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Lokales.

Bauerntagungen. Der Landw. Hauptverhaiü) für Württemberg und HohenMlern plant, vom 30. Ok­tober an an 12 Plätzen von Württemberg und Hohen-- zollern grüße Bauerntagungen abzuhalten. Die erste der­artige Tagung soll in Ulm am 30. Oktober stattfin­den für die Bezirksvereine Ulm, Riedlingen, Ehingen, Geislingen, Göppingen und Blaubenren. Auch für Ra­vensburg, Rottweil, Horb, Reutlingen, Bietigheim, HeA bronn, Hall, Aalen, Schrozberg, Calw und Sigmarin­gen sind derartige Versammlungen vorgeschlagen.

37 Millionen Erwerbslosennnterstützung. Im Jahre 1919 wurden in Württemberg 122 560 männliche und 69 075 weibliche Erwerbslose unterstützt. Dazu kommt noch die Unterstützung für Kurzarbeiter. Dem Land er­wuchs dadurch eine Ausgabe von 36,9 Millionen Mk. Die Hälfte wurde vom Reich übernommen. »

Der Gallustag. Der 16. Oktober bringt den Ge­dächtnistag von St. Gallus, der von altersher als ein wichtiger Wettermacher erscheint. Er steht im Ruf, 'mit Schnee aufzuwarten, daher das Sprüchlein: St. Gallen läßt Schnee fallen. In landwirtschaftlichen Kreisen gilt der Gallustag als Abschluß der gesamten Erntetätigkeit;, man sagt: Auf St. Gall ernt die Rüben all! Auf St. Gallentaa muß jeder Apfel in den Sack. Wegen der auftretenden Reifen soll das Vieh nicht mehr auf die Weide getrieben werden. Eine alte Regel mahnt: Nach St. Gail laß die Kuh im Stall. In Bezug auf die Weinlese will ein Sprüchlein wissen: Muß Gallus Büt­tenträger sein, ist's kein gutes Zeichen für den Wein. Nach dem weit verbreiteten Sprichwort: ,,Am St. Gal­lustag den Nachsommer man erwarten mag", soll für unsere Gegenden der Altweibersommer beginnen.

Der Tabal'han-el. Auf eine Anfrage des preu­ßischen Handelsministers haben sich ftümliche Regierungs­präsidenten für den freien Tabakhandel erklärt. Das Handelsministerium hat darauf beim Reichswirtschafts- ministerium beantragt, die Einschränkungen im Tabak- Handel aufzuheben.

Stuttgart, 14. Okt. (Vom Landtag.) Die dem. Pressekorresp. schreibt: In welcher Weise und ob die sämtlichen 14 unabhängigen Sozialisten in den Land­tag zurückkehreu werden, läßt sich heute noch nicht sagen, da die Mehrzahl zu dem , rechten" Flügel, den Aus­geschlossenen, d. h. den Moskau-Gegnern gehört. In den neugewählten Landesvorstand der USP. wurden nur, drei Mitglieder der unabhängigen Landtagsgruppe ge-" wählt, während der gesamte Fraktionsvorstaud anschei­nend gegen den Anschluß an Moskau ist. Die Abg. Frau E'hni hat eine mehrmonatliche Reise nach den Vereinigten Staaten augetreten.

Stuttgart, 14. Okt/ (Neue Gesetzentwürfe.) Dem Landtag sind vom Staatsministerimn zugegangen die Entwürfe von Gesetzen über den Staatshaushaltplan für 1920, über den Aufwand für das Würlt. Landes­theater, über die Beteiligung der Gemeinden an den Besoldungen der Lehrkräfte an den Volksschulen, den höheren Schulen, den Gewerbe- und Handelsschulen und den Frauenarbeitsschulen (SchMastengcsetz), über die Aenderung des Körpevschafts-Forstgesetzes, über Aufhe­bung der Arbeiter- und Bbuernrüte, sowie eines Aus- sührungsgesetzes zum Landessteuergesetz.

