über der Stadt. Das abends um 6 Uhr erschienene Flugzeug bewegte sich langsam über den Waffen- und Munitionsfabriken und den Kasernen. Wie man erfährt, entkamen die Flieger unversehrt.
Wieder ein deutscher Flieger über Paris.
WTB. Paris, 13. Okt. Gestern gegen 10 Uhr vormittags flog eine Taube über Paris und warf sechs Bomben ab. Eine davon durchschlug das Glasdach des Nordbahnhofs und siel zwischen zwei Waggons. Tie anderen fielen in die Nue Pouchet, Rue Ccmchois, aus den Boulevard Bessisres und den Boulevard Clichy, ohne Schaden anzurichten. 5 französische Flugzeuge nahmen die Verfolgung des deutschen Flugzeuges auf. Es werden neue Flugzeuggeschwader in Dienst gestellt, um weiteren Angriffen von Tauben entgegenzutreten.
Die schwarzen Helden Frankreichs.
GKG. Tie „Tribuna" teilt mit: Ein aus Frankreich heimgekehrter radikaler Abgeordneter erzählte gestern in Montevittoriv: Tie schwarzen Kontingente, welche die Republik vor die Front rief, sind ein Schrecken für Freund und Feind. Man wagt es kaum, sie gegen die europäischen Truppen zu stellen. Sie geben keinen Pardon, sondern morden, sengen und brennen nach Herzenslust. Selbst die Gefangenen, die ihnen anvertraut sind, erleben den nächsten Tag nicht mehr. Vor kurzem wurden Senegalesen einem Zuge verwundeter deutscher Gefangener in Lyon als Eskorte beigegeben. Als der Zug in der Station eintraf, waren die Gefangenen tot. Tie Senegalesen hatten sie alle erstochen.
Der französische Kriegsbericht.
WTB. Paris, 13. Okt. Tas amtliche Communiaa vom Kriegsschauplatz gibt keine Nachrichten über Einzel- heiten. Auf der ganzen Front hätten Angriffe stattgefunden. An vielen Stellen hätten die Franzosen Terrain gewonnen, aber nirgends solches verloren.
Ein englisches Urteil über unsere Riesengeschütze.
WTB. London 13. Okt. (Nicht amtlich.) Tie Times melden aus Bordeaux: Französische Blätterkreise glauben, der Fall Antwerpens verlängere den Krieg. Tie Deutschen könnten den Hafen befestigen und eine Basis für Zeppelinangriffe gegen die britische Küste aus ihm E machen. Englische Militärs halten die Tage der Festungen für gezählt, da den gewaltigen Geschossen der deutschen Riesengeschütze keine Festung mehr widerstehen könne.
Der russische Kriegsbericht.
WTB. Petersburg, 13. Okt. (Nicht amtlich.-) Tier Große Generalstab hat am 11. Oktober folgendes mitgeteilt : Auf dem linken Weichselufer haben die Kämpfe in der Richtung auf Jwangorod und Warschau begonnen. .Auf der übrigen Front find keine Veränderungen All melden.
Nach dem Abzug bet Russen
GKG. Wien, 13. Okt. Ter Kriegsberichterstatter -der Mittagszeitung meldet: Auf der Fahrt nach der Front bin ich in Jaslo angekommen. Trotz schlechten Wetters und schlechten Zustandes der Straßen funktioniert unser Nachschubdienst sehr gut. Einheimische erzählen mir, daß Lemberg von den Russen bereits geräumt sei. Ich kam durch einige Ortschaften, in denen noch vor einigen Tagen die Russen waren. Tie Leute berichten, daß die Russen nur Patrouillen in die Orte schickten, während die Truppen selbst, augenscheinlich aus begründeter Besorgnis vor Ausschreitungen außerhalb der Ortschaften gehalten wurden. In Jaslo hatten einige russische Soldaten Leuten auf offener Straße die Uhren weggenommen, diese Soldaten wurden von den Russen standrechtlich erschossen. Tie Einwohner beginnen bereits in die verlassenen Wohnstätten zurückzukehren. In Orten, in denen noch vor kurzem Russen waren, wurde in Fabriketablissements der Betrieb wieder ausgenommen. Es ist keine Teuerung zu bemerken.
