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Nr. 221.

Amts- und Älnzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang

«ischkinungawetie: 6»,al>vchkntIIch. A»j«ig»»p»i«, Die klelnspalligeZetteMPsa,

g,N««n> MI-Uns Som!»e>a»j<ink kommt ei» Zuschlag »an AX>"<, i?«r»spr.g.

Donnerstag, de« 22. September 1921.

»e»u n»prei«: In der Stadt mit LrLgcrlcch» Mk.IS.S0 «ierl-ljiihrltch. PastdezuaL. Preis Wk. ,L.8V mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Uhr vormittag».

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Sin Ort von SSW Einwohnern zerstört. Die Zahl drr Loten und Verwundeten über Lausend amtlich noch nicht fest gestellt.

Explosion Ser Hochöfen.

WTB Karlsruhe, 81. Sept. Heute vormittag ^8 Nhr ist ein H-chosk» der Badischen Anilin-Werke Ludwigshasen, der .stch in Oppau, Reg.-Bez. Frankenthal befindet, i« die Lust gc- sI«W. Die Explosion rrsaßte sofort zwei »»eitere Oese«, die gleich- M «it jürchlerlichcn bis Heidelberg HSrbaren Detonationen in dir Lift flöge». In weitem Umkreis sind die Fensterscheiben zrrsprnn- Md am Platz selbst ist der Materialschaden »mgrheurr. Es ipst baS Gerücht. da« 700 Menschen den Tod -rf,,«- >e« haben.

Die Rannheimrr Spitäler sollen mit Bermnndetrn SberMt sein. Wie verlautet, sind auch die Hafenanlagen Mannheim in Mit­leidenschaft gezoge«.

i Näheres über das Unglück konnte nicht in Erfahrung gebracht dvten, da das Mannheimer Trlcgraphrnamt de« Betried ringe- stckt Hai.

Nähere -um Teil widersprechende Nachrichten Uber das Unglück.

Raaahcl«, 21. Sept. Die hiesigen Abendblätter bringen spalten- lmge Berichte von Augenzeugen über das grauenvolle Unglück in Oppau. Nach demGeneralanzeiger" ereignete sich im Bau 37 and 38 die Explosion eines Gaskompressors unter Bildung einer un- stehenren Stichflamme. Bald darauf erfolgte eine zweite Explosion. Die Arbeiter, die gerade in die Fabrik rinfnhrcn, erlitten fast alle Lerktzrmgen. In Massen strSmtrn sie ans der Fabrik, zum größten Teil blutüberströmt. In Oppau wurden säst sämtliche Häuser abge- »rät oder zum Einsturz gebracht, lieber der Anilin-Fabrik lagert «I! Dttnst von giftigen Gasen. Nach anderer Darstellung erfolgte die Explosion im Bau 51. Ein Teil der Arbeiter befand sich gerade b» Bade und floh splitternackt. Der zweite einfahrende Acbcitcrzug Kurde schwer beschädigt. Ein anderer Augenzeuge sagte aus, daß, als es nach der Explosion wieder hell wurde, der große Bau in Brand stmd und die übrige« Bauten einen Trümmerhaufen bildeten. Zu du verhängnisvollen Stunde sollen im Oppauer Werk 82V Arbeiter beschäftigt gewesen sein, über deren Schicksal «och nichts bekannt ist- Nach dem .Boiksblatt" ereignete sich die Explosion iw Labora­torium 53. Der gröhte Teil der Mitfahrenden diese» Augenzeugen fat, wie er, schwere Verletzungen davongetragen. Wo noch vor we- »iW Minuten stattliche Gebäude standen, ist seht -in wüstes Trüw- «ttseld. Die um die Fabrikanlagen liegenden Arbeiterwohnhäuscr sind vollkommen zerstört. Nach dem Bericht eines' weiteren Arbei- tnk arbeiteten von der Nachtschicht noch etwa 800 Mann, von denen, die « meint, wohl keiner lebend davongekommtn fein dürste. itebrr die Wirkung der Explosion schreibt dieTribüne", daß in den ^«speichern ain Gütcrbahnhof eiserne Türen eingedrückt und teil­weise wir Papier zusammcngedrückt waren. Auch in Ludwigs- Hefen und Mannheim wurde erheblicher Sachschaden angerichtct. Im neuen Bollwerk kamen einige Hundert Arbeiter dadurch zu Schaden, ieß Vorgelege der Maschinen durch die Explostonserschütterung auf *>e Arbeiter stürzten. Nach derNeuen Badischen Landeszeitung" ist die Explosion im Kesselhaus 92 ausgebrochen. Nach dem gleichen ^l«>t sollen z. Zt. des Unglückes 6000 Arbeiter und Angestellte be­lästigt gewesen sein, »ach anderer Lesart 250V. An Verlusten '»Mannheim werden ein Toter, 35 Schwer- und 200 Leichtverletzte Uineldet. Die technische Nothilfe fordert durch Plakate die Mitglie­ds zur Bildung weiterer Geschäftsstellen auf. Die Schulen wurden ^schlossen und sämtliche Theateraufführungen abgesagt.

