Das Ende der EtMvohnerwehren. H- Berlin^ 19. April. Die deutsche Regierung hat den Vorsitzenden der Ueverwachungskommission in Kenntnis gesetzt, daß sie, dem Truck der Verbündeten weichend, die Einwohnerwehren ausge.öst habe, obgleich die­se den Bestimmungen des Friedensvertrags nicht zuwider gewesen seien und zweifellos viel dazu bsigetragen haben, die Ordnung im Reich ausrechtzuerhalten und bei den letzten Unruhen große Vermögenswerte zu retten. Es werde begrüßt werden, wenn Einrichtungen weiterhin zu­gelassen werden, die diesem Zweck dienen, wobei die Eigen­art des örtlichen Schutzes gewahrt und jede militärische Ausgestaltung und Ausbildung vermieden werden solle. Aufhebung -er Schulgesetze iu Schleswig.

Berlin, 19. April. Die preußische Regierung be­schloß, alle sür Nordschleswig geltenden Gesetze und Verordnungen, die früher zum Schutz des Deutschtums gegen die Dänen in Schleswig erlassen worden waren, sowie solche Maßnahmen, die gegen Reichsangehörige dä­nischer Gesinnung gerichtet waren, auszuheben. Die im Reichsgebiet verbleibenden Dänen erhalten weitestgehen­den Schutz, namentlich hinsichtlich ihrer Abstammung.

» Danzig polnischer Kriegshasen. >

Warschau, 19. April. In den Besprechungen pol­nischer Minister mit dem englischen Residenten Tower bezüglich des deutsch-polnischen Abkommens wurde auch die Frage der Verteilung des deutschen Staatsguts zwi­schen Polen und Danzig erörtert. Die polnische Regie­rung soll in Paris Schritte unternehmen, um zu einer raschen Entscheidung zu gelangen. Man erwägt die Um­gestaltung oder Aushebung der Sicherheitswehr. Tower teilt die Ansicht der polnischen Regierung, baß Danzig ein bedeutender Hafen Polens werden müsse, asS Han­delshafen und als Krieg - hafen. -' "

Die Konferenz von San Remo.

' Tan Remo, Ist, April. Ministerpräsident Nitti ist in Begleitung des Ministers des Aeußern, Scialoja, hier eingetroffen und hatte eine Besprechung mit Millerand. Ter amerikanische Botschafter Unterwood Johnson er­klärte, er sei nur vorübergehend in San Remo anwe­send und er werde sich nicht an den Beratungen beteiligen.

Paris, 19. April. Die Abordnung der Südslawen ist noch nicht in San Remo eingetroffen, angeblich weil der serbische Führer Pasitsch erkrankt sein soll.

Millerand erklärte, Frankreich werde gegen die Auf- Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund Widerspruch erheben, solange die Wiedergutmachung nicht ausge­führt sei.

TerPariser Matin" schreibt, England werde auf der Konferenz sür Deutschland bestimmte Fristen Vor­schlägen, innerhalb deren es die Einwohnerwehren anslösen und die Waffen auSliefern müsse. Aber auch die Verbündeten müssen verpflichtet werden, sich an diese Fristen zu halten und keinesfalls aus eigene Faust vorzugehen.

Paris, 19. April. Nach einer Meldung aus Saloniki ist dort eine französische Gesellschaft zur wirtschaftlichen Ausbeutung Mazedoniens gegründet worden.

Die englische Nahrungsmittelsperre.

Paris, 19. April. Die Pariser Blätter sind teil­weise unzufrieden, daß England als Zwangsmittel gegen Deutschlandnur" die Erneuerung der Hungerblok- kade zulassen will, was auf der Konferenz von San Remo festgelegt werden soll. Die Blätter meinen, das Mittel werde nicht wirksam genug sein. . ^

Der teure Völkerbund.

