kMsMttelaüweisungöns 3. WSr Mark zur Rückzahlung der schon ausgegebenen Anweisungen an das Reich.

Staatssekretär Hirsch erklärte, die Regierung würde gegen die Preiserhöhung Einspruch erheben. Die Reichs­regierung sei bereit, für den Bau von Heimstätten 360 Millionen Mark vorschußweise zur Verfügung zu stel­len und auf die Rückzahlung der Lebensmittelanweifuugen Kl verzichten. Die verbleibenden 9 Mark der Preis­erhöhung mühten die, Grubenbesitzer tragen. Der Aus- tzhug beschloß aber,.den Kvhlenpreis ab 1. August um si Mark zu erhöhen, wogegen der Staatssekretär namens der Reichsregierung-Einspnrch einlegte. Der Ausschuh Wählte darauf eine'engere Kommission aus Arbeitgebern, Arbeitnehmern und einem Verbraucher, die der Reichs- chkgierung die Notwendigkeit der Preiserhöhung begrün­en soll.

Neues v-rn Sage.

Der Holländische Kredit.

Haag, 30. Juli. Mie Erste Kammer hat den .3 K von 300 Millionen Gulden an Deutschland angev Das Geld wird in -Schatzscheinen überwiesen.

BelaMuhn freigelassen?

Berlin, 30. JuWWTB.'meldet: Da bis jetzt ein U»<lieserungsantragMber Bela Kuhn von der ungarischen Negierung nicht worlag,-ist/Kuhn gestern sreigelassen ivorden. - ,

Die Blätter melden: Der'ungarische Gesandte hat Sestern im Auswärtigen Amt das Auslieserungsbegehren DuhnS wegen gemeiner Verbrechen, darunter Entwendung Non 3V< Millionen Kronen aus der Bodenkreditbank, nber- tzeberk. ' -

Der bayerische Staatshaushalt.

? München, 30. Juli. Finanzminister Dr. Kenn, neck Hat gestern im Landtag den Voranschlag sür 1Ä20 vor- ' eiegt. Tie Einnahmen und Ausgaben erreichen fast wei Milliarden. Ter außerordentliche Staatshaus- ,alt sieht wlherdem Ausgaben ich!Höhe von 8 09 Mil­lionen vor. Der Stand decKayerischen Staatsschuld A gegenwärtig besser, weil daO,Reich mit den Eisen­hahnen auch die schwebende Schuld),übernommen hat. Der Minister betonte die NotwerMMt äußerster Spar- samkeik im Land wie im Neichi MskM ' -

Krieg irn MWt.

Warschau, 30. Juli. (Generalstabsbericht vom 29. AuliO Auf dem Nordflügel unserer Nordfront drang der Feind in Ossowiec ein. Ein Gegenangriff zur Wiedergewinnung der Linie GrajewoSssowiec ist im Klang. Südlich von Bialystock und westlich der Bjelo- Iviecer Heide besetzten wir allmählich die planmäßig vor­bereiteten Stellungen. Im Süden haben unsere Ab­teilungen in der Gegend von Brody die berittene Armee der Feindes angegriffen. Am Sereth ist die Lage un-i Verändert. u -

KZaris, 30. Juli. Hier glaubt: man, daß die Verhaud- lllngen mit der Sowjetregierun'g -über Polen scheitern werden, da die Russen bereits die Bedingungen des Ver­bands außer acht gelassen Habens indem sie den Njemen überschritten. Die Verbündeter^/werden die Polen mit Kriegsmaterial unterstützen. w >!

General Wrangelhat die Beteiligurig an der russisch-'. Klinischen Friedenskonferenz -abgelehnt. . ...

Die russischen Waffenstillstandsbedingungen, l

Kiew, 30. Juli. Die russischen Wasfeustillstandsbe- Nngungen sind: Polen gibt Wilna, Minsk, Grod- «o und Cholin auf. Polen liefert das gesamte Kriegsmaterial an Rußland ab, sowie 7 0 Proz. des Eisenbahnmaterials. In Polenwird die Sovjetv erfassung sür die Dauer eines Kahres eingeführt; nach Ablauf dieser Zeit kann Dolen sich seine eigene Verfassung geben. Polen wird für die Dauer von fünf Jahren militärisch Besetzt. Ms Pfand werden die polnischen Salz- und Kohlengruben an Rußland abgetreten. (Man muß fa­den, die Russen haben von ihren ehemaligen Verbündeten sehr viel gelernt. Was doch der Oberste . Rat dazu sa-, tzen wird?). ' ^ . - .

