Neueste Nachrichten de- V^.1.6.

London, 13. November. (Nicht amtlich). Die engl. Admiralität gibt bekannt, daß das klein« Tsrprdokanenrnboot Niger heute morgen auf der Höhe von Dover durch ei« deutscher Unterseeboot zum Ginke« gebracht wurde. Alle Offizier» und 87 Manu der Besatzung find gerettet.

GroheS Hauptquartier, den 13. Nov. nachm.

Der Iber Nieport dir in den Vorort Lombertzyde vor« gedrungene Feiud wurde von unsere» Truppen über die Yser zurSckgeworfeu.

Dar östl. Merufer bis zur Ge« ist vom Feinde geräumt.

Der Angriff über den Iserkaual südl. Dixmuiden schreitet fort.

In der Gegend östl. Aper« drangen unsere Truppen weiter vorwärts.

Im ganze» wurden «ehr alr 700 Franzosen gefangen genommen, sowie 4 Geschütze und 4 Maschinengewehre erbeutet.

Feindliche Angriffe »estl. der ArgonuenwaldeS und im Walde selbst «urdeu abgewiese».

Auf dem östl. Kriegsschauplatz warf unsere Kavallerie östl. Kalisch die erneut vorgegangene überlegene russische Kavallerie zurück. Nach einer weiteren eingegangene» Mel­dung der englischen Admiralität find 77 Mann von der Besatzung de- untergegangen«» TorpedakanonenboolsNiger^ gerettet worden. _

Aur de« Inhalt der bei der Redaktion einlaufenden Karte« kommt zu« Ausdruck, daß unser« Wilbader Krieger nicht nur tüchtig kämpfen, sondern trotz aller Strapazen den Humor noch nicht verloren habe». Die- beweist Nach­stehende-:

Am unsere Sangesbrüder!

Bei Helle« Mondenscheine Steh' ich allhier auf Wach,

Denk dem Gesangvereine Und seinen Weisen nach.

Ich möchte stille lauschen De« heimatlichen Lied:

Wie'- daheim war, «ie'S daheim war.

O Heimat ewig Lieb.

Jetzt Hab ich! recht empfunden Wie traut die Heimat ist,

Wo «an in selgen Stunden Der Liebe Glück genießt.

Und will vor Heimweh springen Da- Herze mir entzwei,

Fang ich gleich an zu fingen Und alle- ist vorbei.

Und soll eS Gott gefallen Daß ich kehr in Eure Mitt,

So soll auf- Neu erschallen Das traut« Heimatlied.

Doch kommt der Tod hernieder Ruf aus de« Grab ich noch Ihr treuen Saagesbrüder O Heimatlied leb Hoch!

Christian Rath Wilhelm Bott Reservisten im Feindesland.

AuS de« Schützengraben.

Dort auf de» Berge» lichten Höh»,

Da wo wir die Franzosen seh'n.

Da ist einer drunten in dem Graben,

Dem geh'n wir bald an den Kragen.

Denn er schießt de» ganze» Tag, gerade wie er mag. Für seine Taten und für den Loh»

Erhält er den Namen Knüller schon,

Ae»»s auch finster wie in einer Kuh Der Knäler schießet immer zu,

Und kaum hat schon der Morgen graut Der Knüller auch schon wieder schaut.

Neun der Hauptmann beobachtet hinter einer Heck', Dann hat- der Knüller gleich entdeckt.

Zuerst schießt er ganz allein,

Dann kommt auch di« Familie hintendrein.

Auch tun wir oft den Knüller necken.

Kommt Helm sofort auf einen Stecken,

Kaum hat- entdeckt der Knüller groß Tann drückt er auch gleich wieder los.

Bo» Treffe» ist ja kein» Spur,

Denn Knüller schießt ja nur in di« weite Flur. Schießt dann unsere Artillerie Der Knüller finkt bis i» di» Knie Schlage» bei uns die Granaten ein.

Gleich schießt der Knüller hintendrein.

Werd' ich komme» daun auf jene Höh'n Möcht ich doch den Knüller seh'n,

Würd ihm reiche« die rechte Hand Weil er tapfer schießt für'- Vaterland!

Reservist Wilhelm Bott.

Lokales.

Auszeichnung. Der Obrrreallehrer Dr. Tisele, «in Bruder des Hoteliers Ernst Cisele in Wildbad, drr als Leutnant gegen Frankreich kämpft und bereits mit dem Eisernen Kreuz geschmückt wurde, erhielt das Ritterkreuz 3. Kl. de» FriedrichSordenS mit Schwertern.

Weiterer Kreuz-Ritter!

