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Da auf Beschluß der Reichsregierung den Beamten Vas Januargehalt schon am 15. Dezember ausbczahlt worden ist und dadurch die Notlage der Beamten im Januar sich verschärfen muh, besteht, wie die „V o s s i s ch e Z e i t u n g" erfährt, die Absicht, die frühere Auszahlung der Gehälter auch für die folgenden Monate anzuordnen. Dies würde im wesentlichen darauf hinauslaufen, dah im Jahre 1821 die Gehälter für 13 Monate gezahlt werden würden. Die Erwägungen hierüber sind jedoch .'.och nicht abgeschlossen.
Deutsche Schandbuben.
Berlin, 27. Dez. Der Saar Verein Berlin teilt mit: Im Sommer ds. Js. wurden im Saargebiet verschiedene Briefe veröffent- cht, die angeblich von Berliner Büros flammen sollten und in >;nen sowohl die betreffenden Berliner Büros wie auch einzelne Persönlichkeiten im Saargebiet bei den dortigen französischen Behörden kompromittiert werden sollten. Die veröffentlichten Schriftlücke konnten alz glatte Fälschung nachgewiesen werden. Nunmehr and eine ganze Reihe solcher gefälschter Schriftstücke bei einem gewissen Fink aus Altenwald gelegentlich seiner Verhaftung in Berlin gefunden worden. Fink gab an, diese Dokumente teilweise entwendet und teilweise aus dem Büro der U. S P. in Saarbrücken rhalten zu haben. Die Briefe kaffen auf den ersten Blick dir Fälschungen erkennen. Es sind Angaben darin enthalten, die geradezu lächerlich wirken für jeden, der die Verhältnisse kennt, -lus dem Inhalt geht hervor, daß der oder die Fälscher beabsichtigten, bestimmte Personen des Saargebiets bei den französischen Behörden als verdächtig erscheinen zu lassen. Es ist ganz offenbar, oaß die Fälscher die Behörden im Saargebiet auf das schwerste gelauscht haben und dadurch mit dazu betgetragen haben, die ungrade Atmosphäre des Mißtrauens hervorzurufen, ganz besonders egen die bekannte Geschäftsstelle des Saarvereins in Berlin.
Aus dem Saarland.
Berlin, 24. Dez. Die Arbeiten der Grenzfestsetzung des Saargebiets sind nunmehr zu einem gewissen Abschluß gelangt. Die neuen Grenzen des Saargebiets sind vor kurzem endgültig festgelegt Worten. Im Laufe der Arbeiten hatten sich grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Kommission über die Auslegung ge- o.ffer Bestimmungen des Versailler Vertrags ergeben. Hierdurch war es zu einer längeren Unterbrechung der Arbeiten gekommen Nach ihrer Wiederaufnahme hat sich nach längeren Verhandlungen schließlich eine für beide Teile befriedigende Lösung finden lassen. Die früheren Meinungsverschiedenheiten sind durch eine zwischen Deutschland und dem Botschafterrat am 16. und 17. Dezember in Form eines Notenaustausches abgeschlossene Vereinbarung, die den beiderseitigen Rechtsstandpunkt wahrt, beseitigt worden. Wie wir hören, wird die Reichsregierung diese Vereinbarung demnächst dem 'stag zur Genehmigung zugehen lassen. Die weiteren Arbeiten der Grenzkommission werden sich nunmehr auf die technische Ausführung der Grcuzarbeiten, sowie insbesondere auf die Festlegung der Rechte der Grenzbevölkerung erstrecken.
Saarbrücken, 27. Dez. Wie die .Saarbrücker Zeitung" erfährt, ist für den Posten eines Referenten für das gesamte Fortbildungsund Handelsschulwcsen an der Unterrichtsverwaltung der Saarregierung Professor, Krimels in Aussicht genommen. Professor Krimeis ist evangelisch und gehört der demokratischen Partei an.
Zweibrücken, 27. Dez. Ein marokkanischer Soldat, der hier das Fenster einer Wohnung eingeschlagen und 2 Mädchen mit dem Seitengewehr bedroht hatte, wurde vom französischen Kriegsgericht zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.
Dlüttermeldungen.
Die gesamte Belegschaft des Kohlenbeckens Alsenburg ist, wie das „Berliner Tageblatt" meldet, wegen Lohnforderung in den Ausstand getreten. Auch Notstaudsarbeiten werden nicht geleistet. Das ganze Werk ist ohne Arbeit.
Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" aus Breslau ist man bei der Hauptdirektion der polnischen Bergämter riesenhaften Schiebungen auf die Spur gekommen. So sollten nicht nur die Maschinen der Salinen von Bochnia, sondern auch die Kohlengruben in Kalusz und Delatyn, ja sogar die noch unauSgebeuteten Krakauer Kohlenbecken, die der galizische Landcsausschutz vor dem Kriege für 25 Millionen gekauft hatte, verschoben werden. Es steht eine parlamentarische Untersuchung bevor.
Wie die .Vossische Zeitung" mitteilt, soll die Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaus nach einer Uebereinkunft der Relchs- regierung mit den bürgerlichen Parteien des Reichstags und den Mehrheitssozialdemokraten nicht, wie es der Entwurf vorsah, nur bis spätestens 1924. sondern bis 1941 erhoben werden. Infolgedessen ist es möglich, die ursprünglich von 15 Proz. des Nutzungswertes der Gebäude berechnete Abgabe auf 5 Proz. des MietwerteS nach dem Stand vom 1. Juli 1914 herabzusetzen und auch den Zuschlag der Gemeinden auf 5 Proz. zu ermäßigen.
Wie der .Lokalanzeiger" aus Beuthen meldet, erhöhen die obrr- schlcsischen Bergwerke mit Zustimmung der interalliierten Kommission vom 1 Januar 1921 ab die Kohlenpretse um 20 pro Tonne
Nach einer Meldung des „Berliner Tageblatts" ans Dresden ist von 17 380 ärztlich untersuchten Schulkindern die Hälfte unterernährt, körperlich zurückgeblieben und blutarm.
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Freiburg i. Br-, 27. Dez Die Stadt Fretburg hat in diesem Jahre die 800jährige Wiederkehr ihrer im Jahre 1120 durch Herzog Konrad von Zähringen erfolgten Gründung durch zahlreiche festliche Veranstaltungen begangen. Den Abschluß dieser Feiern bildete ein volkstümliches Konzert, das heute Abend die Freiburger Bürgerschaft ln der städtischen Kunst- und Festhalle vereinigte und bei dem wiedemm vornehmlich Werke Freiburger Künstler zum Vortrag gelangten. Auch dieser Feier wohnten, wie schon mancher anderen, der Reichskanzler Fehrenbach und der Reichsminister Dr. Wirth bei, die sich zur Zeit in ihrer Heimatstadt auf Urlaub befinden.
Freiburg, 27. Dez. Eine Abordnung des Stadtrats hat dem hier weilenden Reichskanzler Fehrenbach in den Feiertagen die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Freiburg in Anerkennung seiner langjährigen Berdienste um die Stadt Freiburg als Mitglied des Stadtrats überreicht. Gleichzeitig überreichte die Ab
ordnung dem Reichskanzler aus Anlaß seines 25jährigen Stadtratsjubiläum ein Oelgemälde des Freiburger Kunstmalers Haller. Der Reichskanzler dankte sichtlich bewegt und versicherte, daß er allezeit ein guter Freiburger bleiben werde.
Frankfurt, 28. Dez. Wie die „Franks. Zeitung" berichtet, hat die französische Regierung den Delegierten der Unabhängigen zur Konferenz der sozialistischen Partei Frankreichs, Lhri- spien und Ledebour, die Pässe verweigert.
Kaiserslautern, 27. Dez. Im Untersuchungsgefängnis überfielen mehrere Gefangene während des Spaziergangs im Hofe den diensttuenden Aufseher. Sie entrissen ihm die Schlüssel, öffneten das Haupttor und flohen. Vier von den Entflohenen sind noch nicht wieder ergriffen, darunter ein gefährlicher Einbrecher.
Berlin, 26. Dez. Am ersten Weihnachtsfeiectag sind in den Berliner Lpcrettcnbühnen die Musiker in den Streik getreten. Die Vorstellungen wurden trotzdem abgehalten. Die Sänger wurden von den Kapellmeistern am Klavier begleitet. — Auf Veranlassung des amerikanische» Senators Mc. Cormick wurde hier am ersten Weihnachtsfeiertag von den amerikanischen Quäkern für 700 arme Kinder eine Weihnachtsfeier veranstaltet. Die Kinder wurden von dem Senator mit Eßwaren, Kuchen, Obst, Raschwaren und warmem Unterzeug beschenkt. Frau Stadtrat Wehl dankte in einer herzlichen Ansprache Mc. Cormick. Sie schloß mit einem dreifachen Hoch auf den „Onkel aus Amerika", in das die Kinder jubelnd einstimmten.
