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Nr. 240. Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw. 96. Jahrgang

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Freitag, den 14. Oktober 1921.

Bezugspreis: In der Stadt mit Lriigerlohn Mk.12.S0 vicrreliilyriich. Pcstbezug»- preis Mk. IL.M mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Nhr vormittags.

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Vor der Entscheidung des Obersten Rats.

Mkerbrmdrat und Oberster Rat.

Annahme des Gutachtens des Biererausschusses durch den BölkerbundraL.

London, 13. Okt. Wie Reuter erfährt, meldet ein heute Vor­mittag von Balfour aus Genf eingegangenes Telegramm, daß der Wlkerbundsrat die Empfehlungen des Ausschusses über Lberschlesien angenommen hat, deren Text den Alliierten mit­geteilt werden wird. Man hält es nicht sür wahrscheinlich, daß eine besondere Zusammenkunft des Obersten Rats stattfinden wird, aber über diesen Punkt wird vor der Prüfung des vor- geschlagenen Textes noch keine endgültige Entscheidung getrof­fen werden. Die Angaben über die Empfehlungen besagen, daß der Völkerbund eine sehr faire Lösung getroffen zu haben Keine, indem er das Gebiet gemäß dem Ergebnis der Volks­abstimmung teile, während anscheinend Vereinbarungen ge­bossen wurden, um die wirtschaftliche Wohlfahrt der in Frage ionnnenden Gebiete zu gewährleisten. Die Schlussansicht der Äiiericn Regierungen mutz bis zum Erhalten des Textes ab­gewartet werden, jedoch muß daran erinnert werden, daß die Mächte sich verpflichtet haben, die Entscheidung anzunehmen, kies schließt durchaus nicht die Möglichkeit aus, daß einer oder alle Alliierte Bemerkungen dazu Vorbringen. Sobald die Ent­scheidung bekanntgegeben ist, wird erwartet, daß Deutschland »»d Polen sie vollkommen und loyal annehmen. Der Oberste Lat wird sich nicht im geringsten durch irgend einen Versuch der einen oder der anderen Seite, Abänderungen zu erhalten, in seiner Haltung beeinflussen lassen.

Die gestrige amtliche Mitteilung.

Eens, 13. Okt. Die Mitteilungen des Völkerbundssekre- tariats, die gestern ausgegeben wurden, und die die erste amt­liche Kundgebung über das Gutachten zur okerschlesischen Frage tarsiellen, bestätigen trotz der unbestimmten Form und obgleich olle Angaben über die Grenze vermieden werden, die bisher »erossentlichten Meldungen. Hier weilende Kenner der ober- Wesischen Verhältnisse weisen darauf hin, daß Einzelheiten über die Grenzlinie sich unmittelbar aus den Mitteilungen über die.wirtschaftlichen Abmachungen herauslesen lassen. So lönnie es sich Lei der Abmachung über die Eisenbahnfrage nur m die Bestimmung über die Eisenbahndirektion handeln, die sich bekanntlich in Kattowitz befindet, das nach den bisher He­imaten Meldungen Polen zufallen soll. Die Bemerkungen «der die Wasserversorgung gelten dem östlichen Teil des Kreises Tmnowitz, die Angaben über die Elektrizitätsversorgung dem Orte Chorzow, der zwischen Kattowitz und Königshütte liegt, md die Einzelheiten über die Zink- und Kohlenproduktion ver­eisen von neuem aus Kattowitz und vielleicht auch auf den Wichen Teil des Kreises Veuthen.

Hymans und Leon Bourgeois über die Arbeit des Bölkerbnndrats.

Paris, 13. Okt. Der belgische Vertreter im Völkerbundsrat, HY- »>a»s, hat dem Genfer Korrespondenten desJournal des Debats riae Unterredung gewährt, in der er sich u. a. gegen die Gerüchte »btt das Verhalten des Völk-rbundSrats wandte und erklärte, die ditt Berichterstatter hätten strengstes Geheimnis bewahrt. Hhmans ttllärte, daß von keiner Seite ein Druck auf sie ausgeübt worden !>>. Weiter erklärte er. daß dis Mitglieder des Völkerbundsrats dms mit ruhigem Gewissen verlassen in dem Gedanken, daß sie ihre ilchabe getreu durchgesührt und der Sache des europäischen Frie­das gedient hätten.

