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-'r Ernest Po-l^ Montag im enMk, >zcffe Bericht erslM^ tet, die VerhlnM,^ landanten des U-Bs^ s «Dovercastle"
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en StudienkommD,, mistaltct, an dem L« cliir Baron Fers >A c!ar Baron cjstz l:L ^äste in, Namen ch Jnlcrelse und de p sestrigerler Krested
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eil 30. Mai M
ochenendkarte».
karten zu ermhtz. ter genehmig! wscke : Ermäßigung beirtz Sektionen bi) zv« bi) zu 7ö Kilome!!!. AerkebrsbeziehuHn iestimmt werden V; ii Strecken zu HM bedeutet e», wenii di! n, die SonntaOsch , an auSzugebeii, hi eschaffr», wie sie eb
der Tariserhöhurgü rschwächen, d. h. jii und öfters eine öe- nessene VerbilliM bcn den bisherig!« 4. Klasse eingesiihd ieisende. die bicki der Lösung joicha nterschätzenden gild matskarten von dn eng nicht verschal hrten Monatskar!» Klasse den ÄorM ßreis für die 4 i» en 4. Klaffe ft ml onatskarte t. Klch ger BenntzungrE
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Hochdruck versp-W
> Mittwoch ist °b» Vetter zu erwart
L,ie rkitche und die Seuteu.
R Ueber diese Gegenivartsfrage sprach am Donnerstag ,lnnd Herr Pfarrer S -heuerten (Tailfingens. Herr Deka» Zeller ecösfnete und schloff den Abend mit einem Gebet, x» Nedner führte in einem beinahe zweistündigen Vortrag, «ns der Heilige» Schrift als Grundlage schöpfend, ungefähr solgendes aus: „Ein furchtbarer Krieg ist durch eine» furchtbare» Frieden adgelöst. Ein Schrecken ohne Ende soll uns in ,i, Ense mit Schrecken führen — jo wollen es unsere Feinde: aas ivirischastlich. geistig und moralisch zerstören. Der Haff MÄ blind, er sieht nicht die Gefahren, die ihn selbst um- giben. Aber auch unser Volk ist mit Blindheit geschlagen und «leimt nicht, daff, nachdem wir unsere kostbaren Auffemoertr mloren haben, die Gefahr für uns besteht, auch unsere kostbare» Innenweite zu verlieren. Ei» Brand des Hasses umloder! uns. Statt ein einig Volk von Brüdern zu sein, leiden wir an unserer alten verzehrenden Kraifthelt: dem Hader d« Parteien. Und andere beängstigende Krankheiiszeichen: stunchne der Verbrechen, Zuchtlosigkeit, Genuffsucht, Selbstsucht zeigen uns, daff eine starke christliche Kultureinhrit das Mgste ist. was mir brauchen, mehr denn je. Ohne das Christel»»!» ater ist eine sülche Kuliureinheit nicht möglich. Luther -seit de» Aposteln das herrlichste Gottesgeschenk an die Menschheit — hat uns Bibel, Gesangbuch, Katechismus und achre ganze deutsche christliche Kultur geschenkt. Es sind nun aber in der Gegenwart Kräfte ani Werk, die unsere deutsche christliche Kultureinheit zerstören wollen, indem sie die Menschheit oou einem Jahrtausende alten „Wahn" befreien wollen. Mer solche Kräfte sind auch innerhalb der christlichen Kirche Mt tätig. Es gibt heute keine Gemeinde mehr in unserem Lande, i» der das Problem Kirche und Sekte keine Rolle spielte." - Der Redner geht nun auf das Problem im einzelnen ein wd zwar in einem ersten Teil, der grundsätzliche Gedanken aber das Verhältnis von Kirche und Sekten ^darlegt, und in «»ein zweiten, der einen geschichtlichen aber auch stark polemischen Abriß über die drei Sekten der Neu-Apostolischen, der Baptisten und der Internationalen Vereinigu,! g ernster Bibelforscher darstellt. Es ist im folgenden nur der erste grundsätzliche Teil wiedergegeben — „Was verleiht den Sekten ihre Anziehungskraft? Es sind vier Ursachen. Es liegt ihr auch ei» Stück der allgemeinen Unzufriedenheit zugrunde. Die empfangenen Wohltaten, die man seiner Kirche verdankt, werden schnell vergessen. Sie wird angefeindet als das groffe Babel. Um der eigenen Seligkeit will en, müsse man sie verlassen. Mit dieser Entfremdung wächst die Liebe zu den außerkirchlichen Gemeinschaften. Dort sei mehr