Mit dem Eisernen Kreuz ist ferner geschmückt worden: Der Kaufmann H. Bach aus Pforzheim, der während der Saison eine Filiale in den Kgl. Anlagen hier besitzt.

Wir gralutiere«!

Auf dem Feld der Ehre gefallen ist bei der Erstürmung von MesfineS bei Warneton am 31. Oktober der Unteroffizier Friedr. Ocker, Sohn des Fischereiaufsrhers Ocker in Wildbad.

Ehre seinem Andenken.

Eingesandt.

Für die unter dieser Rubrik stehenden Artikel übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung.

In allen Zeitungen wurde wiederholt aufgefordert, daß der Bürger sei» Gold nicht ängstlich im Kasten verschließen möge, sondern solches bei den Staatskassen umwechseln soll.

Die Staatskassen find angewiesen, alles Gold an die Reichsbank abzuliesern. Viele Bürger haben dieser Aufforderung Folge geleistet und dadurch ihrem Vaterland einen großen Dienst erwiesen. Papiergeld hat im Deutschen Reich de« gleichen Wert wie Gold!

ES ist deshalb nicht zu verstehen, wie da» hiesige Post, amt eine Postanweisung in sehr großem Betrag a»S> schließlich in Gold ausbezahlen konnte, oder hat etwa die oben genannte Verfügung für Wildbad keine Gültigkeit?

Truck und Verlag der B. Dosmann'schen Buchdruckes Wkldbak Vprantwartsich V R>i"ba>at

WUdbad.

Die folgenden, in Nr. 94 de- ReichSqesehblattS vom Stellvertreter de» Reichskanzlers unterm 38 Oktober d. I. bekanntgegrbenen Verordnungen deS BundrSrats werden hie- mit höherem Auftrag zufolge zur Kenntnis der beteiligten Kreise gebracht.

I Bekanntmachnng über de« Berkehr mit Brot.

(ReichSges.-Bl. S. 459.)

Der BnndeSrat hat auf Grund des Par. 3 de-Gesetzes über die Ermüchtignug des BnndesratS zu wirtschaftlichen Maßnahmen rc. vom 4. August 1914 (Reichsges. Bl. S. 337) folgende Verordnung erlasse»:

Par. 1.

UUeizeubrot darf in den Verkehr nur gebracht «erden, wen« zur Bereitung auch Roggenmehl verwendet ist. Der Gehalt a» Roggenmehl smuß mindestens zehn Gewichtsteil« auf neunzig SewichtSteile Weizenmehl betragen.

Par. 2.

Roggenbrot darf in den Verkehr nur gebracht wer­den, wenn zur Bereitung auch Kartoffel verwendet find. Der Kartoffelgehalt muß bei Verwendung vo» Kartoffel- flocken, Kartoffelwalzmehl oder Kartoffelstürkemehl mindestens 5 GrwichtSteile auf fünfnndneunzig Gewichtsteil« Roggen­mehl betrage».

Roggenbrot, zu dessen Bereitung «ehr GewichtSteile Kartoffel verwendet sind, muß mit dem Buchstaben L be­zeichnet «erden. Betrügt der Kartoffelgehalt mehr als 30 GewichtSteile, so muß dem Buchstabe» L die Zrhl der Ge- wichtSteile in arabischen Ziffern hinzugefügt «erden.

Werde» gequetschte oder gerieben» Kartoffel« verwendet, so entsprechen vier GewichtSteile einem Gewichtsteil Kar­toffelflocken, Kartoffeln»a!zmehl oder Kartoffelstürkemehl.

Par. 3.

Dies» Vorschriften gelten für Kovsnmentenvereinigungen auch bei Abgabe an ihre Mitglieder.

Par. 4.

Bäcker und Brotverküufer haben «ine» Abdruck dieser Verordnung in ihren Verkaufsräumen auszuhängen.

Par. 5.

Wer den Vorschriften dieser Verordnung zuwiderhandelt, wird, sofern nicht ander» Vorschriften schwerere Strafen an- drohen, mit Geldstrafe bis zu eintausendsünfhundert Mark bestraft.

Par. 6.

Diese Verordnung gilt nicht für das Brot, daS auS dem Ausland eingeführt wird.

Par. 1.

Diese Verordnung tritt mit dem 4. November 1914. dir Vorschrift des Par. 3 Abs. 1 mit dem 1. Dezember 1»14 in Kraft.

Der Reichskanzler bestimmt drn^Zeitpunkt de« Außer­krafttretens.

Wildbad, den 11. November 1914.

