Das befestigte Antwerpen.

Tie alte Umwallung, die man nach Abschluß des Tel"ec 1009 glaubte beseitigen zu können, bildet den ec- ca Geniebezirk, während der zweite den nördlichen -reck der neuen Umwallung, der dritte den südlichen Teil u'ww'ch. Ter neue Fortgürtel wird in der Vervollstän­digung der seit l870 gebauten, weit vorgeschobenen Werke ! egebeu und sich im Norden auf 4, im Osten über 8, iui Lüden auf mehr als 12 Kilometer Entfernung von der !! uen Umwallung halten, da er über die Flußläufc der Ncrhe und Rüpel soweit übergreift, daß sie Offensiv- umernehmnngcn nicht hindern. Ter nördliche Abschnitt Lehnt sich voll der unteren Schelde bis zum Tnrnhout- lanal und umfaßt außer den Forts Starbrock, Ertbrand, Vrasschaet und Schonten die Zwischenwerke Smoutakker, Capellen und Tryhoek (4. Geniebezirk). Ter fünfte Genie- hezirr erstreckt sich bis zur großen Nethc mit den Forts -RGraver.ivezel, Oeleghem, Broechen, Ressel und den Zwi- scheuloerlcn Andaen, Schilde und Massenhoven; der sechste Bezirk bis zur Tyle mit den Forts Lierre, Koninghoyck, Wavre, Ste. Catherine, Waelhem und den Zwischen- werkeir Tallacrt, Boschbcck, Dorpveld und Dussel; der siebente bis zur oberen Schelde mit den Forts Wille- broeck, Liezele, Dornhem und den Zwischenwerken Letter- Heide und Puers. Auf dem linken Scheldeufcr folgen die zwei Forts Steendorp und Haesdonck, sowie den Zwischen- irerken Lauwerckshoek und Landmolen.

Tiefe Werte bilden mit den zurückliegenden Cruy- beke, Zwyndrecht und der Teichbefestigung den achten Be­zirk. Ter neunte umfaßt die Forts St- Marie, la Perle, St. Philippe, Toel und Oudendyk, sowie die alten Re­douten de Orderen und de Berendrecht, also die Werke, die hauptsächlich der Sperrung der Schelde dienen. Ter Umsaug der ganzen Befestigungslinie beträgt etwas über 100 Kilometer. (Wir verweisen auf die Karte.)

Zu der Belagerung Antwerpens liegen folgende Meldungen vor:

Christiania, 3. Okt. (Nicht amtlich.) Ter mili­tärische Mitarbeiter der Aftenposten schreibt heute, Deutsch­land besäße gewaltige Hilfsquellen, um die Belagerung von Antwerpen und anderer großen Festungen durchfüh­ren zu können. Wenn erst einmal der äußere Forts­gürtel im Besitz der Deutschen sei, so sei es Unwahr­scheinlich, daß die innere Fortskette widerstehe. Tie deut­schen Kanonen könnten dann über die innere Fortskette hinweg die Stadt bombardieren, sodaß es kaum wahr­scheinlich sei, daß die Belgier die Verteidigung dann fort­setzen würden. Es sei zu erwarten, daß die Feindselig­keiten überhaupt zwischen Belgien und Deutschland einge­stellt würden, sobald die äußeren Forts genommen seien, da alsdann keine Aussicht mehr sei, das Märchen der Verbündeten auszuführen, englische Territorialsoldaten in Antwerpen zu landen, ganz abgesehen davon, daß diese erst nach Monaten Kriegswert erlangten. Mit der Ein­nahme von Antwerpen würde die Lage der Deutschen noch ganz bedeutend gebessert.

WTB. London, 3. Okt. Exchange Tel. meldet aus dem Haag: Als die ersten Granaten in Antwerpen ein­fielen, brach eine Panik in der Stadt aus. Da zeigte sich der König auf dem Balkon des Schlosses, ermahnte das Volk, die Ruhe zu bewahren und seinem Beispiel zu folgen, zu warten, was da kommen werde.

Neun Tage vor Reims.

