M, ist völlig gescheitert, da bloß 2000'Mann sich zum Kriegsdienst gemeldet haben. Kein einziger Arbeiter hat sch antverben lassen. Trotzdem versichert die englische ^riegsleitung, daß sie in einigen Wochen 100 000 Mann gesammelt haben werde. (W. T.-B.)

Der englische Geldmarkt abnorm.

Tie abnormen Verhältnisse auf dem englischen Geld- narkt dauern trotz der Intervention der Regierung und )er Bank von England fort. In London werden Wechsel ',ur Zeit auch von ersten englischen Häusern überhaupt richt mehr akzeptiert, auch nicht gegen Konnossemente and gegen bestätigte Kredite. (W. T.-B.)

Der Zar hat Reisefieber.

Tie kaiserlich-russische Familie ist nach Zarskojc- Selo abgereist.

Die Dardanellen frei.

Tie Pforte hat an die ausländischen diplomatischen Missionen in Konstantinopel eine Zirkulardepesche ge­richtet, in der sie mitteilt, daß Handelsschiffe die Tar- sanellen werden frei passieren können. (W. T.-B.)

Bulgarische Schatzscheine.

Tie Tirektion der Öffentlichen Schuld in Bulgarien erläßt folgende Erklärung: Mit Rücksicht auf den euro­päischen Krieg, welcher die Postverbindungen unterbrochen and jeden internationalen Geldverkehr unmöglich ge­macht hat, teilt die Tirektion der öffentlichen bulgarischen Schuld den Besitzern bulgarischer Schatzscheine, die im Ausland bei der Banque de Paris und des Pays-Bas in Paris oder in anderen Banken zahlbar sind, mit, daß sie bis zur anderweitigen Regelung bei der National­sank in Sofia den Betrag der fälligen Schatzscheine xu ihrer Verfügung hält, welchen die Interessenten jeder­zeit gegen Rückgabe der Schatzscheine abheben können.

(W. T.-B.).

-

Russischer Dank.

Im September 1905 wurde der russische Minister Graf Witte in Paris gefragt, wie Rußland nach dem russisch-japanischen Kriege sich zu Deutschland stelle? Er erwiderte u. a.:Es ist natürlich, daß eine russisch-deutsche Annäherung besteht; denn Kaiser Wilhelm war Rußland gegenüber während des ganzen Krieges mehr als tadel­los. Bei jeder Gelegenheit hat er sein Bestreben erwiesen und bekräftigt, uns keine Verlegenheiten zu bereiten und von uns, soweit es von ihm abhing, alle Verwicklungen fernzuhalten. Wenn man in einer schwierigen Lage ist, so ist man für ein gutes Vorgehen sehr dankbar. T«s war unser Fall." Von dieser Dankbarkeit merkt man jetzt nichts. Jetzt bestätigt Rußland in ganz hervor­ragender Weise die Wahrheit des Sprichworts:Undank ist der Welt Lohn." Wie gut hat es unser Kaiser mit Rußland damals gemeint, und was ist nun der Tank dafür?

^ ! - l'

Die Polizeistunde, l

Es sind Beschwerden darüber eingelaufen, daß ein Teil der Bevölkerung sich gegenwärtig häufiger und länger im Wirtshaus aufhalte als sonst. Volkswirtschaftliche und militärdienstliche Gründe gebieten, daß der Wirt- schaftsbefuch eingeschränkt wird: Insbesondere soll den einberufenen, vielfach in Gasthöfen untergebrachten Mannschaften die für sie unbedingt erforderliche Nacht­ruhe zuteil werden. Ich bestimme daher: Für die Ge­meinden des Landes, in denen die Polizeistunde aufge­hoben ist, wird bis auf weiteres das Wiederinkrafttreten der Polizeistunde verfügt. -Tie Polizeistunde wird für Gemeinden erster Klasse auf elf Uhr, für die übrigen Gemeinden auf zehn Uhr abends festgesetzt.

; Ter stellvertretende Kommandierende General: ' ^ gez. Frhr. v. Hügel, General der Infanterie.

Bekanntmachung des stellvertretenden General­kommandos.