kirchliches Leben, ähnlich dem ur- chrMichen Gemeinden, alles ein Herz und eine Seele. Dort ist auch Gelegenheit geboten zu religiöser Ausipeacre, In der Kirche muff man anhören, was der Pfa::er sagt. Die Form des Gottesdienstes ist dort lebendiger. Die Gebete weihen frei gesprochen. Die Rede ist einfach. Melddie und Aythmus der Lieder sind lebhafter, dem Gefühl entsprechend. Zuletzt noch ist ini Leben der nichtkirchlichen Christen mehr Micher EriHt. Der Kirchenchrist macht eben am Sonntag dem lieben Gott einen Besuch. Darum sei „Sekte" ein häßlicher Name siir diese Gemeinschaften. Zusammengefafft handelt es sich also nm Liest vier Vorzüge: Erstens die herzlich-brüderliche Gemeinschaft, zweitens: die Gelegenheit zur Aussprache: drittens: die Lebendigkeit des Gottesdienstes, und viertens: der höhere Wiche Ernst im Leben dieser Christen. B'ir bestreiten M» gar nicht, daß ein guter Sektenchrist mehr gilt vor Gott Us ein schlechter Kirchenchrist. Wie steht es aber mit jenen Vorzügen? Wie steht cs mit der brüderlichen Liebe? In Wn kleinen Kreisen kommen dieselben Streitigkeiten vor wie in der Kirche. Es kommt vor, daß Leute darum von einer bette zur andern gehen. Es ist weiter eine Tatsache: die
lagern reden und beten, sind nicht immer nie besten. Vas in den Sektenkreisen gesungen wird, verhält sich, inhaltlich und in der Melodie verglichen mit unfern evangel. Chorälen r ie eine schmetternde Schielte zum Wohlklang der tiefen Kirchenglocke«. In der Aussprache kommen immer und immer wieder Wiederholungen einzelner Lieblingsgedanke» vor. Aehnlich steht es auch mit dem höheren sittlichen Ernst. Wir geben zu, am Baum unserer Kirche ist mancher dürre Zweig. Aber auch bei de» Sekten ist dies der Fall. Wir verstehe» auch das Bedürfnis vieler nach Gedankenaustausch tm kleinen Kreis. Aber genügt dazu nicht das innerkirchliche Gemeinschaftsleben? Die dc s Salz unserer Kirche gewesen sind? Sekten hat es zu alle» Zeiten gegeben: Aber der Vorwurf gegen die Kirche als das groffe Babel ist ungerechtfertigt. Sekte» mit längerer Lebensdauer weisen mit der Zeit dieselben Schäden auf wie die Kirche. Daher das Bedürfnis nach immer weiterer Sektenbildung. So sind d e Neu-Apostolischen aus den Alt-Aposto- lischen herausgewachsen und die beiden bekämpfen sich gegenseitig: jede glaubt die alleinseligmachende Wahrheit zu besitzen. Wir finden aber dort kein neuiestamentliches. sondern ein alttestameutlichcs Christentum, einen Buchslabendienst. Die Sabbathsrage, ob Samstag oder Sonntag, ist keine Kardinalste des Christentums. Jesus hätte sie sicher nie zu einer ent- sckst-idendeli Frage gemacht. Ebenso ist es mit der Erwachsenentaufe de: Baptisten. Sie verwerfen die Kindertaufe. Aber Jesus sagt: Lasset die Kindlein zu mir kommen. Dies eine Wort genügt für uns. Wer darum aus der Kirche austriit, hat er auch gefragt: Was wirs Jesus dazu sagen? Solches Christentum ist ein gesetzliches Ckrisienium: man urteilt mich Aeutzerlichke-ien. Aber das Wesentliche ist doch die Wiedergeburt durch Sen Geist Gottes. Sektenchristentum stellt keinen Fortschritt dar, sondern einen Rückschritt aus dem Neuen ins Alte Testament, ans der Gnade in das Gesetz, aus der evangelischen Verinnerlichung in katholische Veräußerlichung. Christus aber ist des Gesetzes Ende. Der Klaube der Apostolischen h-.-do.rs nach ihren eigenen Worten der Bibel nicht. Dis üib Uscheu Heilsiatsachen kommen nicht zu ihre»! Recht. An sie Stelle des Heilands tritt der „Apostel". — Der Redner zitiert einige Vibelstelten für und wider die Anschauung-n der N-m- Apostslischen und führt dann fortfahrend aus: Auch wir freuen uns wie die Advent! sieu auf die Wiederkunft des Herrn. Aber nicht der Glaube a» die Wiederkunft, sondern der an den Herrn ist das Wesentlich'. Die Zeitbercchnunz ist unmöglich. Christus hat sich selbst. Matth. 