Aus 6er Heimat.

Wildbad, den 22. Juli 1920.

Warum kein Preisabbau in Wildbad? Manschreibt uns: Seit einiger Zeit kann man in jeder Nummer des Wildbader Tagblatt" vom Preisabba» lesen, nur nicht von Wildbad selbst. Ueberali in kleinen und kleinsten Städtchen und Dörfchen treten die Gemeindeverwaltungen für Preisabbau ein. In Wildbad hört und sieht man davon nichts. Jeder Unbefangene muß sich doch fragen, wie kommt es, daß man in Berlin und Stuttgart sämt­liche Lebens-, Genuß- und Bedarfs-Artikel um V» billiger baden kann wie in Wildbad, trotzdem dort die Löhne um V-i höher sind wie hier. Z. B. kauft man Eier in Stuttgart zu Mk. 1.50 im freien Handel. Hier bezahlt man 2.202.70 Mk. für das Stück. Ebenso ungefähr verhält es sich mit den Obst- und Gemüsepreisen. Textil­waren sind hier im Preise unerschwinglich. Schuhwaren kauft man in Stuttgart bedeutend billiger wie hier. Wie kommt das? Es sind dies die Folgen der Preisprüfungs­kommissionen, die eben von den Gemeindeverwaltungen eingesetzt worden, und die darauf bedacht sind, daß es auch Jedermann möglich ist, sich lebens- und arbeitsfähig zu erhalten. Kann ähnliches hier nicht auch geschaffen werden? Muß erst die Arbeiterschaft auf die Straße, bis hier Remedur geschaffen wird? Die Arbeiterschaft kann verlangen, daß die Gemeindeverwaltung die Vertreter der einzeln. Organisationen zusammenruft um mit ihnen Grund­lagen und Maßnahmen für den Preisabbau durchzuberaten und durchzuführen.

Gegen da§ unberechtigte Tragen Ser Mili- täruniforrn. Ein vom Reichswehrminister und dev Chefs der' Heeresleitung Unterzeichneter Erlaß besagt^ Das unberechtigte. Tragen von Militäruniform ist in letzter Zeit, besonders in den Großstädten wieder stark her­vorgetreten. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß dieses Treiben von mili t ä rfeind l i ch c r Seite unterstützt wird, um das deutsche Militär herabzuwürdigen. Die Garnisonäliesten sind angewiesen, durch Straßenpatronil­len solche Personen seststeiten zu lassen, die unbefugt Mili- tärunis»rm tragen. Die Hecresangehörigen haben stets eineu Ausweis mit Lichtbild bei sich zu führen.

- Polnische Briefzensur. Die polnische Regierung

hat für alle Briefsendungen im Verkehr zwischen Deutsch­land mch Polen vom 1. Juli an eine militärische lieber- wachung und Prüfung angeordnet. Tie Sendungen wer­den durch diese Maßnahme in der Beförderung nicht un­erheblich verzögert. t

Beherberg nngsfiencr. Ter Behe-bergungssteuer y.nterl-egen Hotels, Gasthäuser, Fremden'.-r-n-.e, Pensio­nen und Personen aller Art, die nachhaltig Wohn.- und Schlasränme zur Behergnng für vorübergehenden Ans enthalt .abgebcn. Bei Sanatorien ist entscheidend, ob' der Heil- oder Wohnzweck überwiegt. Hier tritt stets? Steuerfreiheit ein, falls das Unternehmen als gemeint nützig oder wohltätig anerkannt ist. Bon dem für die Beherbergung vereinnahmten Entgelt können Abzüge für Nebenleistungen wie Heizung, Beleuchtung-nsw. nicht ge­macht werden. Ein Teuernngszuschlag darf nicht abgesetzt werden. Ist für Beherbergung und Beköstigung ein Pen-

