Können wir einen künftigen Krieg verhindern?
Von Joseph Caillaux, ehem. Präsidenten und Premierminister von Frankreich.
Je mehr ich über die Ereignisse der vergangenen Jahre nachdenke, desto schwerer fällt es mir, meinen Zorn zu unterdrücken, der sich gegen die Männer richtet, die Europa und die Welt in die Katastrophe von 1914 bis 1918 stürzten. Die schrecklichste Folge dieses Dramas ist seine Wirkung ans die Gemüter unserer Zeitgenossen. In den Vorkriegsjahren er. schien ein allgemeiner Weltbrand allen als ebenso unwahr- scheinlich wie anachronistisch. Hatte die Zivilisation nicht gewaltige Fortschritte in fünf Jahrzehnten gemacht, indem sie die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern vermehrte, ständig größere Verkehrscrleichterungen schuf und dadurch die einzelnen Völker einander näher brachte? Wer aber möchte heute zu behaupten wagen, daß wir wieder so denken wie 1919 oder 1913? Gewiß sind die Schlachten und Vcr- Wüstungen des Weltkrieges allen noch in zu frischer Erinnerung, um leicht vergessen werden zu können. Niemand will heute etwas von der Wiederkehr dieser Schrecknisse wissen, 'lber neue Kriege hält man nichtsdestoweniger für möglich.
Wie würde das Antlitz eines solchen neuen Krieges sein? Zwischen den Hekatomben eines ZukunstSkrieges und den Opfern des verflossenen Weltkrieges würde etwa der gleiche zahlenmäßige Unterschied bestehen wie zwischen dem Weltkrieg und dem „kleinen" Krieg von 1879/71. Darüber sind sich alle Menschen einig.
Wir müssen alle unsere Illusionen zerstören. Der letzte Krieg war ein Kampf der schweren Artillerie, der Maschinen- zewehre und Unterseeboote. Der nächste Krieg wird, wenn die Menschheit töricht genug ist, ihn nicht zu verhindern, ein chemischer, ein Krieg der Gase sein. Im Weltkriege fielen Millionen von Soldaten. In einem künftigen Kriege würde die Zivilbevölkerung eines Landes einfach vernichtet werden, und es gäbe keinen Schutz für sie.
Ich weiß, daß es militärische Sachverständige gibt, die da eifrig erklären, daß die Gase nicht so schlimm sind, wie allgemein behauptet wird, daß sie die am wenigsten gefähr- ltche Waffe moderner Kriegführung darstellen, was sich durch entsprechende Statistiken angeblich bekräftigen läßt. Die An- zahl der durch Gas getöteten Soldaten Im Weltkriege ist ver- hältnismäßtg gering, behaupten sie, usw. Als ich im Jahre 1911 an der Spitze der Regierung stand, sammelte ich zur Zelt des Agadir-Vorfalls die Ansichten militärischer Sachverständiger über das Flugwesen. Alle waren darin einig, daß es tm Falle eines Krieges keine Nolle spielen würde. Wäre damals bereits der Krieg ausgebrochen, hätte er die Ansichten der Experten Lügen gestraft. Was wurde drei Jahre später aus diesen Prophezeiungen? Was hatte cs mit der lange vor 1914 vertretenen Ansicht von der Harmlosigkeit der Artilleriewaffe für eine Bewandtnis? „Die Artillerie macht nur Lärm", sagte man uns früher. „Die Infanterie ist die Königin der Schlachten. Die einzig brauchbare Waffe ist das Gewehr", hieß es noch 1869.
Unter dem Eindruck des Weltkrieges spricht man tm all- gemeinen nur von zwei oder drei Gasen: vom Chlor-, Phosphor- oder Senfgas. Welche Fortschritte sind aber seit Kriegsende gerade auf diesem Gebiet erzielt worden! Heute ist es unmöglich, die genaue Zahl aller für einen künftigen Krieg verwendbare» Gaie anzugeben. Eine gut unterrichtete Zeitschrift wußte zu berichten, daß im Kriegsfälle mit mehr als tausend brauchbaren Gasen gerechnet werden muß. Fest steht, daß die in den letzten Jahren erfundenen Gase fünfzig- bis hundertmal wirkungsvoller als die von 1918 sind. Wir besitzen letzt Gase, die durch die Haut eindringen, ohne daß der Mensch etwas davon merkt. Ihre Nachwirkung besteht in schrecklichen Krämpfen sowie einer „chronischen und
unheilbaren" Geistesstörung. Was das bedeutet, mag ein jeder selbst ermessen!