Stuttgart, 14. Okt. (Von der städt. Fild er­bahn.) Der Gemeinderat besichtigte gestern die von der Stadt übernommene Filderbahn. lieber Möhringen fuhr man auf den Staatsbahnhos Leinfelden. Filder- und Staatsbahn stehen in heftiger Konkurrenz. Fünf Sechstel des Filderbahnverkehrs sind nämlich auf die Staatsbahn übergegangen, weil dort die Fahrt hilliger und die Anschlüsse günstiger sind. Man denkt daran, den Dampfbetrieb zwischen Möhringen und Leinfelden in elektrischen Betrieb umzuwandeln, um so das lästige Umsteigen auszuschalten. Die Strecke UnteraichenEch­terdingen ist stillgelegt, das Gleis tvird zum Bau!der Straßenbahn Kaltental-Vaihingen verwandt, die in die­sem Winter noch als Notstandsarbeit erstellt werden soll.

Stuttgart, 14. Okt. (Bauwerken ei sterprü-- f u n g.) Im Juli und August erstanden 51 Bewerber hie Banwerkmeisterprüsung. Und dazu keine Baumöglich­keit! '

/ Stuttgart 14. Okt. (Neue Zeitung.) Die Lei- .kung der katholischen Arbeiter-und Arbeiterinnen-Vereine 'der Diözese Rottenburg tvird für die Mitglieder künftig eine eigene württembergische katholische Arbeiterzeitung wöchentlich einmal herausgeben. Bisher wurde ein ein­heitliches Arbeiterblatt für alle katholischen Arbeiter in München herausgegeben.

Heilbronn, 14. Okt. (Die Eisenb ahndieLstäh- lein Mühlacker.) Für etwa 30 00» Mk. Gepäck­stücke entwendete der. Stationsarbeiter Johann Ritt- mann von Ruit bei Breiten auf dem Bahnhof Mühl­acker. Das reinste Warenlager wurde bei ihm vorge­funden. Lebensmittel, Stoffe, Seife, Fahrradschläuche usw. Er war dort mit dem Umladen der Packwagen beschäftigt. Die Diebstähle will er aber nicht allein begangen Men. Der Eisenbahnschafsner Friedrich Kno­bel und der Lampist Gregor Singer aus Mühlacker beteiligten sich an den Diebstählen. Anch bei einer Schwä­gerin des Knödel wurde Diebesbeute vorgefunden. Knö­del und Singer behaupten aber, die Gegenstände dem Rittmann abgekauft zu haben. Nittmann erhielt von der Strafkammer 2 Jahre 15 Tage Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust, Knödel wegen Hehlerei 3 Monate Ge­fängnis. Singer und die Schwägerin Knödels wurden freigesprocheu..'

Göppingen, 14. Okt. (Oelschieferbau.) Auf Grund der Mutung vom 31. August ds. Js. wurde der württ. Staatsfi'nanzverwältung bzw. der Bau- und Bergdirektion unter dem Namen Holzheim IV das Bergwerkseigentum in einer Reihe von Gemeinden durch das Oberbergamt verliehen. Der Zweck ist die Gewin­nung des in diesen Gruppenfeldern vorkommenden ölhal­tigen Schiefers. ........ --^

Miv'ch'herm n. T., 14. Okt. Gestern würden 4 Wagen ans dem Oberamt Ehingen, die mit Fässern dem Unter­land zusteuerten, um Wein zu hol^n, hier angehalten und nach ihren: Inhalt geprüft. Man nahm ihnen rund 20 Zentner Brotfrucht ab, die an den Kommunalver- baud abgeliefert wurden.