Berti«, 22. Sept. Ueber die Explosionskatastrophe in Oppau be­lichten die Blätter noch eine Reihe von Einzelheiten. Der Explo- mshm stellt sich danach als ein Trichter von 10V Meter Durch- und 5g Meter Tiefe dar. Bis gestern nachmittag waren 300 «ichen geborgen. Der Explosionsort, das Dorf Oppau, das 6500 Löhner zäh«, ist so gut wie vernichtet. Die Bewohner find unter e'mgestürzten Häusern begraben, hauptsächlich Kinder, die noch ihren Betten lagen. Di- überlebenden Familien kampieren auf Feldern. Die auf dein Felde arbeitenden Leute wurden grötzten- «lls sortgeschkudert. Zentnerschwere Eisenftücke sind Hundert« von ^ern writ sottgestogen. Die in der Nähe drS UnglüSsorts auf Rhein liegenden Schisse wurden schwer beschädigt. Ans zchn "lldem Rhein liegenden französischen Frachtdampfern wurde» zahl- »baten verwn«»«t. Das in der Anilinfabrik befindlich« fran- Wachkmnumnd» ist ei« Opfer der Explosion geworden. Wir

die Blätter melden, sind sämtliche lihren in Ludwigshase« gleich­zeitig um 7.33 Uhr stehen geblieben. Dies ist also der Augenblick drr Katastrophe.

Mannheim, 21. Sept. Heute morgen gegen )48 Uhr erfolgten kurz hintereinander mehrere außerordentlich starke Explosionen, ver­bunden mit einer gewaltige» Erdcrschüttcrung, die weit in drr Um­gebung verspürt wurde, so in Mainz, Heidelberg, Schwetzingen, Frau- lcnihak» LudwigShafr» usiv.. wo überall Sachschaden angerichtct wurde. Ans der Westseite der Häuser wurden zahlreiche Fenster­scheiben durch Luftdruck eingedrückt, Rolläden hcruntcrgerissen, Fen­sterflügel gewaltsam geöffnet und leichteres Material, wie Schreib­maschinen von den Tische» hcruntergeschkcudert. Die amtlichen Stel­len gaben auf Befragen keine Antwort. Auch wurde zeitweise wegen der drohenden Gefahr der Wiederholung der Explosionen das Tcle- graphenamt hier und in Ludwlgshafen gesperrt. Wie wir feststellen konnte», hat beim Schichtwechsel in der Bad. Nnilinfabrik in Oppau, wo die besonders explosionsgefährlichen Stickfisffvcrbinduugen her- gestellt werden, eine Explosion stattgefunde». Der Sachschaden ist ungeheuer. Die Zahl der Toten und Verwundeten geht in die Hunderte, konnte aber bisher nicht annähernd fcfigestellt werden. Alle verfügbarm Transportmittel wurden a« die Nngliicksstclle beordert, um die Verwundeten zu bergen. Die Unglücksstelle ist abgesperrt. Die französische Besatzung in Lndwigshofen hak ihre Pferde «ach Mundesheim transportiert imd soll sich alarmbereit halten. Die Ex­plosionsgefahr ist bis zur Stunde «och nicht behoben. Nähere Ein­zelheiten und amtliche Ermittelungen über Ursache «nd Umfang der Explosion stehen noch aus.