Als besonders verhängnisvoll muß man es bezeichnen, daß diese Torturen nicht allein gegen Soldaten sondern auch gegen die Zivilbevölkerung eines Landes angewandt werden sollen. Der deutsche Offizier En dies sagt in seinem Buch „Der Gaskrieg": „Die schreckliche und verabscheuungswürdige Note des neuen Systems der Kriegssührung ist nicht allein die Anwendung von Gasen als einem neuen Kampfmittel, sondern der Wandel, der sich in der Person der direkten Kriegsopfer vollzieht. Der moderne Soldat muß wissentlich Frauen, Kinder und Sieche morden; er muß, während sie schlafen, einen feigen Angriff auf Menschen unternehmen, die schutzlos diesem Schicksal preisgegcben sind." Und das alles wird sich in verblüffend einfacher Weise abspielen. Ich zitiere hier den englischen Spezialisten Major Nye: „Tausend Bomben würden unter günstigen^' Verhältnissen genügen, eine Stadt wie London zu vergasen. Eine gewöhnliche Bombe wiegt ungefähr fünf Pfund und ist noch keineswegs mit den gewaltigen Vor.rben der Zukunft vergleichbar. Ein modernes Verkehrsflugzeug kann somit bequem sechshundert von diesen Bomben mit sich führen. Demnach läßt sich jedes Verkehrsflugzeug für kriege- rische Zwecke verwenden. Zwei solcher Flugzeuge würden bereits genügen, um ein Gebiet zu vergasen, das so groß ist wie London mit seinen Vorstädten." — Professor Meyer ist in seinem geistvollen Bericht an den Völkerbund noch weitergegangen und hat diese und ähnliche Bedenken in folgendem Hinweis zusammengefatzt: „In der Möglichkeit einer Anwendung giftiger Gase gegen große Städte und Lebenszentrcn der Kriegführenden liegt bas Bedeutsame eines chemischen Krieges. Wie verwerflich dieses Verfahren auch sein mag, technische Schwierigkeiten würden sich nicht ergeben, um mit giftigen Gasen gefüllte Bomben auf die Hauptplätze des politischen und wirtschaftlichen Lebens eines feindlichen Staates zu werfen." Was will man also noch mehr?
Nun behaupten die Optimisten, für jedes Gift gäbe eS ein wirksames Gegengift. Sie halten es für unmöglich, daß keine Mittel gefunden werden, um die wehrlose Bevölkerung eines Landes hinter den kämpfenden Truppen gegen die furchtbaren Verheerungen chemischer Kriegführung zu schützen. Solche Mittel werden zwar gesucht, sin- aber bisher noch immer nicht gefunden worden. Das Jnternatio- nale Komitee des Noten Kreuzes hat sich bekanntlich selbst an die Spitze einer gewaltigen Propaganda gestellt, mit dem Ziel, die Zivilbevölkerung aller Länder gegen die Wirkungen des Gaskrieges zu schützen. Es hat Sachverständige aus fünfzehn Ländern zusammengerusen und zwei Versammlungen abgehalten, eine tn Brüssel und eine in Nom. Diese haben sich unglücklicherweise veranlaßt gesehen, zu erklären, daß es sehr schwierig ist, Zivilbevölkerungen im Falle chemischer Angriff« aus der Luft wirksam zu schützen.
Ich habe genug gesagt. Ich denke, jedem eine Vorstellung von dem vermittelt zu haben, was sich eines Tages unweigerlich ereignen wird, wenn die Beziehungen zweier Länder zu einander abgebrochen sind und der Krieg noch nicht erklärt ist. Einige Flugzeuge werden dann wohl über London, Paris, Brüssel oder Frankfurt fliegen. Dank neuartigen Erfindungen, die ein geräuschloses Arbeiten der Motoren ermöglichen, werden diese Flugzeuge ihre Bestim- mungSziele leicht erreichen. Ein- bis zweitausend ruhig und methodisch abgeworfene Bomben werden eine ganze Stadt mit Gas füllen, und ihre Bewohner werden furchtbar leiden.