WTB. London, 3. Okt. Daily Telegraph meldet aus Paris: Das Bombardement von Reims dauert nun schon neun Tage an. , Fast alle Einwohner verlassen die Stadt. Tie letzten Tage mußten sie in den Kellern zubringen.

Der neue Generalquarticrmeister.

WTB. Berlin, 3. Okt. (Amtlich. Vom Großen Generalstab.) Generalmajor v. Voigts-Rhetz ist mit Wahr­nehmung der Geschäfte des Generalquartiermeisters be­auftragt worden. Er war bis zum Kriege Chef des l'' -i-.-Gial.'e nn GarrTorpS. bei Kriegsbeginn Chef - > Stabes des Generalquartiermeißers. Sein Nachfol­ge in dieser Stellung ist der Kgl. Bayerische General- , Cor Zöllner geworden.

Russische Anerkennung

GKG.Stockholm Tagblad" zufolge wird Stockholm oon Russen überschwemmt, die aus den Badeorten Deutsch­lands antommen- Alle sind voll Bewunderuna iür das

deutsche Volk, weil sie trotz des Krieges und ihrer Na­tionalität in Deutschland so liebenswürdig behandelt wor­den sind. Sie versichern, sie würden nicht versäumen, oon -der erfahrenen guten Behandlung in Rußland zu berichten.

Der Marschatt von Frankreich.

GKG. Paris, 3. Okt. Ter Marschallsrang, den die Republik noch niemals verliehen Hit, scheint dem Ge­neralissimus Jofsre gegeben werden zu sollen. Ein Re- giernngscrlaß, der dieser Tage herausgekommen ist, setzt die Bezüge für diesen Grad ans 30 325 Francs fest.

Eine Rede AsqniLhs.

WTB. Amsterdam, 3. Okt. (Nicht amtlich.) Das .Handelsblatt zitiert den Satz ans Asqniths Dnbliner Rede:Wir nehmen für jede kleine Nationalität daS Anrecht ans einen Platz an der Sonne in Anspruch." Das Blatt spricht die Erwartung aus, daß England demgemäß den kleiner! neutralen Staaten während des Krieges den Platz an der Sonne nicht wegnehmen werde, damit neu­trale Staaten nicht länger wegen Fesselung des Handels und der Beschlagnahme von Schiffen singen müßten: Britannia waives the rule".

England war schon am 29. Juli zr;m Kriege entschlossen.

GKG. Man schreibt uns: In einem Berliner Tele­gramm derFrankfurter Zeitnng" wurde kürzlich fest­gestellt, daß diePeking Gazette" schon am 1. August von der Abrüstung aller kleineren englischen Kriegsschiffe auf dem Jangtse und den chinesischen Häfen zu melden wußte. Wir sind nun in der Lage, diese Feststellung zu berichtigen. Nach derPeking Gazette" vom 31. Juli hatte die englische Zeitung schon in der Nacht vom 30. zum 31. die Meldung empfangen, daß die englischen FlußkanonenbooteSnipe",Woodcock" undKinsha" auf Befehl der britischen Admiralität in Hankow abge­rüstet hätten. Tie Abrüstung muß also bereits am 30. erfolgt und der bezügliche Befehl der Admiralität wahr­scheinlich schon am 29. Juli erlassen worden fein. Ta die Abrüstung von Flußkanonenbooten im chinesischen Fluß- und Äteeresgebiet nur im absoluten Kriegsfall und nicht bei bloßer Kriegsgefahr angeordnct werden kann, so ist damit erwiesen, daß die Londoner Negierung bereits am 29. oder spätestens am 30, Juli an den Kriegsfall für Großbritannien glaubte, daß heißt zum Kriege fest entschlossen war, und dies zu einer Zeit, als sie noch in Europa vorgab, als Friedensvermittlcrin anfzutreten. Tie Meldung derPeking Gazette" kann also als ein weiterer Beweis dafür dienen, daß Englands Einschreiten zum Schutze der belgischen Neutralität nur c-.-s leerer Vorwand diente und der Krieg in England fcho,. längst beschlossene Sache war, ehe es zwischen den euro­päischen Kontinentalmächten zum Abbruch der diploma­tischen Beziehungen kam. »

Der Dreiverband, die Pforte und Ägypten.

