Der Fall Hauch.
Erzählung von Julius Heiß.
Fridolin erzählte den Vorfall in der „Krone" und fügte bei, daß er von dort heimgegangen sei und nichts mehr von Blattner gesehen habe.
„Können Sie das letztere beweisen?"
„Wenn es darauf ankommt, kann ich das schon. Der Nachbar Klöpfer war ja immer bei mir, der wird's mir schon bezeugen", erklärte Fridolin.
„Gut, das ist schon recht. Aber den dabei gebrauchten Stock könnten Sie mir wenigstens geben."
Als der Gendarm dies sagte, lächelte er listig dabei. Aber so schlau wie der, war der junge Haury auch noch. Ganz ruhig entgegnete er: „Wenn Sie denn durchaus einen Prügel haben wollen, hinterm Hause liegen deren viele — Sie können nach Belieben einen herauslesen."
Der Sendarm ignorierte diese freundliche Einladung und ging zum Nachbar Josua Klöpfer hinüber, um dort seine Erhebungen fortzusetzen. Dort erhielt er die Angaben des Verdächtigen bestätigt. Von der Krone bis zu Klvpfers Hause waren die beiden Nachbarn zusammen gewesen. Von da an hatte Fridolin Haury noch etwa dreißig Schritte bis zu seiner Wohnung. Vor seinem Hause, erzählte Klöpfer, sei er noch so lange stehen geblieben, daß er gesehen und gehört habe, wie Haury an seinem elterlichen Hause an die vordere, gegen die Straße zu gelegene Haustüre geklopft habe. Er selbst sei dann in's Haus und in seine Schlafstube im zweiten Stocke gegangen. Dort habe er sich auS- gezogen und sei gerade im Begriffe gewesen, ins Bett zu steigen, als er aufs neue habe klopfen hören. Er habe das Fenster geöffnet und hinausgeschout und dabei wahrgenommen, daß Fridolin Haury nun an der Hinteren HauStüre Einlaß begehre. Da sei auch schon die Türe von innen geöffnet worden und der Klopfende im Hause verschwunden.
Wekclnntrncrchung
betreffend die
«Wiche UltgW in IWe sn die W«hl in ZW» »»i AschMem.
In Gemäßheit des Par. 1 der Justizministerialverfügung vom 16 . Juni 1880 (Reg.-Bl. Nr. 15 G. 156) wird hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Urliste für die Auswahl der Schöffe» und Geschworene» eine Woche lang
vom 25. Sept. bis 2. Okt. ds. Js.
auf dem Rathaus zu jedermanns Einsicht aufgelegt ist und daß innerhalb der einwöchigen Frist gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Liste schriftlich oder zu Protokoll Einsprache erhoben werden kann.
Wildbad, den 24. September 1914.
Stadlschrrltheisieuamt : Bätzner.
Wildbad.
WekannLrncliHrmg,
Fa«ilie«rmterstützn»»g betr.
Die Gemeindekollegien haben am 13. September ds. Js. beschlossen, den hilfsbedürftigen Familien und Angehörigen der ausmarschierten Mannschaften neben der rrichs- gesetzlicheu Familienunterstützung aus der Ttadtkafse Unterstützungen in Höhe der Hälfte letzterer zu gewähren:
Es erhält also
a) eine Ehefra«:
in den Monaten Mai-Oktober: reichsgesetzliche Unterstützung 9 Mk. aus der Stadtkaffe 4 50 Mk.
zus. 13 50 Mk. monatl. in den Monaten November-April reichsgesetzliche Unterstützung 12 Mk. aus der Stadtkaffe 6 Mk.
zus. 18 Mk. monatl.
b) ein Kind oder Angehöriges:
reichsgesetzliche Unterstützung 6 Mk. aus der Ttadtkafse 3 Mk.
zus. 9 Mk. monatl.
Erhalten die Familien und Angehörigen außer der reichsgesetzlichen Unterstützung aus anderen Kassen z. B. Eisenbahnkaffe, Kameralamt, Badkaffe, Fabrikkaffe und Aehnl. noch weitere Uuterhaltsbeiträge, so ermäßigt sich die Unterstützung aus der Stadtkasse um diese Beträge.
Die Unterstützungen aus der Stadtkaffe können für die beiden Monate August und September mit den reichsgesetzlichen, soweit es noch nicht geschehen ist,
am 28., 2S. «»d so. September ds. Js. bei der Stadtpflege erhoben werden.
Wildbad, den 21. September 1914.
Stadtschultheitzenamt: Bätzner
Bekanntmachung.
Das stellvertretende Generalkommando in Stuttgart gibt bekannt, daß Pakete an die im Felde stehenden Truppen von der Etappen-Kommandantur in Ludwigsburg bis auf weitere in den nächsten Tagen erfolgende Bekanntmachung nicht angenommen werden können.