Tübingen, 14. Okt. (Gefaßte Pferdediebe.) In der Nacht wurde aus dem Stall der Maschmengewehr- Kompagnie des Reichswehrbatailllons ein Pferd gestoh­len. Die Täter hatten es bereits in Wankheim ver­kauft. Ein Landjäger konnte die Diebe im Feld zwi­schen Jettenburg und Betzingen dingfest machen. Es sind ein Angehöriger des Reichswehrbataillons Otto Klein, der sich schon länger von seinem Truppenteil! unerlaubt entfernt hat, und Eugen Retz, beide aus Mannheim.

Schwenningen, 14. Okt. (Besitzwechsel.) Ein Deutsch-Amerikaner hat das- Hotel zum Rößle um 750000 Mark erworben.. Er brauchte nur 12 00» Dol­lars anzülegen, um die ^ Millionen zu begleichen.

Horb, 14. Okt. (Verlegerjubiläum.) Am 19. Oktober werden es 25 Jahre, seit der Verleger und Hauptschriftleiter desSchwarzwälder Bolksblatt" (Hor- ber Chronik), Paul Christian, den Verlag und die Schriftleitung des Blatts als alleiniger Inhaber über­nommen hat.

Hall, 14. Okt. (Gegen die Preistreiberei.) Die Vollversammlung des Landw. Bezirksvereins, ge­staltete sich zu einer machtvollen Kundgebung der Land­wirte des Bezirks Hall gegen die Preistreiberei in ihren Erzeugnissen. Es wurde wiederholt sestgesteilt, daß nur die große Zahl der von den oberen Behörden zugelas­senen Händler Schuld an den hohen Preisen ist, weil sie nicht allein die von den Genossenschaften festgesetzten Preise teils mit erlogenen Gründen, sondern auch sich gegenseitig selbst überbieten. So ging erst kürzlich eine für Hall unterwegs befindliche Fuhre Obst dadurch der Genossenschaft und der Stadt verloren, weil ein Händler die Fuhre absing und durch Bieten eines um mehrere Mk. höheren Preises für den Zentner den Besitzer bewog, sie zum Verladen nach Wilhelrüglück anstatt nach Hall zu bringen. An das Oberamt wurde eine Beschwerde gerichtet, daß zu viel Handelssch-eine für landwirtschaft­liche Erzeugnisse ausgestellt wurden.' Neue Handels- scheine sollen nur ausgestellt werden, wenn die land­wirtschaftlichen Verbände damit einverstanden sind; be­reits ausgestellte Scheine sollen dort eingezogen werden, wo wegen Preisüberschreitnng, Schiebungen usw. Stra­fen ausgesprochen wurden. .

Wurzach, 14. Okt. (Butters chmug gler.) Einem Schleichhändler aus Tübingen wurde auf dem Bahn­hof, als er mit dem Frühzug abdampfen wollte/ eine Kiste mit 50 Pfd. Butter und 25 Pfd. Käse abgenommen. Weitere Kisten waren schon mit der Bahn abgegangen und harren der Beschlagnahme.in Tübingen.

Ravensburg, 14. Okt. (Die Gehaltsrege - lung der Stadtvorstände.) Der Gemeinderat beschäftigte sich mit der Neufestsetzung des Gehalts für den Stadtvorstand. Gemeinderat Dr. Schorpp gab eine Uebersicht über die Gehaltsverhältnisse der Stadtvor­stände in anderen Städten des Landes. Der Gehalt beträgt in Stuttgart (310000 Einwohner) 60 000 Mk., in Ulm (59 000) 50 000 Mk., in Heilbronn (44000) 45 000 Mk., in Eßlingen (37 000) 48500 Mk., in Reutlingen (29 000) 39 000 Mk., in Ludwigsburg (23000) 28 000 Mk., in Göppingen (22 000) 36 000 Mk. Anfangsgehalt, in Gmünd (20000) 39 000 Mk., in Heidenheim (18 000) 39 800 Mk., in- Schiven­ningen (17 000) 36 300 Mk., in Feuerbach (16 000) 39 000 Mk., in Tuttlingen (15 000) 38100 Mk., in Zuffenhausen (1T500) 33000 Mk., in Geislingen (13500) 34 050 Mk./ in Aalen (12 000) 36 800 Mk. und in Weingarten (7000) 26 000 Mk. Nach kurzer Aussprache wurde einstimmig beschlossen, den Gehalt des Stadtvorstands ab 1. April 1920 auf 38 000 Mk. festzusetzen.

