'erwendet. auch Avise z» Personalausweise. '
« Karwendelgebirar
Stag zur DurchNeüerung d« zogen«» 3 Innsbrucker Ts», der ersten Hilssexpedilio» ft Spitze festgestellt. Er wmf-, nen. Die zweite E;pediti«, uf verschiedene Zurufe keim 5 Tage und 5 Rächte oh« befürchtet. '
ld Land.
l, den 8 . August 1921.
»-Vereins Calw.
r Calw Feststadt, in rin,, Turnverein Calw feierte sä, rg mit dem Gauturnsesi w Festausschusses, a»z dies« e Einwohnerschast tn regsl« lstag abend ab prangten dz !. Kränze, Girlanden, Eich» re und die alten Wichte, das ernste württemberM das Straßenbild. Scho» a, auswärts ein; abends m iurnhalle. Einen glänzend« ett im „Badischen Hof' d„ lbeschiänkung war der LM darübcb wie über das M rede des VereinsvorßaM als besonderen Artikel. Ä Böllerschüsse den eigcntW Turner und Turnerin« «t r Turnerinnen, der KM- itturnen am Vormittag, M g. Die turnerischen Leislm- 4ch beurteilt werden. M -zeit und bis 2 Uhr die Nt- ihren Jahnen und eige«, 1(4 Uhr fand die Nnsslellmj t, keine Kleinigkeit bei M >cr Festzug durch die Stadt, Turnvereine des NagoldgaM Calwer Gesangvereine.Zie- Nilitär-Verein Calw". Brühl, der für seinen Zm! ar, mit Karussel, Schießbude, ges Leben und Treiben mb Ispicl versuchen, eiben,M tges teures Antlitz für-eich n, das . kleine und das pH alteren. Um 2)1 Uhr las S Podium für Kapelle mi c Vereine geschniückt. DaA chen des Vorstandes de» , er,- des Sjadtschullhch« Hofmeister an die bien angctretenen Turner inti us. Die Freiübungen, dä ,en zeigten wieder das rech > Verständnis für naiürlich Dinge, die neben der w« Körpers und Stählung bei des ganzen Menschen ihn ld unter ledhaftester Anteil- Die Preisliste, wie die A- ,falls im ausführliche» A ie Auswärtigen unter E-»! geschmückten Sieger an der Ein geselliges Zchnm-»- ld. Hof' mit Tanz für b>- >er Turnvereins Der A- aber auch die Turner °«b e die Freunde des B-w» en Verlauf des DapB»'' :d doppelt schön in Beck»- ifen. unter dem Licht, » Die zwei Tage h->b">'' alte Geist des „Turnvat-- innen noch lebt, mehr »n -ieser Geist noch lebt. M n „Gut Heil!' dem CM mildert! E"
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haben gestern das iert. Am b. AMst -R lw getraut word-m ^ srauen und E dem Ehrentag der S-E ier fand im Haust Iberreichte -ladlichullh
und Weinslalch-n ^
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irchenbehörde lieg ^ Überwerfen und der« e Ehrengabe SOp ^
S Jahre« e-steutfi^ n Frisch« und ko M « schöner und
«rekl und Brot im neue» Wirtschaftsjahr ,am 16 . August 1921 bis IS. August 1922 .
«"ik ds. Mts" gibt es außer bewirtschaftetem Mehl und lKommunalverbandinehl und -Brot), durch freies Getreide «dl Brot und sonstiges Gebäck. Das Kommunalverbands- dl und -Brot wird wie bisher auf Marken abgegeben und , nur »och in ganzen und halben Laiben von 1Y«0 Gr. und ME- b-Zw. in seitherigem Mchlwert. Die Menge bleibt Mfalls dieselbe. Also für den Monat 8 Laibe Brot für die «aion Selbstversorger sind ausgeschlossen. Der Ausmahlungs- loi; ist ebenfalls unverändert und beträgt wie bisher 83 Prozent Ir Weizen- und Roggen- und 75 Prozent für Gcrftemnehl. Me Streckllngsmittel fallen weg. Weißmehl (Kochmehl) wird -leichfalls noch auf Marken ausgegeben in der seitherigen Mo- ^t°in-nge von 800 bis 1000 Gr. für die Person. Kleinbrote, sonstiges Kleingebäck, Kuchen »sw. darf der Bäcker aus Kom- nuniolverbandsmehl nicht mehr Herstellen; dagegen kann das steie Mehl zu beliebigen Gebacken verwendet werden. Der Preis für das Kommunaloerbandsbrot zu !Oliv Er. ll Laib) betrögt voraussichtlich p.„-;g Las auf Marken zur Ausgabe kommende Weißmehl wird wie bisher etwa 3,50 ,ll bis 4 -Ä für das Pfund kosten. Die Prs'.sbildung für freies Getreide, Mehl und Gebäck wird behördlicherseits überwacht.