Verschärfung des Dardanellen-Konflikts
GKG. Ter „Frankfurter Zeitung" wird aus Konstantinopel gemeldet: Ter englische Botschafter forderte die Tomen der englischen Botschaft auf, am Montag Konstantinopel zu verlassen, und zwar sei dies nicht sein Wunsch, sondern ein Befehl, dem sich die Tomen fügen müßten, ohne nach Gründen zu fragen.
Die deutschen Schiffsmannschaften in der Türkei.
GKG. Aus Konstantinopel wird der „Wiener Reichspost" mitgeteilt, daß die Ententeregierungen für die Entfernung des englisch-französischen Geschwaders die Gegenforderung stellten, daß die deutschen Offiziere und Mannschaften zurückgesandt iverdest. Tie Türkei gehe darauf nicht ein und die Tordanellen blieben geschloffen.
Die persischen Angriffe ans Rußland.
WTB. Konstantinopel, 13. Okt. „Jkdam" erfährt Von unterrichteter Seite, daß die persisch-kurdischen Stämme bereits den 3. Angriff auf die Russen unternommen hätten, wobei diese geschlagen wurden. Die Kurden eroberten 2 Kanonen und nahmen 3 Offiziere gefangen. Ungefähr. 50 russische Soldaten fielen. 'Tie Stadt Urmia, in die die geschlagenen russischen Truppen flüchteten, ist voll von Verwundeten. Tie Kurden sollen sich Urmia bis auf 2 Wegstunden genähert haben.
Neue englische Sorgen in Indien.
WTB. Wien, 13. Okt. (Nicht amtlich.) Tie Süd- flavische Korrespondenz meldet aus Konstantinopel: Auf Grund von Meldungen türkischer Blätter in Teheran berichtet die Zeitung Schema aus Aschkabad in Indien, dqst der Sohn des Emirs von Afghanistan mit einer Armee die irdische Grenze angegriffen und überschritten habe. Tas gleiche Blatt meldet aus Lima, daß das Erscheinen des Kreuzers Emden vor Madras große Bewegung unter den dortigen nationalistischen Parteien hervorgerufen habe. Gegen englische Beamte wurden Attentate verübt, als deren Veranlasser man Angehörige de-, englischen Unabhängigkeitspartei, der stärksten revolutionären Vereinigung Indiens, bezichtigt. Unter den kriegerischen Sikhs in Nordindien brach eine revolutionäre-Bewegung aus. T-ie bedeutendste Zeitung, des
Sikhlandes, Khalsa Gazette, wurde von der Regierung unterdrückt. Hinsichtlich der Ueberftihrung indischer Truppen auf die europäischen Kriegsschauplätze wird erklärt, daß hierfür in erster Linie die Besorgnis maßgebend war, die Truppen könnten bei einer möglichen Anfstnndsbe- wegung eine bedenkliche Rolle spielen.
Aus den Kolonien.
WTB. Paris, 13. Okt. (Nicht amtlich.) Ter Temps meldet aus Vigo, daß der Dampfer Aurora in^Las Palmas eingetroffen sei. Er soll in Kamerun 5000 Senegalesen ausg-eschifft haben. Tort soll ein großes Gefecht im Gange sein, dessen Ansgang noch ungewiß sei. (Nach anderen Nachrichten sind nur 600 Senegalesen in Kamerun gelandet worden.)
Ein Stücklei» vom Kreuzer „Karlsruhe".
GKG. Christiania, 13. Okt. 'Ter Newyorker Korrespondent der „Daily Mail" telegraphiert über London: Kapitän Andersen von dem norwegischen Frachtdampfer „Katie" war südtvestlich vor der Küste von Kuba Zeuge von der Jagd eines englischen Kreuzers auf den Keinen deutschen Kreuzer „Karlsruhe". Er sah die „Karlsruhe" in voller Fährt sich Santjago nähern. In einigem Mstand folgte der britische Kreuzer in seinem Kielwasser. Mötzlich steuerte die „Karlsruhe" direkt gegen die Küste,' ohne sich um die Klippen, von denen das Fahrwasser vor der Küste voll ist, zu kümmern. So gelang es ihm durch eine glänzende Seemannstat, hinter eine Keine Insel, die bereits im neutralen Fahrwasser lag, sich in Sicherheit zu bringen. Darnach brach die Nacht ein und unter dem Schutze der Dunkelheit brachte es die „Karlsruhe" fertig, dem britischen Kreuzer unbemerkt zu entschlüpfen. -
Die Jagd auf ven Kreuzer „Emden".