London, 30. IM. Lloyd George hat die in Boulogne mit Millerand vereinbarte Note nicht nach -Moskau ab­gesandt, sondeam nur die Anfrage, ob die Antwort Tschit-- scherins so aukx-fassen sei, daß die Vertreter der Sowjet- rcgierung in London nur mit den Vertretern des Verbands oder auch mit denen der Polen und der 'Randstaaten! znsammentresfen wollen. Von der Antwort hierauf wird die weitere Stellungnahme -Englands abhängen.

Abtransport der Tschechen.

Cuxhaven, 30. Juli. Die gestern gelandeten Tschecho- slovaken wurden in drei Sonderzügcn nach der Heimat befördert. Die Waffen folgen in späteren Zügen nach, sodaß die Truppen ohne Waffen durch Deutschland rei­sen. Ein Mitglied des Hamburger Arbeiterrats ist zur Prüfung der Wasfensrage hierher gekommen. Ein Ar­beitervertreter wird einen der Züge bis Harburg be­gleiten. , , ,

Tas beschlagnahmte Obst.

Wien, 30. Juli. Gegen den Arbeiterrat F i s ch e r, der die 1400 Wagen Obst aus Ungarn nach Deutsch­land beschlagnahmen ließ, ist die Untersuchung wegen Erpressung und anderer Gewalttätigkeiten eingelcitet. Fi­scher ist noch anderer Schiebungen verdächtig.

Tev Streit um das Erdöl- Washington, 30. IM. Das' Staatsamt hat bei der. Verbündeten sehr entschieden Einspruch wegen der Erdöl- Verteilung erhoben. Die Vereinigten Staaten verlangen den gleichen Anteil in den Gebieten, die unter einVölker­bundsmandat" gestellt sind, namentlich in Mesopotamien.

Barbarei zu entrichten. Wenn die Deutschen sich UW erweisen, der Menschheit diesen Dienst zu leisten, so werdet sie zweifellos einen großen Schritt vorwärts tun nutz ihre früheren Fehler vergessen machen. S!-e könnten einen großen Platz in der menschlichen Zivili­sation einnehmen und die ernsteste Zusammenarbeit zwischen Frankreich, England und Deutsch­land ermöglichen, wovon das Heil Euro Pas ^alchängt.

Beratungen der Ernshrnnssmmister.

Berlin, 30. Juli. Heute sollen hier Beratungen der Ernährungsminister der Einzelstnaten über den Abbau der Zwangswirtschaft und der Kriegsgesell- s chast e n, sowie über die Neneinteilnng der K o h- l e nv ers o rgn n g stattsinden.

Nach denLeipz. N. Nnchr." sind einschneidende Maß­nahmen zu erwarten. Zunächst sollen die Kartoffeln frei gegeben werden. Die Vertretungen der Städte und der Landwirtschaft hatten bekanntlich einen Plan ausgearbcitet, wonach L i e f e run g s v er tr ä g e abge­schlossen werden sollten mit einem Preis von 25 Mark pro Zentner und 5 Mark Zuschlag. Dieses Abkommen hatte ursprünglich 80 Millionen Zentner vorgesehen. Das Reichsministerium hat jedoch seine Zustimmung nur ge­geben unter der Bedingung, daß dieses Quantum auf 120 Millionen erhöht würde, nur sür 44 Wochen 6 Pfund wöchentlich Pro Kopf der Bevölkernng zu liefern. Als sich min im Laus des Sommers heransgestellt hatte, daß eine güte Kartoffelernte zu erwarten war, trugen die Städte Bedenken, die Verträge abznschließen, weil sie glaubten, daß später im freien Verkehr sie sich billiger eindecken könnten. Infolgedessen ist von dem Bedarf von 120 Mill. Zentnern nur etwa ein Viertel, gleich! 30 Mill. Zentner, angemeldet worden. Ta aber die Ernte ins heute einen reichlichen Ertrag verspricht, glaubt man. ine Kartoffeln freigeben zu können, wobei jedoch die ab­geschlossenen Liefernngsverträge als zu Recht bestehend durchgeführt werden müssen. Sie geben den Städten eine gewisse Reserve.