GKG. Konsinntinoprl, 2. Okt- Tie Botschafter der Ententemächte üben starke Truckmittel auf dr Pforte aus, um diese zur Oeffnung dr-r Dardanellen zu bewegen; bisher erfolglos. Tie englische und französische Flotte, die sich vorgestern von den Tardanellen bis Tenedos zu­rückgezogen, hat sich gestern noch weiter westlich entfernt.

TerTanin" schreibt: Vom gestrigen Tage an ge­hören die Kapitulationen der G schichte an. Andererseits können wir versichern, daß die Pforte beschlossen hat, den neuen Zustand in einem liberalen von Mäßigung und Entgegenkommen beseelten G ifte zu handhaben, um den Fremden in der Türkei den Uebergang zu erleichtern.

GKG. Konstantinopel, 2. Okt. Das Vorgehen Englands gegen den Khediven Abbas wird hier allgemein als eine arge Verletzung der türkischen Souveränität über Aegypten aufgefaßt. In diesem Sinne erhielt auch vor­gestern der englische Botschafter, Louis Maltet, auf der Pforte einen unzweideutigen Bescheid; er ging dahin, daß der Khedive, einer Forderung feines Souveräns ent­sprechend, in Konstantinopel bleib'n werde. ^

In der Umgebung des Khediven versichert man, das Ultimatum Englands'an Abbas Pascha sei auf persön­liche Einwirkung Lord Kitcheners zurückzuführen, der rach­süchtig sei und während seiner Amtsführung in Kairo schon mehrmals zu einem vernichtenden Schlage gegen den Khediven habe ausholen wollen. IN hiesigen eng­lischen Kreisen wird das Vorgehen gegen den Khedivcn mit Bedauern als ein Zeichen für die zunehmende Ner­vosität in London und als Fehlschlag beurteilt.

Eine nene Phase auf dem Balkan?

GKG. Athen, 1. Okt. Ter türkischen Bekanntmach­ung über die Schließung der Tardanellen für die inter­nationale Schiffahrt wird hier die Auslegung gegeben, daß die Türkei ans ihrer Neutralität heraustreten und zu kriegerischen Aktionen gegen Rußland im 'Schwarzen Meere und wahrscheinlich auch gegen Rumänien über­gehen will. Tie hiesige russische Gesandtschaft erhielt aus Petersburg ein Telegramm, in dem ein Angriff der Türkei als sehr wahrscheinlich bezeichnet, aber das Vertrauen zu der Ueberlegenheit der russischen Flotte ausgedrückt wird. Heute abend findet ein Ministerrat statt, in dem Veniselos über die neueste Phase, in welche die Tinge jetzt eingetreten sind, Mitteilung machen wird.

Verlängerung des türkischen Moratoriums.

WTB. Konstantinopek, 2. Okt. (Nicht amtlich.) Das Amts­blatt veröffentlicht morgen ein Gesetz, wonach das mit dem 4. Oktober ablaufende Moratorium auf drei Monate mit der Maßgabe verlängert wird, daß der Schuldner 2°/« der Schuld­summe in 2 Monatsraten zu zahlen hat. >

7 englische Dampfer versenkt.

WTB. Berlin, 2. Okt. Das Berliner Tageblatt meldet aus Amsterdam vom 2. Oktober: Nach einer hier vorliegenden Nachricht hat der kleine Kreuzer Karlsruhe im Atlantischen Ozean sieben englische Tampser versinkt.

Der Krieg in den Kolonien. >

WTB. Pretoria, 2. Okt. (Nicht amtlich.) Das Neutersche Bureau meldet amtlich: Südafrikanische Trup­penabteilungen überraschten zwei deutsche Posten, den einen bei Grasplatz in der Nähe von Lüderitzbucht, den zweiten bei Anichab, 25 Meilen nördlich Lüderitzbucht. 5 Deutsche sind gefangen genommen worden, von ihnen ist einer tödlich verwundet. - - -

Schiffsverlttste durch Minen.

