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chold. Küfer.

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83. Jahrgang.

Amts- und Anzeigeblatt für den OLeramtsLezirk Calw.

Nr. 63.

Srscheiuuiiftönieil«: Siimlwöchentlich. Aiizeigenprr S: Die klelnspaNIgeZrUeSoPsa. I >>« M!H», «no« I BezugSp reiö: In der Stadt mit DrLgerlohn Mk. IL.80 viertel iihrlich. Poftbezugö-

Riklamen Mt. 2. Ans kammsinnzeige» kommt ein Zuschlag von I0i°/, isernipr v. I »tvnrog, -tt> ^iurz rvat. I P Li.k. IS.iXt MN Bestsligcio. Schluß der «uzeigenannahmc s Ulk vormitlaq«.

Zn« Abstimmung

in Oberschlcsien.

Gemeinheiten der polnischen Behörden.

Berlin, 20. März. Zn oen südöstlichen Bezirken des ober- schlesischen Abstimmungsgebietes haben sich in den letzten Tagen Zustände gebildet^die zu den ernstesten Befürchtungen Anlast geben. In den Kreisen Plest, Rybnik, Kattowitz-Land, Beuthen- Land und Tarnowitz hat die deutsche Bevölkerung auf dem flachen Lande unerträglich unter dem polnischen Terror zu leiden. Die deutsche Regierung, die stets um die Aufrechter­haltung der Ruhe und Ordnung in Oberscklesien besorgt ge­wesen Ist, hat sofort nach Einsetzen des polnischen Terrors den Berliner Vertretern der q''^'nen Mächte, der interalliierten Kommission'in Oppeln und den alliierten Regierungen in Lon­don, Rom und Paris zu wiederholten Malen ihre slbörsste Ver­wahrung gegen die unerhörten Zustände in Oberschlesten aus­gesprochen und tatkräftige Mastnahmen zum Sckmtze der Be­völkerung verlangt. Sie ist sich auch der besonderen Verant­wortung bewustt, die ibr durch die Rette der auswärtinen Stimmberechtigten na'' Olirsckckesien auserlcgt wurde. Die deutsche Regierung hat der interalliierten Kommission in Op­peln und den alliierten Regierungen genaue Unterlagen über alle polnischen Gewalttaten und Uebergriffe vorgelegt. Sie hat Insbesondere immer wieder mit Nachdruck verlangt, daß die alliierten Truppen nicht nur in den Städten, in denen völlige Ruhe herrscht, versammelt bleiben, sondern zum Schutze der schwerbedrohten deutschen Bevölkerung auf das flache Land ver­teilt werden. Sie muh verlangen, dah ihren nachdrücklichen Forderungen Folge gegeben wirb^'und dast noch in den letzten Stunden alle Maßnahmen ergriffen werden, die erforderlich sind, um eine freie, geheime, unbeeinflußte Abstimmung zu ge­währleisten.

Abstimmungsbild.

Oppeln, 20. Mörz., nachm. 1 Uhr. Die Abstimmung in Op­peln vollzieht sich unter großer Beteiligung. Sie verlief bis­her reibungslos. Nirgends haben sich Zwischenfälle ereignet.

Kundgebung irr Kassel.

Kassel, 21. März. Gestern mittag fand auf dem Friedrichs- Platz eine machtvolle Kundgebung für Oberschlesien statt, an der viele Tausende teilnahmen. Oberbürgermeister Scheidemann hielt eine Ansprache, in der zunächst die schlimmsten Bedingungen des Friedensvcrtrags zitierte und im Anschluß daran betonte, baß der Friedensvertrag mindestens in einem Auszug in jedes deutsche Haus kommen müsse. Kein Haus dürfe ohne diesen Hexcnhammer sein, der den Einheitswillen des ganzen Volkes Msainmenhämmere. Wir wollen kein Volk von Sklaven sein Der Redner gedachte dann des heutigen Schicksalstages für Oberschlesien und schloß seine mit Beifallskundgebungen unter­brochenen Ausführungen: Wie es auch kommen mag, wir wol­len nicht den Mut verlieren, sondern im Gegenteil Kopf und Herz Hochhalten. Schweres haben wir ertragen und Schwereres sieht uns vielleicht noch bevor. Am Wiederaufbau mitzuhelsen, >si Pflicht eines jeden. Möge sich jeder dieser Pflicht bewußt sein und danach handeln. Nicht alle sind eines Sinnes über !e beste Methode. Arbeite deshalb jeder nach seiner ehrlichen eberzeugung, achte aber auch jeder die Ueberzeugung des an-

Der Irrtum des Radikalismus.

