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»aiidie, Freunde und merstag, 8. Septbr.

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Witwe, Liebelsberg.

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Bäuerle, Neubuldch. n Neubulach, eder besonderen Ein-

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Zucht wohl weitaus best- ner lohnend.

Bestand zu ausnahms« reise».

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Nr. 267.

Amts-- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang.

Erscheinungsweise: 6 mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Tie kleinfpalltgeZetteMPsg

Dreustag, den b. September ZS2L

Äus Eammelanzergen komntt ein Zuschlag vu» 100^/q Feruspr.L

preis Mk. 12 .M mit Uestellgeld. Schttrß oer Ärrzeigenanttahrne S Uhr r-orruittagB.

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wtzeöllW der ZeitlrtüNWlki Berlin

Der Reichskanzler für die Republik.

Berlin, S. Sept. In der gestrigen von vielen Tausenden be­suchten Kundgebung der Zentrumspartei Berlin in der Stadt­halle anläßlich der Ermordung Erzbergers hielt Reichskanzler Dr. Wirih eine Rede, in der er unter anderem sagte: Heute, 7 Jahre nach Serajewo, ist wieder eine furchtbare Mordtat von geschichtlicher Bedeutung geschehen. Sollen wir wieder, wie nach dem Schuh von Serajewo außenpolitisch, heute innerpoli- tisch, in den Strudel hineingezogen werden? Nein, wir wollen die Republik mit allen Kräften schützen. Die den Gedanken des Mordes verherrlichen, finden sich der geschlossenen Front des Volkes gegenüber. Womit verteidige» wir Oberschlcstcii? Mit dem Gedanken des Reichs und der Selbstbestimmung der Böl­ler, mit dem Archen Gedanken der demokratischen Freiheit, den «ir siir unsere oberschlrsischen Brüder geltend mache» in der gan­ze» Welt. Heute, wo wir mit dein Gedanken der demokrati­sche» Selbstbestimmung Einflug auf das Weltgewissen zu ge­winnen anfangen, da erheben sich in Deutschland reaktionäre Kreise, die gerade diese Demokratie vernichten wollen. Wer sein Land liebt, der folge der Fahne der deutschen Republik. Haben sich die republikanischen französischen, amerikanischen Truppen nicht tapfer geschlagen und ist das Gedeihen und die Größe , - d>>' selbst republikanisch regiert, nicht der Be­

geisterung der Fugend wert?! Wir brauchen ein Gesetz und ich werde mich dafür einsetzcn, damit es bald kommt, damit die Ehre der Mitmenschen und desjenigen, der im politischen Leben steht, genau so gewahrt wird wie in anderen Ländern, beispiels­weise in England. s"ch erinnere nur an die Aetze gegen einen Mann wie Walter Rathenau, der seinem Vaterland die größ­ten Dienste geleistet und die schwersten persönlichen Opfer ge­bracht hat. Und nun diese elende antisemitische Hetze gegen ihn! Allen denen müssen wir danken, die aufrichtig und gerecht nach allen Seiten hin den Kampf zur Abwehr der ungeheuren Vergiftung des deutschen Volkes im ganzen Vaterland ausge­nommen haben. Der Kanzlir erinnerte an die Prozesse gegen Crzberger. Der Meineidsprozeß sei erledigt, der Steuerprozeß "och im Gange. Sein Ergebnis könne ruhig abgewartet Wer­den. Der größte Teil des deutschen Volkes ist guten Willens, den Haß zum Abbau zu bringen, der unser armes Vaterland nmgibt. Uns leitet der große Gedanke des Rechtes. Solange ich Reichskanzler bin, werde ich diesen Weg gehen Ich werde Äe Extreme abwehren mit allen Mitteln unserer staatlichen Macht, über die wir noch verfügen. Wer an die Gewalt appel­liert, der verläßt das neue, das friedliche demokratische Deutsch- «d. (StL'mifcher Beifall.) Rur nicht ver."g«n! Anker "---.r Volksstaat wird nicht erwürgt durch d'e Drachensaat dunkl r Mächte. Ex rvi-d st-a gen rno >.>L '""onmon-t des Fn-- dens werden. Unsere Ehre ist cs, dem deutschen Volksstaate zu >enen mit Händen und Herzen, um der Freiheit willen. (Rau­ender Beifall.)

Zur innerpslilischen Lage.

Eine Kundgebung des Reichspräsidenten für die Reichswehrmacht.