Christiania, 19. April. Die Regierung hat einen Gesetzentwurf eiugereicht, wodurch ein Kredit von 232 Millionen Kronen verlangt wird als Anteil Norwegens an den Verwaltungskosten des Völkerbunds bis zum 31. Mürz 1921. Tie Regierung wird das Völkerbundsekretariat benachrichtigen, daß nach ihrer An­sicht die Beschließung dieser Kredite Aufgabe der General­versammlung des Völkerbunds sei. ^ 0

Streik -er belIischen Beamten.

Brüssel, 19. April. Der Landesverband der Staats­beamten hat grundsätzlich beschlossen, zum Protest ge­gen das El^nd am 1. Mai 24 Stunden zu streiken.

DemPeuple" zufolge hat der Giseiibahnministcr öen 1. Mai als Feiertag bestimmt.

Die Mauserung des Bolschewismus-

Stockholm, 19. April.Stockholms Tidningen" er­fährt, daß sich 6000 schwedische Metallarbeiter bereit erklärt haben, in Rußland Arbeit zu nehmen.

Das BlattSvoboda Rossyi" verbreitet die Nachricht, daß alle außerordentlichen Untersuchungskommissionen, Kriegsgerichte und Revolutionsgerichte in Rußland auf­gehoben werden sollen.

Kopenhagen, 19. April. Nach dem Bolschewistenblatt Prawda" forderte die englische Regierung die Sovjetregierung auf, nach der Beilegung des Generals Tenikin die Feindseligkeiten in Südrußland einzu­stellen. Tschitscherin erklärte in seiner Antwort, nach der Niederlage Tenikins haben die Verpflichtungen Eng­lands gegen das zaristische Rußland aufgehört. Zwischen Rußland und England müssen neue Beziehungen angeknüpst werden.

Der Streik in Amerika beendet.

Ncnyork, 19. April. Die Arbeiter haben nach der Fristsetzung durch die Betriebsgesellschaften fast überall die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem ihnen zugesagt war, daß keine Maßregelungen wegen des Streiks statt- jinden.

Aus -em besetzten Gebier.

Frankfurt a. Nt., 19. April. Die Franzosen be­ginnen das Gebiet um Frankfurt langsam zu räumen.

Stratzburg, 19. April. DasGebweiler Volksblatt" berichtet, das Verhältnis der elsässischen Rekruten zu den französischenKameraden" sei so gefahrdrohend, daß beide Parteien in getrennten Kasernen untergebracht wur­den. Tie Elsässer dürfen nicht inehr mit Waffen aus der Kaserne gehen.

Breslau, 19. April. Die Erregung über das ge­walttätige Auftreten der Franzosen iu Oberschlesien, die sich dort als die unumschränkten Herren aufspielen, hält an. Tie Streikleitung der Zementarbeiter, die zum Protest gegen die Mißhandlung von Arbeitern durch Franzo­ien die Arbeit niedergelegt haben, erläßt die Aufforderung, im Streik ausznharren. Heute werden die Grubenarbei­ter und die kaufmännischen Angestellten über den Streik beraten. Tie französische Besatzungsbehörde drohte, wenn die Eisenbahner streiken, werden sofort polnische Truppen herangezogen, die in großer Zahl an der Grenze ste­hen. Ter polnische Mittelstand hat sich auf die Seite der Deutschen gestellt. Der französische Kommandant hat die Offiziere veranlaßt, sich wegen der Mißhandlung der Arbeiter zu entschuldigen; jeder Mißhandelte erhält ein Schmerzensgeld von 1000 bis 3000 Mark.

In 10 oberschlesischen Städten wurde in Versamm­lungen der Gewerkschafts- und Beamtenverbände beschlos­sen, daß die gewählten Betriebsräte trotz des Ver­bots der Besatzungsbehörden ihre Obliegenheiten ausüben sollen. H,

Kapp wir- nicht ausgeliesert.

Stockholm, 19. April. Ein hervorragender Jurist er­klärte, daß der verhaftete Generallandschastsdirektor Kapp nach schwedischem Gesetz nicht ausgeliesert werden könne.

Holz verhaftet.

Eger (Böhmen), 19. April. Der Verbrecher Hölz ist in Marienbad mit einem Kommunisten namens We­ber verhaftet worden. Bei Hölz wurden noch 130 000 Mark gefunden. Er verweigerte jede Auskunft, die er erst vor dem Gericht in Prag geben wo.le.

