Lei-, die an die Einwohnerschaft Munition verteilt hatten. Der ssnmvs artete in eine fast vierundzwanzigstündige Schlacht aus. »e bis Mittwoch abend andauerte. Eine unserer Benzinkolon- reu wurde in Brand geschossen. Der Brand wütete in voller Ztärke und legte ganze Teile der Stadt in Asche. Die 2er- tvrung dehnte sich auf den nördlich gelegenen Borort Herent ms. Unsere guten Landsturmleute und Trainsoldaten sind keine Mordbrenner und wenn sie die berühmte und alte Stadt so lerwüsteten, so geschah es aus bitterster Notwendigkeit. Die Tollheit der Bürger von Löwen ist nur erklärlich Dadurch, daß 'ie von einer gewissenlosen Regierung über das siegreiche Borningen der Deutschen in Unkenntnis gehalten waren und meinen, daß sie den von Engländern, Franzosen und Rüsten geflogenen Feind auch ihrerseits besiegen könnten. So fällt Löwens trauriges Geschick auf die Regierung des eigenen Lan- les zurück. Allen Versuchen des Auslandes gegenüber, und ils Barbaren hinzustellen, muß dies immer wieder festgestellt werden.
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Die deutsche Ehrung an Kaiser Franz Joseph.
W. T.-B. Wien, 29. Aug. Kaiser Wilhelm telegraphierte an Kaiser Franz Joseph: Gerührt und erfreut danke ich 'Dir für Tein gestriges Telegramm, das Deine und Deiner Wehrmacht Empfindungen für meine Armee verkündet. Auch für diese höchste Ordensauszeichnung, mit der Du mich und meinen Generalstabschef bedachtest, meinen tiefgefühltest Dank. Unsere begeisterte Waffenbrüderschaft, die sich auch im fernen Osten so fest bewährt hat, ist das Schöne in dieser ernsten Zeit. Inzwischen haben auch Deine Truppen im Siege von Kras- nik Proben ihrer altbewährten Tapferkeit abgelegt. Nimm als Zeichen meiner Hochachtung und Wertschätzung dieser Taten den Orden Pour le merite für Dich freundlich an. Dem General v. Hötzendorff verleihe ich das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse. Gott hat bis hierher geholfen, er segne auch weiter unsere gemeinsame gerechte Sache. Wilhelm.
Die Kriegsunterstützungen keine Arrnen- «nterstützungen
Unterstützungen, die während des Krieges aus öffentlichen Mitteln Personen gewährt werden, die durch den Krieg arbeitslos geworden oder sonst in Not geraten sind, stellen keine Armenunterstützungen im Sinne des Reichsgesetzes vom 15. März 1909, betreffend die Einwirkung von Armenunterstützung auf öffentliche Rechte und des gleichnamigen württembergischen Gesetzes vom 23. Juli 1910 dar und ziehen daher nicht den Verlust öffentlicher Rechte nach sich.
Ausruf der neuen französischen Regierung an die Bevölkerung.
W .T.-B. Der in der Nacht zum Samstag unter dem Vorsitz des Präsidenten Poincare zusammengetretene Minister- rat hat den Wortlaut des Aufrufs der neuen Regierung an die Bevölkerung bewilligt. Der Wortlaut ist folgender: „Franzosens Die Regierung hat von ihrem Kampfplatz Besitz genommen. Das Land weiß, daß es auf ihre Wachsamkeit und Energie zählen kann. Es weiß, daß ihr ganzer Geist dem Laude gilt. Die Regierung weih, daß sie auf das Land zählen kann. Seine Söhne vergießen ihr Blut für Vaterland und Freiheit an der Seite der englischen und der belgischen heldenmütigen Armee Sw halten ohne zittern den furchtbarsten Sturm von Eisen und Feuer auf, der je ein Volk überschüttet bat. Alle bleiben aufrecht. Ruhm ist Leben und Ruhm ist Tod. Die Menschen fallen, aber die Nation bleibt bestehen. Der cnd- gitige Sieg ist gesichert. Ein sicher großer, aber nicht entscheidender Kämpf beginnt. Wie auch der Erfolg sein wird, der Krieg wird sortdauern. Frankreich ist nicht eine leichte Beute, wie es sich ein unduldsamer Feind eingebildet hat. Franzosen! Die Pflicht ist tragisch aber einfach, den Eindringling zuriick- zuwerfen, ihn zu verfolgen und unseren Boden von seiner Segenwatt und die Freiheit von seinen Fesseln zu befreien »nd auszuhalten bis zum möglichsten, dis zum äußersten auszuhalten, falls nötig bis zum Ende, unseren Geist uud unsere Fahnen zu erheben, über die Gefahr hinaus Herr unserer Geschicke zu bleiben. Während dieser Zeit marschieren unsete Verbündeten, die Russen mit entschlossenen Schritten auf die Hauptstadt des Deutschen Reiches, die von Angst beherrscht zu werden beginnt, und bringen den Truppen, die sich zurückziehen, viele Niederlagen bei. Wir werden vom Lande alle Opfer, alle Hilfskräfte verlangen, die es an Menschen und Kraft kielen bann. Seien wir daher fest und entschlossen. Das nationale Leben, unterstützt von finanziellen und administrativen Maßnahmen, wird nicht unterbrochen. Laßt uns Vertrauen haben "«.uns selbst und alles vergessen, was nicht das Vaterland vc- ..isst. Wenden wir das Gesicht gegen die Grenze. Wir haben die Methode und den Willen und werden siegen!" Der Aufruf wird von allen Ministern unterzeichnet.
