Kriegs-Allerlei, v

Krieg und unausgebildeter Landsturm.

Aus eine Anfrage aus unserem Leserkreise, ob die m die Listen eingetragenen Iahresklassen des unausgebildeten Land­sturms noch einberufen werden, können wir auf Grund von Erkundigungen an militärischer Stelle milteiien, daß vor­läufig nicht daran gedacht wird.

Für den Truppenersatz kommen zunächst die Rekruten oes Jahrganges 1814 in betracht, von denen ein weiterer ^eil anfangs Dezember eingezogen wird, sowie weiters die Rekruten des Zahrganges 1915, deren Einberufung bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres erfolgen dürfte.

Die Ausbildung der Rekruten beansprucht so sehr die zur Verfügung stehenden Ausbildungskräfte, daß es nahezu un­möglich ist, noch Leute des unausgebildeten Landsturms für den Kriegsdienst heranzubilden. Zudem sind diese Leute, die schon bei der Rekrutierung nicht als militärtauglich befunden worden sind, wenig geeignet für den Heeresdienst: es könnte nur sein, daß einige Leute, die entsprechend ihren Kenntnissen und ihrem Berufe für gewisse Dienstleistungen, z. B. im Intendantur- wesen, als geeignet erscheinen, eingezogen werden. Im allge­meinen muß wiederholt allen unausgebildeten Landsturmleuten dringend empfohlen werden, ihre Stellungen wegen Militär­pflicht nicht zu kündigen oder zu verlassen. Auch die Arbeitgeber mögen derartige Leute ruhig weiter beschäftigen oder in Dienst nehmen.

Juristen tm Kriege. A ^

529 Juristen und höhere Verwaltungsbeamte sind bisher im Kriege gefallen, darunter 3 Professoren, 2 Vortragende Räte, 120 Richter, Verwaltungsbeamte und Staatsanwälte, 85 An­wälte, 137 Assessoren, 173 Referendare usw. Eine Statistik unter Anführung der Namen und der genauen Angaben^wird von der Deutschen Iuristenzeitung in der s neben L erschienenen 3. Kriegsnummer veröffentlicht.

Feldwebelleutnanl und Offizierstellvertreter.

Da auch bei uns des öfteren über die äußerlichen < Unter­schiede dieser deiden nur während des Kriegszustandes ge­schaffenen Chargen Unklarheiten bestehen, dürste die nachstehende Erklärung von Interesse sein:

Nach den Bekleidungsvorschristen hat der Offizierstellver- ireter den Mantel der Unteroffiziere zu tragen, die Feldwevel- leutnants haben die Bekleidung und Abzeichen der Bizeselü- webei zu tragen, jedoch mit den für Leutnants vorgeschriebenen Achselstücken zum Waffenrock und Mantel. Diese Bestimmung hat sedoch durch die Einführung der Paletots m der preußi­schen Armee eine andere Auslegung erfahren, die m der gegen­wärtigen Zeit zu Unklarheiten geführt hat. Um diese zu be­stehen, hat sich bereits das bayerische Kriegsministcrium ins Benehmen mit dem preußischen Kriegsministerium gesetzt,- die Veröffentlichung von zweifelsfreien Bestimmungen steht in kur­zer Zeit in Aussicht. Auf Anfragen aus Kreisen der Offizler- itellvertreter sei ferner erwidert, daß die Dffizierstellvertrcter

im allgemeinen die Versorgungsgebühren der Feldwebel "^erW- ten. Es beträgt demnach das Kricgswitwengeld für die Witwe eines Ofsizierstellvertreters 600 Mark.

Deutsch im Elsas;; -

Ter Meisdirektor des Kreises Bötchen hat an die Bürgermeister ein Rundschreiben erlassen, worin sür alle Ortschaften, die bisher nicht als französisches Sprach­gebiet anerkannt waren, ausschließlich die deutsche Sprache bei öffentlichen und geschäftlichen Bekanntmachungen zu gebrauchen ist. Alle Vornahmen, für die ein entsprechen­der deutscher Name üblich ist, sind deutsch zu schreiben. Vordrucke in französischer Sprache dürfen nicht mehr benutzt werden. Alle französischen Inschriften sind zu entfernen. Das französische Sprachgebiet ist scharf ab­gegrenzt worden.

Die Ansicht russischer Militärkreise über die Dauer des Krieges.

Petersburg, 3. Nov. Las MilitärblattRußkij Invalid" nimmt an, der Krieg werde den ganzen Winter über dauern, falls die Kälte nicht allzu heftig werden sollte . Im Frühjahr dürfte der Krieg von neuem be­ginnen und, da mit dem kräftigsten Widerstande Oester­reich-Ungarns und Deutschlands gerechnet werden müsse, roch drei Monate dauern. Falls keine unerwarteten Ereignisse eintreten, dürfte der Krieg ein Jahr nach einem Beginne beendet sein.

Unsere Artillerie.