GKG. Köln, 13. Okt. Wie die Kölnische Zeitung aus russischer Quelle meldet, haben das englische Linienschiff „Triumph" und die japanischen Panzerkreuzer „Nischin" und „Kasuga" in aller Eile Hongkong in der Richtung nach dein malaiischen Archipel verlassen, wo der deutsche Kreuzer „Emden" japanische Reisjchiffe zerstört hat. '
Weitere Nachrichten. EKu
WTB. Marseille, 13. Okt. (Nicht amtlich.) 200 deutsche und österreichische Dienstpflichtige, die sich auf den Dampfern unter spanischer und italienisechr Flagge befanden, sind im Hafen von Cannes gefangen genommen und in einem Fort an der Küste interniert worden.
Kommandowechsel' in deutschen Heeresstcüen.
WTB. Ter bisherige Kommandierende General des 3. Armeekorps, Generalleutnant Tuelff von Tschape und Weidenbach, ist zu anderweitiger Verwendung in das Große Hauptquartier gerufen worden. An seiner Stelle ist Generalleutnant Riemann, Kommandeur der 15. Division, zum Kommandeur des 8. Armeekorps ernannt worden.
Ein erfreulicher Beschluß.
WTB. Berlin, 13. Okt. (Nicht amtlich.) Aus Breslau wird gemeldet: Tie von dem stellt,. Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung in der Schlesischen Zeitung gegebene Anregung, angesichts der großen Kämpfe, die unser Volk nach außen zu bestehen hat, bei den im November bevorstehenden 'Stadtverordnetenwahlen in Breslau einen Parteikampf zu vermeiden, hat bei allen Parteien der Stadtverordnetenversammlung Zustimmung gefunden und es sind Verhandlungen im Gange, nach denen jeder Partei ihre bisherige Zahl an Sitzen unangefochten zugestanden wird. Auch die Versammlung des sozialdemokratischen Vereins schloß sich dieser Vereinbarung an.
Englische Inserate.
WTB. London, 13. Okt. Durch eine Anzeige in der „Times" fragt ein Offizier an, ob ihm jemand sofort einen Säbel und einen Tienstrevolver leihen könne. Eine andere Anzeige lautet: In dem wohlbekannten Uec- manry-Regiment sind noch einige Unterleutnantstellen unbesetzt. Nur Leute mit einiger militärischer Erfahrung mögen sich melden.
Leben und Treiben im Großen Hauptquartier.
GKG. Bon der Unterbringung des Trotzen Hauptquartiers berichtet im „Tag" der Kriegsberichterstatter P. Schwsder u. a.: Das Große Hauptquartier, das immer an die 50 Kilometer und mehr hinter der Front zu bleiben gezwungen ist, befindet sich gegenwärtig in einer Stadt Frankreichs, die an die 20 000 Einwohner zählt und sehr wohlhabend ist. Das bewesten die reichen Kaufläden, zahlreiche Juwelier- und elegante Damen- modengcschäste und schließlich mehrere Filialen großer Pariser Banken. Allerdings ist der größte Teil dieser Geseifte von ihren Inhabern verlassen worden. Aber nachdem diese gehört haben, wie friedlich und ruhig alles zugeht, und was für gute Geschäfte die zurückgebliebenen Kaufleute mit den zirka 1500 Mitgliedern des Großen Hauptquartiers machen, kehren sie mehr und mehr zurück. Die Anwesenheit des Kaisers in ihrer Stadt ist natürlich den Einwohnern bekannt und w linden sie sich täglich neugierig in der Umgebung des Quartiers ein, das für den Kaiser hergerichtet worden ist. Mit allen Dienststellen in der Stadt steht der Kaiser in unmittelbarer telephonischer -Verbindung. Ein täglicher Autowechseldienst über Luxemburg—Köln bringt die Kuriere innerhalb dreier Tage nach Berlin und zurück. Außerdem besteht eine unmittelbare Telegraphen- und Telephonverbindung mit der Reichshauptstadt. Im Geschäftshaus des „Credit Lyonnais" hat das Militärkabinett seinen Sitz aufgeschtagen. Auch das Marinekabinett hat hier eine Iweignie'derlässuna begründet. Dazu kommt das Zivilkabinetr. Der kaiserliche Mw stall hat ein kleines Heerlager von Reit- und Wagenpferden, sowie Wagen- und Kraftwagen ins Große Hauptquartier entsandt. An das kaiserl. Hauptquartier schließt sich unmittelbar der Große Gencralstab des Feldheeres an. In einem größeren Hotel ist das Kriegsministerium untergebracht. Neben zahlreichen höheren Offizieren aller Waffengattungen arbeiten hier auch die Militär- bevollmächtigten der Bundesstaaten. Oesterreich-Ungarn ist im Großen Hauptquartier durch den Feldmarschalleutnaiit Grafen ^tiirgkh und den Oberstleutnant Freiherrn von Bienetth vertreten. In einem Patrizierhaus der inneren Stadt isr der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg und die Reichskanzler nnletge- tracht. Das Auswärtige Amt ist durch den Staatssekretär von Iagow vertreten. Neben allen wichtigen Dienstzweigen des Landheeres ist auch die Marine mit ihrem Stabe und ihrer höchsten Spitze, Großadmiral v. Tirpitz, im Großen Hauptquartier vertreten. Zu dem Häuflein der ausländischen Militärattaches kommt schließlich noch das Fähnlein der Kriegsberichterstatter im Großen Hauptquartier. (St. A.) '
l ! John in Antwerpen.
