churl rnrrr grsunLrn z
es ;
»öhnrr und Trau, z
wandte, Freunde und imstag, den IS. Ott,
»-Feier
lw freundl. einzuladen,
Neuweiler.
fte, Calw.
' in Calw.
wandte, Freunde und linstag, den IS. Ott, Anker" in Kentheim
»-Feier
Schlosser, Holzbronn, , Kentheim. n Kentheim.
i'tett.
rrladurrg.
wandte, Freunde und amstag, IS. Oktober
»-Feier
rsch" hier sreundlichst
i-Trotz,
!mon-Groß hier.
irdan,
n, Küfcrmeistcrs hier, Uhr.
niderer Einladung ent-
erkauf.
ifc ich am Montag, de» Bahnhofstraße Nr. U:
»Bett, 3 Kleider- , 1 Küchenkasten, «l„ 1 Regutateur, allgem. Hausrat.
-tadlinventierer Kolli.
r g, de» ortgesetzi
und
Nr. 240. Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw. 96. Jahrgang
>4 ^
MMM
Freitag, den 14. Oktober 1921.
Bezugspreis: In der Stadt mit Lriigerlohn Mk.12.S0 vicrreliilyriich. Pcstbezug»- preis Mk. IL.M mit Bestellgeld. — Schluß der Anzeigenannahme S Nhr vormittags.
»tscheinungSmeiss: S mal wöchentlich. AnzeigenpretS: Tie tleinIpaltixeZeile 7S Psg.
«tUemin Bll. 2.S0 Aus Sammelanzetgen kommi ein Zuschlag von 100-!. — sternlpr. g.
Vor der Entscheidung des Obersten Rats.
Mkerbrmdrat und Oberster Rat.
Annahme des Gutachtens des Biererausschusses durch den BölkerbundraL.
London, 13. Okt. Wie Reuter erfährt, meldet ein heute Vormittag von Balfour aus Genf eingegangenes Telegramm, daß der Wlkerbundsrat die Empfehlungen des Ausschusses über Lberschlesien angenommen hat, deren Text den Alliierten mitgeteilt werden wird. Man hält es nicht sür wahrscheinlich, daß eine besondere Zusammenkunft des Obersten Rats stattfinden wird, aber über diesen Punkt wird vor der Prüfung des vor- geschlagenen Textes noch keine endgültige Entscheidung getroffen werden. Die Angaben über die Empfehlungen besagen, daß der Völkerbund eine sehr faire Lösung getroffen zu haben Keine, indem er das Gebiet gemäß dem Ergebnis der Volksabstimmung teile, während anscheinend Vereinbarungen gebossen wurden, um die wirtschaftliche Wohlfahrt der in Frage ionnnenden Gebiete zu gewährleisten. Die Schlussansicht der Äiiericn Regierungen mutz bis zum Erhalten des Textes abgewartet werden, jedoch muß daran erinnert werden, daß die Mächte sich verpflichtet haben, die Entscheidung anzunehmen, kies schließt durchaus nicht die Möglichkeit aus, daß einer oder alle Alliierte Bemerkungen dazu Vorbringen. Sobald die Entscheidung bekanntgegeben ist, wird erwartet, daß Deutschland »»d Polen sie vollkommen und loyal annehmen. Der Oberste Lat wird sich nicht im geringsten durch irgend einen Versuch der einen oder der anderen Seite, Abänderungen zu erhalten, in seiner Haltung beeinflussen lassen.
Die gestrige amtliche Mitteilung.
Eens, 13. Okt. Die Mitteilungen des Völkerbundssekre- tariats, die gestern ausgegeben wurden, und die die erste amtliche Kundgebung über das Gutachten zur okerschlesischen Frage tarsiellen, bestätigen trotz der unbestimmten Form und obgleich olle Angaben über die Grenze vermieden werden, die bisher »erossentlichten Meldungen. Hier weilende Kenner der ober- Wesischen Verhältnisse weisen darauf hin, daß Einzelheiten über die Grenzlinie sich unmittelbar aus den Mitteilungen über die.wirtschaftlichen Abmachungen herauslesen lassen. So lönnie es sich Lei der Abmachung über die Eisenbahnfrage nur m die Bestimmung über die Eisenbahndirektion handeln, die sich bekanntlich in Kattowitz befindet, das nach den bisher Heimaten Meldungen Polen zufallen soll. Die Bemerkungen «der die Wasserversorgung gelten dem östlichen Teil des Kreises Tmnowitz, die Angaben über die Elektrizitätsversorgung dem Orte Chorzow, der zwischen Kattowitz und Königshütte liegt, md die Einzelheiten über die Zink- und Kohlenproduktion vereisen von neuem aus Kattowitz und vielleicht auch auf den Wichen Teil des Kreises Veuthen.