Berlin, 27. Dez. Die im Rcichsgewcrkschaftsbund der Post- und Telegraphenbeamten vereinigten Verbände haben sich in Bezug auf die Erhöhung der Teuerungszuschläge auf den Boden der Forderungen des deutschen Beamtenbundes gestellt. Die Forderungen gehen dahin: Erhöhung des Teuerungszuschlags von 50 auf 75 Proz., Festsetzung eines Mindesiteuerungszuschlags und zwar für die Ortsklasse A von 7000 Mark.
Berlin, 28. Dez. Laut „Berliner Lokalanzeiger" soll das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes des 18. Armeekorps bei Bad Orb für Siedelungszwecke, vornehmlich für schwerkriegsbeschädigte Landwirte, abgegeben werden.
Berlin, 27. Dez. Selbstgezeichnete Schuldverschreibungen und Schatzanweisungen der Kriegsanleihen des Deutschen Reiches gelten im Sinne des § 43 des Gesetzes über das Reichsnotop ser als bis zum 31. Dezember 1920 hingegeben, wenn der Antrag des Abgabepflichtigen auf Ausstellung der Bescheinigung über die Selbstzeichnung nachweislich vor dem 31. Dezember 1920 bei einer Bank, Sparkasse oder sonstigen Zeichnungsstelle eingegangen ist. — Für die selbstgrzeichncten Schuldbuchsorderungen der Kriegsanleihen des Deutschen Reiches wird eine entsprechende Anweisung an die Rcichsschuldenverwaltung ergehen. Dies hat praktisch zur Folge, daß der Zinsschein vom 1. Januar 1921 als noch zum Stück gehörig betrachtet wird. Es wird also von diesem Zinsschein keine Kapitalertragssteucr mehr abgezogen.
Berlin, 27. Dez. Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ist das zweite, für Italien bestimmte Luftschiff 2 120, das am 24. ds. Mts. vom Stasiei abgefahren isst-, sim 1. Weihnachtstage wohlbehalten in Rom eintzetrofftn.
Breslau, 27. Dez. Auf dem Schloßplatz 'fand heute Nachmittag eine Arbeitslosönversammlüng statt, die von der Kommunistischen Partei gegen den Willen der Gewerkschaften und des Erwerbslosenrates cinberufcn worden war. Nach Schluß der Versammlung bildeten die Teilnehmer einen Zug, um nach dem Rathaus zu ziehen, trotzdem der Polizeipräsident Umzüge verboten hatte. Die Menge griff die zum Schutze des Rathauses bereitgestellte Polizei, die den Zug aufhalten wollte, an. Nachdem die Polizei Schreckschüsse abgegeben hatte, zerstreute sich die Menge. Durch zurückprallende Kugeln wurden mehrere Personen verwundet. Mehrere Beamte wurden durch Schläge und Steinwürfe, ein Pferd durch Messerstiche verletzt. Drei Personen wurden in das Allerheiligen-Hospital em- geliefert, von denen eine ihren Verletzungen erlegen ist. Vor dem Rathause fanden später nochmals Ansammlungen statt, die nach Verhaftung einiger Personen zerstreut wurden.
Breslau, 27. Dez. Laut „Schlesischer Volkszeitung" erließ Magr. Ogno, der apostolische Kommissar für Oberschlesien, eine Kundgebung, in der es heißt: Ich bestimme namens des Heiligen Vaters: Allen Priestern jeder Nation ist untersagt, im Abstimmungsgebiet Propaganda zu treiben, ihre private Meinung zu äußern und bei der Wahl ihre Stimme abzugeben. Allen Pfarrern wird verboten, Kirche und Schule zur Erörterung der Abstimmungsfrage zu benutzen, da diese Orte allein zur Pflege des religiösen Lebens ausersehen sind. Falls Priester dieses Dekret nicht befolgen sollten, werde ich gegen sie. wenn auch ungern, mit solchen Strafen Vorgehen, die zu verhängen der apostolische Stuhl mich ermächtigt hat._
Ans Stadl «ad Laad.