Haftpflicht der Eltern. Für Obstdiebstähle von Kindern und etwaigen dabei angerichteten Schachen sind im Falle einer Klageerhebung die Eltern haftpflichtig. Cr durfte nicht ganz unnötig sein, jetzt daran zu er­innern

die

daran

gung von Kartnschbeuteln im Auftrag der Heeresverwal­tung .hergestellten Gewebe später in den Handel gekonv men sind und unter der BezeichnungKunstseide" ver­trieben werden. Diese Stoffe verbrennen, entsprechend ihren: eigentlichen Verwendungszweck bei Entzündung, ja sogar bei Erwärmung überaus, heftig unter Umständen explosionsartig. .In einem Fall ging einem Arbeiter plötzlich vermutlich durch eine Zigarette das aus der­artigem Stoff gefertigte Hemd in Flammen auf. Der Arbeiter erlag den erlittenen Brandwunden. In einem anderen Fall explodierte der als Futter in einem Klei­dungsstück verwendete Stoff beim Plätten, wodurch gro­ßer Schaden entstand. Es kann daher nicht dringend genug vor Ankauf und Verwendung dieser fälschlich als Kunstseide" bezeichneten Kartuschbeutelstoffe getvarnt werden. Um festznstellen, ob derartigeKunstseide" an- Kartnschbeuteln hergestellt ist, empfiehlt es sich, ein etw« fingerlanges und zwei Finger breites Stückchen des Stof­fes anznzünden. Pulvergewebe brennen dann fast augen­blicklich ab.

W i l d b a d.

Zitrung cie 5 6 emeinctergt 5

am Freitag, den 23. Juli nachm. 5 Uhr.

Tagesordnung:

1. Errichtung eines Gewerbegerichts im Bezirk Neuenbürg.

2. Wahl eines Feldschützen.

3. Neufestsetzung des Pachtzinses der Schlachthauskühl­

zellen.

4. Verschiedenes.

kekgnntmnctiung. -

Bei der Ausführung der Bauarbeiten zur Herstellung des 2. Gleises CalmbachWildbad, Markung Wildbad, werden durch Gebrüder Kiefer, Bauunternehmer in Calm­bach von jetzt an bis Ende November 1920 täglich vorm. 8V: bis 9 Uhr, lE'/i11Vs Uhr, nachm. Ihsi2H 3H, 4V:, 5V4-5'/4 Uhr

Felssprengungen

vorgenommen, was hiemit zur öffentlichen Kenntnis ge­bracht wird.

Wildbad, den 20. Juli 1920.

Stadtschultheißenamt: BStzner.

LartosssI-LdALdv.

Am Samstag vorm. 812 Uhr werden in der Rath- 'schen Scheuer

verlesene Kartoffeln per Ztr. 8 Mark abgegeben.

Sü88to§-Lb8adv.

Am Samstag vorm. 81 Uhr wird auf dem Lebens­mittelamt der Rest von Süßstoff abgegeben.

Stadt. Lebensmittelamt Wildbad.

Zimmer-Gesuch.

Von einem Ehepaar wird ein modern möbl. Zimmer mit 2 Betten, Balkon, elektr. Licht, Telefon, mit schöner Aussicht auf Wildbad ans 45 Wschen mit oder ohne Pension in gutem Hause zu mieten gesucht.

Angebote sind zu richten an die Exped. ds. Bl.

Herr oder

ev. Invalide für täglich 12 Stunden

für Schreibmaschine gesucht.

Flottes Stenogramm unerläßlich. Maschine ist vor­handen. Gefl. Angebote erbeten unter Nr. 187 an die Exped. ds. Bl.

v. A

Um sofortige Zurückgabe der leeren Säcke wird ersucht.

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keuerweMapelle Ailüback. V

^ Am Sonntag, den 25. Juli,

nachm, von Vs 3 Uhr ab hält die Feuerwehrkapelle

bei günstiger Witterung auf der Hochwiese ein»

Wald-Fest

^ ab, wozu die 'verehrt. Einwohnerschaft sowie die ^7 titl. Kurgäste freundlich eingeladen sind.