Herbstberichte.

Cannstatt, 14. Okt. Lese beendigt. Mehrere Verkäufe zu 33003600 Mk. der Eimer. Noch einige gute Posten feil. ^ Schozach. Der Verkauf des Frhr. von Sturmfeder-Horneck- fchen Weinmaft-Erzeugnisses lockte zahlreiche Liebhaber an. Er­zielt wurden sür den Hektoliter: Portugieser 10501080 MK.1 Gemischt Rot 10301090 Mk., Lemberger und blauer Syl- vaner 10801100 Mk., Clevner-R.esl.ng und Lemberger 1335 bis 1345 Mk.,- Clevner-Riesling 12801650 Mk., Weiß-Ries­ling 1510-1515 Mk.,- Gemischt Weiß 1350 Mk. 4

Schwaiger». Lese nahezu beendet. Preise zwischen 2400 bis 3000 Mk. für je 3 Hektoliter ohne Steuer. Noch viele gute Reste feil. 1

Heilbronn. Stadtkclter. Die Lese geht ihrem Ende zu. Die Preise bewegen sich zwischen 3000 und 3250 Mark.

«Mutmaßliches Wetter.

Der Kern des Hochdrucks steht noch im Osten, schwächt sich aber »langsam ab. Am Samstag und Sonntag werden sich neue Störungen durch häufige Bewölkung' und vereinzelte leichte Niederschläge bemerkbar machen/

Zur Kündigung der Schwerbeschädigten. Vom

Reichsarbeitsministerium wird mitgeteilt: Der Reichs­rat hat in seiner Sitzung vom 14. Oktober einer Vorlage des Reichsarbeitsministeriums seine Zustimmung erteilt, wonach auch über den 22. Oktober 1920 hinaus die Kündigung gegenüber Schwerbeschädigten nur mit Zustim­mung der Hauptfürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene zulässig ist. Die Vorlage wird,den Schwerbeschädigten. in der Zeit der heutigen Wirtschafts­krise den unbedingt erforderlichen Schutz auf dem Ar­beitsmarkt auch weiterhin zuteil werden lassen Es kann erwartet werden, daß die Hauptfürsorgestellen die vorge­sehene Zustimmung zu den Kündigungen nur in ganz besonderen Ausnahmeverhältnissen geben und, daß im Hinblick darauf in Arbeitgeberkreisen auf Kündigung tunlichst verzichtet wird.

Stuttgart, 14. Okt. (Der Staat unddie ev. Landeskirche.) DemStaatsanzeiger" ging vom Kultministerium eine längere Darlegung der rechtlichen und finanziellen Regelung des Verhältnisses von Staat

und Kirche in Württemberg und der notwendigen 'ge­setzlichen Abänderungen zu. Man denkt nach diesen Aus­führungen in Württemberg nicht daran, eine völlige Tren­nung finanzieller Art durchzuführen/sondern nach wie vor von Seiten des Staats einen bestimmten Zuschuß zu leisten, der netzen dem herzugeben hätte, wozu der Staat rechtlich verpflichtet ist in Ablösung des einge- zogenen Kirchenguts. Nach dem Vorschlag des Kultmi­nisteriums sollen die bisherigen Staatsleistungen weder gegenüber dem Stand vor Kriegsbeginn noch gegenüber dem Stand des abgelaufenen Rechnungsjahrs herabgesetzt werden. Es handelt sich vielmehr um die Deckung des! hohen Mehrbedarfs der Kirche im Zusammenhang mit der Geldentwertung im Rechnungsjahr 1920. Der Staat habe die Deckung der durch die Geldentwertung notwen­dig gewordenen Mehrausgaben vorläufig für dieses Jahr übernommen und Wolle das auch im Jatzr 1921 noch ein­mal tun, um der Kirche Zeit zu geben, sich einzurichten/ Daraus dürfte aber keine Rechtsfolgerung gezogen werden.)