Hymans und Leon Bourgeois über die Arbeit des Bölkerbnndrats.
Paris, 13. Okt. Der belgische Vertreter im Völkerbundsrat, HY- »>a»s, hat dem Genfer Korrespondenten des „Journal des Debats riae Unterredung gewährt, in der er sich u. a. gegen die Gerüchte »btt das Verhalten des Völk-rbundSrats wandte und erklärte, die ditt Berichterstatter hätten strengstes Geheimnis bewahrt. Hhmans ttllärte, daß von keiner Seite ein Druck auf sie ausgeübt worden !>>. Weiter erklärte er. daß dis Mitglieder des Völkerbundsrats dms mit ruhigem Gewissen verlassen in dem Gedanken, daß sie ihre ilchabe getreu durchgesührt und der Sache des europäischen Friedas gedient hätten.
In einer Unterredung hat sich auch der Vertreter Frankreichs, Am Bourgeois, dem Berichterstatter des „Tcmps" gegenüber aus- rriKachen. Nach ihm sind sowohl die vorbereitenden Arbeiten des P'ttn-Ausschusies stets -vom Geist überlegter Gerechtigkeit geleitet Mb weder durch politische Kombinationen, noch durch diese 'oder M individuelle Vorliebe beeinflußt worden. Bourgeois sprach die Mnung ms, daß nach Verkündigung der Lösung jedermann sich Mühen werde, die Frage aus der gleichen Höhe zu halten, auf die .. Meibundsrat sie gehoben habe. Der französische Vertreter °r, daß die durchgeführte Arbeit dem Völkerbund Ehre mache, " svrtlebe» und für die Menschheit eine Wohltat sein werde.
Briand im Besitz des Gutachtens.
Mitteilung an die Alliierten Regierungen.
Paris, 13. Okt. Wie Havas mitteilt, hat Ministerpräsident »«and als Vorsitzender des Obersten Rats heute Vormittag MH einen Sonderkurier des Völkerbunds die Empfehlung hin- 'Mch der Teilung Oberschlesiens im Wortlaut erhalten. Mini- ° Präsident Briand hat dieses Dokument alsbald den alliierten
Regierungen Mitteilen lassen und zwar durch Vermittlung ihrer Botschafter, damit die Maßnahmen zur Ausführung dieser Empfehlung entsprechend den Beschlüssen der letzten Pariser Konferenz getroffen werden können.
Nach dem „Journal des Debats" besteht das Dokument des Völkerbundsrats aus einem Denkschreiben, einem Vorwort, in dem auseinandergejetzt wird, wie die Arbeit des Völkerbunds vor sich gegangen ist, aus einer Wiedergabe der Argumente, aus den Belegstücken, auf die sich der Wlkerbundsrat bei der Festsetzung der Grenze gestützt hat und schließlich aus der Anführung der Gründe, um deren willen die Bildung eines Wirtschaftsrats vorgeschlagen wird. — Wie dasselbe Blatt mittcilt, weiß man noch nicht, ob die Ratifikation durch den Obersten Rat oder durch den Brtschafterrat erfolgen wird.
Die Frage der Mitteilung an Deutschland und Polen.
Paris, 13. Okt. Wie der Petit Parifien mitteilt, ist das Verfahren und die Art und Weise, wie die Entscheidung der Ententeregierungen zu fällen und dann Deutschland und Polen mitzuteilen wäre, gestern noch nicht bekannt gewesen. Das Blatt bestätigt, daß darüber eine Meinungsverschiedenheit zwischen Paris und London bestehe. Die französische Regierung hätte schon am K. Oktober bekannt gegeben, daß es nach ihrer Ansicht das einfachste wäre, die Botschafterkonferenz damit zu beauftragen, der Lösung von Genf Gesetzeskraft zu geben. In- London erklärte man, ehe man sich über das Verfahren ausspreche, müsse man Kenntnis von der Lösung haben und sich darüber vergewissern, daß sie nicht gegen die Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles verstoße.