Und stürzen die Häuser Stück für Stück
Und bleiben nur klägliche Reste
Ter Schlösser und Kathedralen zurück —
Wir halten, wir halten die Feste!
Brennt ganz Antwerpen lichterloh, K
Was tut's? Wir ernten ewigen Ruhm!
(Tie Häuser und Schlösser und Kirchen imd H Sind ja kein englisches Eigentum!)
Nie darf ob dieser Seeburg von Rang Ter deutsche Adler fliegen, -
Ob die Äntwerp'ner dem Bombardement Auch tausendweis erliegen! '
Tie Festung zu halten, geht allem voran!
Laß sterben Männ und Weib und Kind!
(Was tut's, da Weib und Kind und Mann Ja keine englischen Bürger sind!)
„Gilt dieser Feste Johns feuriges Glühn, '
So zückt entschlossen den Degen ,
Und wogt das Letzte, und werft euch kühn Dem stürmenden Feind entgegen!"
— Soldaten opfern? Hol dich der Taus!
Was schert uns der Rock! Tos Hemd ist uns näh'r! To reißen wir lieber schleunigst aus,
Tfenn wir sind englisches Militär!
.. ch-i K Gottlob im „Tag".
KW -
Die Landtagsersatzwahl für Tr Frank WTB. Karlsruhe, 12. Okt. (Nicht amtlich.) Nach »ein vorläufigen Wahlergebnis ist bei der am 10. Okw »er im 41. Wahlkreise Karlsruhe-Stadt 1 vorgenom- nenen Ersatzwahl zur Zweiten Kammer für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Tr. Frank der Rechtsmiioal! Ludwig Marum-Karlsruhe (Soz.) mit 628 Stimmen bei Z ungültigen Stimmen gewählt worden.
Baden.
(-) Karlsruhe, 13. Okt. Tos Ministerium des Innern hat soeben eine Verordnung über das vorzeitige Schlachten von Vieh herausgegeben. Ter einzige Paragraph lautet: Tos Schlachten von sichtbar träAigen Mntterschweineu und von Schweinen unter 60 Kilogramm Lebendgewicht ist für die Zeit bis zum 19. Dezember 1914 verboten. Das Verbot findet keine Antvendung auf Schlachtungen, die geschehen, weil zu befürchten ist, daß das Tier au einer Erkrankung verenden werde, oder weil es infolge eines Unglücksfalles sofort getötet werden muß. Solche Schlachtungen sind jedoch dem für den Schlachtungsort zuständigen Bezirksamt spätestens innerhalb dreier Tage nach dem Schlachten anzuzeigen. Ferner findet das Verbot keine Anwendung auf das aus dem Auslände eingeführte Schlachtvieh. Tiefe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Veröffentlichung in Kraft.
(-) Karlsruhe, 13. Okt. Wegen Kindstötung wurde die Ehefrau des Fabrikarbeiters Heinrich Reuschler von Hagsfeld vom hiesigen Schwurgericht zu drei Jährcr, Gefängnis verurteilt. Tie Angeklagte hatte ihr 6 Monate altes Kind erdrosselt. — Ein 32jähriger Buchhalter machte hier wegen eines unheilbaren Nervenleidens seinem Leben durch Erschießen ein Ende und ein 54jähriger Reitknecht stürzte sich aus einem Fenster des Krankenhauses, in dem er zur Heilung war, und starb alsbald.
