andtagswahlen

abend 11 Uhr vorlicg»». andtag verteilen sich die >mig von 67 Prozent wie . S.P.D. 24788, Dem- lkSpartei 39 072. Deutsch.

ngsversuch.

kleine Anfrage, die ge. enversammlung von s» beweist, wie unablässig ! des Friedensvertragz Beamten der Bergweitz, alisieren zu lasten, d. esem Ansinnen den Gehaltsgruppen aufge- GehaltsMppe A, -hi cn wird also der Br»i-

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Grotzmav«.

ßmann, der bisher ml hatte, legte heute uni« freien Stücken das K- -osnowski in der Aich lisch diesem Gestände sodaß er nicht weit«

ktruppenlager.

lbow mußte wegen Ach ungen gesperrt werdT e werden dort zuM verschleppen. Bis sch . Die ErkrankungsM ihmen getroffen, um !>« verhüten.

dMrdemM- he« LmütM

»schuß des preußisch» her Sitzung über du Tagesordnung stand» lzeuge wurde Staats- Er besprach die Vor- nistischen Parteitag i« stsputsches wurde m Daraus ist zu erklS- die Arbeiter noch!» Tagung der National- r Unmhen. Eine Ze» n der Provinz Sach ng hat sich nicht, wi! chen lasten. Die Poll wrden, wenn nicht dl! n hätte. Man M den Polen zusa««- »swehr wäre von da Wichten über die M- »den. Me Heranzi!- ,och konipliziert Hab«.

Seineindevorstehern «

geben, da er seit da> sei nicht bekannt, das ch in, Aufstandsgebsti

der Arbeiter sei ^ »esen. Absurd sei »,

l Mitteldeutschland!« Aufständischen im ^ ote Organisation W »e wurden improvisi« >on Hölz. Der ZM che Partei nicht M eben habe. OberM Verständnis »er Mi­me Rote Armee W i noch während dies» len auf beiden. Seit« w sei in der Zu ver Frage, ob » der Zeuge noch, «' habe er überall UM cht ln einem etnM» solcher Behauptung» bekundete zur M m, er sei erst se» ^ c zenkalen AufstaM l einen Zusammen^ chland und den M Verstümmelungen ^ genommen worden, h der Mängel in d«

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der Spaltung aus A

«>len Auf den Vorwurf, daß die Mion auf Eisleben mlt .^nüaenden Kräften unternommen worden set, erklärte der gmae 1500 Mann habe er nicht nach Eisleben schicken kön- M denn das tue man nur, wenn man Krieg führen wolle. Lin solches Aufgebot hätte die Bevölkerung in Aufruhr bringen Mnen. Zu der Behauptung, die Besatzung von Leuna habe in der Nacht beschlossen, keinen Widerstand zu leisten und tat­sächlich keinen Widerstand geleistet, erklärte der Zeuge, noch am Me vor dem Sturm auf die Leunawerke hätten an allen Aus- Mm Posten mit Gewehr die Bevölkerung kontrolliert, sodaß M annehmen mußte, daß die Besatzung es auf einen Kampf ankommen lasten wollte. Von einem nächtlichen Beschluß habe hie Polizei auch in keiner Weise Kenntnis erhalten. Ec könne mich nicht annehmen, daß die Polizei aus bloßer Lust in das Werk hineingeschossen habe. Wenn dabei beklagenswerterweise eine Anzahl Leute ums Leben gekonimen sei, so treffe die Po­lizei aber kein Vorwurf. Erschießungen Wehrloser nach der Annahme seien durch die Ermittelungen nicht festgestellt. Daß Notstandsarbeiter, die sich am Kampf nicht beteiligt haben, gwusamerweise in einem Silo untergebracht worden seien, dürste sichtig sein. Als die Polizei eingedrungen war, wollte natür­lich' jeder nur als Notstandsarbeiter dabei gewesen sein, nicht aber als Kämpfer. Die Polizei habe das nicht sofort fest­stellen können.