Stadtschnltheitzenamt : «ützner

6 kriuiä 8 lir 6 k 8 -

VvrpavIrluiiK.

Die nachgenannteu städtischen Grundstücke kommen am

Montag, de» 16. November 1V14,

vormittag- 11 Uhr

auf weitere 10 Jahre tm Rathaussaal zur Verpachtung:

I. Vo» Kepplers Wiese Pirz. Nr 1S9S/1 bei der G»ldenbrücke

20S Vlr. 4 t: öl ar

2. Lo- Nr. 48: 81 ar

3. Los Nr. 49: 81 ar

4. von Parz. Nr. IK16 bei der Guldenbrücke die zwischen der Straße und der Enz gelegene KieSbank im Meßgehalt von 4 a 74 qm.

II. Von den Lautenhofwiesen (HauSwiese)

Los Nr. 19: 31 a 53 qm.

III. Die Böschungen:

1. links und rechts vom Güterweg von Wetzels Feld bis zur Villa Margarete.

3. links vo» demselben Weg von der Villa Margarete bis zum Dobler Weg (Uebergang),

3. lin'S vom »deren Feldweg oberhalb der Calmbach»- straße bei den Barrieren.

IV. Parzelle Nr. 1150/51 97 ar 99 qm Wiese in

der Gütersbach.

V. Parzelle Nr. 1153, 1158 61 ar 46 qm. Wirs,

und Heuscheuer in der Gütersbach.

VI. Parzelle Nr. 356: 19 ar 35 qm. Wiese in der Rennbach, der Bruderacker genannt.

Pachtliebhader find eiugeladen.

Wildbad, den 11. November 1914.

Stadtschnltheißenamt: Bühner.

Jahrmarkt

am 30. November nicht statt.

Den 13. November 1914.

Ttadtschnltheiffeuamt : Bützner.

kkL8tIlÄU8 Lur LllvllHuäv".

Morgen Samstag

8ri>88tz

mit Lvuvm üvilbroullvr

w»zu höfl. einladet

Carl Rometsch.

IiieckerkranL IViläbacl.

Die Sänger und namentlich auch die früheren Sänger des Liederkranz«-, sowie die stimmbegabten Sünger der übrige« Vereine «erden hiemit gebeten, am

AE" Samstag abend 8 Uhr "W>

im Lokal z.Tonne" zu erscheinen.

Zweck der Einladung soll sein, sich bei Patriot. Feiern, Unterstützungen der Wohltätigkeit, des Roten Kreuze-, de- dürftigen Familien anSmarschierter oder gefallener Krieger durch Darbietung Patriot. Gesäuge zu beteiligen.

Der Vorstand.

Fertige Burschm-Anzüge

ie Kinder-Anzüge u. Kosen

empfiehlt

L. LLGLL»UG».

Wildbad.

Mit Rücksicht aus dis durch den Krieg geschaffene» Verhältnisse findet der

Wildbad, den 13. November 1914.

Godes-Anzeige.

Bei der Erstürmung von MesfineS bei Warneton hat unser lieber Sohn und Bruder

Friedrich Ocker

Unteroffizier im Infant.-Ueg. Ur. 125

am 31. Oktober im Alter von 33 Jahren den Heldentod fürs Vaterland erlitten.

In tiefer Trauer

Jarnilie Acker

Fischereiaufseher.

Calmbach.

Am Samstag den 14 Nov. 1914, nachmitt. 3 Uhr. kommen im Wege der Zwangsvollstreck­ung öffent. gegen Baarzahlung zur Versteigerung

a. M 3ntm LtmWii

(Nußkohlen)

Ämmii

Die Adressen unserer «vr im Feld- stehende« Mit« glieder sollen, soweit sie noch nicht an den Bereinsdiener ab« gegeben find, längstens bi» Samstag, den 14. d. MtS.

Zusammenkunft beim Rath-°n.Wtth.Treib-r, Kassie-.

hauS.

Wildbad. 13. Nov 1914.

Gerichtsvollzieher:

Hähle.

tLudw-Teegerstr. geua« und deutlich geschrieben abgegeben werden.

Der stv. Borstand.

Menthol

Karrot

Katarrhbonbous

ist und bleibt da» Beste gegen

Schnupfen, Husten

«. Heiserkeit in Pak. L 20 ^ bei

Zammer, Lkoeol.-Uaus.

Vftzl 88 - Ullä

Lol

(über die Straße) das Liter zu 80 Pfennig empfiehlt

Lr. L«88l«r.

Fortwährend find gelbe

Lartsffes«

zu haben bei

^IIL. Ratk.

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empfiehlt

N,»!e.