Her todkrank. Kronprinz gefangen. Tie Russen 120 (englische) Mleilen von Berlin. Tie Russen haben bis jetzt wenigstens 1 einhalb Millionen Oesterreicher abgeta: Königsberg immer noch von den Russen belagert. Tn ILeulschen können nicht schießen, weder auf den Kriegsschiffen, noch mit den Feldgeschützen, noch mit den ^u- Miteriegewehven. Tie ganzs deutsche Armee an der Westfront demoralisiert. Große Hungersnot in Deutsch" land. Deutsche Aerzte nicht so gut wie die der Verbündeten. Deutschland hat in den letzten 25 Jahren feine Erfolge zu verzeichnen; es hat keine Dichter, keine ^piochemachmden Erfindungen, noch irgend etwas von Bedeutung aufzuweisen, ausgenommen in der chemischen Industrie, worin die Deutschen allen Völkern voraus sind. Die Deutschen sind Tag und Nacht betrunken, plündern, morden, sengen schlimmer als die Russen. Ter Chauffeur des Königs von Belgien von diesem selbst im Automobil erschossen, als jener versuchte, ihn in schneller Fahrt in die deutschen Linien vo; Antwerpen zu bringen; in des Chauffeurs Taschen ein Brief gefunden, worin stand, daß er 1 Million Mark bekommen würde für Gefangennahme dLs Königs.
Und das alles wird von unendlich vielen harmlosen Gemsttern geglaubt!
Der Weltkrieg.
Ei« kaiserliches Lob der „Emden". ^ ^
GKG. Emden, 3. Nov. Aus dem Großen Hauptquartier ist am Dienstag nachmittag folgendes Telegramm des Kaisers eingetroffen: Oberbürgermeister, Emden. Ick beglückwünsche die Stadt Emden zu ihrem Patenkind iw Irdischen Ozean, dessen kühne Kreuzerstückchen ein jedes deutsche Herz mit Stolz und Freude erfüllen. Wilhelm I. II Ein Armeebefehl König Ludwig lll.
GKG. Das Verordnungsblatt des k. b. Kriegsnnnksteriums enthält folgenden Armeebefehl: „Seine Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, haben Mich durch Verleihung des Eifernen Kreuzes 1. und 2. Klaffe ausgezeichnet. Ich lege diese Auszeichnungen mit umso größerer Freude an, als Ich w ihnen eine Anerkennung der Leistungen Meiner braven und tapferen Armee in dem gegenwärtigen großen Kriege erbliche Gleichzeitig gebe Ich hiemit Meiner Armee bekannt, daß sie von heute ab Seine Majestät den Deutschen Kaper, König von Preußen, den obersten Bundesfeldherrn des Deutschen Heeres un Kriege, auch als Großkreuz Meines Militäp-Max-Ivjeph- Qrdens in ihren Reihen zu zählen die hohe Ehre hat.
Der Kampf an der Aper.
WTB. London, 3. Nov. Die Times melden aus Amsterdam: An der Mer sind die Verhältnisse für die Dorischen durch die Ueberschwemmung sehr erschwert. Es liegt noch immer keine Entscheidung vor. Der Rückzug dä deutschen Heeres, von dem man sprach, ist noch nicht erfolgt, im Gegenteil sind beständig neue Truppen nach der Front abgegangen. Ihre Stellungen an der Küste zwischen Ostende und Knocks sind durch Geschütze bei Blankenberghe .und Heyst weiter verstärkt ioorden. Wcht amtlich.)
Dte Mole von Blankenberghe gesprengt.
Bon der Schweizerischen Grenze, 3. Nov. Eine Meldung der „Agence Havas" aus Sluis besagt, daß die Deutschen die Mole von Blankenberghe in die Lust gesprengt haben, nachdem sie die Bewohner aufgefordert hatten, sich zu entfernen. — Eine Meldung des gleichen Bureaus aus Maastricht besagt, baß zahlreiche abgerüstete Unterseeboote sowie 39 Geschütze mit der Bahn durch Lüttich befördert wurden.
Der französische Kriegsbericht.