. vd^Er Radikalismus der Weltgeschichte sei es der Hk enistisch« eines Hippon von Rhegium oder der französische Eines Rousseau, Saint-Simon und des kindlich naiven, sittlich vn adeljgxi, Gracchus Babeuf oder der moderne eines Lenin n Sjnojow baut sein Gebäude auf einem utopistischen, im Ut igen Reiche vonWölkenkuckucksheim" gelegenen Idealbild vom Staate auf.

le Begeisterung für Menschenrechte, Bodenverteilung u u ergemeinschaft ist'jedem Radikalismus gemeinsam. Zn !

tvlrd dieses luftige Jdeengebäude von Freih »b Gleichheit stets zur Unfreiheit und Terror, l Spartakisten von Argos im Jahre 370 vor Christi alle L L " Koppeln auf den Straßen totschlagen, ob 1

od-r^ ^Mörder 1702 in Paris ihre blutigen Orgien feie bi,.» ^ »Tscheka" der russischen Sowjets in Kiew und Petei b» M häuft, es ist stets dasselbe Lied.. St-

Äi-ltk, die sie predigen, bringen die kommunistisch

Fnllink? "^r die Tierheit. Denn alle hemmungslosen tierisch ^ "'V in ruhigen Zeiten auf dem tiefsten Grund I schlichen Seele schlummern, sind entfesselt. Das Verbrech.

dern. Dann wird es wieder besser. Und deshalb auf zur Ar­beit für ein freies deutsches Volk!.

Wahlbeteiligung.

BreSlau, 21. Mörz. Die Vereinigten Verbände heimattreucr Oberschlesier. Hauptgcschäftsiührung Breslau, haben, da der Tele­phonverkehr nach Oberschleflen gesperrt ist, einen Kurierdienst einge­richtet, der durch die Vertrauensmänner sämtlicher Ortsgruppen in Oberschlesten sofort Meldungen über die Abstimmungsergebnisse über­mittelt Dies war bekannt geworden und es hatte sich trotz später Nachtstunde eine große Menschenmenge vor dem Hause der Ge­schäftsführung der Vereinigten Verbände heimattreucr Oberschlesier cingefunden, wo durch einen Projektionsapparat die Ergebnisse be­kanntgegeben wurden.

Die Hauptgeschäftsstelle der Vereinigten Verbände heimattreucr Oberschlesier teilt mit: Die Wahlbeteiligung ist nach allen einlau­fenden Berichten überaus groß. Die besten Wahlbeteiligungszif­fern aller Reichs- und Landtagswahlen sind weitaus überschritten. Soweit wir die Lage übersehen können, ist durchweg IM Prozent Wahlbeteiligung. Beste Zuversicht herrscht auf deutscher Seite. Polnischer Terror trat bisher nicht in Erscheinung. In Myslowitz und an der polnischen Grenze im Kreise Kattowitz ist alles ruhig verlaufen. Aus Lublinitz wird cftmcldet, daß dort polnische Soko- listen vergebens versuchten, Wahllokale zu stürmen.

Bisherige Abstimmungs-Ergebnisse.

Berlin, 21. März. Die ersten aus dem Kreise Kreuzburg ein- gelaufcnen Teilergebnisse bestätigen den rein deutschen Charakter dieses Kreises. Tic Abstimmung, ist dort in voller Ruhe vor sich ge­gangen. Zwischenfälle haben sich, soweit bisher bekannt geworden ist, nirgends ereignet. In Bowallno, im Stadtkreise Oppeln, wurde eine größere Anzahl polnisch gesinnter Leute vermutet. Die Stimm- zählnng hat ergeben, daß für Polen nur eine Stimme abgegeben wur>.

