eckstube 7^- ^tjen »no am Fuße der tzerineoelsührenden Stufen stand «tot Bruck mit ausgestreckten Händen, um üle Leidende in "fflang nehmen und ihr heraozuhelsen . . .
«uih wenigen Minuten >aß su>e bequem und weich gebettet lustigen Stube. Sie mustene ungsttich vir berühmten lhange, entsetzte pch über vas Bett auf oem „stolzen «»iipee" und bemühte stch vergeblich, ihre Freude darüber zu ^-d"gcn, bog ste nun wieder zeden Sack zahlen konnte, ver , >m r>ose aus- und adgelaüen wurde.
» ''s junge Lame iah nach ihrer kleinen goldenen Uhr. „Es .^r «sch oer PsUg poczuglellet^ gerate ich »chg-
besolduuge» rr7w. Die Deckung soll durch einen Zuschlag von 150 Proz. aui den Wasjerz-ns, Erhöhung des Lichliarifs auf 4 »4L für 1 Kw-Slunde und des GaspreijeS auf 2,20 .4L für den .Kubikmeter erfolgen. Als weiteres Weihnachtsgeschenk wird oer Fahrpreis auf der Straßenbahn um rund 50 Proz. erhöh!, >o daß die kürzeste Fahrt künftig 1,50 .L kostet. Ter Gcmc.nür- rat wird heute darüber Beschluß fassen.
(LEB.) Pforzheim, 8. Dez. (U e b e r f a h r e n,) Auf dem Bahnhof in Niesern wurde bei der Einfahrt eines Zuges bie 12 Jahre alte Frau des Gendarmerieooerwachimeistels Kraft von Nietern überfahren. !o daß sie sosori tot war. T.e unglückliche Frau litt seit einiger Zeit an Geistesstörung und hatte m den letzten Tagen keine Nahrung mehr zu sich genommen. Ihr Mann wollte ste gerade mit der Eisenbahn nach Pforzheim bringen, als das Ungtück geschah.
iLEB.) Vom Murgtal, 8. Tez, Der Oberwacktmeister Hett- ler aus Weltenbach fuhr abends um 11 Uhr mit einem Auto von Kaltenbronn weg. Das Automobil kam ebne den Wachtmeister in Re chentar an. Tie Intosten wußten nicht, wo er geblieben war. Am andern morgen fand ihn Forstwart Wie- . >nv halb erfroren und biulüberslrömi auf der Straße Kaltenbronn Re'chental. Man we ß noch nicht, ob es sich um einen Unolücksfall oder um ein Verbrechen bandelt. Ter Verletzte wurde in das Krankenhaus nach Gernsbach überführt.
Eclt-, PMr- mid Lo»w.rt'lhast.
Der Kurs der Reichsmark.
Nach einer Meldung ver Frankfurter Zeitung von h' ite früh steht der Dollar auf 205.75 Reichsmark.
Die Betriebslage bei der Neichseisenbahn.
Drrirn, 7. Tez. Las Re>chsvel!eyrsmimjtcr.um und der Reichetoylenkommiffar teilen mit: Tie Berriebstage bet der Reichsbahn ist noch äußerst gespannt, weil der schon über drei Wochen anhaltende Frost an vielen Stellen anfangs vieler Woche 10—12 Grao betrug, wozu noch vetriet>ser>chwerenbe Winde und Nebel auftraten, sodaß die Leistungen der Bahnhöfe brr 70 Proz, zurückgingen. Ter Kohienbestand der Eisenbahnen sank in einzelnen Bezirken bis auf drei Tage Vorrat. Da bie Aufrechterhallung des Eisenbahnverkehrs die erste Voraussetzung für das Jnganghallen der gesamten Wirtschaft ist, mutz bie Reichsbahn zunächst mit Kohlen stärker als in letzter Zeit beliefert werden und wenn dadurch vorübergehend wettere Kurzungen in der Belieferung anderer Verbraucher eintreten, so mutz Vieser Nachteil im Interesse der Aufrechterhaltung des E.senöahnbetriebs in Kauf genommen werden.
Die Teuerung im November.
Rach den Berechnungen des Stal. Re.chsamis ist die RrichS- indexz.sser sür die Lebenshaltungskosten, durch die die Ausgaben für Ernährung, He.zung, Beleuchtung und Wohnung erfaßt wer- oss, von !I46 tm Otrober aus 1507 im November, also um rund 22 Proz. gestiegen. Gegenüber Januar ds. Js. beträgt dre L-te.gerung 48 Proz., gegenüber November des Vorjahres 58.4 Prozent. Die Juoexz sjer für die Lebenshaltung allein ist stärker als die GesamliNbexziffer, namljch von 1532 im Oktober auf 1014 im November, also um rund 25 Proz. gestiegen. Zu dieser Steigerung trugen ausnahmslos sämtliche an ber Erheoung erfaßten Lebensmittel bei. Besonders stark waren im Berrchts- nionat die Preiserhöhungen sür vie von der Einfuhr abhängigen Waren, insdesonoere für Fene. Tie Aufwärlsbewegung letzte stch im November überall im Reiche durch. Das Ausmaß oer Verteuerung war auch in diesem Monat innerhalb des Reiches verschieden groß.