Baden.

Karlsruhe, 14. Okt. Das bekannte Gasthaus zu denDrei Linden" im Stadtteil Mühlburg ist von der Mühlburger Brauerei zum Preis von 260000 Mark an die Evang. Kirchkngemeindr käuflich übergegangen, die das geräumige Anwesen mit großem Saal und Garten zu einem Heim für die verschiedenen evang.-christlichen Vereine umwandet« will.

Mannheim, 14. Okt. Zwei der größten Gasthöfe, , Lehn und Viktoria, sind eingegangen und werden als Bureaus eingerichtet. Der /Deutsche Hof", in dem sich zurzeit das Lebensmittelamt befindet, das durch die Aufhebung der Zwangswirtschaft demnächst aufgelöst wer­den wird, soll ebenfalls für Geschäftsräumlichkeiten ein­gerichtet werden. Dabei herrscht in Mannheim große Not an Fremdenzimmern für Reisende. '

Müllheim, 14. Okt. Hier ist man umfangreichen Felddiebstählen auf die Spur gekommen. Die Hauptbe- schuldigten, ein verheirateter Gärtner und ein Schuldie­ner, sind bereits verhaftet- Der letztere wird auch be­schuldigt, einen 4 Ar großen Acker mit Welschtornab-, geerntet" zu haben. ,

Vermischtes. ^

Me Beerdigung der Opfer der Muttat im Hn-se des Admi­rals Scheer in Weimar hat am Dienstag nachm, unter unge­heurer Beteiligung der Bevölkerung' aus allen Kreisen stattge­funden. Die Leiche der Frau Scheer wurde eingeäschert, die des Hausmädchens zur Erde bestattet. Zahlreiche Kränze und. Beileidstelegramme sind eingelaufen. Unter anderen telegra­phierten der frühere deutsche Kaiser, die Kaiserin, und der. frü-, Here König von Sachsen. M

Heimkehr der Fersenkinder aus Schweden. Mit einem Son- derzua kamen 514 deutsche und 522 österreichische Kriegskin­der aus Mittelschweden, sowie etwa 90 Kinder aus der Pro-, vinz Blekinge in Malmö an. Me Kinder sahen frisch und gesund aus und befanden sich in bester Stimmung. : Hi

Lebensmittel aus Chile. Me Deutschen in Chile haben zur Beschaffung von Lebensmitteln für Deutschland unter sich Sammlungen veranstaltet/ die schon einige hunderttausend Gold­mark erbracht haben.

Die Macht d«s Gewissens. Einer/ den das Gewissen plagte, : schrieb einem Bürger in Mössingen bei Tübingen: Herrn 1t.! Indem ich Sie vor Fahren um 10 Pfennig betrogen habe.s sende ich hiemit den Betrag mit Zins und Zinseszins zurück. Die Gnade Gottes hat mich so weit gebracht,' möge sie noch manchen so weit bringen. Älj

Die mißglückte Einstellung. Meldet sich da «ine Magd für. eine Stelle mit der Frage, wer denn die Kohlen, heraushole und., wer die Wäsche besorge. Prompt antwortet der Hausherr: Me, Kohlen hole ich, die Wäsche besorgt meine Frau. Die Magd, war befriedigt und erklärte sich zur Annahme der Stelle de-, reit. Da fragte der Mann: Können Sie Klavier spielen? Als. eine verneinende Antwort erfolgte, sagte er: Danst können wir, Sie leider nicht einstellen. Wir brauchen ein Mädchen zu une, serer Unterhaltung, die Arbeit schaffen wir selbst. 4