24, gegen Zahl und Tag ausgesprochen. Die Internationale Bereinigung ernster Bibelforscher beschwindelt, wie-Wilson auf politischem Gebiet, so das deutsche Volk aus religiösem Gebiet. Der Theologe mach! noch nicht den Ch-iften aus. Jeder Christ kann die Bibel ganz verstehen. Aber um sie durchforschen za können, muff man sie in den alten Sprachen, in denen sie geschrieben ist, lesen. Das lehnen die Bibelforscher ab. Sie üben eine politisch gefärbte Bibelkritik aus. Als Internationalisten sind sie gegen Staat -und Vaterland. Diese stammen nach ihrer Ansicht vom Teufel her. Die Lehre vom tausendjährigen Reich wird besonders seit dem Krieg und i-ach dem Krieg ausge- beutct. Die Gemüter sind empfänglich dafür. Je näher mon einen solchen Zeitpunkt?egt, desto mehr Gläubige finden sich. Aber all; Prophezeiungen haben sich bisher als falsch erwiesen. Daff wir vor schweren Zeiten stehen, wisse» wir a'le. Die Kirche aber ist das letzte Band, das Millionen U'iftrrs Volkes mit dem Heiland verbindet. Darum heißt es heute für uns: Zurück zu Luther und durch ihn zurück zur Heiligen Schrift, und diese geistig, im Sinne Jesu, zu verstehen. Zurückzum Herrn, welcher der Eckstein der Kirche ist in dieser Zeit des Unglaubens und der Verwirrung. Zurück zur Einigkeit, zur Treue gegen die Kirche und den Heiland!" —
Schwöblsche Volksbühne.
Heute abend 8 Uhr kommt im Hotel Basischer Hof Otto Ernsis Komödie „Flachsmänn als Erziehet" zur Aufführung. Das Stück wurde von Oberspielleiter Heinz Rudorf inszeniert. Die Hauptrollen sind besetzt mit den Herren Rudorf, Meißner, Weiß, Gilzinger, Schund, Schaffner und den Damen Ziegler, Murger-Marr, Berndl und Baader. — Morgen abend wird Goethes Meisterwerk „F a u st" 1. Teil aufgeführt. „Faust" ist das größte und zugleich deulscheste Werk unserer heimischen Dichtkunst. Es ist ab.r auch die reifste und umfassendste Arbeit Goethes, sein Lebenswerk im wahren Sinne des Wortes, es hat seinen Geist durch sein ganzes Leben beschäftigt. Im Spielplnn des deutschen Theaters hat sich „Faust" eine; -- ' -?r>!- den Platz erworben.
Die rviirtt. Knegsvselufte.
Bei einem Kursus Uber das neue Reichsversor^unzsgesetz, de» das Hauptversorgungsamt Stuttgart für die Rechtsberater der Kriegsbeschädigten-Organiiationen und Beamten der Haupt - fürsorgestelle veranstaltete, gab Direktor Roßmann u. a. auch Mitteilungen über die württ. E e sa m t v e e l u st e im Krieg. Danach hat Württemberg zu beklagen; Ofiiziere, Aerzte, Beamte tot 236t, verwundet 4<>88, vermißt 193. gefangen 840, zusammen 7402: Unteroffiziere und Mannschaften tot 7110!. verwundet 186192, vermißt 8996. gefangen 11924, zusammen 278 181, insgesamt also tot 73 360, verwundet 190 790. vermißt 8009. gefangen 12 264. Eesomtverlust demnach 280 673. Die Größe dieser wiiritembergische» Verluste kommt sehr deutlich zum Bewußtsein, wenn man sich vergegenwärtigt, daß Sie gesamten Verluste des Reiches an Toten im deutsch-französischen Krieg 1870/71 nur 49 378 Mannschaften und Offiziere betrugen. Diewürtt. Verlustesinddie größtenaller deutschen Kontingente. Ein Vergleich mit der Beoöllerungs- zahtergibt mPreuffenfolgenSeVerlustprozentzahlcn: Tote2,31M, Verwundete 0,740^, Vermißte 1,001 »L. Gesamtverlust 0,103",s: in Bayern: Tote 2,071 »tz, Verwundete 0.361?/, Vermißte 0.91?», Gcsawiverlust 8.334 »Z: in Sachsen: Tote 2,076, Verwundete Vermißte 0,810^, Ersamtverlust 8,380^: j» Württemberg: Tote 2,407?», Verwundete 6.77?L, Vermißte 0.713?L, Gesamtoerlust 9.098«6. In Württemberg ist also beinahe jeder tzehnte Einwohner, Frauen und Kinder miteiugerechnet, oder jeder zweite erwachsene Mann aufs unmittelbarste vom Kriege durch Tod. Verwundung. Gefcmgensckzaft oder Bermißisein betroffen worden. Fast keine einzige Familie ist verschont geblieben.