In Württemberg sind zurzeit zwischen den Organisationen Kr Landwirtschaft, der Müller und der Bäcker Verhandlungen im Eange, um nach Möglichkeit dafür zu -orgen, daß das in Württemberg geerntete Getreide auf möglichst direktem Wege der württembergifchen Bevölkerung zugeführt wird. Schon die Heuligen hohen Frachtkosten müssen die Landwirte und Gewerbetreibenden veranlassen, dahin zu wirken, daß das im Land gebaute Getreide auch im Lande vermahlen w rd und durch die in Betracht kommenden Gewerbe der B-völlernng möglichst direkt ohne unnötige Zwischenfpefen zugefübr! wird. Wie uns der Wrttembergisch-Hohenzcllernsche Mülierl-rnd, der Verband mürttembergsscher Handelsmühlen und der württembergifche Wikermnungcnverband mitteilt, werden diese Bemühungen Erfolg haben, wenn bas Publikum es verme.det, selbst Angstkäufe vorzunehmen, wozu nicht der geringste Grund vorlicgt und wodurch nur der Preis unnötig und ungerechtfertigt in die Höhe getrieben wird. Bemerkt soll noch werden, daß die diesjährige Ernte tn Württemberg die vorjährige wesentlich übersteigt. Es wird deshalb der Bevölkerung in ihrem eigenen Interesse empfohlen, sich wegen Deckung ihrer Backereiwarcn an den Geschäftsmann zu wenden, von dem sie seither ihren Bedarf bezogen haben.
Der Staub der Feldsriichte.
T-rr Stand der Früchte in Würtrembcrg zu Anfang des Monais August war: Winterweizen 2,1 (im Vorjahr 2.1), Sommerweizen 2,7 W, Winterdinkel 2,2 (2,1), Winterroggen 2,2 (2,1), Sommer- «Mn 2,g (2,7), Sommergerste 2,3 (2„3), Haber 2,9 (2ZH Kartof- stlu 3,2 (2,4), Hopfen 3,7 (3 V), Runkelrüben 3,4 (2I), Zuckerrüben V (2,6), Klee 4,0 (2,8), Luzerne 3,6 (2.8), Bewässerungsmiesen »,7 (2,7). andere Wiesen 4,4 (2,S), Aepsel 3,6 (3,2), Birnen 3,8 (34), Weinberge 2,6 (36). Das Getreide, insbesondere das Winter- httrcide, hat die,große Dürre verhältnismäßig leicht überstanden. Infolge der anhaltenden Trockenheit und Hitze ist die Frucht sehr rasch hrrangereift; aber die befürchtete Notreife ist nicht eingetrctcn, wenigen» nicht in größeren. Umfang, ausgenommen bei Haber, bei dem Ändings da und dort dt« zu rasche Reife mindernd auf den Ertrag «inioiiken wird. Die Getreideernte ist überall in vollem Gange und diät nur in den milderen Gegenden des Unterlandes, sondern, was Äs eine große Seltenheit zu bezeichnen ist, selbst in weiten Gebieten «K Oberlandes zum größten Teil bereits beendet. Ter Ertrag in Mntngetrelde und auch tn Sommergerste füllt im allgemeinen nach Ringe sehr befriedigend, nach der Güte sogar vorzüglich aus; nur n Haber wird hinsichtlich der Menge wegen Notreife einen weniger täten Ertrag liefern. Auch der üeurige Strohertcag befriedigt nach enge und Güte. Von nachteiligem Einfluß ist die anhaltende ne auf den Stand der Futter- und Brachgewächse, deren Note gegenüber dem Vormonat durchweg einen auffallend starken Rückgang i Men von 2,9 auf 4 4!) aufweisen. Vielfach ist auf den Wiesen n Eraswuchz infolge der sengenden Hitze fast vollständig abgestor- k»> auch die Kleefelder stehen mangelhaft und nur in wenigen Ge- ken, die mit Niederschlägen besser bedacht wurden, ist der Stand
Ar Loge md Geschichte der Keimt.