In einer Unterredung hat sich auch der Vertreter Frankreichs, Am Bourgeois, dem Berichterstatter desTcmps" gegenüber aus- rriKachen. Nach ihm sind sowohl die vorbereitenden Arbeiten des P'ttn-Ausschusies stets -vom Geist überlegter Gerechtigkeit geleitet Mb weder durch politische Kombinationen, noch durch diese 'oder M individuelle Vorliebe beeinflußt worden. Bourgeois sprach die Mnung ms, daß nach Verkündigung der Lösung jedermann sich Mühen werde, die Frage aus der gleichen Höhe zu halten, auf die .. Meibundsrat sie gehoben habe. Der französische Vertreter °r, daß die durchgeführte Arbeit dem Völkerbund Ehre mache, " svrtlebe» und für die Menschheit eine Wohltat sein werde.

Briand im Besitz des Gutachtens.

Mitteilung an die Alliierten Regierungen.

Paris, 13. Okt. Wie Havas mitteilt, hat Ministerpräsident »«and als Vorsitzender des Obersten Rats heute Vormittag MH einen Sonderkurier des Völkerbunds die Empfehlung hin- 'Mch der Teilung Oberschlesiens im Wortlaut erhalten. Mini- ° Präsident Briand hat dieses Dokument alsbald den alliierten

Regierungen Mitteilen lassen und zwar durch Vermittlung ihrer Botschafter, damit die Maßnahmen zur Ausführung dieser Empfehlung entsprechend den Beschlüssen der letzten Pariser Konferenz getroffen werden können.

Nach demJournal des Debats" besteht das Dokument des Völkerbundsrats aus einem Denkschreiben, einem Vorwort, in dem auseinandergejetzt wird, wie die Arbeit des Völkerbunds vor sich gegangen ist, aus einer Wiedergabe der Argumente, aus den Belegstücken, auf die sich der Wlkerbundsrat bei der Festsetzung der Grenze gestützt hat und schließlich aus der An­führung der Gründe, um deren willen die Bildung eines Wirt­schaftsrats vorgeschlagen wird. Wie dasselbe Blatt mittcilt, weiß man noch nicht, ob die Ratifikation durch den Obersten Rat oder durch den Brtschafterrat erfolgen wird.

Die Frage der Mitteilung an Deutschland und Polen.

Paris, 13. Okt. Wie der Petit Parifien mitteilt, ist das Ver­fahren und die Art und Weise, wie die Entscheidung der Ententeregierungen zu fällen und dann Deutschland und Polen mitzuteilen wäre, gestern noch nicht bekannt gewesen. Das Blatt bestätigt, daß darüber eine Meinungsverschiedenheit zwischen Paris und London bestehe. Die französische Regierung hätte schon am K. Oktober bekannt gegeben, daß es nach ihrer Ansicht das einfachste wäre, die Botschafterkonferenz damit zu be­auftragen, der Lösung von Genf Gesetzeskraft zu geben. In- London erklärte man, ehe man sich über das Verfahren aus­spreche, müsse man Kenntnis von der Lösung haben und sich darüber vergewissern, daß sie nicht gegen die Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles verstoße.

Außerordentliche öss n liche Si- un;

des Bölkerbun^cats in Paris?

Paris, 13. Okt. Wie dem Petit Paristen aus Genf mit­geteilt wird, ist es wohl möglich, daß der Völkerbundsrat bis Ende dieser Woche in Paris zu einer außerordentlichen öffent­lichen Sitzung zusamineiltreten wird. Es werde alsdann der Wortlaut der Entscheidung, der heute Donnerstag dem Obersten Rat zur Genehmigung unterbreitet werde, verlesen werden. Wenn sich der Ausführung dieses Plans Hindernisse entgegen­stellen sollten, werde das Schriftstück zu gleicher Zeit in Genf, London und Paris veröffentlicht werden.