Dem Generalkommando sind in letzter Zeit zahl­

reiche cknonyme Briefe zugegangen. Es wird hieran: öffentlich bekannt gegeben, daß hier grundsätzlich nui solche Mitteilungen berücksichtigt werden, die eine Na­mensunterschrift tragen. Tagegen ist das Generalkom­mando jederzeit bereit, schriftliche Gesuche, Anregungen und dergl., die mit voller wahrheitsgetreuer Namens­unterschrift hierher gelangen, zu prüfen und gegebenen­falls das Erforderliche zu veranlassen. Von Seiten des st. Generalkommandos: Ter Chef des Stabes: gez. von Strobel, Oberst. ,

2. württembergische Verlustliste.

Der Staatsanzeiger veröffentlicht in seiner Samstag-Num- mer die württembergische Verlustliste Nr. 2. die ausschließlich das württembergische Infanterie-Regiment Nr. 126 in Straßburg betrifft: In der 1. Kompagnie ist 1 gefallen, 2 schwer, 4 leicht verwundet, 1 erkrankt und 5 Vermißte. In der 2. Kompagnie sind 2 gefallen. 3 schwer und 5 leicht verwundet, 1 vermißt, 1 zefangen, Hauptmann Naumann aus Wulfen Kr. Lötben von der 2. Kompagnie ist am rechten 'Arm leicht verwundet. Die 3. Kompagnie weist 6 schwer und 6 leicht Verwundete, 18 Ver­mißte und 2 Erkrankte auf. In der 3. Kompagnie ist Haupt- mann Otto Schmidt aus Wismar an der Brüst schwer und Leutnant der Reserve Friedrich Eberhardt aus Gostyn Kr. Posen an der Brust leicht und Leutnant Karl Tuttmann aus Straß- burg am rechten Bein ebenfalls leicht verwundet. In der 4. Kompagnie befindet sich 1 schwer, 3 leicht Verwundete, 25 Ver­mißte und 1 Kranker. Die 5. Kompagnie hat 8 Gefallene, 34 Verwundete und 10 Erkrankte, worunter Hauptmann Erwin Tritschler aus Stuttgart-Cannstatt als Verwundeter sich be­findet. Die 6. Kompagnie hat 6 Vermißte und 1 Verwundeten: die 7. Kompagnie 31 Gefallene, 5 schwer, 15 leicht Verwundete und 8 Vermißte. Von der 7. Kompagnie ist Hauptmann Erich Moschner aus Striegau durch einen Brustschutz schwer verwundet worden und gestorben. Die 8. Kompagnie hat 7 Gefallene,. 17 schwer, 6 leicht Verwundete, 10 Vermißte und 3 Erkrankte; die 9. Kompagnie 4 Gefallene, 2 schwer, 23 leicht Verwundete, 15 Vermißte und 2 Erkrankte, darunter Leutnant Hans Gfrörer aus Stuttgart am Hals und Rücken schwer verwundet: die 10. Kompagnie 4 leicht Verwundete und 9 Vermißte; die 11. Kom­pagnie 5 Gefallene, 16 schwer, 5 leicht Verwundete, 10 Vermißte und 2 Erkrankte, worunter als schwer verwundet am linken Fuß Reserveleutn. Friedrich Eichelmann aus Nixheim Kr. Saar­burg und die 12. Kompagnie endlich 15 schwer Verwundete. Die Liste enthält insgesamt 335 Namen von Angehörigen des württembergischen Armeekorps, darunter 259 aus Würt­temberg und 76 aus sonstigen deutschen Gebieten.

Wir lassen nun anschließend die Namen der gefallenen Wllrttemberger folgen:

Musketier Ernst Regelmann aus Birkenfeld, Brustschuß. Musketier Karl Pfau aus Reinerzau.

Musketier Karl Brenner aus Tailfingen. -

Musketier Ernst Kiesinger aus Ebingen. '

Musketier Gustav Drescher aus Onstmettingen.

Musketier Georg Bohl aus Hoi OA. Stuttgart.