Die Sinn-Feiner.

London-Derrh, 19. April. Am Samstag abend wurden die Soldaten in der Gendarmerie-Kaserne übel­sallen. Die zu Hilfe herbeigeeilten Polizeibeamten wur­den mit Maschinengeivehrseuer. empfangen. Eine An-, zahl Soldaten und Polizeibeamre, sowie neun Zivilper­sonen wurden verletzt ins Spital übergesührt.

London, 19. April. Der Postzug CorkBaltimore (Irland) wurde gestern von 50 Bewaffneten und mas­kierten Männern angehalten, die einen Teil der Bries- post Wegnahmen. '

Vermischtes.

Massenmord in Essen-

Zu den gröblichste» Untaten, die die spartakistischen Banden bei ihrem Einzug in die Stadt Essen verübt haben, gehört der Massenmord am Wnsserturm. Es wird darüber jetzt folgendes

bekannt: ^ ^ ^

Die Besatzung des Wasserturms bestand aus etwa 50 Mann, die unter dem Kommando des Bergassessors Forstmann stand. Kurz nach Mittag waren rote Banden in das Rathaus einaedrungen, mährend auf dem Rathaus die Uebergabever- Handlungen mit dem Lehrer Stemmer, dem Beauftragten der Spartuhisten, gepflogen wurden. Es steht nun einwandfrei fest, daß die Buteidigung des Wasserturms nach dem Einzug der Revolutionäre noch ohne Nachrichten von der Uebergabe der Sladt mar. Nachmittags um 4 Uhr erschien der Beigeordnete Barerjns am Wasferturm mit de- Rvten-Kreuz-Flagge in der Hand, um die Mannschaften von der Uebergabe der Stadt zu benachrichtigen und die Uebergabe des Wasfertnrms nahezulegen.

Während der Verhandlungen vor dem Tor des Wasserturms mit dem Studtsel-retür Potthof, der zur Besatzung zählte und im Schutze der weißen Flagge stand, drängten die revolutionären Truppen plötzlich durch das Tor der Einfriedigung und stürmten den Wnsserturm. Die überraschte Besatzung hatte bereits die Waffen abgelegt und di: Röcke ausgezogen. Als die Notgardß.en angestürmt kamen, traten ihnen die Bcsatzungsmannfchasten halb entkleidet mit hocksrhobene» Arme» am Eingänge entgegen. Nun begann ein entsetzliches Morden.

Wilden Tieren gleich warfen sich die Spartakisten auf dir wehrlosen Leute, stachen mit Messern und Dotcl)en auf sie em, schlugen sie mit Gewehrkolben tot oder schossen sie mit dem Revolver nieder. Selbst die am Bode» röchelnde» Schmerver- wnndeten und die Leichen wurden mit dem Kolben oder mit Fußtritten bearbeitet. MehrLLLN Opfern war der Schädel ge­spalten, anderen di: Schädeldecke abgerissen oder der Kops bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Junge Burschen warfen die Gewehr- fort, zogen Dolch und Messer und stachen wie wahn­sinnig auf ihre Opfer los. Ein 17 Jahre alter Rotgardist stach' unausgesetzt mit dem Messer ans einen Sicherheitsmann ein, der nur mit Hose und W:sle bekleidet, mit erhobenen Armen vor ihm stand. Drei Messerstiche hatte der Wehrlose in die Herzgegend erhalten. Immer noch hob er mülstam die Arme hoch. ' Dann stürzte er zu Boden. Ein Stich in das Herz hatte ihn tödlich getroffen. ^ .

Während dieser entsetzlichen Ereignisse waren die Fenster der gegenüberliegenden Häu er mit Zuschauern dicht besetzt. Auch aus der Straße hatte sich eine Menschenmenge angesammelt. d>e Zuschauer der Greueitatei, war. Die Menge schrie vor Ent­setzen. Zn etwa 10 Minuten lag die gesamte Besatzung hm- gemordet vor dem Wa vertun», nur drei Mann entgingen dem grausigen Verhängnis. Ais die Spartakisten kein lebendes Wesen mehr antrafen, schritten sie über die Leichen hinweg und zogen unter Flüchen und Verwünschungen auf die Ermordeten von dannen.