WTB. Paris. 2. Nov. (Nicht amtlich.) Amtlich 3 Uhr nach- nittags: Auf dem linken Flügel dauerte die deutsche Offensive gestern ebenso heftig in Belgien wie in Nordsrankreich und be- lvnders zwischen Dixmuiden und Lys fort, wo wir trotz der Angriffe und Gegenangriffe der Deutschen leicht fortgeschritten sind, auf der ganzen Front, ausgenommen m der Ortschaft Meißner, von der ein Teil von den Verbündeten wieder verloren ourve. Der Feind machte große Anstrengungen gegen die Vor- »rte von Arras, die mißlangen, gleich denen gegen Lihons und 2uesnoy-en-Santerre. Im Zentrum in der Gegend der Aisne »achten wir leichte Fortschritte gegen Tracy-le-Bar nördlich des Waldes von Aigle, sowie aus einigen Teilen des rechten Ufers Ser Aisne zwischen dem Walde von Aigle und Soisions. Strom- «kfwärts von Vally ist der Angriff gegen dieienigen innerer Truppen, die die Höhen des rechten Ufers halten, mißlungen. Ebenso sind mehrere Nachtangriffe aus die Höhen von Ehemin t>« Dametz gescheitert. In der Gegend von Reims, zwischen den Nrgonnen und der Maas, und aus den Haut s de Meuse stellte gestern den Wiederbeginn der Tätigkeit der deutschen schweren Artillerie fest, deren Beschießung keinen nennenswerten Erfolg ergab. Auf dem rechten Flügel in oen Vogesen nahmen «r die den Pak Markirch beherrschenden Höhen wieder ^unü
drangen in die Gegend von Bandesapt vor, wo wir die Stellungen besetzten, aus denen die deutsche Artillerie St. Die beschoß.
Ein Neger-Bataillon vernichtet.
GKG. Berlin, 3. Nov. In den Kämpfen nördlich von Arras ist ein soeben eingetroffenes Bataillon Senegal-Neger gänzlich vernichtet worden.
Der deutsche Gouverneur von Wcstflandern.
GKG. Hannover, 3. Nov. Zum Gouverneur von Westflandern wurde Generalleutnant von Kramsta (Hannover), mit dem Wohnsitz Brügge, ernannt.
Die Deutschen fangen an, den Kanal zu sperren.
GKG. Tie „Times" vom 29. v. M. bringen von ihrem Berichterstatter ans Vlissingen folgende Mitteilung vom 27.: Tie Deutschen sind emsig bemüht, die belgischen Gewässer östlich Ostende, also bis zur Scheldemündung, mit Minen zu belegen. Das Minenfeld erstreckt sich nördlich bis znm Wandelaarfeuerschiff. Dieses Schiff kam aus Angst, in die Luft gesprengt zu werden, nach Vlissingen, indem es mit großer Umsicht seinen Weg hierher fand, und brachte die Mitteilung, daß das Wielingerfeuerschiff von seiner Bemannung verlassen wurde und sich in deutschem Besitz befindet.
Wie die Deutschen Krieg führe».
GKG. Ter Berichterstatter der „Times" stellt in einem Bericht vom östlichen Kriegsschauplatz fest, daß die Deutschen an den Orten, die er besuchte, sich keiner Uebertretung der Kriegsgesetze schuldig machten. Tie Bevölkerung würde nicht terrorisiert, die Häuser und Vorräte seien in der Regel unbeschädigt und unberührt.
Oesterreichische Erfolge über die Serben.
WTB. Wien, 3. Nov. Amtlich wird verlautbart: Erst jetzt lassen sich die an der Maeva errungenen Erfolge voll überblicken. Die dort gestandene zweite serbische Armee unter General Steponowitsch mit 4 bis 5 Divisionen konnte sich nur durch den eiligen Rückzug, bei dem sie Vorräte aller Art und Train im Stiche lassen mußte, aus der bedenklichen Situation retten. Ter Feind ist, ohne in den vorbereiteten Stellungen neuerdings Widerstand zu leisten, in einem Zuge bis in das Hügelland südlich Sabac zurückgewichen. Er leistete nur bei Sabac, das in der Nacht vom 1. auf den 2. November von unseren Truppen erstürmt wurde, hartnäckigen, aber vergeblichen Wiederstand. Potiorek, Feldzeugmeister.
Die beklagenswerte Lage von Mazedonien.