Vom Dranntweingesetz.
Berlin, 7. Tez. Im Unterausschuß für das Branntweinmonopol wurde heute die Abstimmung über die Ziffer 5 des 8 1, wonach das Branntweinmonopol auch die Verwertung von Branntwein unb den Branntwemhandel umfaßt, vorgenommen. Ste ergab die Annahme, wodurch vie Regierungsvorlage wieder
hergestellt ist, sodaß die gestern entstandene Krisis beseitigt ist. Der 8 05 wurde in der Fassung des Rctckscais angenommen. Tie Re chsmonopoicerwaltung darf nur die dem Massenverbrauch dienenden einfachen Kriegsbranntwein Herstellen Als solche werben lnb:i. verschnittene Branntweine, Arak und Rum unb jorche geeichten Branntweine, oie mehr als 10 Kilogramm Zucker in 100 Liier enthalten, nicht angesehen. Gestrichen wurde in 8 84 der 2. Absatz: Tie Hektoliiereinnahme für den nicht zu Monoooierzeugntffen bestimmten Branntwein ist zum Mitwelten tausend Teile höher bemessen als die Hekwiiter- emiiahme sür den zu Monovoterzeugnissen bestimmten Branntwein, Durch diese Streichung sind vie privaten Betriebe dem Re chsw.onoro amt in den Abnabmevre ien gleichgestellt.
Sprechjaal.
Für die unter dieser Rubrik gebrachien Veröffentlichungen üb«-- nuymk die Schrmteitung nur cne prcßgejetztiche Verantwortung.
Eittgemei»»duttg oder Schuithertzerttvah!?
Hirsau, 0. Tez . Tie Pensionierung unseres Schutiheißek Maier am 1. April 1022 gebt ben hiesigen Bürgern z. Zt. oft Anlaß, tue sehr naheliegenoe Krage ber E ngemeindung m.t der Obcramisftarr Ealw zu besprechen, und es zeigt stch badet, daß Mancher, welcher der Frage aniangs grunüsutzi-ch avcehnend gegenuoergestanoen ist. nach einiger Uebertegung ooch etwas jchwantend geworden ist. Wenn man bedenkt, baß bas Vermögen bei beiden Gemeinden im Verhältnis ungefähr bas gleiche ist, daß wir jetzt schon an die Gassabrik Ealw angeschtosten lind und 'daß jo manche Soiwenvünjche, welch« von Hiriau geilend gemacht werden können, auch leicht Berücksichtigung finden können, so sieht die Sacke dock ganz anders aus, als dies bei einer oberflächlichen Beurteilung der Fall lst. Gewiß könnte erwidert werden, daß wir als Tetlgemeinoe eine bestimmte Anzahl Gemeinvcräle selbst wählen unb daß auf dem Rathaus in Hirsau auch ferner ein Raischreiber sich befindet, bei weichem die persönlichen Angelegenheiten erledigt werden können. Hierdurch könnte mancher zeitraubende Gang auf das Rathaus nach Calw erspart werben. Mancher, der bie hiesigen Verhältnisse genau kennt, würde es sehr begrüßen, wenn anstatt d-r oft sehr engherzigen, vielfach mit Rücksichten durchmischten Erledigung von Gemettweangelegenbeiten ein etwa^ weitblickender Gc'st käme. Im Interesse unserer Gemeinde wäre es deshalb zu wünsch», wenn über das Für und Wider ver Eingemeindung noch eine weitgehende allgemeine Aufklärung erfolgen würde, welche es jedem Bürger ermöglicht, sich ein entscheidendes U» teil zu fällen. _ ^
Kirchliche Nachrichten.
Evangelischer Gottesdienst.
3. BddtnkSsonntag, II Dezember 1021. Vom Turm: 834.
914 Uhr Haup'.gottesdicust. Predigttred 533: Ter Herr bricht ein. Dekan Zeller — 1017 Uhr SounlagSschuie. — 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern, ätt. Abteilung, — 5 Uhr Avendprebigt: Stadtpfarrverweser Josenhans, — Donnerstag, 15. Dez. 1921, 8 Uhr Bibelstunde: Stadtpfarrverweser Josenhans.
Katholischer Gottesdienst.
Sonntag, den 11. Dezember, 8 Uhr Frühmesse, ^10 Uhr Predigt, Amr und Christenlehre. 2 Uhr Andacht.
Montag, 8 Uhr Gottesdienst in Liebenzell. — Dienstag K6 Uhr Rorate.
Gottesdienste der Mcthodistengemeinde.
Sonntag, den 11. Dezember, vorm. ^410 Uhr Predigt Flößer: 11 Uhr SonnwgSschule: abends 5 Uhr Predigt, Göller. Mittwoch, 8 Uhr Bibelstunde.
Stammher,»-. vorn«, 10 Uhr Predigt. Vögele; nachm, z<S Uhr Predigt. Hoi; Mittwoch, 8 Uhr Bibelstunde, Sonntag bis Freitag abends )48 Uhr „Evangelisation" in Reubulach, Flößer.