Vielseitig. Im Gerabronn rBaisrlandsfreund" erläßt ein Haiidwcrksmanii ans dem M-'ramt folgende Anzeige:Komm entgegen! Ich empfehle mich oen evangelischen und katholstchen Kirchen sowohl den änherkirchlich.-n Gemeinschaften, auch den jüdischen Synagogen zum Predigen sür Christus den Gekreuzigten sowohl nur als Probeprediger als auch längere Zeit. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Off. 4, 20l Ich sehe Aufträgen entgegen."

Kellnerstreik. Am Samstag traten in Berlin 30000 An­gestellte des Gastwirtsgewerbes in den Aasstand. Im Lauf des Tags wurden tOOOO die verschiedenen Forderungen zugestandcn, trotzdem ruht in vielen Gasthöfen und Gastwirtschaften der Betrieb noch.

Dampfer verbrannt. Der neue französische DampferBarre (1500 Tonnen) geriet im Hase!', von Halifax^ (Kanada) in

Württemberg.

Stuttgart, 19. April. (Landwirtschastska IN - m e r.) Am Mittwoch, den 28. April, nachmittags 3 Uhr, findet im Sitzungssaal der früheren Ersten Kammer die Hauptversammlung der Landwirtschastskammer sttt.

Stuttgart, 19. April. (Protest der Aerzte.)

Die außerordentliche Versammlung des Eßlinger Dele­giertenverbands der württ. Aerzte beschloß, wenn die ge­plante Ausdehnung der Krankenversicherungspflicht auf DieÜsteinkommen bis 20000 Mk. nicht zurückgezogen werde, sollen der Leipziger Verband und der Deutsche Aerztevereinsbund ansgefordert werden, den Aerztestrerk einznleiten.

Stuttgart, 19. April. (Lohnbewegung.) Die Angestelltenverbünde von Industrie und Handel haben in­folge der weiteren Preissteigerungen eine neue Tarif- erhöhung verlangt. Das Angebot der Arbeitgeber, die ^ Tarismindestgehälter um 120 Prozent zu erhöhen, wnrde abgelehnt. Die Angestellten wollen müt den Fach­arbeitern mindestens gleichgestellt werden mit Rückwir­kung bis 1. März.

Ludwigsburg, 19. Avril. (Rücktritt vom Amt.)

vie wilde Hummel.

Rrman v»n Erich Friesen.

14 tkwrtsstruni.j

Weiter!" sagt er trocken, indem er auch dieses*Bild auf den Tisch legt.

Als mein Klient die Gewißheit erhalten hatte, daß das Kind seiner verstorbenen Tochter lebt," fährt der Justizrat eifrig fort,machte er ein Testament, in dem er es, entgegen seinen früheren Bestimmungen, zu seiner Universalerbin einsetzte. Gern hätte er eS noch dvr seinem Ableben gesehen; aber der Tod kam rascher als gedacht. In letzter Stunde bat er eine entfernte Verwandte und frühere Freundin seiner verstorbenen Tochter die Gräfin Klothilde von und zu Lüninghau­sen, sich der Waise anzunehmen.

Sie versprach es. Und nun bin ich hier, um Fräu­lein Liane Arevallo abzuholen."

Bedächtig schüttelt Karl HeinziuS seine Pfeife'aus. Noch immer erscheint er völlig ruhig und ungerührt.

Hm! ... Wollen sehen, was das Mädchen dazu sagt!"

Justizrat Mertens steht auf.

Sie werden die junge Tame doch nicht in irgend einer Weise beeinflussen?" . , i .

Nein. > > cj (A stii !

Ihr Wort darauf?" ^ s , ft Kft j

Ich habe bereits gesagt: nein!" '' ! ft' ft

Also gut! Führen Sie mich zu ihr!"