Unter diesem Titel bringen wir gelegentlich aus uns zur Ke»-» ^ stehenden Quellen Auszüge, aber auch uns, dieses dm» betreffende, zugesandte Beiträge und 'Aussätze zum Ab- 2m* beginnen unfre Veröffentlichungen mit der Wieder-
von Kapitel« aus des
Martin Crusii,
bock» weyland
Professoris der Griechisch - / uno Lateinischen
^bingea^ Wohlredenheit bey der / Universität zu
. Schwäbischer Chronik,
^ sinden ist / was sich von Erschaffung der Welt an Au^ k596 in Schwaben usw. zugetragen,
s dem Lateinischen erstmals übersetzt / und mit einer Continuation
öahre 1598 biß 1733 ufw. versehen von Johann Jakob Moser Di«! - - ck733.
kiadikck>E, Chronik, uns tn dankenswerter Weife vom
»Hr zur Verfügung gestellt, bat selbstverständlich
geschichtlichen als rein geschichtlichen Wert: aber bnde zz dürften manche, uns oft ganz sagenhaft anmu- Hi«a wieder die Ansammlungen im Zeitnngs-
)k««in» ^ Entstehung und Geschichte unserer Heimat von all- ""d für dt« Leser aus dem Bezirk von besonderem Ad« 8«, -' öervorzuheben ist vor allem aber auch der gliin- i, h,. ' dem das Werk geschrieben, und die treffliche Art,
derzeit übersetzt wurde. Mir halten uns beim Ad
der Fuiteraussichien ein günstigerer. Im allgemeinen ist mit erneu: nur geringen Ertrag des zweite» Futterschiiittcs zu rechne». Hmmcr- bin wäre von baldigen reichlichen Regenfällen noch eine wohltätige Einwirkung auf die Futiercrtragc zu erwarten. Ebenso leiden die Futterrüben-, Zuckerrüben- und namentlick Kartoffelfelder unter der Austrocknung des Bodens sehr not. Die Kartoffel,: zeigen zwar reichen Knollenansatz, aber die Knollen können sich wegen zu großer Trockenheit nicht ausbilden und bereits ist mancherorts verfrühtes Ab- sterven des Krautes zu beobachten. Eine baldige Durchfeuchtung des Bodens ist auch für die Kartoffeln dringend zu wünschen; andernfalls muß'damit gerechnet werden, daß die Kartoffelernte nicht befriedigend ausfällt. Die ObstauSsiäitcn haben sich, da das vorzeitige Abfallen der Früchte infolge der Dürre weitere Fortschritte gemacht hat, abermals vermindert. Am wenigsten haben bis jetzt unter der Dürre die Weinberge gelitten, welche überall schönen und gesunden Stand zeigen und auch der Menge nach, soweit nicht die heurigen Frühjahrsfrosre Schaden verursach: haben, einen befriedigenden Ertrag erhoffen lassen. Doch wäre auch für die Weinberge eine baldige Durchfeuchtung dcZ Bodens zu wünschen. — Noch immer treten in verschiedenen Gegenden die Feldmäuse in starkem Maße schädigend auf. Dazu gesellen sich da und dort die Engerlinge, welche in den Brachfeldern, besonders auch in den Kartoffelfeldern und Gemüseländereien, nicht unerheblichen Schoden anrichten. Ein in sonstige» Jahren kaum vorgekommener Schaden ist Heuer dadurch emstanden, daß — eine Wirkung der ungewöhnliche» Dürre — mancherorts einzelne Getreideäcker durch Unachtsamkeit oder aus anderen Gründen, in Brand geraten und vernichtet worden sind.
Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch.
Die große Störung zieht i» der Hauptsache über die Nordsee ab, entsendet aber einzelne Vorstöße nach Süddeutschland. Am Dienstag und Mittwoch ist zeitweilig bedecktes und auch m:t Niederschlägen verbundenes Wetter zu erwarten.