Die Franzofen rühmen sich uns gegenüber, daß khre Feld­geschütze nicht nur zahlreicher, sondern auch von größerer Schuß­weite und besserer Konstruktion feien und tun dies zweifel­los mit einer ganz bestimmten Absicht. Um zu vermeiden, daß sich durch solche systematische Verkleinerung unserer artilleristi­schen Leistungsfähigkeit bei irgend jemand falsche Vorstellungen festsetzen, wird auf den Umstand aufmerksam gemacht, daß wir während des Krieges nach Ost und West in der weitaus über­wiegenden Zahl der Schlachten und Gefechte die Angreifer ge­wesen sind. Der Angreifer aber bietet naturgemäß ein bes­seres Ziel als der gedeckte Verteidiger, es sei denn, daß er die befestigte Stellung des Gegners regelrecht belagert und ausgiebigen Gebrauch von Spaten macht. Dies aber verlang­samt die jeweilige Kriegshandlung stets bis zu einem gewis­sen Grade und, da im Kriege die Schnelligkeit meist von hohem taktischen und strategischen Wert ist, mag in mancher Schlacht die französische Artillerie besseres Ziel gehabt haben als die deutsche.

Wenn aber die Franzosen von ihrerüberlegenen" Feldartil­lerie so viel Rühmens machen, so ist dem doch entgegenzuhaltcn, daß wir trotzdem einiaen Boden in Frankreich gewonnen Kuben.

Mein»

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hat, da ich zum Kriegs-Lazarettdienst einbernfen worden bin, für die Dauer dieser Einberufung Herr Dr. Haus Fische» von hier übernommen. Derselbe wird in meinem Sprechzimmer (König-Karlftraße 77)

täglich von 35 Uhr,

Souutags von 101A Uhr,

auch für die Mitglieder der Post und sämtl. Kranken­kasse« zu sprechen sein und ist außer dieser Zeit i« dringeude» Fälle» persönlich oder telefonisch (Nr. 139) in seiner VillaLichtenstein" zu erreichen.

Wildbad, den 1. November 1914.

vr. meä. Ikeoäor »Mer vr. msä. Hav8 kisedsr.

Merie-Limbn».

Die Lotterie-Einnahme für den Oberamtsbezirk Neuenbürg mit dem seitherigen Sitz in Wild­bad ist durch den Wegzug des bisherigen Lotterie- Einnehmers in Wildbad in Erledigung gekommen.

Bewerber mit dem Wohnsitz in Wildbad oder in Neuenbürg wollen ihre Gesuche spätestens bis zum Samstag de» 14. November d. I. bei der K. Staatskassenverwaltung in Stuttgart, Königstraße 44, schriftlich einreichen. Von dieser Behörde wird auch nähere Auskunft über dir Verhältnisse erteilt.

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Was die Ueberlegenhei't an Zahl anlangt, fo ist die französische Feldartilierie nicht reicher mit Geschützen ausgestattet als die deutsche. Im Laufe der Gefechte aber kann sich stets für beide Gegner die Möglichkeit bieten, auf einen Punkt des Gefcchtsfeldes das Feuer einer großen Zahl von Geschützen zu konzentrieren, wodurch dann beim leidenden Teil leicht der Eindruck der gegnerischen Ueberlegenheit erweckt werden mag.

Im Kampf um Festungen oder befestigte Stellungen, be­sonders wenn diese an Festungen angelchnt sind, hat der Ver­teidiger unstreitig den Vorteil, daß er in den meisten Fällen auf bekannte Entfernungen schießt ynd auch feine schwere Ar­tillerie sehr früh in die Wagschale werfen und bei einer lan­gen Schlachtlinie an einzelnen Stellen überraschend eine zeit­weilige Feuerüberlegenheit Herstellen kann.

ilmjo anerkennenswerter ist es, daß wir in allen derar­tigen Kämpfen gute Erfolge erzielt haben und gerade diese Erfolge sind es, die den Tadel unserer Feinde am wirksamsten entkräften.

Zur Besetzung von Lille.

Die Festung Lille ist, wie seinerzeit gemeldet wurde, ohne größere Schwierigkeiten von den Deutschen besetzt worden. Der Besetzung der Stadt ging der von uns bereits erwähnte Va- troiiillenritt des Rittmeisters Fürsten Karl Wrede voraus: die Bedeutung dieses Rittes in militärischer Hinsicht ist durch nach, stehenden Tagesbefehl der bayerischen Kavallerie-Division ge­würdigt worden:

Rittmeister Fürst Wrede hat sich durch einen kühnen Patrouillenritt in die noch vom Gegner besetzte Festung Lille besonders ausgezeichnet. Er hat durch sein kühnes Vorgehen gegen die Festung, über deren Besatzung keine Klarheit herrschte, der Kavallerie-Division die Möglichkeit gegeben, dagegen vor­zugehen.' Ich spreche ihm hiermit vollste Anerkennung aus. v. Stetten, Generalleutnant."

Auf Grund der Feststellungen des Fürsten Wrede, daß Lille keine Besatzung besaß und auch die Außenwerke der Festung nicht armiert waren, rückten am anderen Tage deutsche Gruppen in Lille ein, hatten dort jedoch verschiedene Straßen- kämpfe gegen Zivilisten, vermutlich versprengte Soldaten, die sich in Zivilkleider gesteckt hatten, zu bestehen. Da in den folgenden Tagen von den Franzosen wieder Truppenteile nach Lille dirigiert wurden, dauerte es noch einige Tage, bis die Festung endgültig von den Deutschen besetzt werden konnte. Daraus geht hervor, daß eine bayerische lUanenpatrouille, be­stehend aus dem Führer, Rittmeister Wrede, der für seine schneidige Leistung das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhalten hat nuem lUanen und einem Trompeter, als erste ui Lille eilige, ritte» ist. . , >./,

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