(SCB.s Heilbronn, 27. Mai. Bei den hiesigen Wahlen zum Ausschuß der Ortskranken lasse entfielen aus die Freien Gewerkschaften 3230, aus dir Christlichen Gewerkschaften S10 und auf die Syndikalisten 360 Stimmen. Die Gruppen erhalten dementsprechend 32, 0 und 3 Ausschußmiiglieder.
(STB.) Mergentheim, 28. Mai. Reichspräsident Eberl kam gestern früh mit dem fahrplanmäßigen Zug, dem ein Salonwagen angehängt war, hier an. 'Die Stadigemeind; ließ ihm bei seiner Ankunft im Kurhaus durch einen Blumengruß ihren Willkomm entbieten.
(SLB) Ohrnberg, O.-A. Oehringen, 27. Mai. Die Erbauung des K o ch e r k r a f t w e rks auf der hiesigen Markung und der von Eindringen und Möglingen wurde durch den Gemeinde- verbar») Hohenlohe-Oehringen der Firma Wagst und Freitag A.E. in Neuenstadt a. d, H. zur Ausführung übertragen. Es wird rin etwa 0 Kilometer langer Kanal, ein 1 Km. langer Stollen und ei» 03 000 cbm haltendes Speicherbecken gebaut werden. Das Kraftwerk soll auf 1. Oktober 1922 in Betrieb gesetzt werden.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Otto Selbmann, Calw. Druck und Verlag der A. Orlschläger'schen Buchdruckerei, Calw.
i, Der Kampf im Spessart.
Erzählung von LevinSchücking.
»Er ist mein Rat, mein Kapitän, nichts für ungut. Nie- hat Lust, sich zum Kugelfang herzugeben, und ich auch
inchi!"
Der Kapitän stampfte mit dem Fuße.
«Und Sergeant Etienne. Sie?" rief er den einen der drei ^Miirs an, die er vorher hereingerufen und die sich an den ^ m ^'!ch gesetzt hatten — „was meinen Sie?"
»Wenn Sie meine Meinung wollen, mein Kapitän, ich denke ^>e der Wachtmeister!" sagte der Sergeant Etienne, leicht die oM« an den Tschako legend. „Entweder wir brechen alle mit- üwnder auf oder bleiben miteinander: wenn dieje Damen »ßrn Schutz nicht aufgeben wollen, so müssen sie auch unsere fahren teilen'."
D« Kapitän sah nach der Uhr.
«Fast sieben Uhr!" rief er aus. „Dann vorwärts, Lepelle-
^ Aufbruch! Wir wollen abreiten, lassen Sie auffihrn, °»r wollen uns durchschlagen!"
" d!N Gott," rief hier Frau Marcelline, „fällt Ihnen denn
sucht ein, Lesaillier, daß wir di« Gefangenen dort haben?"
»und die Gefangenen, was ist mit ihnen, Madame?" lM- Sie sie als Geißeln! Wenn wir den Hof oer-
n und es fällt «in Schuß auf uns, so senden Sie einen d-, an das Bauernvolk draußen und lassen es be-
«in zweiter Schuß falle, würden Sie die Ee- M-n-n Niederschietzen lassen!»
apftän Lesaillier blickte die Dame ein Wenig überrascht an.
"'S».° antwortete er dann, „ob der General —" Narcelli» ^heitzüng des Generals bürge ich!" versetzte Frau -At-N , ö' «Haben Sie ein weißes Sacktuch, es an ^ Sabel als Parlamentärflagge zu binden?"