B-rlin, 8. Sept. Der Reichspräsident hat eine Kundgebung für Ke Wehrmacht des Reiches erlassen, in der cS heißt: Die politifche Emgung der letzten Zeit hat bedauerlicherweise dazu geführt, daß in verschiedenen Fällen Angehörige der Wehrmacht in den Straßen ohne jeden Grund angegriffen, beleidigt und sogar mißhandelt worden sind. Derartige bedauerliche Ausschreitungen finden nur dadurch ihn Erklärung, daß die Llniform in den politischen Streit der Par- ieien hincingezogen wurde. Durch Verordnung des Reichsprafidcn- ien ist sür die Zukunft jeder Mißbrauch der Uniform verhindert. Die Regierung muß daher von allen Kreisen des Volkes und allen Par- inen verlangen, sie in ihrem Bestreben, der Wehrmacht des Reiches hn gebotene Achtring und Geltung zu sichern, zu unterstützen. Die «utoriiiit des Staates macht es der Reichsregierung zur Pflicht, ^vsschreitungen gegen die Wehrmacht des Reiches und Angriffe i^tn ihre Angehörigen mit den ihr zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln zu begegnen.

_ Beratungen des Reichskabinelts.

Berlin, 8. Sept. In der gestrigen Sitzung des Reichskabmetts ^rde ein vorläufiger Bericht des Wlederaufbanminisiers über die «trhanblmrgen zwischen Loucheur und Rathenau in Wiesbaden er- °Eet. - Mi, tzieDeutsche Allgemeine Zeitung" mitteilt, können der mit der französischen Regierung getroffenen Vereinbarung Mmriiungei, über den Inhalt des Abkommens noch nicht gemach! T'dm, - Im Anschluß an die Erhöhung der BeamtcngrhSltcr nsw.

das Kabinett den vom Reichsarbeitsminister vorgelcgten «MdsStzen M Aufbesserung der KrirgshiuteMtrbemmrntcn nsw,

zu. Die bayerische Frage wyr in der gestrigen Kabinel'.ssitzniig nicht Gegenstand der Tagesordnung.

Ernste Auffassung der Lage

durch die bayrische Regierung?

Berlin, 6. Sept. In einer mehrstündigen Sitzung beriet, wie die Blätter aus München melden, der bayerische Miuisttrrat gestern nach­mittag die politische Lage. Endgültige Beschlüsse wurden nicht ge­faßt, da man zunächst die Ansichten der Koalitionsführer erwarten will, die heute mittag zu einer gemeinsamen Sitzung zusammcn- treten. Die Münchner Regicningskrcise sehen die Lage als äußerst ernst an.

Die bayrische Arbeiterschaft

hinter der Neichsregierung.

Nürnberg, 5. Sept. Hier haben Besprechungen von bayerischen Gewerkschaftsvertretern stattgefundcn, an denen auch der Bundesvor­stand des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes beteiligt war. Gegenstand war der gegenwärtige Konflikt zwischen Bayern und dem Reich. In einer hier abgehaltenen Konferenz der sozialdemokra­tischen Führer und anderer Parteien Bayerns, an der auch Hermann Müller und Otto Wels teilnahmcn, kam zum Ausdruck, daß die baye­rische Arbeiterschaft geschlossen hinter der Reichsrcgicrung stehe und bereit sei, die Regierung Wirth mit allen Mitteln zu schützen. Die bayerische Arbeiterschaft sei entschlossen, die Aufhebung des Belage­rungszustandes durchzusetzen.

DasMiesbache« Tagblatt".

Berlin, 6. Sept. In Micsbach erscheint heute, wie derBerliner Lokalanzeigcr" berichtet, die Nummer 1 deS Jahrganges 1 desMies- bacher Tageblatts". Das Blatt hat das Format und die Aufmachung desMiesbacher Anzeigers", der sein Erscheinen eingestellt hat und verkauft worden ist.

Die deutsche Bolkspartei und die Reichsregierung.

Berlin, 6. Sept. Lie Reichstagssraktion der Deutschen Volkspartei irrt gestern mit dem Vorstand der preußischen Landtagsfraktion zu einer außerordentlich stark besuchten Sit­zung in Berlin zusammen. Nach einem eingehenden Bericht Dr. Strescmanns über die politischen Vorgänge der letzten Zeit folgte eine ausgedehnte Debatte, in der die Anwesenden ein­mütig die von dem Fraktionsvorsitzenden gegenüber dem Reichs­präsidenten und dem Reichskanzler abgegebenen Erklärungen und die Notwendigkeit des Schutzes der Verfassung gegen jeden gewaltsamen Angriff, sowie über die Notwendigkeit einer gleichmäßigen Anwendung der erlassenen Ausnahmebestimmun­gen auch gegen die radikale Linke billigten.