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<11. Fortsetzung.)
„Nun. wenn mein Vergehen mit Montag, den 1. Mai In Zusammenhang stehen soll, dann ist keine Kunst zu raten Die Anzeige ist von der Miezi Müller-Rothe erstattet worden ^
„Aha." dachten die beiden Kommissare. „Miezi nennt er sie. Der Name passt eher zu ihr Maria klingt zu lehr nach heilig." Aber laut sagte der Hammer: „Ich darf Ihnen nicht sagen, wer die Anzeige erstattet hat. weil es Berufsgeheimnis ist. Aber vielleicht haben Sie recht Erzählen Sie immerhin, was da am 1 Mai sich zutrugI"
„Was sich zutrug?" lachte Gregor Willms amüsiert „Nichts trug sich zu. Zum grossen Leidwesen der schönen Miezi Also ich fuhr am 1 Mai mit dem 1 Uhr-Zug von hier nach Bad Tölz. Kommt die schöne Miezi und nicht ein Gespräch mit mir anzubändeln "
„Die andere Leseart." dachte sich Hammer „Die Miezi stellt es hin. als ob der Willms angebändelt hatte "
„Also, ich komme mit ihr tatsächlich ein wenig ins Plaudern und erzähle ihr. daß man von Tölz aus schöne Ausflüge machen kann Ich läge: „Ich gehe heute nachmittag aus den Llomberg. Man genießt, herrliche Fernsicht von dort usw " Also in Tö'z drücke ich mich, denn die Dame geht mit ihrem faden Geschwätz mir ein wenig aus die Nerven "
„Was sind Sie eigentlich von Beruf?" unterbrach hier tstr Korkzieher. Der Beruf des Herrn, dem Frau Miezi alias Marie Müller-Rothe auf die Nerven ging, interessierte ihn
„Ich bin Privatgelehrter." sagte Willms nach einigem Stocken. „Ich beschäftige mich viel mit Kunst. Von Zeit «u Zeit beluckie ich auch noch Vorlesungen an der hiesigen Universität. Ich bin so ein Gemisch von Schüler und Eigen- orödler "
„Hören Sie viel bei Wölfflin."
„Ja. gern Er liest lehr fesselnd "
„Dieser unverschämte Lügner." dachte sich der Korkzieher. „Hört angeblich bei Wölfflin und der ist längst nicht mehr hier." und weiter. ..Aber zum Donnerwoster- Dieses Lugen muß doch «inen Sinn tzabeii. Was steckt da für ein System dahinter."
Willms fuhr fort: „Ja, ich suchte mich also von der Gesellschaft der Frau zu befreien. Das heißt, damals wußte ich noch nicht einmal, daß es sich um eine verheiratete Frau handelt Ich hielt sie für ein Fräulein. Um so erstaunter war ich. als ich der Frau in der Gasthütte wieder begegne Sie suchte sich an mich heranzumachen."
„Wieder die andere Leseart," dachte sich der Hammer. Die Müller-Rothe hatte behauptet, er habe sich ihr zu nähern versucht Wer hat nun Recht?"
„Sie hat mich sogar oufgefordert. sie tn München einmal zu besuchen Dabei nannte sie mir ihren Namen. Sonst könnte ich ja ihren Namen nicht missen "
„Sie iahen sie am I Mai zum ersten Male?"
„Natürlich Es war gerade heute vor acht Tagen. Ich habe sie nie früher in meinem Leben gesehen "
„Gut. weiter "
„Beim Abstieg suchte sie absolut meine Gesellschaft. Ich bade es ihr aber io erschwert, daß sie aufaab Ich stieg allein ab sie hatte mindestens 209 Meter Vorsprung vor mir Um sie nicht einzuholen, machte ich mir hie und da zu schaffen Ich suchte nach V'umen. brach hie und da einen besonders knorrigen Ast ab der als Bergstock hätte verwendet werden können, und da ich eine Pistole dabei batte, lchaß ich auch einmal in die Luft Wirklich, ohne Absicht Ich schoß einfach, um io zu tun. als sei ich zu beschäftigt um sie einzuholen "
„Welch ein Schwind"!." dachte sich Dr Carsten. „Wenn er ihre Gesellschaft meiden wollte, warum benützte er nich' einen anderen Abstiegsweq, und warum stieg er nicht eine ganze Stunde später als sie ab. Offensichtliche Lügen! Aber was bezweckt er damit?"