Gefreiter d. Res. Adolf Kunath aus Oberiesingen. Musketier Johannes Saiber aus Bildechingen, Kopfschuß. Hornist Gefr. Rudolf Rauscher aus Reutlingen, Kopfschuß. Musketier Wilhelm Kirchner aus Eindringen, Bauchschuß. Musketier Karl Schoger aus Marktlustnau, Brustschuß. Musketier Karl Reiner aus Widdern, Brustschuß. Musketier Jakob Rentschler aus Ueberberg, Kopfschuß und rechter Arm.

.Gefreiter Karl Teufel aus Spielberq, Brustschutz. Unteroffizier Ioh. Gg. Hagelochaus Pfullingen, Bauchschuß. Re,. Evangelist Ioh. Keckeisen aus Blumegg, Kopsschuß. Musketier Karl Gcnkinger aus Pfalzgrafenweiler, Kopf­schuß.

Reservist Johann Trudel aus Böhringen, tot, verunglückt. Musketier Wilhelm Schlecht aus Bernbach.

Gefreiter d. Res. Wilhelm Link aus Hopfau, Kopfschuß. Musketier Albert Ruoff aus Sindelfingen, Kopfschuß.

Württemberg.

GöPPinge«, 22. Aug. (Ein gefährliches Spiel.) Vor einigen Tagen übten sich zwei Knaben in Adelberg im Messer» werfen. Hierbei wurde dem einen das Messer direkt ins Auge geworfen, so daß es jedenfalls verloren ist. Der Knabe befindet sich im hiesigen Bezirkskrankenhaus.

Ludwigsburg, 22. Aug (Tödlicher Sturz.) In Poppen- weiler ist der Bauer Gottlob Kopf in der Scheune abge» stürzt; er war innerhalb wen'gsr Minuten tot.

Heiibron«, 22. Aug. (Die gegnerischen Farben.) Die Heilbronuer Stadtfarben haben die jetzt unangenehme Eigen» schaft, daß sie den gegnerischen Farben gleichen. Sie sind Lnmlich rot'weiß-blau. Aus diesen drei Farben setzen sich

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' Vavfühele. -AG

Eine Dorfgeschichte von Berthvld Allerbach T

») (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten!

Barfüßc-le wvllte ihm sagen!, daß er ihr schon ein­mal eine Hand gegeben, aber wie von dem Gedanken erschreckt, flog sie davon und hinein ins Haus. Sie gab ihm keine Antwort auf feine gute Nacht! Johannes ging sinnend und innerlich verwirrt in seine Herberge im Auerhahnen.

Barfüßele aber fand am andern Morgen den dicken Backen wie weggeblasen, und lustiger trällerte es noch nie durch Haus, Hof und Stall und Scheuer, als am heutigen Tage, und heute auch sollte sich's entscheiden, heute mußte sich Johannes eÄlären. Der Rodelbauer wvllte seine Schwester nicht länger ins Geschrei bringen, wenn's vielleicht doch nichts wäre.

Fast den ganzen Tag saß, Johannes dringen in der Stube bei der Mosel, sie nähte an einem Manns Hemde, und gegen Abend kamen die Schwiegereltern des Rodel­bauern und andere Gefreundete. Es muß sich entscheiden.

In der Küche p-rozelte der Braten, und das Fichten­holz knackte, und die Wangen Barsüßeles brannten von dem Feuer auf dem Herde und von innerem Feuer an­gefacht. Der Krappenzacher ging ab und zu, herauf und herunter in großer Geschäftigkeit, er tat im ganzen Hause wie daheim und rauchte aus der Pfeife des Rodel- Hauern.

Also ist's doch entschieden!" klagte Barfüßele in sich hinein.

W war Nacht beworben und viele Lichter brannten im Hause, Rosel ging hoch ausgepicht Wischen Stube und Küche hin und her und wußte doch nichts anzurühren. Eine alte Frau, die ehemals als Köchin in der Stadt edient hatte, war mit zum Kochen angenommen wor- en. Es war alles bereit.

Jetzt sagte die junge Bäuerin zu Barfüßele: Geh

'nauf und mach dich g'sumrtigt" (sonntäglich angekleidet).

Warum?"

mußt heute aufwarten, du kriegst dann auch ein besser Letzgeld." ' ck.