WTB. Sofia, 3. Nov. (Nicht amtlich. — Agence Bulgare.) Heute hat hier eine große öffentliche Versammlung stattgefundcn. Cs wurden Berichte über die
beklagenswerte La- i" ' . ..und ein
Beschluß angenommen, durch den alle gesetzgebenden Körperschaften und alle politischen Parteien aufgefordert iver- den, gemeinsam ein Arbeitspvogramm zur sofortigen Befreiung der unterdrückten Brüder auszuarbeiten. Tie Regierung wird darin anfgefordert, zum gleichen Zweck dringende Maßnahmen zu treffen. TieRednerspra- chen sich für eine sofortige Besetzung von Mazedonien, sowie für eine internationale Untersuchung durch Vertreter der neutralen Länder über die Grausamkeiten der Serben und Griechen aus. §
Die Beschießung von Tsingtau. !
WTB. London, 3. Nov. (Nicht amtlich.) Central News melden aus Shanghai: Die heftige Beschießung Tsingtaus durch die Verbündeten, die erwidert wird, dauert an. Tie großen Petroleumtanks im Hasen stehen in Flammen. M >
Chinas Protest gegen Japan. ^
GKG. Berlin, 3. Nov. Aus Zürich wird der „B. 3." gemeldet: Der Petersburger Rjesch erfährt aus diplomatischer Quelle^ bas; sämtliche Proteste Chinas gegen die Verletzung der chinesischen Neutralität durch Japan in vollem Einvernehmen mit den diplomatischen Stellen der Vereinigten Staaten erhoben worden sind. China hat zum Schutze der Neutralität von Shan- tung außerhalb der Bahn starke Streitkräste unter dem Oberbefehl des Kriegsministers angejammelt. Be; anders ist die Küste stark besetzt.
Ein belgisch-mexikanischer Konflikt. '
GKG. Berlin, 3. Nov. Der „B. Z." wird ge- meldet: Französische Blätter berichten ans Mexiko, daß
der Minister des Auswärtigen dem belgischen Gesandten die Pässe zngestellt habe. Die Ursache dieses Bruches sei, daß Belgien der mexikanischen Regierung Noten zngestellt habe, die sich auf die Operationen der mexikanischen Trambahngesellschaft, eines zum größten Teil belgischen Unternehmens, bezogen.
.V.'
Weitere Nachrichten. »
WTB. Berlin, 3. Nov. (Nicht amtlich.) Tem General der Infanterie von Woyrsch, ä la suite des ersten Garderegiments zu Fuß und Kommandierenden General des Laudwehrkorps, ist der Orden pour le mente verliehen ioorden. > >
Zum italienischen Kabinettswechsel.
WTB. Rom, 3. Nov. Die Audienz Zalandras dem König dauciie von 7 bis 7 einhalb Uhr abends. „Giornale d'Italla" jagt: Gemäß den übereinstimmenden Ratschlägen der vom König befragten Politiker hat der König Salandra mit der Bildung des Kabinetts beauftragt. Die Krise werde schnell überwunden >ein. — Nach der „Tribuna" werden Sonnino und Larcano m das Kabinett eintreten.
GKG. Konstantinopel, 3. Nov. Die Russische Bank sowie viele russische Unternehmungen und die meisten russischen Klöster in Konstantinopei sind geschlossen worden.
Sperrung -er italienischen Grenze.
Mit dem 29. Oktober ist die italienische Grenze für alle männlichen Italiener von 20 bis 40 Jahren gesperrt. (Tos heißt also, die militärtauglichen Italiener dürfen das Land nicht mehr verlassen. Tie Schrift!.)
Unruhen in Marokko.
Bukarest, 3. Nov. Dem Petersburger „Rsetsch" zufolge sind in Morvkko große Unruhen ausgebrochen. Täglich ist der Auf. stanü gegen Frankreich zu erivarten. Türkische Abgesandte fordern zum heiligen Krieg gegen Frankreich auf.
Der Lürkrsch-ruffische Krieg.
Der Seekamps im Schwarzen Meer.