Gegen die sofortige Aufhebung der Fleis ch bewirt­schaft:! ng wird geltend gemacht, daß die Tiere im Sommer bei der reichlicheren Nahrung an Geivicht zu­nehmen. Der Fleischbestand wird also im Herbst größer sein, wenn bis dahin die Zwangswirtschaft beibehalten wird. Ferner soll ein Vorrat an Getreide an­gelegt und aus dem Ausland Futtermittel gekauft werden, damit die Landwirte weniger in Versuchung kommen, Getreide zu verfüttern.

SLttttgavt, 30. IM. (Gegen den Munitions - schmuggel.) Eine Versammlung der Betriebsräte des Eisenbahnverbands faßte eine Entschließung, die gegen den Transport von Truppen und Munition des Ver­bands durch Deutschland Einspruch erhebt. Derartige Transporte sollen mit allen Mitteln verhindert werden, gegebenenfalls werden Maßnahmen ergriffen werden, um mit der Privatindustric in den G en eralftreik zu tre­ten. In der Versammlung wurde ferner mitgeteilt, daß die Verhandlungen über den Reichs! oh ntarif der Eisenbahner günstig fortschreiten, daß aber die würt- tembergischen Arbeiter dabei nicht gut abschneiden werden.

Stuttgart, 39. Juli. (Vom Schlachtviehhof.) Der­er sie freie Viehmarl! t im hiesigen Vieh- und Schlachthof am letzten Dienstag nahm einen stürmischen Verlauf und be­friedigte weder Metzger noch Händler. Es waren nur 111 Stück Großvieh und !28 Kälber zngesührt. Durch eine Ab­ordnung wurden im Anschluß an diesen ersten Markt die For­derungen und Wünsche der Metzger und Händler beim Ernäh­rungsministerium vorgrtragcn. Die Metzger wollen die Zu­lassung zum Viehauskaus neben den Viehhändlern Und die Beseitigung der Zwangswirtschaft. Die erste Forderung wurde ihnen trotz des Protestes der Händler genehmigt und die Er­teilung von Viehauskou scheinen in Aussicht gestellt. Die völlige Aufhebung der Zwangswirtschaft und der Rationierung konnte aber nicht zugcsagt werden. Weniger befriedigt von der Audienz waren die Viehhändler. Sie sehen es nicht gerne, daß auch die Mctzger am Viehauskauf teilnehmen sollen. Das Mini­sterium will aber das Sch'-ußscheinsi,stcm mildern, bei Käl­bern. Schweinen und Schafen soll ans den Schlußschein ver­zichtet werden. Der zweite Markt am Donnerstag verlief wesentlich .ruhiger. Es war genügend Vieh aller Art da: 208 Stück Großvieh. 153 Kälber, 12 Schweine und 50 Schafe.

fVonDeutschland hängt dasHeilE.uropsH"

j London, 30. Juli. KriegZmiuister Chv r chi 1 l schreib! j in denCentral News", die Früchte des Siegs Vierden s in Frage gestellt, wenn Polen den Bolschewisten ansgö- s liefert werde. Deutschland habe die Wahl, entwed-e?- ! seine eigene Zivilisation (!) in dem bolschewistischen ChaoZ untergeben zu lassen, oder durch außerordentliche Anstren- s gnngen eine Schranke gegen die Ueberflutung durch di-

l A.:ch die Qualität war ausgezeichnet. Metzger, die sich auf j dem Markt nicht eindecken konnten,- erhielten sofort Äuskaus- f scheine für das Land. So ist zu hoffen, schreibt das Stadt. ! vinchrichtenamt,- daß auch nach dem Wegfall der Fleischmarke - am 16. August eine Geordnete Fleischversorgung zustande kommt und daß sich die M.tzger mit der Führung der Kundcnlisten absindcn. 1- .