Varküßele.
Eine Dorfgeschichte von Berthold Auerbach.
61 Fortsetzung.) (Nachdruck verboten)
Sie schrieb einen großen Brief an den Schultheiß in Haldenbrunn, dankte der ganzen Gemeinde für die Wohltaten, die sie empfangen, und versprach: einstens ein i Kind aus dem Ort zu sich zu nehmen, wenn sie es machen könne, und verpflichtete nochmals den Schultheiß, daß man der schwarzen Märann' ihr Gesangbuch unter den Kopf lege. Als sie den Brief zusiegelte, preßte sie ihre Lippen dabei zusammen und sagte: „So, jetzt bin ich fertig mit dem, was in Haldenbrunn noch lebt." Sie riß aber doch schnell den Brief wieder auf, denn sie hielt es für Pflicht, Johannes zu zeigen, was sie geschrieben. Dieser aber kam lange nicht und Amvei errötete, als die gesprächsame Wirtin sagte: „Ihr Mann hat wohl auf dem Amt zu tun?" Daß Johannes zum erstenmal ihr Mann genannt wurde, das traf sie tief ins Herz.
Sie konnte nicht antworten, und die Wirtin sah sie staunend an. Amrei wußte sich vor ihren seltsamen Blicken nicht anders zu flüchten, als indem sie vor das Haus ging und dort aus aufgeschichteten Brettern mit dem Hunde saß und auf Johannes wartete. Sie streichelte den Hund und schaute ihm tief glücklich in die treuen Augen. — Kein Tier sucht und verträgt den anhaltenden Menschenblick, nur dem Hunde scheint das gegeben, aber auch sein Auge zuckt bald, und er blinzelt gern aus der Ferne.
Wie ist doch die Welt ans einmal so rätselvoll und so offenbar!
Amrei ging mit dem Hunde hinein in den Stall, sah zu, wie der Schimmel fraß, und sagte: „Ja, lieber Silbertrab, laß dir's Nur schmecken und bring uns gut heim, nnd Gott gebe, daß es uns' allen gut geht."
Eine Neutralitätserklärung Amerikas?
G. K. G. Aus englischer Quelle wird gemeldet, der Präsident Wilson habe eine Neutralitätserklärung für den deutsch-japanischen Krieg unterzeichnet. '
Die 6. württembergische Verlustliste
verzeichne: weitere Verluste des Landwehr-Infonteric-Regiments Nr. 123, nämlich von der 5., 6., 7. und 11 Kompagnie, und zwar insgesamt 44 Namen. Von der 6. Kompagnie lind 5 verwundet, 8 werden vermißt. In der 6. Komp, sind 5 gefallen, 4 schwer und 12 verwundet bezw. leicht verwundet und 6 vermißt. Unter den schwer Verwundeten befindet sich Oberleutnant und Kompagnieführer Ernst Stadelbauer aus Stuttgart, der einen Bauchschuß erhielt, und Vizefeldwebel, Offizier- stellvertreter Kurt Marcus aus Hamburg, der einen Schuß in den rechten Arm bekam. Die 7. Kompagnie zählt 2 Vermißte und die 11. Kompagnie 1 Vermißten und 1 Gefangenen auf. Gefallen sind also insgesamt 5, verwundet 21, vermißt 17 und gefangen 1.