Zahlenmässtge Ergebnisse liegen bisher folgende vor: Ober- Glogau 5003 für Deutschland und 226 für Polen, Ober-Glogau- Schloß Brück, Sitz des Grafen Oppersdorf, IM Stimmen für Deutschland und 11 für Polen, Krappitz 97 Proz. für Deutschland und 3 Proz. für Polen, Rafselwitz 25M Stimmen für Deutschland und 15 für Polen.

Ergebnisse von S Gemeinden.

Oppeln, 21. März. Aus dem' Kreise Cosel liegen die Ergebnisse von fünf Gemeinden vor. Für Deutschland stimmten 657 und für Polen 83 Stimmberechtigte. In fünf Gemeinden im Kreise Oppeln- Land wurden 691 Stimmen für Deutschland und 264 für Polen ab­gegeben. Im Kreise Rosenberg stimmten in vier Gemeinden 491 Stimmberechtigte für Deutschland und 193 für Polen.

Oppeln, 21. März. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen aus dem Kreise Kreuzburg sind abgegeben für Deutschland 33 980 und für Polen 1556 Stimmen.

Breslau, 20 März, nachmittags. In den nördlichen und nord­westlichen Kreisen des Abstinnnungsgcbietes ist nach den bisher vor­liegenden Meldungen die Volksabstimmung ruhig verlaufen. In Oppeln herrscht freudigste Begeisterung. Aus den südlichen Kreisen und dem Industriegebiet liegen zuverlässige Nachrichten nicht vor.

Haß und Mord wird in der Verkehrung aller sittlicher Begriffe zur politischen Tugend. Die Gleichheit kommt, aber nur im Grabe.

Vor dieser letzten Konsequenz des Radikalismus, der Anar­chie, hat unser deutsches Volk sein gesunder, maßvoller Sinn und nicht zum letzten seine gediegene, auf die Kenntnis und die wachsame Kritik der Geschichte aufgebaute Schulbildung be­wahrt. Den Kampf gegen den Bolschewismus hat der deutsche Schullehrer gewonnen.

Aber an einem anderen Erundirrtum des Radikalismus leiden wir aufs schwerste. Alle Manifeste, Programme und Ecscllschaftsverträge des Radikalismus haben den Zweck, dem Teil der Bevölkerung, der nicht durch beweglichen und unbeweg­lichen Besitz oder durch einen besonders stark entwickelten Pflicht­gedanken des Dienens für die Allgemeinheit dem Staate ver­bunden ist und deshalbkonservativ" denkt, nämlich der großen Masse der Lohnarbeiter, eine bessere materielle Exi» stenz zu erkämpfen. Diese Tendenz des Ausgleichs der sozia­len Gegensätze ist durchaus zu billigen, und jede ihrer Verant­wortung bewußt« Regierung wird mit allen Kräften bestrebt sein, den wirtschaftlich Schwachen vor Ausbeutung und Wucher zu schützen. Aber der Radikalismus vertritt die Interessen der

Arbeiterschaft mit durchaus verkehrten Mitteln. Und da­bei tritt wieder der Grundfehler des Radikalismus, die ideo­logische Utopie und die Mißachtung der Lehren der Geschichte, in die Erscheinung. Es wäre zu empfehlen, dah sich mancher radikale Wortführer diePolitik" des Aristoteles, dieses ewig klassische Kompendium der Staatsweisheit, unter sein Kopf­kissen legte.

Sie träumen von einerWeltrevolution" aus dem Pa­pier glauben ein Hohn auf die Völkerpsychologie! an den Internationalismus der Arbeiterschaft und erwarten von seiner Selbsthilfe das goldene Zeitalter. Dabei vergessen sie ganz, daß die Völker, durch Naturgesetze gezwun­gen. in wirtschaftlichem Kampf stehen, und daß dieser Kampf ewig sein wird wie Sommer und Winter. Frost und Hitze, Tag und Nacht. Will der Radikalismus die mate­rielle Lage der Arbeiter bessern, so muß er vor allem die wirt­schaftliche Kraft des Staates zu stärken suchen. Will der Radikalismus wirklich den Arbeitern Hellen manch­mal könnte man allerdings daran zweifeln so muß er na­tiv n a l denken und handeln. Und es ist vielleicht die erfreu­liche Erscheinung der jüngsten Vergangenheit, daß diese An­schauung in der Arbeiterbewegung immer mehr an Boden ge­winnt.