DüertüEherm, 30. IM. (Die Eingemein­dung s.f rag e.) Ans der Amts Versammlung erklärte Re­gierungsrat Nick, die Sache der Eingemeindung nach Stuttgart sei noch nicht spruchreif. Das Ministerium sei der Ansicht, daß ohne die Eingemeindung von Bot- nang und Kaltental an eine Eingemeindung von Hedel- fingen und Obertürlheim nicht zu denken sei. Dazu komme auch noch die Berücksichtigung der ebenso be­rechtigten Wünsche von Münster, Uhlbach, Rotenberg, Nohracker und Sillenbuch.

Tiibmg.LN, 30. Juli. (Studenten als Torf- ar beit er.) Die Allgäuer Torfwerke haben sich bereit erklärt, etwa 25 Studenten gegen tarifmäßige Bezah­lung in den Ferien einzustellen.

Tarlsirrgerr, 30. IM. (Gefaßte Einbrecher.) Der Osenbauer Völkern und ein Arbeitsgenosse aus He- chingen wurden -verhaftet. Sie hatten in der Firma Manie und Söhne 20 Dutzend Hemden gestohlen. Die Hemden sind zum Teil wieder beigebracht. Auch der Diebstahl bei der Firma Ammann, wo sür 30 000 Mk? Waren gestohlen wurden, geht der Aufklärung entgegen.

: Not a. R., 30. IM. (Räubergesindel.) In Bärenschachen drangen zwei junge Burschen während des Gottesdienstes in ein Bauernhaus ein, knebelten das Dienstmädchen und raubten 600 Wk. und einige An­züge. Gleichzeitig raubten zwei Burschen in der Eisen­halde einen größeren Geldbetrag. -

Hüll, 30. IM. (Amerika spende.) Dem hiesigen Tiakonissenhaus ist aus einem Kaffeekränzchen in Phönix- ville eine Spende von 10 500 Mk. zugegangen. !

Neresherm, 30. Juli. (Neue Abtei.) Tie neue Abtei, die nach der vor etwa 100 Jahren erfolgten Auf­lösung hier wieder errichtet werden soll, wird von Mönchen der Benediktiner-Kongregation, solchen, die.aus Prag-Emaus vertrieben wurden und seither hier Gastrecht

Ulrrre« IM trSgrt O» I» Herr» ?

Sanuwvan ßrick: kbrnit »i».

27. Fortsetzung. (Nachdruck verboten:)"^

Wenn sie den Prinzen nicht schroff abwies und'nicht Akeich bei seincm ersten verliebten Blick freiwillig den Hof- dienst aufgab, so waren vielleicht nur die Verhältnisse schuld daran. Sie war arm und darum angewiesen aus ihre Stelle. Und einen Prinzen konnte man nicht vor den Kopf stoßen na­türlich.

So dachte Breda bis zu jenem Tag, da der Prinz ihm jenen Brief in die Hand drückte.

Lieber Breda, es wäre mir angenehm, wenn Sie diesen Brief persönlich bestellen würden. Sie sind ja bekannt im Hause Lampelius verkehren dort ein Besuch von Ihnen wird also nicht auffallen. Nebenbei bemerkt: ich wünsche nicht, daß jemand um die Sache erfährt!"

Bredas Blut wallte so heftig auf, daß er die Adern auf Biner Stirn schwellen fühlte.

Ter Prinz schrieb an Lore! Und er sollte den Liebes- toten machen! -

Nimmermehr! schrie etwas in ihm. Wirf ihm das Ku­vert vor die Füße, sage ihm klipp und klar: dieses Weib ge­hört mir, denn sie hat mir ihr Herz freiwillig geschenkt! Und dann nimm deinen Abschied und gehe!

Aber seine Lippen blieben stumm. Vor Respekt? Aus «ncrzogener Devotion? O nein! Aus angstvoller Neugier, was sie wohl dazu sagen würde, wenn er ihr diesen Brief Aberbrachte ....

Darum allein ging er hin. Seine Neugier wurde nicht befriedigt. Lore war nicht daheim, als er kam. Nur die Mutter.