Für die Schriftleitung verantwortlich I B: W R u d o l p h i. läatm Truck und Verlag der N Oelichlager schen Buchdrucker«. Ealw.
tlckierwetse mitten rn den stolzen Teezerkel oer Frau Präsidentin," sagte sie mit der anmutigsten Geste eines leichien Scbauders uno zog die Hanbichuh« aus der Tasche. „In einer Tuende komme ich wieder und koche dir eine Suppe. Suse —"
„Mit den seinen Händen'/"
„Mit den seinen Händen, versteht sich. Glaubst du denn, ich lege sre tn Tresven in den Schog? . . . Hast doch meine Lukas gekannt. Siue — sie ist heute wie damals: da heißt es Hand und Fuß rühren und vie Zeit ausnutzen. Du wlliest sie nur eii.mat sehen! Sie ist eine grau Doktorin geworden, oie -hres- gteichen sucht." Damit verließ sie das Zimmer, um sich in Lu,es Stübchen zum Fortgehen zu rüsten.
4.
Auf der Spinnerei schlug es fünf, als Käthe in Doktor Brucks Begleitung wieder in den Hof trat. Es war kälter geworden und die uralte, halbverwischte Sonnenuhr am Giebel, oie heute, rm goldenen Frühlingslicht neu auiledend, mir schönem Finger die Stunden bezeichnet hatte, sah wieder trübselig uno verwittert aus.
Das Helle Geklingel der Türschelle lockte Franz wieder heraus auf vie kteine Freilreppe. In bieiem Augenblick rauschte es in ven Lüsten, unv gleich darauf stürzte eine schöne Tauoe herab und blieb hilstos auf dem Steinpstaster liegen.
„Schwcrenot, nehmen denn die Ludenstreiche kein Ende?" ftuchie Franz, indem er bie Treppe heradsprang uno bas Tierchen aushob — es war flügellahm geschossen. „Da guck her, Frau!" sagte er zu der Müllerin, „'s ist leine von unseren — ich oachre mir g gleich, 's :st ein gotthettloses Volt da drüben. Die schiegen der armen Dame ihre Prachttauben nur io vor der Nase weg. Ra, ich sollte nur der Herr Kommerzienrat seinl" Er schüttelte die Faust.
„Wer ist denn ore arme Dame, Franz? Und wer schießt nach ihren Tauben?" fragte Käthe imr großen Augen.
„Er mein, Henriette," sagte Lotror Bruck.
„Unv drüben aus ber Spinnerei wirb geschossen!" platzte Kranz lNji«m«iug tzeruus.
„Wie, die Fabrikarbeiter meines Schwagers?"
..Ja, ja, oie sein Brot essen. Fräulein, s ist eine Sünde und Scha iüe. Da haben S> vie Bescherung, Herr Dollar! Da sehen Sie ja nun, was da» für eine Bru, ist Sie wollen bei denen alles mit Lieb« und Gute durchsetzen — ja, oa werden Sie wert kommen. Was haben denn solche brave Leute wie Sie von der Eutheit? Lang« Rasen macht Ihnen die Geiellschatt . . . Die Faust aufs Auge! runter müssen sie. Das lst meiire Meinung — sonst ist kein Aushaltens."
„Streikt man auch hier?" fragte Käthe den Doktor, dem ei» so schönes, ernstes Lächeln um die Lippen schwebte, saß >le das Auge nicht von ihm wenden tonnte.
„Rein, die Lache liegt anders," sagte er, den Kops >chüt- telno. Seine ruhige Stimme klang lmponiereno neben Franzens heiligem Gepolter. „Mehrere oer ersten Arbeiter, im Leng von Kapitalien, hatten Moritz gebeten, ihnen beim Zer'chta« gen des Rittergutes zu einem Liuck Land zu oerhelsen, oas, an sich öd« uno von geringem Äckerwerl, ziemlich nahe der Fabrik unbenutzt liegt. Sie wollten Häuser bauen mit Mietwohnungen auch für die ärmeren Arbetteriamilien. die den teuren Mietzins in der Stabt fast nicht mehr erschwingen können. Der Aom« merzienrat hat ihnen auch Versprechungen gemacht; er konnte bas um jo eher, als der begehrte Stiersen Landes noch z» seinem Park gehörr —"
„Verzeihen Ste, Herr Tottor, daß ich Sie unterbreche!" siel Franz ein, „gerade deshalb durste er s nicht. Ich Hab' mir'» gleich gedacht, daß das me Frau Präsidentin nicht zugidt. Wer läßt stch Venn auch eiie solche Rachbarichail gefallen, wenn er nicht mug? Unv richtig — die Damen drüben sind furchtbar böse geworden und haben s eni sür allemal nicht gelitten, daß vre Bauplätze abgegeben woroeM sind. Run sind sie würend rn der Fabrik uno tun Schabernack unv rächen sich, wo sie können."
„Freilich eine erbärmliche Rachel — Du armes Tingl" sagte Käthe und nahm dir Taube aus Franzens Hn':v.
(Fortsetzung jolgt.^