rigor auszuführen sind, als man im allgemeinen anzu­nehmen Pflegt, umständliche Vorbereitungen und besondere Vorkenntnisse erfordern, ist auch durch Anordnung der Behörden Sorge dafür getragen, daß die Wasserleitungen auf ihre gesundheitliche Beschaffenheit ständig beaufsich­tigt und ihre Vorratsbehälter dauernd bewacht werden. Wo aber auch nur der Verdacht einer Verseuchung einer Wasserleitung auftaucht, läßt sich bei dem heutigen Stand der Kenntnisse jede Gefahr durch eine unverzüglich aus­führbare Behandlung des Wassers mit kleinem, die Ge­nießbarkeit nicht beeinträchtigendem Zusatz von Chlorkalk beseitigen. Eine Veranlassung, sich der in Friedenszeiten gewohnten Verwendung des Leitungswassers zu enthalten, oder etwa durch Abkochen, Filtration u. bergt. vor seiner Benutzung etwas Besonderes zu tun, liegt also nicht vor.

Feldpöstsendungen an die Angehörigen des Heeres und der Kaiserlichen Marine.

Für Feldpostsendungen in Privatangelegenheiten an die Angehörigen des Heeres und der Kaiserlichen Marine gelten während des mobilen Verhältnisses nachbezeichnete Portovergünstigungen: 1. Portofrei werden befördert:

a) gewöhnliche Briefe bis zum Gewicht von 60 Gramm,

b) Postkarten und e) Geldbriefe bis zum Gewicht von 50 Gramm und mit Wertangabe bis zu 150 Mark, 2. Porto­ermäßigungen: Das Porto beträgt für a) gewöhnliche Briefe über 50 Gramm bis 250 Gramm schwer: 20 Pfg., b) Geldbriefe über 50 Gramm bis 250 Gramm schwer und mit Wertangabe bis zu 150 Mark: 20 Pfg., <ch Geld- briefc bis 250 Gramm schwer mit einer Wertangabe von über 150 bis 300 Mark: 20 Pfg., über 300 bis 1500 Mark: 40 Pfg., ä) Postanweisungen über Beträge bis zu 100 Mark an die Angehörigen des Feldheeres und die Besatzungen der zu den Seestreitkräften gehörige»-' riegsschiffe usw.: 10 Pfg. Zu den Angehörigen des Heeres zählt auch das auf dem Kriegsschauplatz in der freiwilligen Krankenpflege zur Verwendung kommende Personal der deutschen Landes vereine Pom Roten Kreuz und der mit ihnen verbundenen Vereine, sowie der Ritter­orden (Johanniter-, Malteser-, St. Georgs-Ritter) und derjenigen Vereine, Gesellschaften usw., die auf Grund des Gesetzes zum Schutz des Genfer Neutralitätszeichens vom 22. März 1902 von dem zuständigen Kriegsministerium zur Unterstützung des Kriegssanitätsdienstes durch be­sondere Bescheinigung zugelassen sind.^ Sendungen, die rein gewerbliche Interessen der Msender «oder der Emp­fänger betr effen, .haben auf .P o rtover günfligung ^keinen Anspruch und unterliegen daher dem gewöhnlichem tarif­mäßigen Porto. Das Porto muß stets voransbezahlt werden. Unfrankierte oder unzureichend frankierte porto­pflichtige Sendungen werden nicht abgesandt. Tie Unf- Fchrist der Feldpöstsendungen muß dm VermerkFeldpost- Tories" enthalten und genau ergeben, zu welchem Armee­korps, welcher Division, welchem Regiment, welchem Ba­taillon, welcher Kompagnie oder welchem sonstigen Trup­penteil oder Kriegsschiff der Empfänger gehört, sowie welchen Dienstgrad und welche Dienststellung er be-

Feldpostkarten werden bei ven

Postanstalten, sowie den «mtlichM^BerkÄffsstellen für Postwertzeichen an das Publikum verkauft werden. Einst­weilen können die gewöhnlichen ungestempelten Postkartcn- formnlare Verwendung finden. Bei denselben Stellen werden auch Formulare zu Feldpostanwcisungen an die Angehörigen des Feldheeres, mit Freimarken zu 10 Pfg. beklebt, zum Verkauf für den Betrag der Freimarke be- .reitgehalten werden. Zu Postanweisungen an die Be­satzungen der Kriegsschiffe sind di-» gewöhnlichen Formu­lare zu benutzen. Einschreibsendungen in anderen als Militärdienst-Angelegenheiten, Postaufträge, Briefe und Zustellungsurknnde und Postnachnahmesundungen sind durch die Feldpost ausgeschlossen. Privatpäckereien nach dem Heere werden bis auf weiteres gegen die sonst üblichen Portosätze Noch angenommen. Zur Förderung des Älb- gabegeschäfts ist es jedoch notwendig, daß diese Sendungen frcivkMt zur Post gegeben werden. --

Soldatenbrief.

