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Wildbad, Samstag, den 20. März MM

l.

Deutschland.

Karlsruhe, 17. März. DieBadische Post" meldet, es stehe eine Verfügung bevor, durch die alle Genußzwecken dienenden, aus dem Ausland eingeführten oder im Inland erzeugten Luxus-Genutzmittel beschlagnahmt und ihr weiterer Verkauf und ihre Herstellung vollständig verboten werden. Diese An­ordnung soll sich hauptsächlich auf alle ausländischen Luxus­artikel und Genußmittel erstrecken, durch deren Einfuhr unsere Valuta fortgesetzt geschädigt wird, aber auch auf Herstellung und Vertrieb von Auslands-Schokoladen, Naschereien, Ziga­retten usw. Den Geschäften wird eine bestimmte Verkaufsfrist zur Veräußerung ihrer vorhandenen Bestände gesetzt werden. Die Meldung ist bis jetzt von anderer Seite nicht bestätigt worden.

Berlin, 18. März. Die Notenprcsse wirft fortgesetzt neue gewaltige Mengen Papiergeld auf den Markt, entwertet da­durch unser Geld weiter und treibt so die Warenpreise immer mehr in die Höhe. In der letzten Februarwoche wurden 1513,6 Millionen Mark Banknoten neu ausgegeben, eine Menge, die bisher nur am Ende eines Vierteljahres zu verzeichnen war. Die Papierflut steigt unaufhörlich und muß schließlich alle Dämme durchbrechen. Nicht nur unsere Kriegsschiffe, die kampfbereit waren, mußten wir bis auf einen ganz unansehn­lichen Rest der Entente ausliefern, auch die noch im Bau be­findlichen wurden von ihr beansprucht. Auf der Werft von Blohm und Voß in Hamburg lief dieser Tage ein Panzerkreu- er, ein Schwesterschiff des PanzersMackensen", vom Stapel, "r gehört nach dem Kriedensvertrag unseren Feinden.

Die ErnähruagSverhältnisse in Berlin.

Berlin, 18. März. Mehrere Magistrate von Groß-Berlin, darunter Berlin und Neu-Kölln, haben die Ausgabe von Le­bensmittelkarten an die Bevölkerung eingestellt.

Z« den Elternratswahlen in Groß-Berlin.

Bei den Elternratswahlen in Groß-Berlin hat die unpoli­tisch-christliche Liste einen unbestreitbaren Erfolg errungen, und -war gerade auch an den Volksschulen. Sie dürfte etwa die

älfte aller überhaupt abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt ,aben. Fast durchweg standen ihr Listen der Mehrheitssozia- isten und der Unabhängigen gesondert gegenüber, von denen vre letzteren entschieden die Mehrwert errangen. Dies hat sei­nen Grund hauptsächlich darin, daß sehr viele mehrheitssozia­listische Eltern bewußt für die unpolitisch-christliche Liste ge­stimmt haben, weil sie den politischen Parteikampf nicht in die Schule hineinzerren wollten und ihren Kindern die christliche Unterweisung erhalten zu sehen wünschen. Die Groß-Berliner Wahlergebnisse haben also "gezeigt, daß bis tief ins sozialdemo­kratische Lager hinein die Erhaltung der christlichen Schule auf unpolitischer Grundlage verlangt wird. Die Wahlen in Groß- Berlin bilden nur das Vorspiel zu den Hauptwahlen in ganz Preußen, die sich bis in den Mai hinein erstrecken werden.

Geständnisse Lüttwitz' über Verhandlungen mit de« Links

radikalen.

Berlin, 17. März. General v. Lüttwitz War von dem interfraktionellen Ausschuß aufgefordert worden, vor ihm zu erscheinen, und war dieser Ladung gefolgt Bei der Gelegen­heit gestand der General denn auch, daß er tatsächlich Beziehun­gen zu Däumig angeknüpft hatte, und daß der mehrfach ge­nannte Hauptmann von Pabst diese Beziehungen schon seit ge­raumer Zeit unterhielt. Diese angeblichen nationalen Vor­kämpfer waren also drauf und dran gewesen, das deutsche Va­terland dem Bolschewismus auszuliefcrn.