Berlin, 8. Sept. Im Untersuchungsausschuß des preußischen Landtags wurde die Vernehmung der Generalzeugen über die Unmhen in Mitteldeutschland fortgesetzt. Regierungspräsident von Gersdorff-Merseburg ist der festen Ueberzeugung, - schon vor dem Kapp-Putsch eine organisierte Rote Armee bestanden habe. Schon 43 Stunden nach dem Ausbruch des Kapp-Putsches seien militärisch straff organisierte Kompagnien durch Merseburg marschiert. Die Entwaffnung sei leider nicht in dem nötigen Maße durchgeführt worden. Schließlich seien die Waffen auf der rechten Seite der Saale fast ganz, auf der linken Seite fast gar nicht erfaßt gewesen. Auf eine Frage über das Vorhandensein einer Roten Armee im Aufruhrgebiet eMrte der Zeuge, speziell im Leunawerk seien 16 Kompagnien vollständig aufgestellt gewesen, mit Infanterie- und Artillerie- abisilung, Funkern und Panzcrzügen. Dem Zeugen sind die Angaben über das Bestehen einer Roten Armee nur von pri­vater Seite zugegangen. Die Waffen der Einwohnerwehr seien fast sämtlich nach dem Kapp-Putsch in die Hände der Kommunisten gefallen. Bei der freiwilligen Waffenabgabe seien überhaupt keine großen Mengen Waffen erfaßt worden. Weiter sagte der Zeuge, im Merseburger Bezirk habe die Gefahr eines Rechtsputsches überhaupt nicht bestanden, denn die linksradika­len Elemente seien dort sehr stark vertreten. Die Orgesch und sonstige Organisationen seien restlos aufgelöst. Auf Vorhalt des Vorsitzenden gibt der Zeuge an, daß er weder als Beamter «och als Privatmann Nachrichten über das Bestehen von Orga­nisationen bekommen habe, die einen Rechtsputsch vorbereiteten. Die Vernehmung wandte sich darauf der Beteiligung der kom­munistischen Partei und der Entstehung und Leitung des Auf­standes zu. Hierzu bekundete der Regierungspräsident von Gersdorsf u. a.: Ohne Zutun der Teilnahme wäre der Auf­stand bestimmt nicht gekommen. Sodann wurden die Mängel der behördlichen Organisation besprochen. In einzelnen Kreisen ivar die Besetzung der Landrats- und Amtsvorsteherstellen rein parteipolitisch. Sobald die Linksradikalen die Mehrheit hat- b«, wurden kommunistische und unabhängige Amtsvorsteher in Erschlag gebracht.

Berti«, 8. Sept. In der Nachmittügfltzung wandte sich die Ver­handlung dem Fall Caspare! zu. Nach der Darstellung des Vorsitzen­den Kuttner war die Regierung mehrfach vor ihm gewarnt worden; «neige zur Kommunistischen Partei hin, habe auf die Räterepublik Angewiesen und Gewalt gepredigt. Sein Versagen während des mGnibz werde hauptsächlich darin gesehen, daß er dem kommuni­stischen Angestellten Franzke den Schutz der Stadt Saugerhausen pümüber dem bevorstehenden Einmarsch der Aufständischen übertra- M habe. Zeuge Regierungspräsident v. Gersdorff bekundet, Cas- habe keinen Zweifel daran gelassen, daß er gewaltsam den vmrz der Regierung anstrebe. Nach der Ansicht der Mehrheit der 7 ^ berechtigten Kreisinsassen sei Casparek nicht die geeignete Per- iMnhkelt gewesen. Es set die Pflicht des Landrats gewesen, Mel- »g von der kommunistischen Tätigkeit Frankes und Franzkes zu

^ Das sei aber nicht geschehen. Die optimistische Beurteilung

Oberpräsidenten Hörsing hinsichtlich der Vorgänge im Aufruhr- S sr'/E 3euge v. Gersdorff nicht. 500 Mann Besatzung für > üben und Hettstedt zusammen set zu wenig gewesen. Die Hin- U chung der Reichswehr sei auch ihm unerwünscht erschienen. Die bis rheinische Schutzpolizei hätten sich besonders gut II. btt, weniger gut die sächsische. Bezüglich der angeblichen der Polizei bekundet Zeuge RcgierungSrat Kilhorn, Un- ^!"chung sei in allen Fällen etngeleitet worden. In den meisten Men hätten sich keine Anhaltspunkte für Erschießungen ergeben,

y nicht 1« Leuna. Die Verhandlungen werden morgen vor- Eog fortgesetzt.

