Aus äer Heimst.

Wildbad, den 20. April 1920.

Sitzung des Gemeinderats vom 15. April 1920. Anwesend Stadtschultheiß Bätzner und 12 Gemeinderäte. Zunächst werden in Anwesenheit der beiden Stadtpfarrer Dr. Federlin und Fischer Gegenstände der Armenfürsorge erledigt. Behufs Schaffung weiterer Arbeiterwohnungen wird das Gasthaus zum Palmengarten um 200000 Mk. käuflich erworben. In dem Anwesen können etwa 10 Wohnungen eingerichtet werden, wodurch der hier besteh­enden Wohnungsnot weiter gesteuert werden wird. Bei der Eröterung wird betont, daß es zwar bedauerlich sei, daß dem Kurbetrieb ein weiteres Wirtschastsanwesen ent­zogen werde und daß inan das Bedenkliche dieses Um­standes für unser Bad nicht unterschätze. Daß es aber für Letzteres weit bedenklicher wäre, wenn man in jedes Fremdenheim und Vermietshaus schließlich zwangsweise Familien eimveisen müßte. Der Wegfall einiger, bisher nicht besonders stark frequentierter Gasthäuser falle hie- gegen weniger in die Wagschale. Die Stadt bringe große Opfer (bis jetzt annähernd 1 Million) um einerseits die durch die Wohnungsnot drohende, tiefgehende Schädigung dem Bade fernzuhalten, andererseits möglichst rasch eine große Anzahl gesunder und schöner Wohnungen für die unter dem Wohnungsmangel schwer leidende Arbeiterschaft zu schaffen. Bei dem Mangel an Baumaterialien und Rohstoffen sei augenblicklich nicht daran zu denken, durch Neubauten rasch für Wohnungen zu sorgen. Schon die

auch nötigste beschränkten Einbauten in den erkauften Häusern würden oft monatelang verzögert, weil die hiezu erforderlichen geringen Mengen Rohstoffe nicht zu bekommen seien. Auch die Kostenfrage spreche für die Erwerbung bestehender Gebäulichkeiten. Ein Wohnhausneubau mit 10 Wohnungen komme zr. Zt. auf 400 000—500 000 Mark zu stehen, während die im Gasthaus zum Palmengarten einzurichtenden 10 Wohnungen mit Einbaukosten nur auf ca. 240 000 Mk. Dabei bestehe die Möglichkeit, daß später dieses Anwesen, nach Beendigung der Wohnungsnot wie­der seiner ursprünglichen Bestimmung als Gastwirtschaft ohne allzu großen Verlust zugeführt werden könne, während einem mit den jetzigen schlechten Baustoffen und mit einem Aufwand von annähernd einer halben Million erstellten Wohnhaus eine nur kurze Lebensdauer und eine beträchtl. Entwertung mit Sicherheit prophezeit werden könne. Am Palmengarten könne keine Viertelmillion verloren sein, da er ja nur soviel koste, wohl aber mit ziemlicher Sicher­heit an einem neugebauten Wohnhaus von 10 Wohnungen mit einer halben Million Baukosten. Im Palmengarten erfordere eine Wohnung eine jährliche Verzinsung von 1200 Mk., in einem Neubau eine solche von 2400 Mk., während die Stadt in beiden Fällen von den Mietern nur 360—480 Mk. erheben könne und das Uebrige zu­legen müsse. Aehnlich verhalte es sich mit Einfamilien­häusern, die z. Zt. hier unter 40—50000 Mk. nicht her­gestellt werden könnten. Bezüglich des Neubaus solcher sollen übrigens.noch weitere Erhebungen gemacht werden. (Fortsetzung folgt.)

äprolleatiaus, 20. Kpril 1920.

^oäes-An-eige

kjeute nacbl um l tltir Harb nacti langer lcbverer lkrankbeil meine liebe Lockiter, un­sere gute äcbweller

Marie Haag

!m Kller von 21 sabren.

Um stille rieilnnbme bittet

Der trauernde Vater:

Hermann Haag

mit Hindern.

Die keercügung findet Donnerstag nacki- mittag 3 Nbr statt.

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Aus Lebensmittelmarke 23 werden Eier abgegeben. Listenschluß Mittwoch abend 6 Uhr.

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Bei den Kaufleuten, durch welche man das Fett bezog, erhält man auch noch Trockenmilch.

Städt. Lebensmittelamt.

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Die neue Marmelade soll fernerhin pro Pfd. 6,20 Mk. kosten. Diejenigen Familien, welche Marmelade zu diesem Preise wollen, können ihren Bedarf am Mittwoch den 21. April anmelden.

Städt. Lebensmittelamt.

Zckiützen-Verein

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Donnerstag, den 22. April 1920

abends 8 Uhr

findet bei Schützenbruder Wetzel, Rennbachbrauerei, die all jährliche

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statt, zu welcher die aktiven und passiven Schützenbrüder freundlichst eingeladen werden.

Tagesordnung:

1. Protokoll.

2. Kassenbericht.

3. Neuwahlen.

4. Verschiedenes.

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Einer geehrten Einwohnerschaft von Wildbad und Umgebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich ab Heute am hiesigen Platze ein

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Die Anmeldung der Schüler, die im beginnenden Schul jahr am Vorbereitnngsunterricht teilnehmen sollen, findet am Donnerstag, den 22. April d. I.

! nachmittags 3 Uhr

im Klaffenzimmer des Reallehrers Schweizer (Nr. 12) statt.

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sind eingetroffen bei_st. Treiber.

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Gepäckstücke usw. jeder Art, welche der Bergbahn zur Beförderung übergeben werden, haben, um Verwechselungen vorzubeugen, die Adresse des Empfängers zu tragen. Wildbad, den 17. April 1920

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