Kirchenraub. In der Klosterkirche in Kirchheim im Ries sind die Schränke, die die Leiber des hl. Clemens und der hl. Seraphim kargem geöffnet und beraubt worden. Silberne. Ringe, Halsketten und Denkmünzen nahm der Dieb mit. vH Schieber. In Frankfurt a. M. wurden einige Personen, wegen Schachers mit Salvarsan zu 149 500 Mark, mehrere Ker.^ zenschieber zu 153 000 Mars Geldstrafe verurteilt. //H

Dampfturbinen für Flugzeuge. Auf der Luftschiffahrtskon^ fcrenz in London wurde die Frage erörtert, ob Luftfahrzeuge, statt der Benzinmotore mit Dampfturbinen ausgerüstet wer^ den können, mit denen die englischen Flugbehördcn gegenwärtig Versuche anstellen. sH

Brotverteuerung in London. Die Londoner Bäcker haben be^ schlossen, den Preis, für bps Vierpfundbrot, der gegenwärtig einen Schilling (12 Pence) beträgt, auf 16 Pence zu erhöhen,'

Brand. Am Donnerstag früh 6 Uhr brach in der ehemali­gen Artilleriekasernc in St. Annual bei Saarbrücken Großfeuer aus, das auf den französischen Automobilpark übersprang und über IM Automobile, sowie große Mengen wertvoller Zubehör­teile vernichtete. Der Schaden, einschließlich des Gcbäudeschadens wird auf mehr als 25 bis 30 Millionen Mark geschätzt. Me, Entstehungsul-sache ist noch nicht bekannt. '

Künstliche Mamanten. Der Dynamit-Aktiengesellschaft/ vor­mals Alfred Nobel u. Co. sind von verschiedenen Seiten Ver­fahren zur Herstellung künstlicher Diamanten und anderer Edel­steint angetragen worden. Die Prüfungen sind noch nicht abge-, schlossen. , ^

Verrat von Patentgeheimnissen. Die Chemischen Fabriken Griesheim-Elektron,- Deutsche Gold- und Siiberscheideanstalt in Frankfurt, Rhenania-Mannheim und Btlfinger-Niederinqelheim hatten eine größere Anzahl von Geheimverfahren zur Herstel­lung chemischer Stoffe beim Reichspatentamt angemeldet Und die Unterlagen bei einem Frankfurter Patentanwalt niedergelegt. Dort wurden sie ron einer Angestellten des Anwalts, der 24- jährigen Anna Büchsner auf Anstiften ihres Bräutigams" des Schlossers H. Balz er/ gestohlen. Dahinter steckten aber der Architekt Ernst Eymer und der Musiker G. Horst/ die die Geheimnisse an ausländisch: Agenten um eine hohe Summe verkaufen wollten. Balzer/ der die Auslieferung besorgte, wur­de im letzten Augenblick verhaftet. Es ist jedoch möglich, daß schon vorher einige angemeldete Patente veruntreut und an das Ausland verschachert worden sind.

Eine gediegene Pleite. Ueber das Vermögen der Firma Ju­lius Hofmann/ Manufakturwarenhandel in München, ist der Konkurs eröffnet worden,' aber erst, nachdem die Gläu­biger Vorschüsse dazu geleistet hatten/ denn nach einjährigem Geschäftsbetrieb sind 3 Millionen Schulden/ keine Ware» und als einziges Guthaben 2000 polnische Mark vorhanden. Der aus Thüngen (Unterfranken) stammende GcsMftsmann ist erst 18 Jahre alt. Zwei Banken räumten ihm Blankokredite ein, die eine 200 000 Mk./ die andere gar eine halbe Million. Er hat 9 Millionen in dem einen Jahr umgesetzt, aber sehr man-, gclhast Buch geführt. ... --