Die Namen der gefallenen Württemberger /sind:
Unteroffizier Andreas Roten Häusler aus Menzenhäusle, Gdc. Bein, OA. Ravensburg.
Gefreiter Johann Schiller ans Bierstetten OA. Saniga».
Landivhrm. Gg. Kappler aus Baienfurt OA. Ravensburg.
Landwehrmann Josef Nadig aus Ritteln, Gde. Grünkrant, OA. Ravensburg.
Landivhrm. Matth. Kleinser aus Mittelbach OA. Biberach.
Der Völkerkrieg.
Die Franzosen fechten für eine schlechte Lache, davon ist jeder bei uns überzeugt. Wer ihnen rechnet auch unter den jetzigen Verhältnissen der Deutsche zu gut, daß sie eine Ursache hatten, uns zu zürnen. Die Revancheidee wäre zwar im Volke längst erloschen, wenn nicht eine Clique von Ehrgeizlingen und Hetzern immer wieder gestachelt hätte. Aber sie war vorhanden, und unter ihrem Drucke ist jenes perverse Bündnis mit Rußland geschlossen worden, das die Ursache dieses Krieges geworden ist. Bei England fehlt eine solche Ursache, die unsere Gefühle mildern könnte, vollkommen. Im Gegenteil, wir haben England niemals etwas zu Leide getan, außer daß wir uns Herausnahmen, als Nation zu bestehen und uns auf den verschiedenen Gebieten des Wirkens eine Kulturnation zu betätigen, daß wir zum Schutze unserer überseeischen Interessen Schiffe bauten und unseren Handel erweiterten — ohne daß darum der englische zurückgegangen wäre. Wir haben niemals gegen England gefachten, wohl aber mehrmals Schulter an Schulter mit ihm gekämpft, das letzte Mal bei Waterloo, wo freilich die Rollen so verteilt waren, daß Lord Wellington nnd seine 24000 Engländer den Hauptteil des Ruhmes ernteten, während die 100 000 Deutschen und Holländer den Hauptteil der Kampfesarbeit trugen. Dennoch haben die britischen Staatsmänner kalten Herzens uns den Krieg erklärt, den sie jahrelang vorher- mit Frankreich vorbereitet hatten. Die Verletzung der belgischen Neutralität mußte ihnen dabei als heuchlerischer Vorwand für ihre Krämerinteressen dienen. „England wird, wenn es sich am Kriege beteiligt, nicht viel mehr zu leiden haben, als wenn es neutral bleibt," das war das Argument, mit dem Sir Edward Grey das Parlament von Wesiminster zum Kriege überredete, wobei natürlich die Chance noch in die Rechnung eingestellt wurde,^dast^der verhaßte Vetter vom Festlande unschädlich gemacht werde. Diese Rechnung ist heute schon als ebenso falsch erwiesen, wie das meiste, was der Staatssekretär des Auswärtigen und der Premierminister dem Parlament in den letzten Jahren über Englands Verpflichtungen gegenüber Frankreich und der Tripel-Entente feierlich versichert haben.
Zu dem Falk des Sperrforts Manonviller.
W. T.-B. Daß es innerhalb weniger Tage den deutschen Truppen gelungen ist, das größte französische Sperrfort Manonviller einzunehmen, veranlaßt die Vos- sische Zeitung, zu sagen: Die großartige Ueberlegenheit der deutschen schweren Artillerie und der Belagerungsgeschütze hat sich von neuem bewährt.
Johannes kam lange nicht, und als sie ihn endlich sah, ging sie auf ihn zu und sagte: „Gelt, wenn du wieder was zu besorgen hast auf der Reise, nimmst mich mit?"
„So? ist dir's bang geworden? Hast gemeint, ich wär' davon? Ha, wie wär's, wenn ich dich jetzt da sitzen ließ' und davonritt'?"
Amrei zuckte zusammen, dann sagte sie streng: „Jüst witzig bist du nicht. Mit so etwas seinen Spaß haben, das ist zum Erbarmen einfältig! Du dauerst mich, daß du das getan hast; du hast dir damit was getan, es ist bös, wenn du es weißt, und bös, wenn du es nicht weißt. Du willst mir davonreiten und meinst, jetzt soll ich zum Spaß heulen? Meinst du vielleicht, weil du den Gaul hast und Geld, wärst du der Herr? Nein, dein Gaul hat uns beide mitgenommen, und ich bin mit dir gegangen. Wie meinst, wenn ich den Spaß machte nnd sagen tat': wie wär's, wenn ich dich da sitzen ließ? Du dauerst mich, daß du den Spaß gemacht hast."