Eine baldige Konferenz des Obersten Rats?

Paris, 13. Okt. Wie derMatin" aus London meldet, wird im Laufe der nächsten oder übernächsten Woche der Oberste Rat in London zusammentreten, um die Entscheidung des Völlerbundsrats inbezug auf Oberschlesien zn erörtern.

London, 13. Okt. Nach demDaily Telegraph" hält man es für nötig, eine baldige Konferenz des Obersten Rats einzuberufen, um den Vorschlag des Völkerbunds zunächst zu ratifizieren und um den verschiedenen Körperschaften, die mit der Durchführung der Ver­ordnungen des Obersten Rats betraut werden, die notwendigen An­weisungen, zu erteilen.

Verhandlung zwischen London und Paris.

Paris, 13. Okt. DasEcho de Paris" teilt mit, daß zwischen der englischen und der französischen Regierung seit einigen Tagen über das Verfahren verhandelt wird, um die Empfehlung deS Völkerbund, rats in Betreff der Teilung und der Verwaltung Oberschlefiens ins Werk zu setzen Dir beiden Regierungen seien noch nicht vollkommen einig. Es scheine, daß die lebhaften Erörterungen der letzten Tage, die in Genf stattgefunden haben, sich nicht auf die Grenzfestsetznng, die seit langem festgestanden habe, sondern auf die Maßnahmen be­zogen haben, die ergriffen werdcn sollen, um die wirtschaftliche Ein­heit Oberschlesiens aufrecht zu erhalten und die das Ergebnis hätten, die starke industrielle Position der Deutschen in den Bezirken aufrecht zu erhalten. Es sei wahrscheinlich, daß, falls eine Sitzung des Obersten Rats stattfinde, sich diese auf das wirtschaftliche Einheits­regime erstrecken würde.

Der deutsche Botschafter bei Briand.

Paris, 12. Okt. Zu dem Besuch des deutschen Botschafters bei Briand meldet Havas noch: Der deutsche Botschafter soll beim französischen Ministerpräsidenten einen letzten Versuch ge­macht haben, ihm die Schwierigkeiten darzulegen, die für Deutsch­land im Falle einer ungünstigen Lösung der oberschlesischen Frage entstehen würden. Eine derartige Lösung würde nicht nur schwere wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen, sondern einen politischen Rückschlag, der imstande wäre, den Sturz des Kabi­netts Wirth hervorzurufen. Es ist, sagt Havas, unzweifelhaft, daß dieser allerletzte Ueberzeugungsversuch ohne Wirkung fein

wird, denn die alliierten Regierungen werden in ihrer Ent­scheidung die Teilung annehmen, die der Völkerbundsrat emp­fiehlt.

Befriedigung in Polen.

London, 13. Okt.Daily Telegraph" schreibt: Der Bericht des Völkerbunds wird in Polen mit größerer Befriedigung aus­genommen werden, als in Deutschland. Die Polen gingen da­bei gut aus und erhielten ein sehr wesentliches Stück des Indu­striegebiets. Die britische, französische und italienische Regie­rung müßten jetzt noch erwägen, wie die Lösung am besten zur Durchführung gebracht werden könne und welche Schritte ge­tan werden müßten, um jeden Widerstand, der sich daraus er­geben sollte, zu begegnen.Daily Herald" weist darauf hin, daß sowohl Kattowitz, als auch Königshüttc, die Polen zu­gewiesen werden sollen, bei der Abstimmung eine Mehrheit zu Gunsten Deutschlands ergaben. Für Oberschlesien selbst sei die Lösung des Völkerbunds die schlimmste, die gefunden werden konnte. Die Wirkung auf Deutschland werde katastrophal fein.