Aus Stadl und Land.

Calw» den 12. September 1921.

Dienstnachrichlen.

rum^ ^"Eschließung des Reichsministers der Finanzen ist * " .^tuerinspektor - an seinem bisherigen Dtenstsitz - er- Hirsau ^ Obersteuersekretär Eisele beim Finanzamt

«n^^^ttrbahngeneraldtrektion Stuttgart hat den Oberland- ,»i> u^n^ttsrr in Pforzheim aus dienstlichen Gründen M seinem Einverständnis nach Calw versetzt.

s- Experimenlalabend.

^Dienstag und Mittwoch Abend wird der be- 1m -,lA"lmentalpsychologe Fred Foerg Experimentalvorträge »ich» « « veranstalten. Er wird neben den hier ja

kwunr ««bekannten Vorführungen der Gedankenüber- ^ "ü wiche auf den Gebieten der Indischen Phantom- und

Phantasiekunst darbieten, und u. a. die Frage des Spiritismus behandeln. Die Vorträge werden sicherlich unterhaltend und zugleich belehrend sein.

Der rvürtt. Beamtenbund über die Anpassung der Beamtengehälter an den gesunkenen Geldwert.

Der Gesamtvorstand des württ. Beamtenbundes hat in seiner Sitzung vom 7. September folgende Entschließung gefaßt: Der Ge­samtvorstand des Württ. Beamtenbundes kann sich mit der von der Reichsregierung vorgesehenen Behandlung der Gehaltsfragcn nicht einverstanden erklären. Es wird keineswegs verkannt, daß der Deutsche Bcamtenbund wie die übrigen Spitzengewerkschaften die vom Reichsrat genehmigte Regelung zunächst hinnehmen mußte. Der Notlage der württ. Beamtenschaft wird durch die von der Reichs­regierung vorgesehenen Maßnahmen nicht in der erforderlichen Weise abgeholfen, da weite Kreise der Beamtenschaft nicht mehr in den Be­sitz der zur Lebensexistenz notwendigen Mittel gelangen. Wir for­dern unter allen Umständen: 1. sofortige Sicherstellung des Existenz­minimums für alle Beaintengruppen durch Gewährung eines Mindest­teuerungszuschlags. 2. Die gleichzeitige vollständige Beseitigung der Staffeluirg der Teuerungszuschläge einschließlich derjenigen zu den Kindcrzuschlägen nach Ortsklassen. 3. Einleitung der gesetzgeberischen Vorarbeiten zur Erhöhung der Grundgehälter entsprechend der ge­sunkenen Kaufkraft des Geldes und zur Herbeiführung der Orts­klaffeneinteilung in drei Klaffen. Wir erwarten von der württ. Re­gierung, daß sie sich für die Forderungen bei der Reichsregierung mit allem Nachdruck einseht. Von der württ. Regierung haben wir die Uebernahme und sofortige Auszahlung der vom Reichsrat am 1. September genehmigten Sätze verlangt, wobei wir davon aus­gehen, daß die Zustimmung des Landtags entsprechend dem Vor­gang im Reich nachgcholt wird.

Um die Ortsklaffeneinteilung.