Die Christlichen Gewerkschaften fürdke Maßnahme» der Regierung.

Berlin, 6. Sept. Wie derDeutsche" erfährt, haben die Ver­trauensleute der christlichen Gewerkschaften Berlin eine Entschließung gefaßt, die mit Entschiedenheit den politischen Meuchelmord verur­teilt, die Maßnahmen der Regierung gutheißt, und ihre rücksichtslose Anwendung nach allen Seiten fordert. Jede persönliche Verun­glimpfung müsse bei der Austragung politischer und sozialer Gegen­sätze unterbleiben, jede Gewalttat bekämpft werden. Die Anerken­nung der Verfassung, der Verzicht auf jede gewaltsame Aendernng der Verfassung und die Sicherung der sozialen Errungenschaften der letzten Jahre müßten Gemeingut aller christlich organisierten Ar­beiter sein.

Das neue Schutzgesetz.

Berlin, 6. Sept. Wie dasBerliner Tageblatt" aus parlamen­tarischen Kreisen erfährt, sind bereits Vorarbeiten im Gange zur Schaffung einer Novelle zum Strafgesetzbuch, die sich mit der» Schutz der persönlichen Ehre parlamentarisch und politisch tätiger Persön­lichkeiten beschäftigt.

Eine Eingabe des wiirtt. Offizierbmrdes bete, das Verbot des Tragens von Uniformen.

(SLV) Stuttgart, ö. Sept. Der Württemdergische Offizier- bund hat an die württcmbergische Staaisregierung eine Ein­gabe gerichtet, in der er sie ersucht, bei der Neichsregierung vor­stellig zu werden gegen das Verbot an die früheren Offiziere, Uniform zu tragen ohne besondere Erlaubnis. Die früheren württembergischen Offiziere hätten diese Berechtigung von ihrem einstigen König und Kriegsherrn oder von der Staatsregierung erhalten. Sie bestehe auch jetzt noch zu Recht. Die Offiziere heilen damit niemals Mißbrauch getrieben. Wenn Uniform getragen worden sei, so geschah es bei Erinnerungsfeiern der alten württembergischen Truppenteile und bei Gelegenheit der Ehrung der Gefallenen. Nie sei dabei ein Wort gesprochen worden, das den öffentlichen Frieden gefährden könnte. Elpe Provokation der Demonstration sei nie erfolgt. Die alten Sol­daten hätten stets zum Ausdruck gebracht, an dem Wtedererstar- ken von Heimat und Reich miizuarbeiten. Nie sei etwas gegen Regierung oder Verfassung gesagt worden. Die Eingabe erin­nert dann daran, wie viele ehemalige Offiziere sich für die

Unterstützung der Staatsautorität und Ordnung eingesetzt hätten und erhebt Linipruch gegen das Uniformverbot, das als ungerechtfertigte Kränkung angesehen werden müsse.

Unruhen und Kundgebungen.

Koburg, 8. Sept. Die sozialdemokratischen Betriebsräte beschlos­sen, von einem Generalstreik als Antwort auf die blutigen Vorgänge am Sonntag abzusehen. Der bei der Schießerei verwundete Händler Steinmetzlcr ist heute nacht seinen Verletzungen erlegen.

Koburg, 5. Sept. Die Zahl der bei den Unruhen verletzten Per­sonen wird jetzt auf 20 angegeben. Der Magistrat der Stadt Ko­burg gibt bekannt, das Aufgebot der Landcspolizei sei ohne den Willen des Oberbürgermeisters erfolgt. Zur Erörterung der Ange­legenheit wird der Große Gemcindcrat einbcrufen. Die Vorstände der sozialistischen Parteien verlangen in einer Eingabe an das Reichsministerium des Innern die Abberufung des Staatskommisiars Friisch u. sofortige Entfernung der Hundertschaft der Landespolizei.