Die deutsch-nationale und die deutsche Volkspartei ver- Mentlichen eine Erklärung, in der sie die Anberaumung der Neuwahlen im Juni fordern. Wir haben Grund, anzunehmen, daß die Demokraten dieser Forderung sich stillschweigend an­schließen werden. Somit wäre das ruchlose Abenteuer, soweit es sich dabei um den Sitz der Zentralregierung handelt, zu Ende. >

Geldforderunge« der Kappleute.

Berlin, 18. März. Um die Soldaten zu bezahlen, hat die Gruppe Kapp vom Reichsfinanzministerium und dann auch dom preußischen Finanzministerium 10 Millionen verlangt; beide Instanzen haben abgelehnt.

Kämpfe.

München, 18. März. Unter dem Eindruck der Zuspitzung der politischen Situation hat sich die Strecklage in^München

besonderen Auftrag zur Ueberwachung. Es werde erwogen, ob man dem vormaligen Kronprinzen nicht auch einen Aufent­haltsort anweisen wolle, ebenso wie dies durch königlichen Be­schluß mit Bezug auf den Aufenthalt des Kaisers vorgestern geschehen sei.

Mann.

Bukarest, 17. März. Friedensverhandlungen zwischen Ru­mänien und Sowjet-Rußland haben unter der Leitung des rumänischen Generals Averescu begonnen.

Griechenland will Klein-Asienberuhigen".

Venizelos hat dem Obersten Rat in Paris sechs Infanterie- Divisionen und Kavallerie-Truppen, zusammen etwa 100 000 Mann, zur Niederwerfung der nationalistischen Bewegung in Anatolien angeboten. Der griechische Ministerpräsident ist der Ansicht, daß d ese griechischen Truppen die jungtürkische Gefahr ohne jede fremde Hilfe ausrotten können, wenn man ihnen freie Hand beläßt. Verbürgte Privatberichte melden eine Wie­deraussöhnung der Türken und Armenier in Klein-Asien, die sehr geführlich zu werden droht. Italienische Schätzungen des lungtürkischen Freischarenkorps in Anatolien lauten auf 100 000

Aus Stadr, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 18. März. (Das Schröpfen der Obstbäume.) Das Schröpfen der Bäume nimmt man jetzt vor der Laubent­wicklung vor. Mit einem scharfen Gartenmesser fährt man unterhalb der Baumkrone mit der Spitze bis aufs Holz und führt den Schnitt den Stamm entlang bis auf den Boden. Ob der Schnitt längsseitig oder wellenförmig gezogen wird, bleibt sich gleich. Das Schröpfen bewirkt ein besseres Wachstum und Gedeihen der Bäume,-w.rkt als Gegengewicht gegen den Rin­dendruck und dient auch als Heilmittel bei Brandwunden der Bäume. Wenn ein Baum zu mast wird, so daß die Rinde auf­springt, so muß man ihm, wie der Bauer sagt, zu Ader lassen. Damit meint er eben das alterprobte Mittel des Baum- schröpfens.

(H) Feldrennach, 17. März. Heute nachmittag wurde der Sägewerksarbeiter Wilhelm Kling hier unter Beteiligung des hiesigen und Conweiler Militärvereins und einem ansehn­lichen Trauergefolge zu Grabe getragen. Der ledig Gestor­bene war 4 Jahre im Felde, mit der silb. Militär-Verd.-Med. ausgezeichnet und ein sonüer uno braver Mitbürger. Er ruhe s anft. __

Wür»t-«»oerg.

Zavelstein, 18. März. (Die Krokuswiesen) stehen in schön­ster Blüte. Durch die letzten Wintertage wurden sie in ihrer Entwicklung aufgehalten und kommen nun bei anhaltendem Frühlingswetter zur vollen Entfaltung.

Nagold, 17. März. (In den Ruhestand.) Seminaroberleh­rer Kübele, der seit 1882 die hiesige Uebungsschule leitet, wurde in den Ruhestand versetzt. Er ist ein großer Freund der Lei­besübungen und der Homöopathie. Mehr als 30 Jahre lang hat er eine große Anzahl von Volksschullehrern zu dem prak­tischen Lehrberuf vorgebildet.