Wie die Württembergische Gemeindebeamtenzeitung mitteilt, beteiligten sich bei den Verhandlungen in Berlin vom 22.-26. August über die Ortsklaffeneinteilung als Vertreter des Württ. Beamtenbundes Abg. Brodhag und Nuding, sowie die Ver­treter der Ortskartelle. Die Veamtenvertreter machten der württembergischen Regierung die schwersten Vorwürfe, weil sie ihre Forderungen seither in viel zu bescheidenem Maße beim Reich geltend gemacht hätte. An der Beseitigung der Staffe­lung der TeuerungSzuschläge nach Ortsklassen und an der Schaf­fung einer nur dreigliedrigen Ortsklasseneiuteilung wurde fest­gehalten. Das bisherige vorläufige Ortsklaffenvcrzeichnis habe nicht den geringsten Anspruch auf Objektivität. Die Absicht der Reichsregierung, Stuttgart in Klasse B herabzusetzen, bedeute eine grobe Mißachtung der württembergischen Verhältnisse. Die württembergische Beamtenschaft wolle in der Frage der Orts- klasseneintetlung keinen Kuhhandel treiben und stehe ganz zu ihren Forderungen, die als Mindestforderungen zu gelten hätten. Die FUrsorgestellen

für Kriegsbeschädigte und -Hinterbliebene.

Es ist schon die Beobachtung gemacht worden, daß sich Per­sönlichkeiten an die Bevölkerung wenden, um in den verschieden­sten Formen ihre Gebefreudigkeit zugunsten oer Kriegsbeschädig­ten und -Hinterbliebenen des letzten Krieges in Anspruch zu nehmen. Die Bevölkerung, die oft über die tatsächlichen Verhält­nisse und den Wert der Sammlungsveranstaltungen wenig un­terrichtet ist, wendet dabei unter Umständen ihre Gaben Mellen zu, bei denen es zum mindesten zweifelhaft erscheint, ob sie den Interessen der Kriegsbeschädigten zugute kommen. Es wird da­rauf hingewiesen, daß eine amtliche soziale Fürsorge für Kriegs­beschädigte und Kriegshinterbliebene eingerichtet ist, deren amt­liche Organe in Württemberg die Hauptfürsorgestelle der Kriegs­beschädigten- und Kriegshinterbllebenenfürsorge (Stuttgart, Rotebühlkaserne) und die Bezirks- und örtlichen Fürsorgestellen sind. In die Beiräte dieser Hauptfürsorgestellen bzw. Fürsorge­stellen sind Vertreter aller Organisationen der Kriegsbeschädig­ten und -Hinterbliebenen berufen. Die Mitwirkung dieser Bei­räte bet der Verwendung der für die soziale Fürsorge zur Ver­fügung stehenden öffentlichen und Spendemittel bietet die Ge­währ, daß sowohl den örtlichen als auch den allgemetnen Inter­essen der Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen Rechnung ge­tragen wird. Wo tn der Oeffentlichkeit der Wunsch besteht, Spenden für Zwecke der Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebe­nen zu gewähren, mögen sie den amtlichen Fürsorgestellen über­mittelt werden, die bereit sind, die Spenden einer zweckmäßi­gen Verwendung zuzuführen.

Wetter am Dienstag und Mittwoch.

Der große Luftwirbel zieht vollends im Norden ab, hat aber über Süddeutschland einige Störungen zurückgelassen. Am Diens­tag und Mittwoch ist wieder aufheiterndes, jedoch noch unbe­ständiges Wetter zu erwarten.

Der frühere badische Minister Dietrich gegen die Verschmelzung von Baden und Württemberg.

(SCB.) Vom badische« Oberland, 8. Sept. In einer öf­fentlichen Versammlung der Deutschen demokrattschen Partei tn Engen nahm der frühere Minister Dietrich u. a. auch Stellung zur Frage der Verschmelzung von Baden und Württemberg. Da­bei sagte er, rein geschäftlich müßte bei einer Verschmelzung so viel wie alles geändert werden, jede innere und äußere Organi­sation, die Verfassung usw. Wer aber könne und wolle dies durchführen? Wenn man sage, man solle beide Länderverwaltun­gen usw. einfach neben einander herlaufen lassen wie bisher, dann brauche man überhaupt keine Verschmelzung und Leute, die da meinen, daß bei einer solchen Ersparnisse am Beamten- körper usw. gemacht werdm könnten, beweisen nur eine erschrek- kende Unkenntnis der Dinge, wie sie wirklich liegen. Baden hätte auf die Dauer unter keinen Umständen wesentliche Vorteile von der Verschmelzung und sie dürfe doch nur unternommen werden, wenn solche Vorteile gerantiert seien. Vom nationalen Stand- pulckt aus wolle er nur daran erinnern, daß wir gar oft mit Angst nach Bayern sehen, das ja auch tn der Tat viele parti- kularifttsche Ansätze zeige, wenn schon er die Befürchtung, daß

