Zur Kaperfahrt der „Emden".
Durch die schneidigen Kaperfahrten der „Emden" wurde der englischen Dampfschiffahrt im südlichen Ozean bis jetzt ein Schaden von mindestens 50 Millionen Mark zugesügt. Nachdem die „Emden" am lO. September im Golf von Bengalen sechs englische Dampfer versenkte und hierauf im Hafen von Madras einige Petroleum-
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behälter in Brand schoß, ist es ihr jetzt wieder gelungen, fünf englische Dampfer und einen Bagger in Grund zu bohren und einen Dampfer zu kapern. D>ie Dampfer, große und wertvolle Schiffe, hatten einen Raumgehalt von 6000 bis 11 000 Tonnen. Me „Emden", ein kleiner geschützter Kreuzer, wird von Fregattenkapitän Karl v. Müller befehligt und hat 360 Mann Besatzung.
Weitere Nachrichten.
WTB. Paris, 24. Okt. Ter „Demps" bespricht einen Ministerialbeschluß vom 9. Sept., der die Einfnhr- erleichterung und die Mitarbeit bei der Verteilung der Lebensmittel behandelt. Das Matt rügt zunächst, daß dieser Erlaß einen vollen Monat der Oeffentlichkeit vorenthalten wurde, indem er erst am 16. Okt. im „Journal officiel" veröffentlicht worden ist. Sodann beschwert sich der „Temps" darüber, daß das Amtsblatt von Druckfehlern wimmelt, die sogar sinnentstellend seien. Ter neugeschaffene Dienst solle erleichtern und nicht regeln und fixieren. Die Behörden hätten nur zu oft das Bestreben, ihre Befugnisse zu erweitern. Man werde auf das Arbeiten der neuen Maschine aufpassen müssen. Wenn sie in einem anderen Sinn als dem des Erbauers in Mang gebracht werde, so könne sie gefährlich werden.
Der Krenzerkrieg.
WTB. London, 24. Okt. Die Admiralität ver össentlicht eine Erklärung über die von den deutschen Kreuzern versenkten Schiffen, in der es hüßt: Man glaubt, daß 8 oder 9 deutsche Kreuzer sich im Atlantischen, Stillen und Indischen Ozean befinden, lieber 70 britische, japanische, französische und russische Kreuzer, ungerechnet die Hilfskreuzer, wirken zusammen zur Aufsuchung der deutschen Kreuzer. Tie gewaltige Ausdehnung der Ozeane und die Tausende von Inseln und Inselgruppen gestatten den feindlichen Schiffen, sich fast unbeschränkt zu bewegen. Tie Auffindung und Vernichtung der feindlichen Kreuzer ist daher hauptsächlich Sache der Zeit, der Geduld und des Glücks. Die Anzahl der verloren gegangenen Schiffe ist im Verhältnis zur Gesamtzahl viel geringer als inan nor dem Krieg gefürchtet hat, denn nur 39 von ^4000 englischen Schiffen auf großer Fahrt sind vonis Feind versenkt worden, also 1 Prozent.
Ergötzliche Lügen. ^
Wie der Köln. Ztg. aus Brüssel berichtet wird verkauft dort ein Nachrichtenbureau, das sich Ugenc, „Rapide" nennt, als Auszüge aus dem Pariser Journal vom 14. Oktober folgendes:
Aus Antwerpen: Tie Nacht war schrecklich. Di, Deutschen sind in ihrer Zerstörungswut mit 7000 Main in die Stadt eingedrungen und haben die friedliche» Einwohner ermordet. Die Verbündeten greifen mit blanker Waffe an; gegen Mitternacht verlassen 3000 Tnrkos und 11000 Engländer die Forts und richten ein schreckliches Blutbad unter den Deutschen an, welche die Türen der Häuser erbrechen, um sich zu retten. Die Straßen sind mit Leichen besät. Ein Kloster in der Stadt springt mit 1000 Deutschen in die Lust. Im Bahnhof wurden 2000 zu Gefangenen gemacht. Ein Teil dev Forts hält sich immer noch.