Dienstnachrichten.
Calw, 23. Dez. (U ebertrage n.j Dem von hier gebürtigen Studienassessor Dr. Erhard Beutter an dem Realgymnasium und der Realschule in Heilbronn ist eine humanistische Hauptlehrstelle an dem Gymnasium in Eßlingen übertragen worden.
Calw. Infolge der im Jahre 1920 adgehaltencn Prüfung für den ärztliche» Staatsdienst sind als befähigt erkannt worden: Dr. med. Rudolf Schleich, praktischer Arzt und Dr. med. Eugen Schnitzer, Stabsarzt a. D. hier.
Calw. Oberzollinspektor Staiger in Ulm (früher hier angestellt) ist auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt worden.
Weihnachtsfeiern.
* Der Cal wer Liederkranz beging am 2. Feiertag unter überaus zahlreicher Beteiligung der Mitglieder seine Weihnachtsfeier. Unter der bewährten Leitung des Dirigenten, Rektor Beutel, wurde ein erlesenes Programm von Männerchören und gemischten Chören vorgetragen, deren Ausführung die tüchtige Schulung und die Freude der Sänger und Sängeriirnen am deutschen Ltede so recht in Erscheinung treten ließ. Der MLnnerchor leitete
seine Borträge mit dem kraftvollen Hymnus „Das ist der Tag de» Herrn" ein, und gab dann die mächtigen Volkslieder .Tief ist die Mühle" von Podbielskh, .Rosenzeit" von Debois und „Zu End" von Silcher klangvoll, stimmlich ausgeglichen und mit lebendigem Ausdruck. Die gemischten Chöre wurden frisch und anmutig hcr- ausgebracht, so die beiden stimmungsvollen „König Ringangs Töch- tcrlein" von Hauptmann, und das altdeutsche Volkslied „Die Linse im Tal", sowie das köstliche „Noscstock, Holdcrblüt", das wiederholt werden mußte. Sämtliche Chöre wurden mit gebührendem Beifall ausgenommen. Eine große Freude bereitete den Zuhörern Frau Widmaier-Stüber mit der Darbietung einiger fem gewählter Stücke. Die weihnachtliche Stimmung kam in dem gemür- vollen „Christbaum" von Cornelius wundervoll zur Geltung. In dem thematisch eigenartig aufgebauten, tonmalerischen „Abendsegen' von Weismann zeigte die Sängerin neben der Beherrschung unge- wöhnlicher Themata auch die Fähigkeit vollendeter Erfassung ües Stimmungsmäßigen. Bei letzterem Stück sowie bei dem schwer- blütigen schottischen Volkslied „Der treue Johnie" von Beethoven trug zur Erhöhung der musikalischen Wirkung neben der feinsinnigen Begleitung von Hauptlehrer Aichele am Flügel die Mitwirkung von Musikdirektor Frank auf der Geige wesentlich bei. Die innig warme und volle Altstimme konnte sich besonders in dem herrlichen Beethoven'schen „Neue Liebe, neues Leben" in allen Tonfärbungen entwickeln. Die geschätzte Sängerin wurde jeweils mit lebhaften Beifallskundgebungen für ihre schönen Darbietungen geehrt. Auch für den humoristischen Teil hatte das Programm Vorsorge getroffen, durch die Aufführung des 3aktigen schwäbischen Schwanks „Der Jubilar" von Max Dürr, der durch seinen köstlichen Humor, vor allem aber durch die treffliche Wiedergabe einen durchschlagenden, von Akt zu Akt sich steigernden Lacherfolg erzielte. Alles in allem trug so die ganze Veranstaltung den Charakter einer würdigen Familienfeier, und alle Teilnehmer werden den Dankcswortcn des Vorstands. Herrn GR. Stüber, zugestimmt haben, die er für die genußreichen Stunden an sämtliche Mitwirkenden zum Schluss« richtete.