Bayern jemals eine wirklich die Reichseinhelt gefährdende Po­litik treiben würde, niemals gehabt habe. Wenn aber Baden, Württemberg, Hessen und schließlich die Pfalz zu einem Staaten­bunde vereinigt würden, dann sei der Bestand der Neichsein- heit entschieden gefährdet; es müsse Kämpfe zwischen Norden u. Süden geben, die das letzte bißchen Idealismus, das wir aus dem Zusammenbruch gerettet haben, unweigerlich zerstören müß­ten; wer wollte so vermessen sein und solche Kämpfe entfesseln in der Zeit der höchsten Not des Vaterlandes? Wer wollte die ungeheure Verantwortung dafür übernehmen? Der Redner er­klärte mit aller Unzweideutigkeit, daß er nicht aufhören würde, den Gedanken der Vereinigung Württembergs und Badens zu bekämpfen, wie er schon bisher ihn bekämpft habe.

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Wildberg, 10. Sept. Bei einer am Dienstag, den 6. Sept. stattgehabten Besprechung des Gemeinderats und der Vorstände der verschiedenen Vereine zur Stadtvorstandswahl einigte man sich dahin, der Wählerschaft die vier Kandidaten: Stadtschulthei­ßenamtssekretär d'Argent, Schultheiß Gläß, Ratschreiber Glock und Revisor Roller für die engere Wahl in Vorschlag zu brin­gen. Ueber diese vier Kandidaten wurden durch ausgssandte Kommissionen an Ort und Stelle nähere Erkundigungen einge- Zogen, die durchweg günstig aussielen und bei der gestern abend imSchwarzwald* stattgehabten Wahlerversammlung zum Vor­trag gebracht wurden. Nach lebhafter Debatte, in welche u. a. Gemeinderat Dieterle, Notar Knödel und Fabrikant Rau eingrif- fen und bet der es sich vorwiegend um die Kandidaten d'Argent und Glock handelte, wurde mittelst geheimer Abstimmung zur engeren Wahl geschritten. Hiebei erhielten d'Argent 170 und Glock 116 Stimmen. Die übrigen Stimmen zersplitterten sich. Bet diesem Ergebnis darf wohl angenommen werden, daß Sekre­tär d'Argent aus der endgültigen Wahl als Sieger hervorgehen wird, obwohl natürlich eine sichere Voraussage nicht möglich ist.

(SCB) Neuenbürg, 9. Sept. Bei einem Motorfahren am letzten Sonntag vormittag: Brötzingen, Neuenbürg, .Dobel, Herenalb, Gernsbach, Murgtal, Besenfeld, Neuenbürg, Pforz­heim, handelte es sich, laut Pforzheimer Anzeiger, um eine recht bedenkliche Sache. Die Fahrt sollte eine Gesellschaftsfahrt sein, wurde aber zu- einer rasenden Wettfahrt, über die sich die Be­völkerung, namentlich in Neuenbürg, höchlich empörte und bet der ein Toter und mehrere Verwundete zu verzeichnen waren. Die Fahrtlänge betmg etwa 120 Kilometer und soll in einer Stunde 5 Minuten vom Ersten abgefahren worden sein. Der tödlich verunglückte Hauser fuhr die 9 Kilometer lange Strecke BrötzingenNeuenbürg in fünfeinhalb Minuten. Das sind also mehr als Schnellzugsgeschwindigkeiten, mit denen durch die unübersichtlichen gewundenen Täler des Schwarzwaldes, durch die engen Straßen von Neuenbürg und durch die Dorfstraßen gerast wurde. Die Fahrt war zum Ueberfluß in Brötzingen, Neuenbürg usw. nicht behördlich angemeldet, sodaß keine Si­cherungen getroffen werden konnten. Und so sausten denn 25 Motorfahrer los ln den Schwarzwald. Um halb 8 Uhr vormit­tags lag Hauser tot bet Neuenbürg. Zwei andere rannten bei Birkenfeld beim Ueberholen aneinander. Einer trug inner­liche Verletzungen davon, ein anderer eine Kopfwunde. Am Nachmittag wurde dann von einem Motorrad an einem Seil tn Neuenbürg ein Fahrzeug eingeschleppt, dem ebenfalls ein Unfall zugestoßen war. Ein Fahrer erschien mit einem vev- bundenen Fuß, ein anderer mit verbundenem Kopf. Genaue­res ist noch nicht bekannt, doch ist eine behördliche Untersu­chung eingeleitet.