Personen, die solche Pakete an die Etappen-Kommandantur Ludwigsburg aufgeben wollen, sind zu veranlassen, von der Absendung vorläufig abzusehen.
Wildbad, den 21. September 1914.
Stadtschrrltheißeuamt r Bätzner.
WlIit«r-WM»chk
sind eingetroffen bei
Josef Mayer.
König-Karlstr. 70.
Diese Angaben veranlaßten den Gendarmen, noch einmal zur Kafivogtsbäuerin zu gehen. Er wollte doch noch feststellen, wer den Fridolin Hereingelaffen hatte und um welche Zeit das gewesen war. Da erklärte dann die Tochter Berta, sie habe ihrem Bruder, dessen Klopfen an der Hintertüre sie geweckt hätte, diese Türe geöffnet, es möge etwa halb zwölf Uhr gewesen sein, genau wisse sie das nicht; von dem Klopfen an der vorderen HauStüre habe sie nichts gehört.
Als der ungebetene Gast wieder fort war, sagte die Bäuerin zu ihrem Sohne: „Aber Fridolin, ist es auch ganz gewiß war, daß Du mit dem Blattner nichts gehabt hast auf dem Heimweg? Ich habe große Angst, es könnte daraus eine recht unliebsame Geschichte für uns entstehen."
„Ich werde Dich doch nicht anlügen, Mutter! Du wirst mir doch hoffentlich noch glauben. Es ist alles wahr, was ich gesagt habe. In der Krone, ja, da hätt's schlimme Händel absetzen können. Es reut mich genug, daß ich mich dort durch dte Schimpfereien dieses Menschen aufreizen ließ. Es lief ja aber gut ab und Du kannst Dich darauf verlassen, daß es nicht mehr vorkommt", suchte Fridolin leine Mutter zu beruhigen und sie glaubte ihm gerne, denn sie konnte sich nicht erinnern, daß er ihr schon einmal eine Uv- Wahrheit gesagt hätte. Ihrer Stimme merkte man die Entrüstung an, als sie nun fragte:
„Wie kommt nur der Jockel Blattner dazu, zu behaupten, Du seiest es gewesen?"
„Ach, laß' ihn doch schwatzen. Vor Gericht würde er wohl anders reden, da müßte er ja schwören, wenn es so weit kommen sollte. Es gibt ja im Orte hier genug Leute, die ihm eine gehörige Tacht Prügel wohl gönnen, von diesen wird es einer gewesen sein. Ich aber, ich habe ihm nichts getan und habe deshalb auch nichts zu befürchten Sei nur ruhig und unbesorgt, Mutter."
„Ruhig bin ich ja schon, es ist mir nur so sonderbar schwer ums Herz, seit der Gendarm in's Haus gekommen ist." —
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Die interessante Neuigkeit, der Fridolin Hanry HM .. dem Jakob Blattner gehörig gegeben, daß er ein paar Woche» daran zu doktorn hat — war schnell im Dorfe hewW-, kommen. Als Fridolin abends sünen gewohnten Gang uiMe zum Hofe des Bruggbauern Fromherz-Alois, dessen Tochter die Hedwig, einst seine Bäuerin werden sollte, begegnete ihm einer der Mitspieler von jenem Abend in der Krone Der fing gleich zu fragen an: „Hast's gehört? Der IM ist in selbiger Nacht nicht heimgeschickt worden!"
„Go, wieso denn?" tat Fridolin scheinbar ganz „er. wundert. „Hat er . . . .?" er machte mit der Handln, Bewegung des Zuschlagens.
„Ich meine fast. Du weißt es bester als ich", sM, aber der Bauer
„Dummes Zeug", erwiderte Fridolin lachend. überlasse ich andern." Dann ging er seines Weges weiter
Die Hedwig empfing ihn herzlich wie immer, aber der alte Fromherz zeigte ihm keine besonders freundliche Miene Als bald nach Fridolin der ältere Bruder Hedwigs, der Ambros, der mit jenem schon viele Jahre auf kamerads'chas,. lichem Fuße stand, in die Stube kam, brachte dieser auch gleich die Rede auf die neueste Dorfneuigkeil. In der Krone habe er vorhin einen Schoppen getrunken — erzählte er - da sei davon gesprochen worden, der Fridolin habe den! Blattner-Jakob so gehörig das Fell geklopft, daß ihn seine Alte habe auswaschen und verbinden müssen. Der Kronen- wirt habe hinzugesetzt, der Blattner sei selbst schuld daran er habe ihn und den Klöpfer genug gereizt den ganzen Abends daß auch jedem andern schließlich die Geduld ausgeganaen sein würde.
,Jch hätte es Dir gar nicht zugetraut, Fridolin! Bist aber doch ein Mordskerl! Dem gönnen es fast alle", fuhr Ambros fort.
(Fortsetzung folgt.)
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