Nagold, 18. März. (Eine ergötzliche Schulanekdote.) Den meisten Nagoldern ist noch der wegen seiner Strenge bekannte und gefürchtete Polizeidiener Broß in Erinnerung, vor dem die Kinder mit dem Ruf davonliefen: Der Brov, ver Broß kommt! Einmal fiel sein Schatten auch in den Schulunter­richt. Das ging so zu: Der Lehrer erzählte in der Bibl. Ge­schichte, wie Moses den harten ägyptischen Aufseher erschlug, und fragte, warum er denselben im Sand verscharrte. Da streckte ein Helles Büblein den Finger in die Höhe und rief mit sieghafter Zuversicht:Herr Lehrer, i weiß: daß es der Broß net sieht! (Gesellschafter".)

Stuttgart, 17. März. (Die Kapitalsteuer aus Zinsen der württembergischen Staatsschulden.) Bei den am 1. April ds. Js. fällig werdenden Zinsen der württembergischen Staats­schuld, auch wenn sie vor dem 1. April erhoben werden, haben die' Einlösungsstellen die 10 Prozent des Kapitalertrags be­tragende Kapitalsteuer zurüHubehalten.

Stuttgart, 17. März. (Einschränkung des Güterverkehrs.) Bis auf weiteres ist die Annahme von Eil- und Frachtgut als Stückgut und in Wagenladungen eingestellt. Von der Sperre ausgenommen sind: Lebensmittel einschl. Getränke, Apotheker­und Arzneiwaren, Saatgut und Sämereien, zur Eisenbahnbe­

erforderliche Verpackungsmittel für diese Güter, Zrennstoffe, Vieh, Futtermittel, Düngemittel, leere

förderung

Brennstoff!

wesentlich verschärft. An verschiedenen Stellen der Stadt kam es zu ernsten Ansammlungen und als die Menschenmenge durch ein Nebentor in den Landtag einzudringen versuchte, gab die Wache Schüsse ab, wodurch vier Personen verletzt wurden. > Berlin, 17. März. Wie wir erfahren, sollen in Spandau blutige Zusammenstöße mit Spartakisten erfolgt sein, bei denen es zahlreiche Tote gab. In Leipzig tobt, wie man uns von dort berichtet, eine schwere Straßenschlacht.

Hagen, 18. März. Das Wehrkreiskommando mußte eine Kompanie Reichswehr nach dem Orte Wetter entsenden, wo Unruhen ausgebrochen waren. Es kam zu schweren Zusam­menstößen zwischen dem Militär und den Arbeitern. Auf Seite der Arbeiter gab es 5 Tote, auf Seite des Militärs 18 Tote.

Harburg, 18. März. Die Baltikumtruppen, die sich in einer Schule verschanzt hatten, haben die Waffen gestreckt. Mehrere Truppenführer wurden von der erregten Menge getötet. Un­ter der Bevölkerung wurden 8 Tote und 30 Verwundete ge- iahlt. Der Generalstreik wurde g e stern beendet. _

Ausland.

, Haag, 18. März. Auf eine Interpellation des Abgeord­neten Schapcr in der niederländischen Zweiten Kammer ant­wortete Minister Nuys unter Hinweis auf das Schreiben der niederländischen Regierung an den Vorsitzenden der Ersten und der Zweiten Kammer, daß der vormalige deutsche Kaiser ver Regierung die Versicherung gegeben Labe, er werde sich >boer Politischen Aktion enthalten und die Niederlande nicht in politische Schwierigkeiten bringen. Seit November 1918 habe sie Polizei in dem Teil von Utrecht, der jetzt dem vorrnaligen Ese» als Aufenthaltsort angewiesen sei und auf Wieringen

iöbelwa-

gen, Umzugsgut, leere und gefüllte Kessel- und Topfwagen. Schmiermittel, lebende Pflanzen, Zeitungsdruckpapier.

Stuttgart, 17. März. (Umsatz- und Luxussteuer.) Die viel umstrittene Frage, ob gemeindliche Lustbarkeitsabgaben bei Versteuerung des Umsatzes vo nTheater- oder derartigen Unternehmen abzugfähig sind, ist seitens der Umsatzsteuecäm- ter analog der Wein- und Zigarettensteuer meistens in ver­neinendem Sinne entschieden worden. Nach einer neueren Ent­scheidung ist die Frage dahin zu beantworten, daß es darauf ankommt, wer nach den Gemeindesatzungen als der Steuer­pflichtige zu erachten ist.