^ «ULbisz. der Einfall ist gut. mein Kapitän," sagte
der Wachtmeister, „ich fürchte nur, die Bauern werden sich verdammt wenig daraus machen — es ist besoffenes Gesindel!"
„Aber wir können uns von besoffenem Gesindel nicht länger hier festhalten lassen wie Mäuse in der Falle!" rixf der Kapitän. „Also vorwärts — aber was ist da. welcher Lärm.ist dies?"
Der Kapitän wandte sich bei diesen; Ausruf der hintern Tür des Raumes zu, durch welche vorher so ahnungslos die zwei österreichffchen Offiziere eingetreten waren. Es wurde vor derselben ein plötzlicher lauter Lärm vernehmbar, LUafsengeklirr und Ausstößen von Gewehrkolben.
„Die Rettung!" sagte der jüngere «General befreit aufatmend.
„Ah. im rechte» Augenblick!" rief Sztarcai aus. „Ich denk', es ist Muga oder Bubna!"
„Unsere Kaiserjäger!" versetzte der General Tcfchen aufspringend.
Siebentes Kapitel.
Die Tür war ausgeflogen, österreichische Offiziere mit gezogenen Degen drängten herein, hinter ihnen grüne Kaiserjager mit ihren Stutzen und grünen FederöiHchen an de» aufgeklappten Filzhüten: man sah über ihren Köpfen weg und durch die geöffnete Tür den ganzen Gang draußen voll dieser Hüte und Federbüsche. Die Offiziere stürmten heran in der offenbarsten Aufregung.
„Königliche Hoheit," rief ein großer, stark gebauter Mann, „da sind Sie, Gott sei gelobt!"
„Sagen Sie lieber: Da sind wir!" antwortete lächelnd die Königliche Hoheit, der junge General.^ „Sie kommen just recht: man überlegt hier eben, ob es gegen die Bauern helfen werde, wenn man uns totschietze. Bubna und Muga habe« Sie wohl herbeigebracht!"
„In der Tat, Hoheit: wir hatten uns eben erst tn Marsch gesetzt, wie Leutnant Gras Mbna de» MM üdrrbrachiz als
der Husar von der Stabswache mit Ew. Hoheit l'tteyp..,, heran gesprengt kam und —"
„Wo ist Kinsky?" siel die Hoheit ei».
„Er muß mit der Tete seiner Bataillone nr. diesem Augenblick unten im Tale, diesem Edelhof gegenüber, angelangt sein: uns führte der Husar auf einem kürzer» Fußsteig zur Hinterseite dieses Hauses,"
Während rasch diese Worte gewechselt wurden, stand der Kapitän Lesaillier wie vom Schlage getroffen da: der Wachtmeister und die andern Chasseurs hatten sich, ihre Säbel in der Faust, in eine Gruppe zusammengedrangt.
„Sacrö mitte ckonnerres, wir sind in einen säubern Leim- topf gefallen, Kapitän!" rief der Wachtmeister aus.
Madame Marcelline ab»r war aufgesprungen, das blasse Entsetzen in allen Zügen.
„Hoheit? — Der Erzherzog!" stammelte sie.
„Der Reichsfeldmarschall Erzherzog von Oesterreich und Herzog von Teschen," jagte der junge Mann, indem er sich lächelnd vor ihr verbeugte: „wie Sie sehen, heute nicht im Bett, Madame, und deshalb so glücklich, sich Ihnen jetzt ohne Inkognito vor stellen zu können."
Er wurde unterbrochen durch Karabinerschüsse »nd laute» Geschrei der Chasseurs draußen, die den vom Garten her ein- gedrungencn Feind jetzt bemerkt hatten und heranstürmten, ihre» Offizier herauszuhauen; die Kaiserjäger warfen sich ihnen entgegen, man hörte in der Vorhalle ein wüstes Getümmel beginnen.
„Mein Kapitän." rief der Erzherzog dem Franzosen zu, „Sie haben gesehen, gehört, daß Sie von stärkern Streitkräften auf allen Seiten umringt find. Bringen Sie Ihre Leute zur Ruhe, lasse» Sie kein unnützes Blut vergießen; lasten Sie Ihr« Mannschaft sich ruhig im Hofe aufstellen und alsdann kehre» Sie zurück, ich habe mit Ihnen zu reden!"
(Fortsetzung folgt.)