Außerordentliche öss n liche Si- un;
des Bölkerbun^cats in Paris?
Paris, 13. Okt. Wie dem Petit Paristen aus Genf mitgeteilt wird, ist es wohl möglich, daß der Völkerbundsrat bis Ende dieser Woche in Paris zu einer außerordentlichen öffentlichen Sitzung zusamineiltreten wird. Es werde alsdann der Wortlaut der Entscheidung, der heute Donnerstag dem Obersten Rat zur Genehmigung unterbreitet werde, verlesen werden. Wenn sich der Ausführung dieses Plans Hindernisse entgegenstellen sollten, werde das Schriftstück zu gleicher Zeit in Genf, London und Paris veröffentlicht werden.
Eine baldige Konferenz des Obersten Rats?
Paris, 13. Okt. Wie der „Matin" aus London meldet, wird im Laufe der nächsten oder übernächsten Woche der Oberste Rat in London zusammentreten, um die Entscheidung des Völlerbundsrats inbezug auf Oberschlesien zn erörtern.
London, 13. Okt. Nach dem „Daily Telegraph" hält man es für nötig, eine baldige Konferenz des Obersten Rats einzuberufen, um den Vorschlag des Völkerbunds zunächst zu ratifizieren und um den verschiedenen Körperschaften, die mit der Durchführung der Verordnungen des Obersten Rats betraut werden, die notwendigen Anweisungen, zu erteilen.
Verhandlung zwischen London und Paris.
Paris, 13. Okt. Das „Echo de Paris" teilt mit, daß zwischen der englischen und der französischen Regierung seit einigen Tagen über das Verfahren verhandelt wird, um die Empfehlung deS Völkerbund, rats in Betreff der Teilung und der Verwaltung Oberschlefiens ins Werk zu setzen Dir beiden Regierungen seien noch nicht vollkommen einig. Es scheine, daß die lebhaften Erörterungen der letzten Tage, die in Genf stattgefunden haben, sich nicht auf die Grenzfestsetznng, die seit langem festgestanden habe, sondern auf die Maßnahmen bezogen haben, die ergriffen werdcn sollen, um die wirtschaftliche Einheit Oberschlesiens aufrecht zu erhalten und die das Ergebnis hätten, die starke industrielle Position der Deutschen in den Bezirken aufrecht zu erhalten. Es sei wahrscheinlich, daß, falls eine Sitzung des Obersten Rats stattfinde, sich diese auf das wirtschaftliche Einheitsregime erstrecken würde.
Der deutsche Botschafter bei Briand.
Paris, 12. Okt. Zu dem Besuch des deutschen Botschafters bei Briand meldet Havas noch: Der deutsche Botschafter soll beim französischen Ministerpräsidenten einen letzten Versuch gemacht haben, ihm die Schwierigkeiten darzulegen, die für Deutschland im Falle einer ungünstigen Lösung der oberschlesischen Frage entstehen würden. Eine derartige Lösung würde nicht nur schwere wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen, sondern einen politischen Rückschlag, der imstande wäre, den Sturz des Kabinetts Wirth hervorzurufen. Es ist, sagt Havas, unzweifelhaft, daß dieser allerletzte Ueberzeugungsversuch ohne Wirkung fein
wird, denn die alliierten Regierungen werden in ihrer Entscheidung die Teilung annehmen, die der Völkerbundsrat empfiehlt.
Befriedigung in Polen.
London, 13. Okt. „Daily Telegraph" schreibt: Der Bericht des Völkerbunds wird in Polen mit größerer Befriedigung ausgenommen werden, als in Deutschland. Die Polen gingen dabei gut aus und erhielten ein sehr wesentliches Stück des Industriegebiets. Die britische, französische und italienische Regierung müßten jetzt noch erwägen, wie die Lösung am besten zur Durchführung gebracht werden könne und welche Schritte getan werden müßten, um jeden Widerstand, der sich daraus ergeben sollte, zu begegnen. — „Daily Herald" weist darauf hin, daß sowohl Kattowitz, als auch Königshüttc, die Polen zugewiesen werden sollen, bei der Abstimmung eine Mehrheit zu Gunsten Deutschlands ergaben. Für Oberschlesien selbst sei die Lösung des Völkerbunds die schlimmste, die gefunden werden konnte. Die Wirkung auf Deutschland werde katastrophal fein.