WTB. Wien, 3. Nov. (Nicht amtlich.) Tie Neue Presse erfährt von maßgebender türkischer Seite: Nach hier eing.'trofjeneu Berichten des türkischen Ministeriums war der Seckawpf im Schwarzen Meer viel ernster, als die ersten Nachrichten annehmen ließen. Ein kleiner Teil der türkischen Flotte, der Uebnngen im Schwarzen Meer machte, wurde zunächst von den russischen Kriegsschiffen beobachtet und dann verfolgt. Tie russischen Kriegsschiffe gingen darauf znm Angriff auf die türkische Flotte über. In den Kämpfen gegen die russische Flotte tat sich besonders das Linienschiff Torgud Reiß hervor. Ter Erfolg der türkischen Flotte läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: Fünf russische Kriegsschiffe in den Grund gebohrt und 19 Tansport- schifse versenkt. Auf deu Transportschiffen befanden sich, wie die gefangenen russischen Marinesoldaten aussagten, nicht weniger als 1 700 Minen, die im Schwarzen Meere versenkt werden sollten. Schon diese Tatsache beweist die feindselige Absicht der russischen Flotte. Bei der Beschießung der Häfen wurden 55 Speicher, die Petroleum und Getrei de enthielten, vernichtet und zwar 50 in Sebastopol und Noworossisk, 5 in Odessa.
WTB. Berlin, 3. Nov. Tas „Berliner Tageblatt" erführt aus Sofia, dort verlaute, daß die Türken das große russische Kriegsschiff „Sinop." von der Schwarzen Meerflotte zum Sinken gebracht hätten.
Kriegserklärungen an die Türkei. '
GKG. Berlin, 3. Nov. Aus Rotterdam wird gemeldet: Wie die Londoner News meldet, haben Japan, Montenegro und die belgische Regierung in Havre sich im Kriegszustand mit der Türkei erklärt. j
Die türkischen Botschafter verlassen die i
Entente-Länder.
GKG. Konstantinopel, 2. Nov. Wie die Franks. Ztg. erfährt, erhielten die türkischen Botschafter in London, Paris und Petersburg und ferner der türkische Gesandte in Belgrad heute den Befehl, ihre Pässe ab- znverlangcn und unmittelbar ihre Posten zu verlassen.
WTB. Konstant inopet, 3. Nov. Der Abbrnch^der diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Serbien ist ans Grund einer der Pforte von der serbischen Gesandtschaft überreichten Note erfolgt, in der mitgeteilt wird, daß iw Auftrag der serbischen Regierung die Be-
Das Vermächtnis.
Erzählung ans der Zeit der Freiheitskriege von W. Blumen ha.gen.
1 lNachdruck verboten.)
„Kann in des Lebens Irr ewinden Die Liebe sich zum Ziele ruckt.
Die Kreise überspringend, finden.
So leistet sie nock nicht Verzicht,
Beharrlich sich dahin zu winden.
Verfolgt den P ad. der sich verflicht.
Und wird, durchschreitend Tod und Sterben, Sich endlich noch den Kranz erwerben."
Es war am Abend vor der Schlacht bei Waterlow In dem mit Tabaksranch gefüllten Gastzimmer der Schenke znm „gepflückten Hahn" im niederländischen Orte Braine le Comte saßen drei jnnae Wehrmänner des hannoverschen Landwehrbataillons Bremervörde um den brau nen Eichentisch, auf dem ein frugales Abendbrot dampfst' Ihre gepackten Tornister lagen von den grauen Mänteln bedeckt auf der breiten Bank, welche das Zimmer rund an der Wand hinumzog, und drei blankgepntzte Flinten lehnten daneben.
Draußien stürmte der Gewitterwind, schwüle Luft drang in die locker sitzenden Fenster, und der Strichregen prasselte gegen die kleinen Fensterscheiben; dazwischen klangen die Trompetenstöße eines einrückenden Reiterregiments lustig und aufmunternd, gleichsam des Unwetters spottend, das der Krieger nicht scheut, da er durch schlimmere Ungewitter zu marschieren gewohnt ist.