„Ja, ja, du sollst recht Haben!, aber hör' doch jetzt einmal ans."
„Nein, ich red', so lang Koch was in mir ist von einer Sache, wo ich die Beleidigte bin, und an mir ist es, von der Sache aufznhören, wenn ich will. Und dich selber hast du auch beleidigt, den, der du sein sollst und der du auch bist. Wenn ein anderes was sagt, was nicht recht ist, kann ich drüber wegspringen; aber an dir darf kein Schmutzfleckchen sein, und glaub' mir, mit so etwas Spaß machen, das ist grad, wie wenn man mit dem Kruzifix da Puppe spiele» wollte."
,Qhc>! So arg ist's nicht; aber allem Anschein nach verstehst du keinen Spaß."
„Ich versteh' wohl, das wirst du schon erfahren, aber nicht mit so etwas, und jetzt ist's gut. Jetzt bin ich fertig und denke nicht mehr dran
Dieser kleine Zwischenfall zeigte beiden schon früh, daß sie bei aller liebenden Hingebung sich doch Vor einander zusammennehmen mußten, und Amrei fühlte, daß sie zu heftig gewesen war, und ebenso Johannes, daß es
Türkische Preflestiinmen über die deutschen Siege.
W. T.-B. Konstantinopek, 29. Ang . Ebenso wi» der Sieg der österreichisch-ungarischen Armee bei Kras- nik, sind auch die Meldungen über die deutschen Siege auf der ganzen Front von Manbeuge bis zu den Südvogesen von der türkischen Presse mit lebhafter Genugtuung ausgenommen worden. Das Blatt „Tertschmnan- i-Häkikat" hebt die Bedeutung der Siege hervor, die es für entscheidend für den Gang des Krieges hält und . agt, niemand könne daran zweifeln, daß die Deutschen in vierzehn Tagen in Paris sein werden.
Anrechnung der Kriegsdienstzeit.
Vielfach bestehen Zweifel darüber, ob und wie weit die Kriegsdicnstzeit auf die noch abzuleistende Militärpflicht anqe- rechnet wird, eine Frage, die für die erst jetzt Gestellungspflichtigen und namentlich für die Kriegsfreiwilligen von Bedeutung ist, von denen ein großer Teil die Einjährigen-Berechiigung hK Dazu ist zunächst zu bemerken, daß eine Anrechnung des Krieg-» dicnsles unter allen Umständen stattfindet. Sogar die Dienst, zeit, die vor dem Beginn des 18. Lebensjahres, aljo vor dem Beginn der Wehrpflicht fällt, gilt im Kriege als Dienstzeit. Für jeden Teilnehmer an einem Krieg wird zu oer wirklichen Dauer der Dienstzeit ein Jahr hinzugerechnet. Der Kaiser be- stimmt, was als Kriegsteilnahme anzusehen ist und unter welchen Voraussetzungen bei Kriegen von längerer Dauer mehrere Kricgsjahre anzurechnen sind. Die Zeit einer Freiheitsstrafe von mindestens einjähriger Dauer, sowie die Zeit der Kriegsgefangenschaft wird nur unter besonderen Umständen auf die Dienstzeit a »gerechnet. .. ° ^
Belgier und Franzosen.