(-) Karlsruhe, 13. Okt. (Auf dem Felde der Ehre gefallcn.j Dipl.-Ing. Vizeseldw. d. L. Hermann Bodenbender, Mannheim- Neckarau: Offizierstello. Ernst Adolf Grosch, Mannheim,- Leut- nant d. L. Gcrichtsassessor a. D. Dr. Oskar Moll, Mannheim: Untcroff. d. R. Hermann Schmidt, Bruchsal; Inf. Iuljus Schönberger, Stettfeld bei Bruchsal; Unteroff. Schlosser Georg Rensch Wiesloch: Berthold Braun, Karlsruhe-Bulach; Unterlehrer Heim. Dietz, zuletzt in Freiburg: tzauptlehrer Franz Kapprell, zuictzl in Rippolingen bei Säckingen; Kanonier Emi! Müller, Mamburg; Res. Alfred Fröhle, Eichsei bei Schopfhelm; Ref. Emil Rufer, Weil bei Lörrach; Ludwig Bauz, Ittendorf (A. Uever- lingen); Unteroff. d. R. Ludwig Bausch, Karlsruhe; Gren. Kaufmann Wilhelm Frei, Knielingen bei Karlsruhe; Schlosser Franz Bechtold, Bruchsal; Art. Georg Fehn, Heidelberg; Inf. Leonhard Gassert, Grein bei Neckarsteinach; Gefr. d. R. Jakob Kox, Pforzheim; Ref. Goldschmied Jakob Golderer, Oeschelbronn; Res. Christian Kleinem von Kieselbronn: Res. Wilhelm Krcbiehl, Huchenfeld. Forstrat a. D. Oskar FUrstenwerth in Frecking zeigt den Tod seines Sohnes Hauptmanns Franz Fürstei'.nmth, geschmückt mit dem Esternen Kreuze, an.
(-) Pforzheim, 13. Okt. Beiin Marktplatz kam es infolge einer unbedeutenden Ursache zu einer Panik, als etwa 20 000 Menschen sich vor dem Rathaus zur Siegesfeier anläßlich der Uebergabe von Antwerpen zusammengefunden hatten. Während der Oberbürgermeister eine Ansprache hielt, wollte ein Bierfnhrwerk nach dem Marktplatz fahren, es konnte aber infolge der großen Menschenmenge nicht weiter fahren; die Pferde wurden ungeduldig und scheuten, wobei eine Glasscheibe eines Ladenfensters eingedrückt wurde. Tie zunächst Stehenden flüchteten und als einige riefen ein Flieger, wieder andere eine Bombe, entstand eine Panik, wobei zahlreiche Leute zu Boden geworfen wurden und 10 Personen erhebliche Verletzungen erlitten.
(-) Rastatt, 13. Okt. Zu der von einigen Blättern gebrachten Meldung über einen tätlich verlaufenen Absturz des im hiesigen Garnifonlazarett tätigen Arzte- Tr. Fahnenkamps wird uns berichtet, daß Tr. Fahnenkampf erfreulicher Weise seinen Verletzungen nicht erlegen ist, sich vielmehr auf dem Wege der Besserung befindet.
(-) Insel Reichenau, 13. Okt. Ten heftigen, lange andauernden Stürmen um die Zeit der Tag- und NaM gleiche sind sonnige Oktobertage gefolgt, rötlich färben sich die gegenüber gelegenen Höhen des Thurgaus, der Herv>t hat seinen Einzug gehalten. Ter stille See zeigt wieder einiges Leben, seit 14 Tagen durchsuchen ihn wieder me kleinen Fischerboote und Nachen und seit Sonntag habm wir endlich wieder Tampfschiffverkehr, der auf dem Unterste und Rhein seit der Mobilmachung eingestellt war. Ter regelmäßige Kraftwagenverkehr zwischen Reichenau und Konstanz war auch vor einigen Wochen aufgehove worden, ^da der Wagen für Kriegszwecke beansprnw- wurde. So waren wir ans unserem friedlichen Eilcmd sU gänzlich von der Welt abgeschlossen, denn die Verbindung über den Gnadensee und Allensbach ist eine sehr stündliche und nicht immer zuverlässige. Doch errem