Aber drinnen im düster erleuchteten Zimmer war es desto stiller, denn die drei Gäste saßen wortlos da, stützte» sich ans die Ellenbögen, stierten ans das Tischtuch hin, und der Leine kuaelrunde Wirt blickte das stumme Dreiblatt
jedes Mal, wenn er rührig durch das Zimmer trippelte, mit Verwunderung an, und ärgerte sich, daß seine Kar toffeln mit geschmorter Kalbsbrust unberührt standen sein leckeres Bier keinen Durst erweckte, und selbst der rote Wein, den die Gäste extra gefordert und bezahlt hatten, in den Gläsern ungenossen verriechen mußte. Pferde gestampfe und Kommandoworte, die jetzt ganz in der Nähe ertönten, schienen die Träumer zu erwecken, und der älteste von ihnen nahm seinen Tschakko vom schlichten Blondhaare, setzte ihn neben sich auf den Estrich, und mit der Linken die Stirn frei streichend, griff er langsam zum Glase, nickte den Gefährten zu und sprach: Auf des Vaters Gesundheit! — Ebenso ernst und feierlich sprachen die andern die Worte nach, und bedächtig leerten sie die Becher bis zum Grunde.
„Was er setzt wohl macht?" fragte der Jüngste. „Ob er schon schlafen ging mit seinen: Pudel Allart, oder ob er noch im Sorgenstuhle am Ofen sitzt, und Schwester Beta ihm den Abendsegen vorliest? Oder ob er sich den Tessauer Marsch pfeift am Fenster in die Gewitternacht hinaus, wie er sonst zu tun pflegte? —"
„An uns denkt er sicher," antwortete der Mittlere, und das Schwesterchen weint gewiß, wenn der Sturm im Schornstein niederbranst, und sie, durch unsere Kammer in die ihrige wandernd, die leeren Betten erblickt, und dann ihr der Gedanke kommt, wo die Brüder jetzt vielleicht ans der harten Streu oder im kalten Biwak liegen möchten."
Es war doch nicht ganz gut getan, fiel der Jüngste ein, daß wir alle drei fortzogen, und das schöne Gut so allein ließen in der Kriegszeit ohne Schutz und Erben. Tu, Konrad, hättest dich dagegen stemmen sollen, du warst der Stammhalter, und der Vater ließ dein Wort oftmals aeü»>- .
„Der Vater hat es gewollt," antwortete Konrad, „und gegen seinen Willen ist mir der Einspruch mein Lebtag sündhaft vorgekommen. Er wollte der Gegend ein gutes Beispiel geben, um die feigen Burschen, die von Zwang und Ungerechtigkeit bei der Aushebung sprachen, auf einmal stumm zu machen. Gott hat in Rußland und bei Leipzig wunderbare Rettung gebracht, dort durch Feuer und Eis, hier durch Menschenmnt und Eintracht: die deutsche Freiheit ist neu gewonnen, so wäre der ein verächtlicher Feigling, der zurückbliebe, wenn es ailt, solch köstlich Gottesgeschenk zu bewahren, sobald ihn nicht andere Pflichten binden, sagte er. Ich könnte einen von euch bei mir behalten, weil ich dem Greise näher stehe, als dem Jüngling; aber nein, hätte ich zwölf Söhne, wie Jakob, sie müßten alle zwölf hinaus, für den König und das Vaterland zu stehen und zu fechten. —"
„Der Vater war Soldat, und Gott schirmte ihn, daß er ohne Wunde aus jener Schlacht zurückkam," versetzte der Jüngste treuherzig nickend, „und darum meint er, wer nur tüchtig gerade aus in den Kugelregen hinein marschiere, dem zische jeder Eisenball im Respekt vorbei; aber wie er unter der Leibgarde stand, da gab es keinen Napoleon, und die Franzosen sollen dazumal auch eben keine Eisenfresser gewesen sein."
„Friß, Versündige dich nicht an dem Vater," entgegnet« Konrad vorwurfsvoll. „Der steinalte Luckner'sche Husar, der mit seinem Holzbeine oft im Dorfe betteln ging, hat mir, als ich ein Bürschchen war, oftmals erzählt, ivie der Vater vordem ein gar stattlicher Reitersmann gewesen, und einst auf seinem hohen Rappen ganz allein den General aus einem Halbdutzend feindlicher Dragoner herausgehauen. Blut und Mut vererben sich; so werden wir auch unsere Pflicht tun, wenn es zum Treinschlagen kommt, und werden dem Wachtmeister Wallan keine Schande mMs» __ _»