Ich möchte in der Küche bleiben." /

Nein, tu, was ich dir gesagt habe, und mach hurtig."

Amrei ging in ihre Kammer, und todmüde setzte sie sich eine Minute verschnaufend auf ihre Truhe; es war ihr so bang, so schwer, wenn sie nur jetzt einschlafen und nimmer auswachen könnte. Aber die Pflicht rief, und kaum hatte sie das erste Stück ihres Sonntagsge­wandes in der Hand, als Freude in ihr aufblitzte, und das Abendrot, das einen Hellen Strahl in die Dach­kammer schickte, zitterte auf den hochgeröteten Wangen Amreis.

Mach dich g'suttntigt!" Sie hatte nur ein Sonn­tagskleid, und das war jenes, das sie damals beim Tanze auf der Nachhochzeit in Endringen angehabt, und jedes Biegen und Rauschen des Gewandes tönte Freude und jenen Walzer, den sie damals getanzt; aber wie die Nacht rasch hereinsan? und Amrei nur noch im 'Dunkeln alles sestknüpfte, so bannte sie auch wieder alle Freude hinweg und sagte sich nur, daß sie Johannes zu Ehren sich so ankleide; und um ihm zu zeigen, wie sehr sie alles, was aus seiner Familie komme, Hochhalte, band sie zuletzt auch noch den Anhenker um.

So kam Barfüßele geschmückt, wie damals zum Tanze in Endringen, von ihrer Kammer herab.

Was ist das? Was hast du, dich so anzuziehen?" schrie Rosel im Aerger und in der Unruhe, daß der Bräutigam so lange ausblieb.Was hast du deinen ganzen Reichtum an? Ist das eine Magd, die so ein Halsband anhat und so eine Denkmünze? Gleich tust du das herunter!"

Nein, das tu' ich nicht, das hat mir seine Mutter geschenkt, wo. ich noch ein kleines Kind war, und das

oi« Fahnen fast sämtlicher Feinde Deutschlands zusammen: nämlich Frankreich: blau-weiß-rot, Rußland: weiß-rot-bla^ England rot-weiß-blau, Serbien: rot-blau-weiß, Japan zeigt weiß-rot, Belgien schwarz-gelb-rot. Man hat daher bei der gestrigen Beflaggung nur ganz wenige Fahnen in den Stadt- färben gesehen. Die meisten bestanden aus den Reichs« und Landesfarben.

Soldatenbriefe, -- ^

TerTägl. Rundschau" entnehmen wir folgende ! Briefe aus dem Felde:

Ein Man schreibt aus Lothringen. >

Bei . . .. ein paar Kilometer von der französischen Grenze, «oben gestern die Kanonen gedonnert. Ich stand mit dem Zlas aui den Höhen und schaute den platzenden Granaten u. Hie und da siel ist weiter Ferne ein Schuß, weit klana lereinzcltes Wiehern. Dampf wirbelte von den Feldküchen zum glühenden Himmel auf. kein Fleckchen Schatten, kein ?usthauch rings. Dann schweigen die Geschütze: es wird M-nd. ind zum rosenroten Firmament lodern die Flammen dren- iender Dörfer.

Wir haben 21 Geschütze, 4 Maschinen ge wehre ind 1000 Franzosen erbeutet. Noch in der Nacht wurde illes nach . . . geschafft. Die französischen Soldaten zerlumpt >nd schmutzig, mit Strohhüten und ohne Stiefel. Die Nni- ormen, soweit ! überhaupt vorhanden, schlechter als unser Exer- Üeranzug. Neulich brachten ein paar Musketiere 20 stau- -ösische Räder mit, wie Kinderräder so klein in Nebersetzimg ind Höhe. I n den Proviantsäcken war verschim- neltcs Brot und unreife Pflaumen. Es Ist ein paar Tage her, da hat auch meine Schwadron ein paar Ge- fangene gemacht. Wir standen bei . . .. hart an der Grenze. Unter stürmischem Glockenläuten ritten wir ins Dorf und vergaßen leider dafür, den Geistlichen mitzunehmen; es dauerte auch richr lange, da kam eine Patrouille von 20 Chasseurs aus dem Wald heraus, die Pferde liederlich geritten und die Leute beieinander wie bei schlechtem Felddienst. Ein 3ug unserer Ulanen sitzt ab, den Karabiner im Arm. Wir mahnen zur Kühe. Ein leises KommandoVisier 800! SchützenfeuerI" Es änd wohl 20 Reiter, die roten Hosen leuchten im Gras. Oie Schüsse fallen, vier Sättel sind leer;, ein paar Pferde können nicht weiter; die? ändern sagen dem Walde zu.' Run schnell ein anderer Ing hinterher, die Lanze eingelegt. Ein wildes Reiten. Dann ist der Feind verschwunden, und aus -ein Waldsaum fallen '-vereinzelte Schüsse. Noch einige klin­gen dagegen: dann sst! alles still. Da haben zwei, die lieber tot als gefangen sein? wollen, den Oberleutnant in den Leib und einen - verheiratetem Reservisten in den Kopf geschossen.