Ernste Zweifel über die Berechtigung des „wirtschaftlichen Lösungsversuchs"'
Gens, 14. Okt. In hiesigen politischen Kreisen erwartet man dir Veröffentlichung des amtlichen Textes über die Lösung der ober- schlesischen Frage mit größter Spannung, weil auf Grund der vorgestern erfolgten Mitteilung des Völkerbundssekretariats noch ernste Zweifel bestehen, ob der Versailler Vertrag überhaupt den Obersten Rat berechtigt, Deutschland und Polen die Annahme des in der Lösung vorgeschlagenen Wirtschaftsabkommens und die Kontrolle durch eine neutrale Kommission aufzuzwinge«. — Das ist allerdings anzweifelbar!
Erwachen des Gewissens? — Einsetzen dev Kritik l
London, 13. Okt. Das Parlamentmitglied Kenworthy, ist soeben aus Oberschlcsien zurückgekehlt. Er erklärte in einer Rede, die sogenannte Lösung der oberschlesischen Frage sei ebenso furchtbar, wie es das Urteil Salomons gewesen wäre, wenn es durchgeführt worden wäre. Aufgeklärte oberschlesische Arbeiter, die an fortgeschrittene Arbeitergesetze gewöhnt sind und in reinlichen gutverwalteten Zechen gelebt haben, werden den Polen ausgeliefert, die in Degeneration und Schmutz leben. Die oberschlesischen Arbeiter werden den Kommunisten in die Arme getrieben und man kann sie deswegen nicht tadeln.
Genf, 14. Okt. Es ist bereits deutlich zu verfolgen, daß man sich in den Kreisen des Völkerbunds der großen Schwierigkeiten bewußt wird, in die der Völkerbund und die Werbekraft des Völkerbunds durch die Entscheidung über die oberschlestsche Frage geraten sind. Daraus erklären sich gewisse Bemühungen, die Verantwortung für die politische Grenzlinie hauptfächlich dem Obersten Rat zuzuschieben .Auf der anderen Seite bemühen sich hier weilende Ententepersönlichkeiten, die Verantwortung auf den Wlkerbundsrat abzuwälzen. Sie erklären, daß alle Ratsmitglieder in ihrem eigenen Namen gehandelt haben und daß der Oberste Rat sich von vornherein zur Annahme der Entscheidung des Völkerbundsrats verpflichtet habe. Demgegenüber ist festzustellen, daß die Ratsmiiglieder ständig im Auftrag ihrer Regierungen gearbeitet haben und die privaten Beziehungen zwischen dem Obersten Rat und dem Völkerbundsrat können daher nichts an der Tatsache ändern, daß nach dem Friedensoertrag die Entscheidung beim Obersten Rat liegt.
Genf, 14. Okt. Eine bedeutende Persönlichkeit der internationalen Finanz, die einem früher deutschfeindlichen Staate angehört, hat einem Vertreter des WTB. folgende Erklärung abgegeben: Das Wichtigste und Folgenschwerste an dem Gutachten des Völkerbundsrats ist wohl die Tatsache, daß der Rat nicht nur die Unteilbarkeit des gesamten Gebiets abgelehnt, sondern sich auch über die wirtschaftlichen und geographischen Momente, die nach dem Friedensvertrag Beachtung finden stellten, hinweggesetzt hat. In seiner Mitteilung sagt der Rat nämlich selbst, daß das Industriegebiet eine untrennbare wirtschaftliche Einheit darstelle und daß die Folgen einer das Industriegebiet zerreißenden Grenze eine wirtschaftliche Katastrophe bedeuten würde. Der Wlkerbundsrat versucht nun, anstatt das oberschlestsche Wirtschaftsgebiet bei Deutschland zu belassen, durch wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland das neue polnische Gebiet vor dem Untergang zu bewahren. Alle diese Maßnahmen haben zur Voraussetzung, daß Polen weder verwaltungstechmsch, noch sozial, noch industriell in der Lage ist, das Gebiet zu verwalten. Der Vorschlag des Völkerbundsrats ist deshalb so ungeheuerlich, weil er im Grunde einfach folgenden Grundsatz aufstellt: Man nimmt dem wirtschaftlich Fähigen ein Gebiet weg und verlangt, daß er den unfähigen Erwerber über Wasser halte.