Mieder einmal ein Lebenszeichen! Man weiß ja nicht, ob es das letzte ist, denn in den Schrecknissen eines modernen Krieges kann man nicht wissen, wie lange einem noch das Lämpchen glüht.

Ich hätte da viel zu schreiben, um dir einen kleinen Begriff von unserem Leben und Treiben zu geben. Leider ist cs mir versagt, Einzelheiten über die kriegerische Lage mitzutei­len. Ich kann dir nur sagen, man kann sich keine Vorstellung von elnem modernen Krieg machen, wenn man nicht mitten drin gestanden ist. Dieses unbeschreibliche Treiben der verlchkeden- ältigsten Truppen, die aus kleinem Raum untergebracht und ver- pflegt werden müssen, die Marschstraßen überfüllt von zwei- und dreifachen Kolonnen der Infanterie, Kavallerie, Artillerie, den Trainkolonnen und unzähligen Automobilen, in der Lust die Flieger und Luftschiffe, auf dem freien Feld Kaoallerie- patrouillen, Meldereiter, kurzum ein Chaos, aus dem man niemals eine Ordnung entstehen zu sehen erwartet. Bon die- sen Dingen waren wir als weit vorgeschobener Posten ln den ersten Tagen verschont. Nun sind wir mitten drin. Stra­paziöse Märsche wechseln mit tagelangem Rumliegcn auf Vor­posten in Ortsunterkünsten und endlich kommt das längst Er­wartete, Gefürchtete und doch Herbeigesehnte, der Kampf mit dem Feind. Nun, wir haben den ersten Zusammenstoß wirk­lich glücklich hinter uns; es war ein. gewaltiges Gefecht, bei dem unser'Bataillon sich glänzend bewährt und ausgezeichnet hat. Es war ein abscheulich heißer Tag. Es bedarf aller Energie, ?nn m dieser drückenden Hitze mit dem schweren Gepäck in dem schwierigen Gelände (Getreidefeld, Schilf, Weinberge) an den Feind ranzukommen. Wir lagen vielleicht 23 Stunden im heftigsten Feuer, an besten Eindrücke ich mich über alles Er­warten rasch gewöhnte. Meine Leute arbeiten so ruhig und sicher wie ans dem Exerzierplatz. Das Pfeifen der Kugeln, das Sausen der Granaten und Schrapnels, so schaurig es an­fangs zu hören war, es trat ganz zurück hinter dem einen Ge­danken, die stark besetzte Ortschaft zu nehmen und den schuf­tigen Gegner nauszuwerfen. Fürchterliche Bilder zeigte der Stra­ßenkamps. Aber der Gedanke, daß es urstere Existenz und das Vaterland gilt, brachte uns über alles hinweg und wir dran­gen als Sieger durch die Ortschaft. Ein unbeschreibliches Gefühl! Die Verluste, besonders meiner Kompagnie sind sehr groß ge­wesen. Mich haben die Kugeln verschont. Mein Signalist zur Linken und mein Schätzer zur Rechten wurden verwundet. Aber diese Verluste spornten uns nur an, wie die Teufel ins Zeug zu gehen. Wir haben über 1000 Gefangene gemacht! Gebe der Himmel auch den weiteren kriegerischen Unternehmungen den gleichen Erfolg I"

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Handel und Verkehr. -

(-) Tafelobstpreise auf dem Stuttgarter Engros-Markt am 25. August: Aepfel 812 Mk., Birnen 718 Mk., Brombeeren 30 Mk.. Aprikosen 20-25 Mk.. Pfirsiche 18-35 Mk.. Pfiau. men 56 Mk., Reineclauden 710 Mk., Zwetschgen 69 Mb Mirabellen 1825 Mk., Tomaten 1620 Mk. je 50 Kilo.' gramm. Zufuhr stark, Verkauf langjam. (Mitgeteilt durch die Zentralvermittlungsstelle für Obstverwertung in Stuttgart.)

Zentralstelle der Fürsorge für die Hinter­bliebenen des Krieges.