Gerade in diesem Augenblick knallt draußen ein Schuß in nächster Nähe der Hütte. Justizrat Mer­tens fährt zusammen und blickt sich ängstlich um.

Karl wirft einen Blick zum Fenster hinaus und

dann auf den kleinen, korpulenten Mann, dem der Schrecken in die Glieder gefahren zu sein scheint; denn er ist aus einen Stuhl gesunken und fährt sich mit dem Taschentuch über die Stirn. Und etwas wie Spott zuckt über die kräftigen Züge des Goldgräber».

Noch eins!" wirft er scheinbar ruhig hin, indem er sich langsam zur Tür bewegt.Wann beabsichtigen Sie, da? Mädchen mit sich zu nehmen?"

Natürlich so bald wie irgend möglich!" lautet die etwas hochmütige Erwiderung; denn dem Justizrat ist der Spott in den Augen desgroben Gesellen", wie er er den Goldgräber im stillen nennt, nicht entgangen Mit dem nächsten Schiff schon!" , ^

Also noch in dieser Woche?" ft I ft «Lj j ft j Ganz recht. Uebermorgen." 'ft

Karl HeinziuS' für gewöhnlich lebhaft gefärbtes Gesicht ist auffallend bleich, als er die Tür öffnet und Hinausrust:

Hummelchen!" ft ! ! ' ft'N l )

Träutzen leichte Schritte- Voll brennenden Interesses hängen die Augen des kleinen Justizrates an der offenen Tür, zu dep soeben ein schlankes, junges Geschöpf in kurzem, weißem Lei­nenrock und dunkler Männerjoppe atemlvs^heretnstürmt, in der einen Hand ein kurzes Schießgewehr, in der andern einen großen schwarzen Raubvogel, den sie im Fluge heruntergeschossen hat.

Bei diesem unerwarteten Anblick tritt der Justizrat einen Schritt zurück. Er ist sich im ersten Moment noch nicht klar, ist das ein Mädchen oder ein Lunge?

Kar! HeinziuS aber nimmt Hummelchsncheim Arm, geleitet sie zu dem kleinen gebrillten Herrn und sagt mit etwas humoristischer Klangsarbung in der Stimme Gestatten Sie, Herr Justizral, daß ich Ihnen un­

serewilde Hummel" vorstelle. Oder vielmehr: Fräu­lein Liane Arevallo, die Millionenerbin?"

Einige Sekunden herrscht tiefes S hweigen in dem kleinen Raum.

In sprachlosem Erstaunen weiten sich die Augen des Mädchens, während der Justizrat sich erst nach und nach von seiner Verblüffung erholt, um eine tiefe weltstädti­sche Verbeugung vor der Mtllionenerbin zu machen

Tie wilde Hummel ist es, die das beklommene Schweigen bricht. Von dem Pflegevater aus den Frem­den blickend, fragt sie lachend: z

Was redest Tu da, Karl? WaS will der Mann von mir?"

Er ist gekommen, um Dich nachhause zu holen."

Ein kritischer Blick aus den großen Mädchenaugen streift das trockene, glattrasierte Jüristengesichr.

Nach Hause?"

Ja, Hummelchen. WaS ich Dir wiederholt als Möglichkeit angedeutet habe, ist zur Wirklichleir ge­worden Tiefer Herr hier ist der Bevollmächtigte Dei­nes Großvaters"

Meines Großvaters?"

TeS verstorbenen Herrn Eduard Wintsrstein, eines der reichsten Finanzmänner der deutschen ReichSlicn'Pt- ftadt," läßt sich die Stimme des Justizrats mit offen­kundiger Wichtigkeit vernehmen.

Tie wilde Hummel, die sonst nie in Verlegenheit kommt, die ihren Mund stets auf dem rechten Fleck hat, stehr wie angewurzelt, ohne ein Wort herauszubrnrgen.

Auch Ihre Eltern sind beide tot, mein Fräulein," fährt der Justizrat fort, seine trockene, knarrige Stimme zu einem traurigen Ton zwingend.Ihr Vater ging damals mit derAfrikana" unter, während Ihre Mut-