Calw, 27. Dez. Die Weihnachtsfeier des Bezlrks- kranienhauses wurde eröffnet mit dem attgemeinen Gesang „Fröhlich soll mein Herze springen". Die Schriftverlesui g und Ansprache hatte Dekan Zeller übernommen. Ein Frauenchor, gebildet aus den Schwestern und mehreren Damen der Stadt, trugen 3 prächtige Chöre mit sehr guter Wirkung vor. Größen Erfolg erzielten die Jnstrumentalvorträge von K Beißer (iflo- line) und Hauptlehrer Aichele (Klavier). Zum.Vortrag kai en verschiedene ausgezeichnete Stücke von Händel Sehr vankiar wurde ein Zwiegespräch in Gedichtform zwischen einem Bub n und einem Zigeunerkind ausgenommen. In treffenden und b - wegtcn Worten sprach ein Kranker den wärmsten Dank aus fü die vorzügliche Aufnahme im Krankenhaus. Mit dem Gesang „Alle Jahre wieder" fand die erhebende Feier ihren schönen und würdigen Abschluß. Hauptlehrer Aichele hat sich um das Zustandekommen der Veranstaltung in ihrem musikalischen Teil besondere Anerkennung erworben.
Die neue evangelische Kirchenverfaffung.
Von zuständiger Sette wird mttgelcrtt: Der evangelischen Kirche ist auf ihre Eingabe vom 12. November ein Bescheid der Staats- rcgierung zugegangen. Mit Rücksicht auf den Wunsch der Kirche, ihre neue Verfassung bald in Kraft zu setzen, wird die Regierung die Neuordnung des staatsrechtlichen und finanziellen Verhältnisses der Kirche zum Staat so sehr als möglich beschleunigen. Die Regierung gibt die Zusicherung, daß der Gesetzentwurf, der vor Inkraftsetzung der Kirchenverfaffung verabschiedet werden muß, dem Landtag spätesten bis Ende Oktober 1921 vorgrlegt wird, wenn die frühere Einbringung der Vorlage nicht möglich ist. Für den Fall, daß i» der kurzen Uebergangszett bis zum Inkrafttreten der K!r- chcnverfassung bei dem cvang. Konsistorium ein Wechsel eintreten sollte, gibt der Bescheid der Kirche die Gewähr, daß der Nachfolger von den kirchlichen Organen ohne Einfluß des Staates auf dem Weg gewählt werden kau», den die Vertretung der Kirche wünscht.
Iagdrechtliches.
Im badischen Landtag wurde vor kurzer Zeit ein Antrag auf Aeuderung des Jagdgesetzes gestellt, der bezweckte, daß der Eemeinderat das Recht erhalten solle, bei Jagdverpachtungen unter den 3 Meistbietenden dem die Jagd zuzuschlagen, der ihm die meisten Garantien bietet: der Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, daß das badische Jagdgesetz dem Gemeinderat ja schon jetzt das Recht lasse, dem Höchstbietenden, sofern er betreffs Zahlungsfähigkeit, moralischer Qualifikation, der schonenden Behandlung der Jagd usw. nicht genügend Garan- tieen bietet, den Zuschlag der Jagd zu versagen und dieselbe einem andern, dem nächsten Bieter, zu geben. Man wollte damit verhindern, daß der Eemeinderat vielleicht zum Schaden derE e mein dekasseunddereinzelnen Gemeindebürger einem ihm genehmen Steigerer die Jagd zuschlage: cs wurde dabei besonders betont, daß in unserer heutigen Zeit noch mehr als früher mit dieser Möglichkeit gerechnet werden müsse und die Begünstigung eines Einzelnen weniger als je gerechtfertigt wäre. Diese Begründung dürfte auch für uns in Württemberg, woselbst in der nächsten Zeit eine Reihe von Gemeiudejagden zur Versteigerung kommt, von maßgebender Bedeutung sein.
Ein neuer Komet.
Auf der Sternwarte am Kap der guten Hoffnung wurde am 13. Dezember von dem Astronomen Schyeüerup ein neuer Komet entdeckt, der von 10. Größe ist. Er läuft rasch nordwärts am unteren Morgcnhimmel und wird an, 23. Dezember in der Nähe von Siern 11 Sechskantig vorbeilaufen gegen den Stern Regulus, den er etwa gegen Monatsende passieren dürste; doch ist nichts Bestimmtes über die Bewegung des neuen Himmelskörpers bekannt.
Mutmatzttches Wetter am Mittwoch u-DonneLslag.
Im Nordwcsten zieht ein neuer Luftwirbel auf. Am Mittwoch und Donnerstag ist wieder vielfach bedecktes, etwas milderes Wetter mit Regensällen zu erwarten.
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