WTB. London, 2. Okt. Ter holländische Tanp'x, Agda" aus Rotterdam ist bei Cap da Roca aus ein Wrai gestoßen. Tie Besatzung ist gerettet. '

WTB. Hartkepooi, 2. Ökt. Ter DampferSelb/ mit 3000 Tonnen Kohlen, von Shield nach Angverpr unterwegs, ist gestern Nacht in der Nordsee auf ein, Mine geraten und gesunken. Tie 20 Mann stack? Be satzung rettete sich in Booten und wurde von einem Lo westofter Küstenschiff ausgenommen und h ute in Lo wcstoft an Land gebracht.

Aufregung in Jerusalem.

GKG. Paris, 2. Okt.Daily Mail" meldet au- Jerusalem: Zahlreiche Missionare verlassen PalchM Manche sagen, ein Christcng. metzel steh' b vor. andre England wolle von Aegypten ans in Palast na eu.s llen Spionageprozctz Czech.

Leipzig, 2. Okt. (Nicht amtlich.) In dem heute vor dem Reichsgericht verhandelten Spionageprozcß geaeu den Schreiber bei der Eisenbahndirektion Oppeln, Paul Czech, wurde der Angeklagte wegen versuchten Verrat- militärischer Geheimnisse in Tateinheit mit Diebstahl un­ter Einrechnnng einer voni Schwurgericht Oppeln gegen ihn erkannten neunmonatigen Gefängnisstrafe zu einer Gesamtstrafe von 5 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, Ver­lust der bürgerlichen Ehrenrechte für die Tauer von Fahren und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht verurteilt. Als strafverschärfend kam in Betracht, daß der Ange­klagte Deutscher ist und, daß er die, wie er wußte, ge­heimzuhaltenden Pläne über Bahnhöfe und Eisenbahn­strecken, die im Kriegsfälle zur Verwendung kommen soll­en, zu einer Zeit verraten wollte, als allgemein schon mit einem Krieg gerechnet wurde. Wie aus der Urteils­begründung weiter hervorgeht, hatte sich Czech mit einem Angebot an den russischen Militärattachö in Berlin ge­sandt. " >

Baden.

(--) Karlsruhe, 3. Okt. Amtlich wird darauf auf­merksam gemacht, daß, nachdem der Eisenbahnverkehi nieder in regelmäßigere Bahnen eingelenkt ist, die Wagen- cklassen genau beachtet werden müssen. Reisende mil Fahrtausweisen für die dritte Klasse dürfen die erste und zweite Wagenklasse nicht benützen. Das Rauchverbot in oen Nichtraucherwagen muß ebenfalls künftighin Wiedei genau beachtet werden.

(-- Karlsruhe, 3. Okt. (Auf dem Felde der Ehre gefallen.! Assistenzarzt Leutnant d. R. Georg Strelin- Oberarzt Dr. Lite Brian, Karlsruhe, Sohn des Med.-Rats Dr. Brian; Gefr. Otto Karl Gaßmann, Mannheim; Oberleutnant d. R. Terichtsassesser a. D. Direktor Dr. Paul Pescatore, Mannheim; Ein. Unteross. Wilhelm Pfefferkorn-RamMrger im Feldart.-Regt. Nr. 76; llnteroff. d. R. Hermann Süßling, beide von Mannheim; Grc». Adolf Sigmund, Zwingenbecg bei Eberbach; Freiw. Krastwagen- ührer Lothar Westhofen, Heidelberg; Landwehrm. Ferdinand Lsienprcis, Oestringen bei Bruchsal; Willi Benneter, Durlach; )ke>. Wilhelm Müller, Pforzheim; Res. Robert Friedr. Schrajft, §uti»gen bei Pforzheim; Unteroff. d. R- Otto Herbster bei )en Benzwerken in Gaggenau; Inf. Alfred Wittuwnn, Gaggenau; Oberleutnant Bernard Maier vobi Offenburger Regt.; Gefr. Friedrich Dold, Offenburg; Hauptmann Paul Glasmacher und Bizefeldw. Alfred Molit.or vom Villinger Bataillon; Oberleut­nant d. L. Erwin Hafenclever, Freiburg; Berthold Grcmmels- pacher. St. Peter bei Freiburg; Inf. Gustav Hunzinger, Winden­reute bei Emmendingen; Karj Werner Mann, Orschnieier de! Ettcnheim; Musk. Karl Gantcrt, Obersimonswald bei'Waldkirch; Zimmermann D. Raufer, Göschweiler bei Neustadt; Landwehrm. Joseph Gang, Uehlingen bei Bonndorf: Kanonier Krön, Uriof- fen bei Offenburg; Gren. Wilhelm Hottinger, Tiengen bei Waldshut.