Stuttgart, 17. März. (Notlandung eines Fliegers) Von den Fliegern, die gestern über Stuttgart kreisten und Flug­blätter abwarfen, mußte einer im Waldgelände bei Gaisburg infolge Motordefekts notlanden. Er blieb dabei an den Bäu­men hängen, so daß der Apparat teilweise zertrümmert wurde. Der Insasse, Herr Hauptmann Koehl, der kürzlich in liebens­würdigster Weise die Presse in Böblingen empfing, blieb er­freulicherweise unverletzt.

Stuttgart 17. März. (Die Vertretung der württembv- gischen Verkehrsinteressen) nach dem Uebergang der Verkehrs­anstalten an das Reich ist künftig eine der wichtigsten Ange­legenheiten für unser Land. Unsere Landesverkehrsbehörden werden künftig vollständig von der Reichsregierung abhängig Es ist daher nötig, daß alle Gemeinden des Landes, amtliche und wirtschaftliche Körperschaften, Industrie, Handel und Ge­werbe sich noch fester im Fremdenverkehrsverband Württem- berg-Hohenzollern (Stuttgart) zusammenschließen, der die württembergischen und hohenzollerischen Verkehrsintercssen zu vertreten und zu fördern hat. Dem Vorstand des Fremden- verkehrsverbandeS gehört bereits ein Vertreter der Eisenbahn-!

Verwaltung an und für seinen Landesausschuß sind weite« amtliche Vertreter in Aussicht genommen, ebenso wie eine un­mittelbare Vertretung des Verbandes bei den künftigen Reichs» Verkehrsbehörden.

Stuttgart, 18. März. Wir lesen imBeobachter": Ein« unerfreuliche Mitteilung geht durch die Stuttgarter Presse. Die Straßenbahn kann für 1919 keine Dividende bezahlen. Für di» Stadtverwaltung bedeutet dies einen enormen Schaden, da fi« seinerzeit nach dem Willen des Stadtvorstandes mehr alS die Hälfte der Aktien zu einem wahnsinnig teuren Preise haben mußte. DerBeobachter" war das einzige hiesige Blatt, da- stets energisch, leider aber vergeblich, vor dem Ankauf warnte. Es half alles nichts: Herr Lautenschlager ruhte nicht, bis e» seinen Willen durchsetzte. Bei den teuren Preisen für alle Rohmaterialien, ganz abgesehen von den Lohnverhältnissen, ist es für uns sehr wahrscheinlich, daß bei richtiger Bilanzierung die Straßenbahn auf Jahre hinaus nicht verteilen darf. Nach Mill onen ist der Schaden, den Stuttgart hierdurch erleidet. Was wir sachlich gegen die Erwerbung icweils vorbrachten, er­wies sich als völlig zutreffend; aber statt unseren Gründen nachzugehen, sah der Stadtvorstand nur eine persönliche Spitze gegen sich!

Stuttgart. 18. März. (Vom Landwirtschaftlichen Haupt­verband.) Der Landwirtschaftliche Hauptverband hielt am Dienstag hier eine Vorstandssitzung ab, in der die Uebergabe des Landwirtschaftlichen Wochenblatts an den Hauptverband beraten wurde. Es wurde beschlossen, daß der Hauptverband das Wochenblatt mit der Landwirtschaftskammer als gemein­sames Organ herausgeben wird. Ferner wurden zwei Assist«»- tenbeamte angestellt, einer in Ulm und einer in Rottweil.

Heilbronn, 17. März. (Kein Generalstreik.) Die Vertre­ter der Heilbronner Gewerkschaften unterrichteten sich in Stutt­gart über die Lage. Abends versammelten sich sodann die Ver­treter der Arbeiterschaft und faßten den Beschluß, nicht in den Generalstreik einzutreten. Es wurde davon ausgcgangen, daß der Streik in Stuttgart nur teilweise durchgeführt wurde und daß die Arbeiter den Grund zu einem Generalstreik nicht recht einzusehen vermögen. Da auch der Stadtvorstand, und di« Par-eivertreter erklärten, auf dem Boden der gegenwärtige« Verfassung zu stehen, billigten der Arbeiter- und Angestellten- Vertrauensmänner-Äusschutz den Beschluß, nicht in den Ge­neralstreik einzntreten.