Und diese machte ihn dann sehend! Ihre ersten Worte.:

O wie glückselig wird Lore sein!" hätten ja allein schon genügt. Aber sie sprach noch viel mehr. Sie deutete an, wie sehr Lore diese Neigung insgeheim erwidere eine Liebe auf den ersten Blick! welche Hoffnungen sie daran knüpfe vor ihm, Breda, dem alten Freund des Hauses brauche man kein Geheimnis daraus machen . . .

Wie vor den Kopf geschlagen ging er von dannen. Von da an floh er ihren Anblick wie die Pest.

Und wenn später noch hie und da ein Zweifel in ihm ausstieg an den Worten ver alten Gräfin, so war das mit einem Schlag zu Ende, als er erfuhr, Lore Lampelins werde eine Hofdamenstelle bei der jungen Prinzessin bekleiden.

Daß man sie ihr weder gern noch ganz freiwillig gab, wußte alle Welt, . wenn auch niemand genau die Hebel kannte, die dafür in Bewegung gesetzt worden waren.

In Bredas Augen aber war dies das Siegel von Lores Schmach. Sie nahm an!! Sie konnte das über sich ge­winnen!! Was wollte sie damit? Was hoffte sie noch? Das Glück der jungen Ehe zu stören?

So hatte er gedacht bis vor wenig Tagen. Aber nun -'

Nein. Er mußte sie noch einmal sprechen. Sie nicht die Mutter! Sein Dienst, die nahe Abreise und seine ehe­mals freundschaftlichen Beziehungen mochten als Entschul­digung für die unpassenden Stunden dienen.

Obwohl es ihm niemand gesagt hatte, war er doch über­zeugt, daß Lore für diesen Abend Urlaub genommen, er sie also zu Hause treffen würde.

Sie wußte zu gut, wie Rosenschwert ihre Wiederan­stellung bei Hof beurteilen würde und daß er unfähig war, sich zu verstellen. Nie würde sie sich freiwillig seinem richtenden Blicke aussetzen.

Aber Breda hatte seine Rechnung ohne den Wirt, d. h. ohne die alte Gräfin Lampelius gemacht. __,

Als er kurz nach sechs Uhr der ihm öffnenden Aufwarte­frau seine Karte gab und in den Salon geführt wurde, fand er bloß die alte Gräfin dort.

Sie empfing ihn sehr kühl und bedauerte, daß ihre Toch­ter seinen Abschiedsbesuch nicht gleichfalls entgegen nehmen; könne, da sie leidend sei und zu Bett liege.

Was nun? Verärgert und enttäuscht trat er den Heim­weg an. Er war überzeugt, daß Lore gar nichts von sei­nem Besuch erfahren hatte und die Gräfin wieder emmäk ans eigene Fan?. Schicksal gespielt hatte. Doch änderte dies nichts an der Tatsache, daß es ihm nun kaum mehr mög­lich sein würde, sie zu sprechen.

Nach der Art wie Lore das letztemal von ihm geschie­den war, würde sie ihm gewiß fortan keinen Schritt entge­gentun, und ihr aus der Gasse aufzulauern, dazu fehlte es ihm an^Wut.^ahcr^auch an Zeit. _ /.

Seltsamerweise hatte der Mißerfolg seine Sehnsucht, si» zu sehen, und seinen Glauben, alles müsse noch gut werden, wenn er nur fünf Minuten allein mit ihr sprechen könnte^ noch gesteigert.

Während er sich noch den Kopf darüber zerbrach, wie er dies herbeiführen könnte, kam ihm das Schicksal in Ge-, statt des Herzcg? unerwartet zu Hilfe. l

Der Herzog, von dem Wunsch beseelt, einerseits die Beziehungen des jungen Paares vor Egons Abreise noch zu festigen, anderseits sich selbst einen Einblick in dieselben zu verschaffen, sprach den Wunsch aus, das prinzliche Paar samt Gefolge möge den vorletzten Abend bei ihm verbringen.

Diesmal gab es keinen Urlaub weder für Breda noch! für Lore Lampelius, denn das Gefolge war ja ausdrücklich! mitgeladen. '

Uebrigens konnte Breda nichts erwünschter kommen als ^'.ese Anordnung. Wenn das Glück ihm nur einigermaßen.