Genossenschaftliche Mühlenvereinignng Aulrndors.
(SEB.) Waldfce, 5. Aug. Die Mühlen der Bezirke Ravensburg, Tettnang, Waldsec, Viberarb, Saulgau, Wangen, Leutkirch, Sigmaringcn und Gammertingcn haben sich zu einer Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht unter den: Namen Müblenvereiniguug Aulcndorf zufammeugeschlosse». Zweck dieses Julammenichlufscs ist üaiiplsächlich der, das in den einzelnen Bezirken anfallende Getreide ohne unnötige Preistreibereien durch Vermittlung der landwirtschaftliche,: Genossen-chaftcn aufzukanfcn und auf dem allereinfachsten Wege dem Konsum zuzusührcn oder durch die einzelnen Mühlen. Diele Müblenvereinigungen haben in Sachsen und Thüringen bereits während der letzten Zwei Jahre die Hauptgeschäfte der Kommnnalver- baude, Erfassung des Getreides und dessen Verteilung, besorgt und auf dieic Art das Mehl jeweils durchschnittlich 20 .<7 billiger den Kommunalvcrbänden zur Verfügung gestellt, als das Mehl der Reichs- gelreidestelle zu stehen kam. Nach diesem Vorgang haben sich nun in Bayern und Baden sowohl, als auch in Württemberg die Müülen zu Genossenschaften m. b. H. zusammengcschloffeii. Württemberg ist in 6 Bezirke eingekeilt. Bezirk 8 besieht aus den oben aufgerührten Bezirken mit einer Gcsamteinmohnerzahl von 280 000 Einwohner». Jede gewerbliche Mühle kann dieser Vereinigung beitreten, lieber den 8 Bezirken wird eine LandeSzentrale der Mühlenvcrcinigungen Württembergs und Hohenzollerns mit dem Sitz in Stuttgart gebildet, welche für eine möglichst gleichmäßige Verkeilung des Getreides in den einzelnen Landcsbezirken zu sorgen bat. Die Vereinigung sichert einerseits ihren Mitgliedern einen auskömmlichen Mahllohn, andererseits sorgt sie dafür, daß das Mehl an die Vcrbraucherckrcise nicht zu Wuchcrprcisen, wie solche in den letzten Jahren von einzelnen Mühlen vielfach gefordert worden sind, abgesetzt wird.
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Mötttingen, 6. Aug. Am Sonntag, den 31. Juli, fand hier die Einweihung des nruerstellten Kriegerdenkmals statt. In schlichter Weife, dem Ernst der Zeit entsprechend, wurde von einer größeren Feierlichkeit abgesehen. Nachmittags halb 2 Uhr sammelten sich die hiesigen Vereine (Krieger-, Gesang- und Turnverein), um am gemeinschaftlichen Gottesdienst in der K.rche teilzunehmen. Hernach traten die Versammelten auf den Kirchenvorplatz (alter Friedhof), auf welchem das Denkmal erstellt ist. Durch den Ortsvorsteher wurde dasselbe in Schutz und Gewahrsam der Gemeinde übernommen, unter Mahnworten an die Versammelten zur Einigkeit. Hauptlehrer Straub hielt
' ^:e Festrede, in welcher er, in markanten Zügen die Geschichte des Krieges kurz darlegend, die Aufopferung und Treue der Braven, denen dies Denkmal geweiht ist, rühmte und ermahnte, diesem Beispiele zu folgen, wenn es gilt, die Heimat zu schützen. Die drei Vereine ließen durch ihre Vorstände schöne Kranzspenden am Denkmal niederlegen. Belebt war die ernste Feier durch Schülcrchörc und -Deklamationen. Sehr schön umrahmt war dieselbe durch zwei prächtige Mannerchöre, vorgetragen von, hiesigen Gesangverein „Licderkranz" („In stiller Kammer ruht das Kind" und: „Mit frohem Mut zog er hinaus"), bei welchen lein Auge trocken blieb. — Möge das einfache, in Muschelkalk- stein ausgeführte Denkmal eine Mahnung zu T-.icae und Dankbarkeit bilden auch für kommende Geschlechter! — Allen, ab.:, welche zum Gelingen des Werk«; öeigetragen haben, fei ruh au dieser Stelle herzlicher Dank gesagt! E.