Böblingen, 18. März. (Helden mit Revolver.) Nach Be­endigung des Dienstes zwischen !412 und ^12 Uhr nachtS drang eine Anzahl junger Kerle in den Bahnhof ein und wurde von den diensttuenden Beamten ausgewiesen. Die auf dem Bahnhofplatz stehenden Beamten wurden von den Weggewiel»- nen wiederholt scharf beschossen, worauf diese das Feuer er­widerten. Den Tätern gelang es, im Dunkel der Nacht zu ent­kommen. Man ist ihnen auf der Spur.

Reutlingen, 18. März. (Das neueste Papiergeld.) Die Kupfermünzen sind endgültig in der Schiebertasche verschwun­den. In verschiedenen Geschäften hat man sich dadurch gehol­fen, daß den Kunden statt der Pfennige kleine Papierstückche» aushändigt, die den Stempel der Firma tragen und einen oder zwei Pfennige gelten.

Ulm, 18. März. (Kein Generalstreik.) Der Eintritt der Arbeiterschaft in den Generalstreik, der zufolge der Haltung d«» im sog. Aktionsausschuß vertretenen Spartakisten und Kom­munisten nahe bevorstand, ist durch das tatkräftige Eintrete» der Führer der Mehrheitssozialisten hier vermieden worden. Es wurde in allen Betrieben gearbeitet, da sich der vernünftige Gedanke durchgesetzt hatte, daß ein Sympathiestreik zu Gunsten der Regierung ein Unsinn ist, daß man vielmehr die Sympa­thie zur Regierung nur durch entschlossenen Arbeitswillen zu« Ausdruck bringt.

Wolfegg, 18. März. (Allgäuer Pelzmarkt.) Der letzte grotz? Pelzwarenverkauf hier zeitigte fabelhafte Preise: Für Edel­marder wurden 2800 Mark, für Fuchsfelle je 700800 Marl, Rehdecken je 85 Mark, Hirschdecken je 100150 Mark, DaäiS 250 Mark, Hasenbälge 25 Mark bezahlt. Der Besuch wie die Nachfrage waren sehr stark.

Vom Oberland, 18. März. (Vertrauenskundgebung für Tri­berger.) Eine große Zentrumsversammlung in Biberach hat einstimmig dem früheren Reichsfinanzminister Abg. Erzberger das ungeschmälerte Vertrauen feiner Wählerschfat ausgespro­chen. Wie dasDeutsche Volksblatt" berichtet, liefen auch auS allen Teilen des Bezirks Biberach Vertrauenskundgebungen ein. Auch eine Zentrumsversammlung in Waldsee hat Erzber- ger erneut ihr volles Vertrauen bekundet.

Wie kleiden wir unsere Konfirmanden?

Das ist Heuer eine sehr ernste Sorge für alle, die Kinder vor den Altar zu stellen haben. Die Antwort wird doch ein­fach heißen müssen: wir schicken sie in ihren Sonntagsanzügen und -Kleidern zur Konfirmation. So feierlich auch die ein­heitlich schwarzgekleideten Konfirmandenscharen in anderen Jahren waren: jetzt, wo die Stoffpreise und Herstellungs­kosten so unerschwinglich hoch sind, darf an die Anschaffung bcwnderer Konfirmationskleidung nicht gedacht werden. Und zwar sollte das auch allgemein so gehalten werden, daß nicht Unterschiede und damit Aerger und Neid entstehen. Als völlig entbehrlich sind unter allen Umständen Handschuhe und bei den Knaben die schwarzen Hüte zu bezeichnen. Es wird gut sein, wenn die Klrchengcmeinderäte oder die Seelsorger noch beson­dere Anweisung ergehen lassen.

Lichtbildervorträge über die Schwäbische Heimat.

Ganz in der Stille hat der Fremdenverkehrsverband Würb- temberg-Hohenzollern durch seinen Verbandsamtmann Rudolf Hollwarth wahrend der letzten Kriegszeit und bis heute etwa rvortrage ul Vereinen vei

......... veranstaltet.vu» vir­ilen so unbekannte württembergische Frankenland, die'Herrlich­keiten der Schwäbischen Alb und des Schwarzwaldes, sowie Oberschwaben bis zum Allgäu und Bodensee zogen in präch­tigen Lichtbildern vor den Augen ungezählter Tausende vor­über. Mit diesen Vorträgen hat der Fremdenverkehrsvcrband Schwaben und Nichtschwaben die Augen geöffnet über den Reichem der eigenen Heimat und Verkanntes, Unbekanntes und Verschollenes wieder ans Licht des TageS gehoben. In

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