„Aber wie ich da einen Schuß getan habe fällt plötzlich ein Vögelchen, ich g'aube. es war ein Rotkehlchen, aus dem Gebüsch Ich hast? es getroffen, ohne es zu beabsichtigen Ich hob es aus Als ich merkte, daß es schon tot war wart ich es weg Das ist mein aanze« Verbrochen Und des wegen Hot mich die schöne Miez! Müller-Rothe angezetgt"
„Ihre Angaben decken sich nicht ganz mit den Angaben der Anreiae Es wird dort behauptet, daß Sie sich der Frau Müller-Rothe aenähert haben und daß sie sich Ihrer Aufdringlichkeit erwehren mußte "
„Ausgeschlossen!" lautste die bestimmte Antwort. „Sie wäre lroh n-welen hätte ich mich mit ihr abgegeben."
„Wie erklären Sie sich aber dann, daß uns ein Brief vor- gelegk werden kann. In dem Sie Frau Müller-Rothe um ein Rendezvous cmgehen."
Er lachte offen heraus „Ich habe schon gewußt, daß danach kommt. Jawohl» ich gebe zu, den Brief habe ich ge
Wird die Menschheit es erlauben, selbst so zur Schlachtbank geführt zu werden? Werde» die Menschenmassen nicht ihre Stimmen dagegen erheben und durch Taten bekunden, daß ein solcher Krieg außerhalb von jedem Gesetz steht. Er muß außerhalb davon stehen, oder die Menschen werden sterben. Die Wissenschaft stellt diese harte Alternative. Sie, di« jeden Tag die Welt ein wenig verändert, versorgt die törichte Menschheit mit immer mörderischer wirkenden Zerstörungs- Mitteln. Wenn die Menschheit nicht endlich aufhört, sich die- ser Mittel zu bedienen, wird sie untergehen.
Die Not im deutschen Osten
Di« Grenzlandfahrt der Vertreter der Berliner Presse ist mit einem Besuch der pommerfchen Grenzkreise Nnmmels- burg, Bietom und Lauenburg abgeschlossen worden. Eindrück« der mannigfachsten Art haben die Pressevertreter in den letzten Tagen in sich anfnehmen können, die zerrissene, aus t a u s e nd-W u n d e n blutende Ost grenze, di« kaum noch mik Worten wiederzugebende Not von Industrie, Handel und Landwirtschaft, das erschreckende Kultu;- und Verkehrselend auf dem Lande und tn den Städten und die mit allen diesen Dingen tn engem Zusammenhang stehende Landflucht. Unvergeßliche, in ihrer Würdelosigkeit beschä - mendeBilder haben die Besucher insbesondere im Kreise Flatom gesehen. Flatow gilt neben Bomst als der gefähr. detste Kreis in der Grenzmark. Das polnische Element tst stark vertreten. In diesem Kreise gibt es nicht weniger als 18 polnische Minöerheitenschulen. Die Wohn- und Schulverhältnisse sind geradezu niederschmetternd. Man kann es, wenn man diese baufälligen, mit Stroh gedeckte« Schulhäuser oder di« menschenunwürdigen Landarbeitermoh. nungen — hauptsächlich auf den staatlichen l!s Domänen — sieht, kaum glauben, daß man sich noch auf deutschem Gebiet befindet. Es klingt wie ein Hohn auf die gepriesene deutsche Kultur, wenn man beispielsweise in Preußenfcld die verwilderten deutschen Schulgebäude und daneben das schmucke Häuschen der polnischen Minderheitenschnle sieht. Unter die- sen Umständen darf man sich kaum wundern, wenn die beut, sche Bevölkerung abwandert und die Polen immer mehr an Boden gewinnen.