(SCB.) Stuttgart, 4. Aug. Gestern abend zog endlich da? längst ersehnte Gewitter über die Stadt. Die elektrischen Entladungen waren gering. Auch die Niederschläge befriedigt:» keineswegs. Mch Mitternacht fetzte aber von neuem Regen ein, der die Natur besser erquickte. Heute früh wo- d,r Ist bedeckt und verhieß bei erheblicher Abkühlung weitere Niederschläge.
(SCB.) Giengen a. Vr., 4. Aug. Die Zufuhr auf dem Viehmarkt betrug 84 Stück. Verkauft wurden 52 Stück. Eine fette Kuh kostete 3S00 Mark (Gewicht 1100 Pfund), eine fette Kalbeln 3200 Mk. (Gewicht 700 Pfund), ein fetter Farren 3640 Mart (Gewicht 910 Pfund). Die Preise sind gesunken.
(SCB.) Hall, 4. Ang. Die Strafkammer bat wegen S- clch- bandeis den 23 Jabrc alten ledigen Steinbildhauer Alois Herz von Wachbacb OA. Mergentheim, den 26 Jahre alten verheirateten Fabr arbeiicr Eugen Betz van Apfelbach OA. Mergentheim und d-m -5 Jahre allen ledigen Bauer u. Metzger Karl Engert von Nengcr- uscn OÄ. Mergentheim zu je zwei Wochen Gefängnis und je I > -kk. Geldstrafe verurteilt. Sic hatten im Spätherbst 1920 größere !gcn Butter gehamstert und mit hohem Gewinn nach Mannlicm -md Frankfurt geschoben. Die Molkcrciverwaltersehefrau Lina 1 :icr von ElpcrSbcim, die ihnen viel Butter lieferte, und sich b oeni Höchstpreis von 10,80 . k- 25 für das Pfund bezahlen ließ, wu'^e wegen Preistreiberei zu 250 -47. Geldstrafe verurteilt. Außerdem wurde auf Eii-zichung des übermäßigen Gewinns in Höhe von 250 Mark erkannt.
(SCB.) Ul«, 5. Aug. (Die Gesundheit der Schulkinder.) Aus dem Bericht des städt. Schularztes über den Befund der 7774 untersuchten Schulkinder ist zu entnehmen: Groß ist die Zakl der Kinder mit rachitischen Veränderungen des Knochengerüstes. Sie wurden bei den Anfängern in 23,6 Proz., bei den Mittelttassen in 21,9 Pröz., bei den obersten Klassen in 15 Prozent der Fälle nachgewiesen. Stärkere Blutarmut fiel in annähernd gl.i- cher-Häufigkeit auf.: Skrofulöse Schüler gab cs 1021. Schwee: ve- handlungsbedürftige Verbiegungen der Wirbelsäule wurde 32mal fest- gestelli. Di« Kröpfe find in Ulm schp verbreitet, es ist dies mit der ausfallenden Härte des Ulmcr Wassers in Verbindung zu bringen. Die Zahl der lungentubcrknlösen Kinder ist größer als dies früher vier beobachtet wurde. Das gleiche trifft ja auch bei den Erwachsene» zu. In 399 Fällen wurden Hcrzstörungcn festgcstellt. Die Zahl der unterernährten Kinder beträgt insgesamt 8080 von 7774 Schülern. Es stimmen die Erfahrungen in dieser Hinsicht überein mit denjenigen in den meisten deutschen Städten.
(SCB.) Aus dem Badische» Schwarzwatd, 5. Aug Infolge den sehr teueren Futtermittel sind die Viehpreise in letzter Zeit erheblich gesunken. Auf dem letzten Schweine- und Vichmarkt in Haslach (Kinzigtal) machte sich ein großer Preissturz bemerkbar. Fünf Ferkel wurden u. a. für 100 Mark und sieben Stück zu 200 Mark los- geschlagen. Auch beim Großvieh gingen die Preise stark herab. Für ein Paar Ochsen (noch vor kurzem 18000 ..sik) wurden nur noch 13 000 .4/. geboten.