Eine Mitteilung der Direktoren der Anklinwerke

Lndwigshafen, 21. Sept. Die Direktion der Anilinfabrik, teilt folgendes mit: Cs ist nunmehr einwandfrei sestgestellt, daß die Explosion im Oppau-Werk in einem Lager stattgesunden hat, in dem 4000 Zentner Ammon-Sulsat-Salpeter lagerte«. Bevor zur Herstellung und Einlagerung dieses Produktes ge­schritten wurde, war es in der Anilinsabrik als auch anderwärts eingehend untersucht worden, sodah eine Explosionsgefahr für vollkommen ausgeschloffen galt. Ueber die näheren Umstände de: Explosion ist die Untersuchung im Gange. Bis zur Stunde ist die Zahl der Opfer an Toten und Verwundeten, da das Unglück in die Zeit des Schichtwechsels fiel, noch nicht festzu- stellen.

Keine Hilfeleistung der französischen Truppe».

Berlin, 22. Sept. Neben den Feuerwehren und den Sani- littrmannschaften von Ludwigshafen, Mannheim «nd Heidel­berg sind auch Mannschaften von Frankenthal und anderen pfäl­zischen Ortschaften zur Hilfeleistung herbeigeeilt. Dagegen be­teiligen sich die französischen Truppen in keiner Weise an der Rettungsaktion.

Die Erschütterungen von der Hohenheim« Erd­bebenwarte registriert.

Hohenheim, 21. Sept. Heute morgen wurde von den Instru­menten der hiesigen Erdbebenwarte eine Erderschütterung wie von einem Nahbeben herruhrend, verzeichnet. Der Herd der Erschütterung wurde in nördlicher Richtung liegend, in einer Entfernung von 140 Kilometern registriert. Um 7 Uhr 32 Min. 34 Sek. fand hier der erste Einsatz statt, der stärkste Ausschlag erfolgte um 7 Uhr 32 Min. 56 Sekunden. (Nach demCtuttg. Tagbl.")

Die Wirkung in Mannheim.

Mannheim, 21. Sept. Bei der Firma Landauer in der Friesenheimerstrasie am Jndustriehafen wurden 2 erst vor kur­zem bezogene Hallen durch den Luftdruck der Oppauer Explo­sion sehr stark beschädigt, sodah sie in sich zusammenstürzten. Da­bei wurden drei Arbeiter getötet, 14 erlitten mehr oder minder schwere Verletzungen u. muhten ins Krankenhaus gebracht wer­den. Bei der Firma Huth gab es einen grohen Eebäudeschaden. Der Lagerschuppen wurde vernichtet, 7 Verletzte aus der Fabrik muhten ins Spital gebracht werden. Bei der Fabrik Eisenkon­struktionen Josef Lanz, Friesenhcimerstratze beträgt der durch die Explofionsursache angerichtete Schaden 400 OM Mark.

Mannheim, 21. Sept. Nach einer Meloung der Badischen Landeszeitung handelt es sich um die Explosion des Gaskeffels 2 Vau 48 des Oppauer Werkes. Nach einer anderen Erklärung um die von Spritkeffcln der Oppauer Epritwer'e. Die Ungliick- ftätte ist in undurchdringlichen Rauch gehüllt. Bei der Firma Benz «nd Böhrunger wurde schwerer Eebäudeschaden verursacht. Die Maschinenfabrik von Lange u. Neidig diesseits des Mann­heimer Jndnstriehafengcbiets ist teils schwer beschädigt, teils zertrümmert.

Wirkungen bis Frankfurt.

Frankfurt o. M., 21. Sept. Auch hier hat das Oppauer Ex- plosionsunglück erheblichen Sachschaden angerichtet. Vielfach flogen grohe Erkerteile durch den starken Luftdruck herab. Nach einer Meldung derFrankfurter Zeitung" aus Ludwigshafen war die Erschütterung so groh, dah in Oppau und im Umkreis von zwei bis drei Stunden keine Fensterscheibe mehr ganz ist. Das Dorf Oppau ist säst vollständig zerstört. Die Verwüstung ist grauenhaft. Hunderte von Toten und Verwundeten liegen umher Tausende von Menschen flüchten nach der Stadt. Die Zuckerfabrik Frankenthal hat erheblich gelitten. Rach einer Mitteilung der Direktion der Bad. Anilin- und Soda fab rik an die Höchster Farbwerke hat die Explosion einen Teil der Oppauer Merke zerstört. Die Ludwigshafener Anlagen blieben unbe­rührt. Die Ursache der Explosion ist noch nicht bekannt. Die Zahl der Opfer konnte noch nicht sestgestellt werden. Bon der Direktion der Bad. Anilin- und Sodafabrik erhielt dieFrank­furter Ztg." die Mitteilung, daß «eitere Explosionen in der Oppauer Fabrik ausgeschloffen seien.