(-) Baden-Baden, 3. Okt. Ter Gendarmerieober- wachtmeister Hofstetter hat aus eine Eingabe hin von seiner Vorgesetzten Behörde die Genehmigung erhalten, die ihm verliehenen russischen goldenen und serbischen sil­bernen Auszeichnungen abzulegen. Ter Erlös ans dem Verkauf der Abzeichen wird dem Roten Kreuz über­

wiesen.

Lehen (A. Freiburg), 3. Okt. Hier brach in der vorletzten Nacht zwischen 1112 Uhr in der Scheune des G. Lindinger auf bisher noch unaufgeklärte Weise Feuer aus, das sich schnell auf die angebaute Scheune des Ge­meinderates Trescher verbreitete. In kurzer Zeit waren die beiden Scheunen samt dem Crntes gen, den sie bargen, ein Raub der Flammen. Bei der herrschenden Wind­stille der mondhellen Nacht konnten die Feuerwehr von Freiburg i. B-, Betzenhausen und die hiesige Löschmann­schaft das Uebergreifen des Brandes auf die dicht beim Brandplatze stehenden Wohnhäuser verhindern. Verluste an Menschenleben und Haustieren sind nicht zu beklagen.

(--) Biesendorf (A. Engen), 3. Okt. Im Hause des Landwirts Wendelin Keller ist Feuer ausgebrochen, das in kurzer Zeit das Anwesen in Asche legte. Gebäudeschaden beträgt etwa 8000 Mark. Die Brand­ursache ist unbekannt.

(-) Gaggenau, 3. Okt. Herr Dr. med. Kurt Bing- ier von hier, Assistenzarzt im Jnf.-Regt. Nr. 79 (Hw desheim), der als diensttuender Bataillonsarzt un Md steht, erhielt am 20. September das Eiserne Kreuz am schwarz-weißen Kombattandenbande. Ter junge Arzt vev diente sich diese hohe -Auszeichnung in der Schlacht vei Aiseau, wo er mit seinen Sanitätsleuten während des heftigsten Granatseuers die Verwundeten aus der Schlacyv linie holte und verband und so manchem tapferen Lv' daten das Leben rettete. Auch mehrere seiner 'L-amtals- leute erhielten die gleiche Auszeichnung. , ,

(-) Michelbach (Murgtal), 3. Okt. Ein Soldat aus unserer Gemeinde sandte dieser Tage aus eure französischen Städtchen die Biider zweier franzochch Kinder. Er schrieb dazu folgende Zeilen:Zwei Kinde, die am Verhungern waren, gab ich Brot; die Mütter g mir dieses Bild. Die Leute sind übel dran, kem -Pt mehr, die Kinder stehen an allen Ecken und ' ich habe heute morgen wieder einen halben Kom» "

i Meersburg, 3. Okt. Vorgestern verließ der größte Teil der im hiesigen Vereinslazarett untergebrachten Ve­rwundeten unsere Stadt, um als felddienstsähig zu ihre« »Truppenteilen, hauptsächlich nach Schlesien, zurückzukey- ren. Demnächst werden wiederum ca. 100 Verwundere erwartet. Im ganzen stehen hier etwa 200 Betten bereit.