Wilbbad, 5. Sept. Am gestrigen Sonntag fand hier die Tagung des 10. württembergischen ärztlichen Bezirksvereins statt, dem die Oberämter Nagold, Calw, Vaihingen, Maul­bronn und Neuenbürg zugehören. Die Sitzung wurde in der Halle des König-Karlsbads vom Vorstand des Vereins, Ober- amtSarzt Dr. Betz von Calw eröffnet, der nach einigen geschäft­lichen Mitteilungen das Wort dem Med.-Rat Dr. Schober von Wtldbad erteilte zu seinem Vortrage: Neuere Anschauungs­weisen der pathologischen Physiologie und ihre Verwertung zur Erklärung der Thermalbäderwirkung. Nach Beendigung der wissenschaftlichen Sitzung begaben sich die Teilnehmer, etwa 6070 an der Zahl, Herren und Damen, mittelst der Bergbahn zum Sommerberghotel, wo ein gemeinsames Mittagessen einge­nommen wurde, das durch ernste und heitere Tischreden und durch musikalische Vorträge eines Quartetts der Kurkapelle ge­würzt war. Es folgte darauf eine eingehende Besichtigung der Versorgungskuranstalt unter der Fühmng des leitenden Arztes, Reg.-Med.-Rat Dr. Fritz. Sodann trafen sich nochmals sämt­liche Teilnehmer in der Trinkhalle beim Abendkonzert der Kuv- kapelle, die ein auserlesenes Sonderprogramm zu Ehren der Tagung des ärztlichen Brzirksvereins zum Vortrag brachte.

(SCB) Aus dem Schwarzwald, 10. Sept. Der König und »die Königin von Holland haben sich nun ebenfalls zu der Heuer besonders großen Zahl von Schwarzwaldbesuchern, und nament­lich auch solchen aus den Niederlanden gesellt. Sie beabsichtigen, anfangs nächster Woche in Triberg und in Villtngen zu weilen und haben sowohl im Schwarzwaldhotel Triberg als auch tm Waldhotel Villingen Zimmer bestellt.

(SEB.) Stuttgart, 9. Sept. Mitte August hat der 28jäh- rige Postsekretär Gustav Heinkele aus der Kasse des Postamts in Gablenberg 53 000 ^ entnommen und die Unterschlagung durch unrichtige Buchführung verdeckt. Bei der Abrechnung anfangs September kam die Sache an den Tag. Heinkele stellte sich selbst der Polizei. Er hat beim Spiel große Summen verloren und den Rest des Geldes verpraßt.

(SCB.) Rottenburg, 10. Sept. Nach amtlicher Ermittlung sind tm ganzen 57 Fälle von Ruhr aufgetreten. Da weitere Todesfälle seit einer Reihe von Tagen nicht Vorkommen, darf angenommen wer­dm, baß die Epidemie ihren Höhepunkt überschritten hat. Die Seuche wurde nachweislich aus Stuttgart eingeschleppt.

Für die Schrtftleitung verantwortlich: Otto Seltmannr Salw. Druck und Verlag der A, Oelschläger'schen Buchdrucker«!. Ealw.