Frankfurt «. M 21. Sept. Die Stadt Frankfurt hat auf Anregung de» Oberbürgermeisters «it Hilfe de» Rate» Krenxes sofort ei« Rcttnngsaktio« kn die «ege geleitet. Ls sind ein« Anzahl Krankenautos mit »oller Besatzung «nd tüchtigen Reiz­ten mit der entsprechenden Menge von Berbands- und sonstigem Kilfsmaterial nach Ludwigshafen abgegangen. Weitere ärzt­liche Hilfskräfte fallen folgen.

Erschütterungen KI« Darmstadt.

Darmftadt, 21. Sept. Die Erschütterung infolge der Explo­sion in Oppau war in der Stadt so heftig, dah in etwa 12 Ge­schäftshäusern die Fensterscheiben zersprungen sind und man an­fangs an eine Explosion in unmittelbarer Nähe der Stadt dachte.

Ein Beileidstelegramm des Reichskanzlers.

Berlin, 22. Sept. Den Morgenblätiern zufolge hat der Reichskanzler im Namen der Reichsregierung an die badische Staatsregierung, an den Regierungspräsidenten in Speyer und an die Stadt Mannheim anläßlich des schweren Explofionsun- glücks in Oppau Beileidstelegramme gesandt.

Bayer« und das Reich.

Me Wahl des MWer-rWeite« i« Bayer«.

«ras Lerchenfeld Ministerpräsident.

München, 21. Sept. In der heutigen Plenarsitzung des Land­tags fand heute nachmittag )L6 Uhr die Wahl des neuen bayerisch«, Ministerpräsidenten statt. Abgeordneter Staug (Batz. Bollspartei) schlug im Namen dieser Partei den Grafe« Lerchenfrld, Gesandter in Darmstadt, vor. Die geheime Abstimmung hatte folgendes Ergeb­nis: Graf Lerchenfeld 86 Stimme», die bayerische Mittelpartei hatte mit 20 Stimmen für dm bisherigen Ministerpräsidenten v. Kahr ge­stimmt. Die sozialdemokratischen Parteien hatten 34 weiße Stimm­zettel abgegeben. Der Präsident stellte fest, daß Graf Lerchenfeld als Ministerpräsident gewählt sei. Graf Lerchenfeld, drr «nmittelbar «ach der Wahl im Sitzungssaale erschien, erklärte, die Wahl anzunehmen.

München, 21. Sept. Wie die Korrespondenz Hoffman» erfährt, dürste die Nominierung des Grafen von Lerchenfeld, Zt. Ge­sandter in Darmstadt, zum Ministerpräsidenten durch die bayerische Volkspartei erfolgen. Graf Lerchenfeld hat bereits zugesagt, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen. Er war heute nachmittag in der Sitzung der Fraktion der bayerischen Volkspartci erschienen und hielt dort eine Programmrede auf der GrundlageGute bayerische Poli­tik im Rahmen unentwegter Reichstreue und Vertretung der christ­lichen Grundsätze". Die Wahl zum Ministerpräsidenten wird in der Plenarsitzung um 5 Uhr nachmittags erfolgen.

Berliner Parlanientskttse zur Wahl Lerchenfelds.

Berlin, 22. Sept. Die Wahl des Grafen Lerchenfeld zum baye­rischen Ministerpräsidenten wird in Berliner Parlamentskveisen, wie dasBerliner Tageblatt" hört, als ein lebhaft zu begrüßender Ent­schluß der bayerische« Parteien betrachtet. Es sei zu erwarten, daß Graf Lerchenfeld, der außerhalb des Parteigetriebs stehe, eine starke Autorität in Bayern besitzen werde. Man erwarte in Berliner Par- lamentskreisen, » nunmehr die Verhandlimgen mit de« Reich bal­digst fortgefuhrt werden. Nach einer Münchener Meldung desBer- liner Tageblatts" werden die drei bayerischen Koalitionsparteien im Landtag voraussichtlich einen Antrag einbringrn, worin die Entfer­nung des Münchener Polizeipräsidenten Pöhne» von seinem Posten gefordert Wird.