Auch tn den pommerschen Grenzkreisen, wo insbeson» bere die Pachtfrage eine große Rvlle spielt, herrscht eine geradezu verzweifelteStimmung. Die Landwirtschaft ist durch die hohen Pachten unrentabel geworden. Große Verschuldung und Zwangsverkäufe sind die Folgen. Auch an ein Ansiedeln ist nicht zu denken, solange der Landwirtschaft nicht ganz allgemein geholfen wird. Erfolgt nicht schleunig« Abhilfe, so werden 75 Prozent des Grundbesitzes zwangsversteigert werden müssen. Daß das eine Katastrophe für das Land und insbesondere auch für die pommersche Jndustri«, die schon heute zum größten Teil stillsteht, bedeutet, bedarf kaum noch der Erwähnung.
So hat sich auch bei den Vertretern der deutschen Presse immer mehr die Überzeugung gefestigt, daß etwas geschehe« muß, um den Grenzgebieten durchgreifend zu helfen. Die ver, antwortlichcn Stellen werden schnell handeln müssen, ehe der deutsche Osten vollends zusammengebrochen ist.
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schrieben. Hat aber Frau Müller-Rothe Ihnen auch erzählt, daß ich mich bei dem Rendezvous nicht eingestellt habe?"
„Warum waren Sie nicht dort"
„Sehr einfach. Ich wollte sie zum Narren halten. Sie war mir Io auf die Nerven gegangen, daß ich beschloß, ihr einen Streich zu spielen. Und so schrieb ich ihr den Brief. Nun erschien sie pünktlich bei dem Stell-dich-ein, ich Hab« sie aus der Ferne ganz genau beobachtet Vielleicht zwanzig Minuten promenierte sie auf und ab. Und als ich nicht kam. merkte sie. daß ich sie versetzt hatte. Ich denke mir: Au» Wut darüber hat sie mich angezeigt. Sie wollte sich an mir rächen "
„Wieder eine andere Leseart. Die Müller-Rothe will di« Anzeige aus Entrüstung über die gekränkte Frauenehr« erstattet haben "
„Wenn ich Sie also recht verstehe," rekapitulierte der Hammer, „so geben Sie zwar zu. daß sie am 1 Mai. da» ist heute vor acht Tagen, von Bad Tölz aus einen Aus- slug auf den B'omberg gemacht haben, daß sie unterwegs auch einmal in die Lust schossen. Sie bestreiten aber, daß Sie das absichtlich getan haben. Sondern lagen, es liege lediglich ein Versehen vor Es hat Ihnen ganz ferne gelegen. nach einem Singvogel »n iagen."
„So ist es." verbeugte sich Willms.
„Und haben Sie seitdem noch etwas von der Frau Müller Rothe gehört? Haben sie sie seit heute vor acht Tagen noch einmal gelorcchen?" fragte der Korkzieher.
„Ausgeschlossen", sagte Willms. „Ich sagte ja schon, daß ch froh bin. wenn ich nichts mit ihr zu tun habF."
Der Hammer hatte gute Lust auf.mlvringen. auf den Schreibtisch zu schlagen und dem Herrn Willms solche Lügen iu verbieten. Aber er fühlte hinter seinem Rücken di« oggestive Kraft von Dr Carsten, die ihm irgendwie verbot, dem Willms die Beobachtungen von Grünmaid vorzuhalten.
So tat er ganz ruhig, als Willms fragte, was nun geschehe.
„Nun, man wird Frau Müller-Rothe zu Ihrem neuen Vorbringen hören müssen. Vielleicht wird sie Ihnen auch gegenübcrgestellt." sagte er lakonisch.
Willms drehte verlegen den Hut in seiner Hand: „Bestimmt?"
..Bestimmt Ist es nicht. Aber möglich. Warum haben Sie etwas dagegen einzuwcnden?"
„Ofsengestanden," kam es zögernd von den Lippen, „ich möchte mit der Frau Müller-Rothe nichts zu tun hab'n. Ich habe auch kein rc!" s Gewiss'» weg.'» b'"- Drieles "
„Nur wegen de» Briefes?" dachte sich Dr. Larsls« skeptisch. <ovrt,cvNUg