Ehcmnitz, 3. Sept. Rach dem Polizeibericht kam cs hier gestern abend zu Unruhen, denen ein Menschenleben zum Opfer siel. Um Festakte aus Anlaß des Sedanstagcs zu verhindern, zog ein großer Trupp von Demonstranten vor die Lokale, in denen Sedanseiern ver­mutet wurden. Diese wurden aber, um Zusammenstöße zu verhin­dern, abgesagt. In der Rcforrnschulc wurde eine Versammlung von etwa 30 Schülern zur Abgabe etwaiger Waffen und zum Verlassen der Schule aufgefordcrt. Bei dem entstandenen Handgemenge siel ein Schuß, durch den ein Bauarbeiter getroffen wurde, sodaß er auf dem Transport nach dem Krankcnhause starb. Mehrere Schüler wur­den mißhandelt und einer derart verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden muhte. An anderen Stellen verliefen die Zusam­menstöße ohne schwerere Folgen. Die Polizei nahm eine Anzahl Verhaftungen vor.

BcUin, 3. Sept. LautB. Z. am Mittag" drangen gestern abend Kommunisten in ein Lokal in Stralau-Rummelsburg ein, in der Mitglieder der Deutsch-Nationalen Volksparici eine interne Scdans- feicr veranstalteten, da die öffentlichen Feiern vom Berliner Polizei. Präsidenten verboten waren. Dabei kam es zwischen beiden Parteien zu einer wüsten Schlägerei. Auch Schüsse fielen. 10 Personen wur­den zum Teil schwer verwundet. Während die Kormnumsten an- gaben, daß die Volksparteiler mit Schußwaffen versehen gewesen seien, behaupten diese das Gegenteil. Eine Untersuchung ist im Gange.

Genf, 5. Sept. Die zweite Tagung der Völkerbundsversammlung ist heute vormittag 11.30 Uhr vom Vorsitzenden des Völkerbunds­rates Wellmgtonkoo-Chma eröffnet worden, der in seiner Begrü­ßungsansprache darauf Yinwics, daß im letzten Jahre nur 41 Staa­ten an der Versammlung tcilgenommen hatten, während diesmal 48 dem Bund angehörtcn. Der Völkerbund sei kein Ueberstaat, son­dern eine Vereinigung der Völker, ein Mittel zur Milderung der Kricgsfolgcn und ein praktisches Organ zur Führung der internatio­nalen Geschäfte. Wellingtonkoo hielt seine Rede in englischer Sprache und glaubte auf die Verlesung einer französischen Ucbersetzung ver­zichten zu können, da eine solche den Mitgliedern bereits übergeben worden sei. Auf französischen Wunsch mußte aber die Ucbersetzung in französischer Sprache verlesen werden. Auf den Vorschlag des Präsidenten vertagte sich die Versammlung auf heute nachmittag 4 Uhr, um die Wahl des Präsidenten und Vizepräsidenten vorzu­nehmen, nachdem sie vorher eine Kommission zur Prüfung der Voll­machten der Delegierten ernannt hatte. Dieser achtgliederigen Kom­mission gehört auch der österreichische Delegierte Graf Meindors an.

Der neue Präsident.

Genf, 5. Sept. Die Völkcrbundsversammlung trat heute nach­mittag kurz vor 4 Uhr zusammen. Die Kommission für die Prüfung der Vollmachten konnte ein Ergebnis ihrer Arbeiten noch nicht vor­logen, da verschiedene Delegierte noch keinerlei Vollmachten vov- zeigen konnten. Die betreffenden Prüfungen werden auf die nächsten Tage verschoben. Man schritt hierauf zur Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten. Balfour-England schlug dabei van Karnebeek- Holland vor, JoncScu-Rumänien da Cunha-Brasilien, Nestrepo-Ko- lumbien bekämpfte die Nominierung irgend welcher Kandidaten. Rach einer kurzen Debatte wurde beschlossen, sofort zur Wahl ohne No­minierung übcrzugehen. Bei der Abstimmung erhielten van Karnc- beek 19, da Cunha 12 und Motta-Schweiz 4 Stimmen. Einige Stimmen waren zersplittert. Da niemand die absolute Mehrheit er­zielt hatte, mußte zur zweiten Wahl geschritten werden. Bei der Wahl des Präsidenten der Völkcrbundsversammlung im zweiten Wahlgang wurde van Karnebeek-Holland mit 22 Stimmen gewählt, während da Cunha 15 Stimmen und Motta-Schweiz 1 Stimme er­hielten. Abgegeben waren 38 Stimmen, davon eine weiße. DaS Ergebnis wurde mit lebhaftem Beifall begrüßt, woran sich die franzö­sische Delegation nicht beteiligte.

Eens, 5. Sept. Der neugewählte Präsident der zweiten Völkerbundsversammlung, Karnebeek-Holland, dankte in einer