Französischer Sieg: 200000 Deutsche kampfunfähig, 8000 gefangen, 1200 Kanonen erbeutet. Tie deutsche Armee tritt den Rückzug auf Charleroi an, der französische Boden ist gesäubert. — Lüttich und Antwerpen sind teilweise im Stich gelassen, um den geschlagenen rechten Flügel der Deutschen im Norden zu schützen.
Auf dem rechten französischen Flügel: Tie Deutschen sind in einem großen Kampf auf Bouillon zurückgeworfen. Frhr. v. d. Goltz ist mit dem Gencral- ftab in Namur.
In Antwerpen sind 125 000 Engländer, Inder und Kanadier. 250000 Japaner schiffen sich in Marseille aus, um nach Paris zu kommen.
Man kann eigentlich den Franzosen für ihre Bemühungen, auf diese Weise die Belgier „aufzuklären", recht dankbar sein, denn die Belgier sind ja in der Lage' sich durch den eigenen Augenschein zu überzeugen, daß das faustdicke Lügen find, die man ihnen für ihr gutes Geld zu verkaufen wagt.
Tvuck und Verlag der B. Hofmann'schen Buchdruck,r.ü Wildbw Verantwortlich E ü> >> , „ p,, l 0 i
s Wildbad.
i Bekanntmachung.
Laut Bekanntmachung deS K. Ministeriums des Innern vom 22. ds. M. hat daS K Stellv. Generalkommando am 20. dS. MtS.
die Polizeistunde
vom 1. November d. I. ab
MM" auf 11 Uhr «acht- "WM
festgesetzt.
Wildbad, den 26. Oktober 1914.
Stadtschultheitzeuamt: Bätzner.
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Deutsche Ariegssteröekajse 1914.
Errichtet mit Srnehmi-un- de« Kaiserlichen Ansfichtsamt für Privatverficherung in Berlin
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Mriittler Ltteosoerßcherms-Boik A.- 8 . i« MM.
Die Einrichtung gibt a«f rei» gemeinnütziger Grundlage de« Kriegsdienst- pflichtigen und deren Angehörigen Gelegenheit, di« Auszahlung einer KrieaSsterbegeldet sicher zu stellen. Die Beteiligung erfolgt ohne besondere Formalitäten durch Lösung von Anteilscheine«. Di« gesamte« Eiuzahluuge» werbe« oh«e jede« Abzug «>ch Maßgabe des Z 6 der Bedingungen a« die Hiuterbliebeue« der vo« KrtegSsterbe- fälle» betroffene« Mitglieder der Kaffe verteilt. A«ch der Ziu-ertrag der Eiuzahluuge» kommt, soweit er durch dir bar aufgeweudeten VermaltunaSkoften nicht «ufgezehrt wird, zur Verteilung. Sollte der Zinsertrag zur Deckung der Verwaltung^' koste» nicht auSretche«, so trägt den Fehlbetrag die Nürnberger LebenSrerficherungS-Bank. Ihren Beamtenappurat stellt die Bank in den Dienst der gute« Sache.
Ist der in die KriegSsterbekaffe aufznnehmends Krieasdienstpflichtige bereits inS Feld gerückt, so können die Auteilscheiue auch durch die Angehörige«, durch Arbeitgeber «sw. deS Kriegsteilnehmers gelöst werbe».
Zrauen, Väter, Mütter, Geschwister usw. AÄ.
Eure i« Felde stehenden Männer, Göhue, Brüder »sw. i« die „Deutsch» KriegSsterbekaffe" etuzukaufe»!
Der Preis des RateilschemS ist auf 5 MlcirK festgesetzt. Für einen Krieg-dienstpflichtige» könne« bis zu SV Auteilscheiue gelöst »erbe«. Wenn die Verluste in dem Krieg i« Verhältnis ungefähr die gleiche» sei« werden» wie im Kriege 1870/71, so werbe» auf jebe» von eiuem KriegSsterbefall de« troffeueu Auteilschei» je nach de« MilitärverhältniS deS Kriegsteilnehmer» (8 6 der Bedingungen) ungefähr 100 — 180 Mark verteilt «erden können. Ans 50 Anteilscheine würden also vorausfichtltch 5000—7500 Mark entfallen.
Nähere Auskunft erteilt
Ludwig Müller, Wildöad.