Ernste Zweifel über die Berechtigung deswirtschaftlichen Lösungsversuchs"'

Gens, 14. Okt. In hiesigen politischen Kreisen erwartet man dir Veröffentlichung des amtlichen Textes über die Lösung der ober- schlesischen Frage mit größter Spannung, weil auf Grund der vor­gestern erfolgten Mitteilung des Völkerbundssekretariats noch ernste Zweifel bestehen, ob der Versailler Vertrag überhaupt den Obersten Rat berechtigt, Deutschland und Polen die Annahme des in der Lösung vorgeschlagenen Wirtschaftsabkommens und die Kontrolle durch eine neutrale Kommission aufzuzwinge«. Das ist aller­dings anzweifelbar!

Erwachen des Gewissens? Einsetzen dev Kritik l

London, 13. Okt. Das Parlamentmitglied Kenworthy, ist soeben aus Oberschlcsien zurückgekehlt. Er erklärte in einer Rede, die sogenannte Lösung der oberschlesischen Frage sei eben­so furchtbar, wie es das Urteil Salomons gewesen wäre, wenn es durchgeführt worden wäre. Aufgeklärte oberschlesische Ar­beiter, die an fortgeschrittene Arbeitergesetze gewöhnt sind und in reinlichen gutverwalteten Zechen gelebt haben, werden den Polen ausgeliefert, die in Degeneration und Schmutz leben. Die oberschlesischen Arbeiter werden den Kommunisten in die Arme getrieben und man kann sie deswegen nicht tadeln.

Genf, 14. Okt. Es ist bereits deutlich zu verfolgen, daß man sich in den Kreisen des Völkerbunds der großen Schwierigkeiten bewußt wird, in die der Völkerbund und die Werbekraft des Völkerbunds durch die Entscheidung über die oberschlestsche Frage geraten sind. Daraus erklären sich gewisse Bemühungen, die Verantwortung für die politische Grenzlinie hauptfächlich dem Obersten Rat zuzuschieben .Auf der anderen Seite be­mühen sich hier weilende Ententepersönlichkeiten, die Verant­wortung auf den Wlkerbundsrat abzuwälzen. Sie erklären, daß alle Ratsmitglieder in ihrem eigenen Namen gehandelt haben und daß der Oberste Rat sich von vornherein zur Annahme der Entscheidung des Völkerbundsrats verpflichtet habe. Demgegen­über ist festzustellen, daß die Ratsmiiglieder ständig im Auftrag ihrer Regierungen gearbeitet haben und die privaten Bezie­hungen zwischen dem Obersten Rat und dem Völkerbundsrat können daher nichts an der Tatsache ändern, daß nach dem Friedensoertrag die Entscheidung beim Obersten Rat liegt.

Genf, 14. Okt. Eine bedeutende Persönlichkeit der inter­nationalen Finanz, die einem früher deutschfeindlichen Staate angehört, hat einem Vertreter des WTB. folgende Erklärung abgegeben: Das Wichtigste und Folgenschwerste an dem Gut­achten des Völkerbundsrats ist wohl die Tatsache, daß der Rat nicht nur die Unteilbarkeit des gesamten Gebiets abgelehnt, sondern sich auch über die wirtschaftlichen und geographischen Momente, die nach dem Friedensvertrag Beachtung finden stellten, hinweggesetzt hat. In seiner Mitteilung sagt der Rat nämlich selbst, daß das Industriegebiet eine untrennbare wirt­schaftliche Einheit darstelle und daß die Folgen einer das Industriegebiet zerreißenden Grenze eine wirtschaftliche Kata­strophe bedeuten würde. Der Wlkerbundsrat versucht nun, an­statt das oberschlestsche Wirtschaftsgebiet bei Deutschland zu be­lassen, durch wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen gegen Deutsch­land das neue polnische Gebiet vor dem Untergang zu bewahren. Alle diese Maßnahmen haben zur Voraussetzung, daß Polen weder verwaltungstechmsch, noch sozial, noch industriell in der Lage ist, das Gebiet zu verwalten. Der Vorschlag des Völker­bundsrats ist deshalb so ungeheuerlich, weil er im Grunde ein­fach folgenden Grundsatz aufstellt: Man nimmt dem wirtschaft­lich Fähigen ein Gebiet weg und verlangt, daß er den unfähigen Erwerber über Wasser halte.