Wie vor 100 Jahren das Joch der Fremdherrschaft brach, so heute, da ganz Deutschland gegen eine Welt in Waffen um sein Leben kämpft, regt sich mächtig in allen Kreisen des Volkes ein herzerhebender Opfersinn. Dp nicht mit ins Feld ziehen dürfen und auch die Angehö­rigen von Kriegern, die in der Lage sind, zu geben, geben nach besten Kräften. Privatpersonen, Vereine und Kommunen wetteifern miteinander und es ist zu erwarten, daß weiterhin die Freigebigkeit wächst in dem Maße, in dem das Bedürfnis zunimmt. Me Hilfsstationen sind allgemein örtlich organisiert. Dias müssen sie auch bleiben, da sich nur örtlich mit Sicherheit beurteilen läßt, wo und in welchem Umsang es gilt, der Notlage Angehöriger und Hinterbliebener unserer Krieger zu steuern. Immerhin aber wird es Vorkommen, daß in einzelnen Orten mehr Mittel zur Verfügung stehen als unmittelbar nötig sind, während in anderen Orten aus­reichende Mittel fehlen. Da gilt es, einen Ausgleich zu schaffen. Entbehrliche Mittel müssen einer Zentral­stelle zugeführt werden, das Fehlen ausreichender Bei­träge muß dort angemeldet werden. Auf solche Weise kann der Üeberschuß der bescmders leistungsfähigen Orga­nisationen und Kommunen verwendet und.den Bedürf­tigen zugeführt werden. Eine solche Zentralstelle bildete das Ministerium des Innern in Berlin. Tie hochherzige Spende des Kaisers von 100 000 Mark bildete den 'Grundstock für die von der Zentralstelle einzusammelnden Mittel. Für das Ministerium des Innern ist bei der Reichsbank ein Konto zur Unterstützung bedürftiger Frauen uns Kinder der deutschen Wehrmänner einge­richtet. Tiesem Konto werden gegebenenfalls die übe» schlissigen Beiträge überwiesen und es ist zu erwarten, daß ihm auch sonst opferbereite Vereine und Privatper­sonen reichlich Mittel zugehen lassen werden. Die großen Wohltätigkeitsorganisationen des Roten Kreuzes, des Vaterländischen Frauenvereins, des Nationalen Frauen­dienstes und die unter dem Vorsitz des Ministers des Innern gegründete Nationalstiftung für die Hinterblie­benen der im Kriege Gefallenen sind der Zentralstelle angeschlossen. Auf diese Weise ist ein Zusammenarbeiten der gesamten freien Liebestätigkeit mit der staatlichen Fürsorge gewährleistet und man darf hoffen, daß nach den verfügbaren Mitteln der Not überall und gleichmäßig besteuert werden kann.

Wilddad.

Bekanntmachung.

Das von der Stadt gestellte, gestern belegte Vereins- lazarett im Volksschulgebäude steht in ökonomischer Hinsicht unter der Aufsicht der Stadtgemeinde.

Die Wirtschaftsführung besorgen in deren Auftrag die Herren Hotelbesitzer A. Kieser, W. Großmann, C. Jüpiner, A. Hauber und Kaufmann und Gemeinderat Kappelmann

Die Kasten- und Buchführung hat Herr Kaufmann und Gemeinderat Brachhold und Herr Verw.-Aktuar Schund übernommen, an welche alle Rechnungen einzureichen sind.

Die erforderlichen Krankenpflegerinnen werden von der Vorsteherin Frau Stadtschultheiß Bätzner im Einvernehmen mit den ordinierenden Herren Aerzten aus der Zahl der sich freiwillig zur Verfügung stellenden Pflegerinnen und der freiwilligen Hilfspersonen entnommen und jeweilig tags zuvor bestimmt.

Alle anderen Personen haben im Interesse der Kranken ohne Ausweis des Ttadtschultheißenamts keine« Zutritt znm Lazarett. Ausweise zum Eintritt werden nur für die Besuchszeit von 3 bis 4 Uhr nachmittags ausgestellt.

Wildbad, den 28. August 1914.

Stadtschultheisteuamt : Bätzner.

Beffentliche Bekanntmachung

betreffend den Beginn der Beschwerdefrist gegen die Beranlagnug znr Einkommenstener 1S14.

Nachdem die Einschätzung zur Einkommensteuer für das laufende Steuerjahr in dem

Steuerdistrikt Wildbad

beendigt ist, wird in Gemäßheit der Bestimmung in Art. 56 des Einkommensteuergesetzes hiemit öffentlich bekannt gemacht, daß die gesetzliche Frist von zwei Wochen zur Einlegung von Beschwerden gegen das Gesamtergebnis der Einschätzung

am 28. Angnst d. I.

beginnt.

Neuenbürg, den 26. August 1914.

K. Bezirkssteneramt.

Vorstehendes wird hiemit bekannt gemacht.

Wildbad. den 26. August 1914.

Gemeindebehörde für die Einkommenstener:

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