Für die Sckriftleitung verantwortlich: Otto Seltmann» Calw Druck und Verlag der A. Oelschläger'schcn Buchdruckerei, Calw.
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druck möglichst an das Original, wahren dabei aber die neuzeitliche Rechtschreibung. Nur da, wo die Wiedergabe in der alten Schreibweise ein besonderes kultürliches Bild gewährt und insofern Bedeutung hat, wird der altertümliche Charakter beidehal- ten. Wir veröffentlichen die einzelnen Auszüge nach der Reihenfolge ihrer Kapitel im Werke selbst. Später bringen wir auch einiges über den Verfasser und den Ileberietzcr selbst — ein Stück altschwäbischer Eeistesgcschichte.
Wir bitten auch an dieser Stelle Freunde heimatkundlicher, geschichtlicher und ähnlicher Beiträge um rege Mitarbeit.
Der
Schwäbischen Chronik anderen Thrils Zwrqtes Buch.
C a p. 5.
Bon dem Closter Hirschau. Johann pur8iinoiiiu.>; Abbt. Die erste Stifftung solches Closters. Die Edelknechte von Calw.
Die H. Helizena. Der H. Nazarius.
DAS Closter Hirschau wurde um die Zeit, da es mit Kayser Ludwig sehr verwirrt aussahe, gestifftet, hatte aber doch schon lang vorher einigen Anfang. Johann Tritenbeim hat davon eine vortreffliche Chronik geschrieben, und der Christliche und gelehrte hochwürdige Abbt desselben Closters, Johann Parsimo- nius, so jetzo in der Ewigkeit ist, hat mir eine Sammlung unterschiedlicher Nachrichten, so aus vielen Orten zusammen getragen vor 2 Jahren überschickt. (Es folgt die Wiedergabe eines Briefes des Wies an unser» Historiker.) f Die vorberühmte erst« Stifftung deß berühmten Closters Hirschau, durch di« edle und Christliche Frau Helizeuam, ein« Wittwe.
Im Jahre S45 lebte eine Reiche Witt-Frau, Nahmen» Helizena, von dem Stamm derer Edelknecht« von Calw, welche.
als sie nun etliche Jahr nn Wittwrn-Stand zubrachte, und wünschte, KOtt einig anzuhangen, betete sie alle Tage, er möchte doch, weil er ihro keine Kinder beschehret, ihro osfen- bahrcn, wie sie ihre Güter anwenden sollte, daß es ihme gefällig wäre und sein Name dadurch verherrlicht würde. Unter solchem sehnlichen Verlangen nun dunckte sie einmahls bey Nacht, als ob sie eine Stimme hörte, welche z : ihro spräche: Helizena, gib achtt Dein Eebett ist von GOtt erhöret. Und dessen zur» gewissen Zeichen stehe hier dieses ebene Feld, darauff 3 schöne Fichtenbüume stehen, welche e'nem Stamm gewachsen. Da soltu zur Ehre GOttes eine Kirche bauen. Als sie vom Schlaff erwachte, wüste sie sich dessen, was sie gesehen und gehöret hatte, so wohl zu erinnern, als wann sie gewacht hätte. Sie konnte es gleichsam noch vor Augen sehen, ob sie gleich vor ber niemahl in selbige Gegend gekommen war. Doch sagte sie von der gantzen Sach keinem Menschen nichts: sondern den andern Morgen, als es Tag ward, zog sie um der Ehre-GOttes willen ein kostbares Feyer-Kleid an, gicng unter Begleitung zweyer Bedienten und einer Magd hinaus, als wann sie spatzieren gehe« wollte, und gteng in ein Tal hinab ihren Gütern zu, darnach stieg sie auff einen Berg. Auff diesem erblickte sie von fernem die Ebene, so ihro im Schlaf vorgestellt worden. Was konnte sie mehr erfreuen Sie eilte hurtig selbiger G - gend zu und fand auf dem angenehmen flachen Feld drey schöne Ftchtenbäume auff einem Stamm. Da siel sie aufs die Erde und weinte hertzlich vor grosser Freude: auch legte sie ihr Kleid zu denen Bäumen, damit anzuzeigen, sie wolle an diesem Orte zu GOttes-Ebre all ihr Vermögen anlegen.
(Fdrisetzung folgt.)