Jur auswärtigen Lage.

Graf S/srza über die Lsadsarr Brrhaadlnagrn

Nom, 20. März Nach einer Stefani-Meldung erklärte der Mi­nister des Aeußern, Graf Sforza, in der Kammer auf Anfragen über die Londoner Konferenz und die auswärtige Politik: Die Deutschen schlugen eine Formel vor, die das crreichie, was im Augenblick schwierig schien, nämlich die Einmütigkeit in ihrer Ablehnung. Die Sachverständigen konnten leicht darlegcn, daß die deutsche Berech­nung irrig war, denn das Angebot von 30 Milliarden Go'dmark, die in 30 Jahren gezahlt werden sollten, bedeutet weniger als das, was Italien in 42 Jahren an die Alliierten an Kriegsanleihen zahlen muß. Graf Sforza erörterte die deutschen Vorschläge und fügte hinzu: Es war natürlich und darauf hatte sich Dr. SimonS sicherlich gefaßt gemacht, daß die Vorschläge den Alliierten nicht einmal einer Erwägung wett erschienen. Graf Sforza zählte dann die Verpflichtungen auf, von denen Deutschland befreit zu werden wünschte und deren Höhe beinahe der Summe gleichgekommen sei, die eS anbot und die weit hinter der früher von den deutschen Ver­tretern angebotenen zurückblteb. Nachdem Graf Sforza auf die von Dr. Simons vorgebrachten Tatsachen hingewiesen hatte, sagte er weiter: Die Alliierten suchten nach einer Formel, die der Lage Deutschlands Rechnung trägt und die Zahl der Annuitäten verrin­gerte. Die alliierten Sachverständigen begaben sich sogar zu den deutschen Sachverständigen, um die Frage zu prüfen. Mehrere Punkte wurden von den Deutschen angenommen und einen Augen­blick lang hatte man den Eindruck, daß man zu einer Lösung gelan­gen könne. Im übrigen verlangte man von den Deutschen keine genauen Zahlen, sondern nur eine Festsetzung der einzelnen Fak­toren, um zu einer Lösung des Problems zu gelangen. Der eng­lische Premierminister hat diesen Gedanken in der letzten den Re­parationen gewidmeten Sitzung klar zum Ausdruck gebracht. Schah­minister Meda und ich, die wir immer und in allem einer Meinung waren, taten alles, um die Verhandlungen glücken zu lassen. Unsere Sachverständigen waren sehr eifrig tätig, aber unglücklicherweise er­schienen die neuen deutschen Vorschläge nicht viel annehmbarer wie die ersten. Graf Sforza aus, worin diese neuen Vorschläge be­standen und fügte hinzu: Sie wurden unter der Bedingung gemacht, daß Oberschleflen bei Deutschland verbleibe. Diese Bedingung war unannehmbar, denn das Schicksal dieses Gebietes soll durch die Volksabstimmung entschieden werden. Auf Seiten der deutschen Re­gierung fehlte jeder gute Wille, um zu einem Abkommen zu ge­langen. (!) Alle unsere Bemühungen, zu einer für beide Teile zu­friedenstellenden Lösung zu gelangen, waren angesichts der Haltung der deutschen Delegation Mittel, die die Neigung zu noch radikaleren Lösungen zu ermutigen schienen. Infolge der sehr verständlichen Gefühle Frankreichs, die schrecklich verwüsteten Departements wieder aufzubauen, angesicht s der besonderen politischen und wirtschaftlichen Erwägungen in England und schließlich vor allem infolge des schlechten Willens Deutschlands schienen militärische und wirtschaft­liche Zwangsmaßnahmen unvermeidlich. Hinsichtlich der Haltung Italiens sagte der Minister: Die tiefe und vertrauensvolle Achtung, die Rom, London und Paris wechselseitig miteinander verbindet, muß es ausschließen, daß in einer dieser Hauptstädte Groll oder Erstaunen über die abweichende Haltung des einen von uns entsteht. Graf Sforza erklärte, er und Schahminister Meda hätten weitgehende Vorbehalte hinsichtlich der 50 Prozent vorgebracht, aber eS wurde festgestellt, daß die Deutschen selbst diese Anregung in Brüssel ge-