Der Berichterstatter der „Frankfurter Zeitung" schreibt aus dem große» Hauptquartier einen ausführlichen Bericht über leine Eindrücke von Lüttich und Nnmur. Er kommt dabei über die belgischen und französischen Truppen zu folgendem Schlußur- teil: Die Belgier haben sich in der Schlacht bei Namur im allgemeinen gut geschlagen und ohne die beispiellose Bravour uigerer Truppen und die hervorragende Wirkung unseres Infanterie- und Artilteriefeuers wären auch woht ihre Nerven nicht zusammengeklappt. Ucbereinstimmend wird allerdings er- zählt, daß Belgier wie Franzosen den letzten Sturmangriff nicht aushalten, und wenn nach rasendem Schnellfeuer aus kürzeste Kampfentfernung die deutsche Infanterie das Seitengewehr aufpflanzt, um mit donnerndem Hurra zu stürmen, sind sie meist nicht mehr zu halten. Ihrem im Kampfe sonst recht braven Verhalten folgt dann allerdings meist völlige Kopflosigkeit und Panik. Hierdurch erklärt sich auch die große Zahl der Ge- fangenen, die wir in den letzten Kümpfen gemacht haben. Wenn ich meine gesamten Eindrücke, die ich aus dieser Fahrt erlebt und gesehen habe, nochmals vor mir ooriiberziehen lasse, so bleibt dies als Ergebnis: keine Macht der Welt besitzt cm ^eer wie das unsrige, und mit fester Zuversicht können wir darauf rechnen, daß der Kampf, wie schwer er auch sei» möge, schließlich doch durch die todesmütige Aufopferung unserer Soldaten, die Güte unserer Bewaffnung und zum Schluß auch durch die Ueberlegenheit unserer Führung und Organisation zu unseren Gunsten entschieden werden wird. .^
Die Windmühle als Verräter.
W. T.-B. Der Kriegsberichterstatter des Berliner Tageblatt auf dem östlichen Kriegsschauplatz, Lindenberg, erzählt: Bei den letzten Kämpfen fiel es unserer Truppenleitung auf, daß die Russen stets über die Bewegung bestimmter deutscher Regimenter gut unterrichtet waren und gute Gegenzüge qnstellten. Da bemerkte ein höherer Offizier, daß die Flügel einer hochgelegenen Windmühle sich so drehten, wie sich die Regimenter bewegten, also die Richtung angnben. Er machte eine Probe auf die Vermutung, daß es sich um Signale handle, und sie gelang. Nach fünf Minuten drehte der Müller'seine Flügel nicht mehr.
Russischer Durchbruch durch Rumänien geplant?
G- K. G. Der Kölnischen Zeitung zufolge wird von der rumänisch-russischen Grenze der drohende Aufmarsch russischer Truppen gemeldet, der »die Absicht verrät, unter Bruch der ntmämschen Neutralität in der Bukowina einzufallen . Die Freigabe des Durchzugs durch Rumänien habe die drohende Sprache des russischen Vertreters in Bukarest ebensowenig erzwingen können, wie die des russischen Botschafters in Konstantinopel die Freigabe der Dardanellendurchfahrt. ^
ihm nicht anstand, mit der Verlassenheit Amreis uni ihrer völligen Hingegebenheit an ihn ein Spiel zu treiben. Sie sagten das einander nicht, aber jedes fühlte es dem andern ab. Das kleine Wölkchen, das aufgestiegen war, zerfloß bald vor der helldurchbrechenden Sonne, unk Amrei jubelte wie ein Kind, als ein schönes prünes Bernerwägelein kam, mit einem runden gepolsterten Sitz drauf. Noch bevor angespannt war, setzte sie sich hinauj und klatschte in die Hände vor Freude. „Jetzt mußt mich nur noch fliegen machen," sagte sie zu Johannes, der den Schimmel einspannte, „ich bin mit dir geritten, jetzt fahr' ich, und min bleibt nichts mehr als Fliegen."
Und im Hellen Morgen fuhren sie auf schöugebahutei Straße dahin. Dem Schimmel schien das Fahren leicht, und Lux bellte vor Freude immer vor ihm her.
„Denk' nur, Johannes," sagte Amrei nach einer Strecke, „denk' nur, die Wirtin hat mich schon für deine Frau gehalten. "
„Und das hist du schon, und dämm frag' ich nichts danach, was sie alle dazu sagen mögen. Du Himmel imd ihr Lerchen und ihr Bäume und ihr Felder 'unk Berge! schaut her, das ist mein Weible! Und wenn sie zankt, sie ist gerad so lieb, wie wenn sie Kimm was schönes sagt. O meine Mutter ist eine weise Frau, w b» hat's gewußt: sie hat gesagt, ich soll daraus ochten, Nne sie im Zorn weint, da kommt der inwendige Mensch heraus. Das war ein lieber, scharfer, schöner, böser, der heute bei dir herausgekommen ist, wie du dort gezanu hast. Jetzt kenn' ich die ganze Sippschaft, die in dir steckt, und sie ist mir recht. O du ganze weite Welt! Ich dam dir, daß du da bist! du alles, alles. Welt! Ich frag dich, hast du, so lang du stehst, so ein lieb Weible gesehen? Juchhe! juchhe!" ', ^ R' ' , > i
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