^ Abmarsch 2 Uhr vom Gasth. z. Anker.

^ Abends 8 Uhr

V Tanz-Unterhaltung V

In der Turnhalle.

Die Direktion.

lM. Bei ungünstiger Witterung findet die :

Tanjunterhaltung schon von 3 Uhr ab statt. :

Vmill

UWM.

(Verein, buss- buil- L. 8 port- Verein.)

Den Ehren-, passiven und aktiven Mitgliedern zur gefl. Kenntnis, daß der Mitglieds­beitrag lt.Beschluß derGeneral- versammlung vom 3. 7. 20. auf 3.50 Mark vierteljährlich erhöht wurde. Gleichzeitig wird beim Einzug des jetzt fälligen Beitrags jedem Mit­glied ein Mitgliedsbuch mit Statuten zum Preise von Mk. 1. zugestellt. Auf die Beachtung der Statuten wird wegen geordneter Geschäfts­führung besonders hingewiesen und wird gebeten, die Bei­tragserhöhung im Mitglieds­buch zu berichtigen.

Der Vorstand.

Ein schwarzer, langer

Tüll-Schal

ist aus dem Weg zum Enzhof verloren gegangen.

' Abzugeben gegen Belohn­ung in der Villa Mathilde.

Provisions-

Vertreter

zum Verkauf von Cigarren und Cigaretten gesucht. Nur bei der einschl. Kundschaft eingeführte Herren wollen sich melden unter R. M. 914 an Rudolf Moffe, Mannheim.

Junger

Bursche

zur Beihilfe in der Conditorei sofort gesucht.

Cafe Sonne.

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bei ^.vsblsibsn nnä LtörnnK äsr voo'S! ^nr meine un monatl. Nvtzv!. kdki-ti-oKsnsn "wirksamen 8p»2iui-Aitts1 bringen Iknsn ei»ri<r »ml allein Hilks k rk 0 IA vielksok in einigen 8tnn4en, olins NsruksstörnnK. IlnselimIIieli, Oursntig in ^«ä,m balle, Oslä imriiek. bssr ioäe brau Zankt mir von Kanrem Neiden, küssen 8is anok noek einmal Aut nnä dranoken .mein anerkannt Kotes Aittsl. auek 8is wercken mir äankvar nmi aller 8orxsn sntliodsn sein 4'siien 8is mir mit, vis lan^e 8is rin Klagen Kuben. Diskreter Versanä.

Iran 8te«8el', Hamburg, Itlonaerstr. 20r».

brau I(. sckreikt: Ilire AittsI siml wirkiiek ein Legen kür clie AsnseKdsit.

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Wegsperrung.

Wegen Bauarbeiten ist der Herrenalber Weg zwischen dem Bahnübergang unterhalb Bahnhof Wildbad und der Wegkehre 600 m oberhalb desselben auf 4 Wochen für

Fuhrwerke gesperrt.

Württ. Eis^nbahnbausektion Pforzheim.

Stottern. »i-

Angstgefühl, Stammeln, Näseln, Lispeln und andere Sprachstörungen beseitigt erfahrener Spezialist unter Ga­rantie, wenn die Untersuchung keine organischen Fehler er­gab, ohne Berufsstörung in kurzer Zeit. Keine Apparate die im Mund oder auf dem Körper zu tragen sind etc. (Einzelbehandlung). Amtlich beglaubigte Dankschreiben Geheilter liegen zur Einsicht auf. Nicht zu verwechseln mit minderwertigem Angebot.

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Zweigdirektion für Baden villsteinerstr. 3a. (Eingang Enzstraße Cafe Heiin.) Sprechstunden: Nur Werktags 111, Sonntags ks«ns Sprechstunden.

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Direktion äteng L llrauö.

Donnerstag, den 22. Juli

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Freitag, den 23. Juli

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