Einen' Korporal und einen Mann, die sich ergeben hatten, pringen sie mit. Und einen Schwerverletzten auf einer an- geschostcnenSchimmelstute, klein wie ein Polopferd. Und als wir ihn labten mit Wasser und Kognak, da stammelte der Bauernjunge ein mattesVive l'Allemagnel", die schmutzigen Hände nach uns - ausstreckend. Er hatte bunte Fetzen auf dem Leib ünd zerrissene Stiefel an den Füßen. Die beiden andern erzählten' dann, fast gerührt durch unsere Fürsorge, man Hütte ihnen eingeschärft. .wir Deutschen schlügen alle Ge­fangenem mitrKnüppeln tot. Diese Instruktion paßt ms Bild. -Einend bayerischen Reiter, dessen Pferd erschossen war, so daß er zwehrlos aus dem Boden lag, haben sie weu nm a l- imit d»er Lanze gestochen und dann lie- gen g e lajs s e-n. Der Mann hat sich blutüberströmt 5 Kilo- meter'west' geschleppt und liegt nun, mit bayerischer Virtuosi- tät auf die Franzosen fluchend, im Lazarett. Einen anderen haben sie gefunden, einen bayerischen Infanteristen, einen ernsten Wildschützen aus dem Wetterstein, fünf Franzosenleichen um sich ustd -und füirs Patronenhülsen. Dem haben unsere Gegner die A irm e und Beine abgehackt. So fanden wir ihn. Einem Dragoner, der schwer verwundet am Boden lag, haben sic mit Knüppeln totgeschlagen. und die Genfer Füagge, unter deren Schutz die Aerzte den Kampfplatz, wo viele brave Musketiere an der Erstürmung eines Gehöftes verblutet waren, absuchten, wurde wütend beschossen. Sind das ebenbürtige Gegner unserer kraftvollen Armee? Lieb Vater­land./magst ruhig sein!" >

A-Wievsbrief eines Oberwachtrrreistersmaatem.

/So : rote es steht, gehen wir Schwerem entgegen. Doch sei es, Hwie-es sei:

L ^ '/Wir wanken und wir weichen nicht, i

An, - V 4 Wir tun nach Seemanns Brauch,

Tod nicht scheun ist unsre Pflicht -TT/'

1 ' gBis zu dem letzten Hauch. VH'' -

' Gewiß,v Kleine Lieben, ich war recht hart und bin es nack und werde-es auch Bleiben, denn Weichheit gehört nicht zu meinem Beruf, darf auch gar nicht aufkommen. Ich zieh« gern hinaus, so wie es mein Großvater getan. Ihn hatte ick mir stets als Vorbild genommen in meiner Seemannslauf- vakn. 2ck bin stolz darauf, auch zu zeigen, daß lein Enkel

Hab' ich angehabt, wie wir in Endringen miteinarlbek getanzt haben."

Man hörte etwas fallen auf der Treppe, aber nie­mand achtete darauf, denn Rosel schrie jetzt:

So, du nichtsnutzige verteufelte Hex, du wärst ja in Lumpen verfault, wenn man dich nicht herausgenom­men hätte, du willst mir meinen Bräutigam wegnehmen?"'

Heiß ihn nicht so, ehe er's ist;" antwortete Amrei mit einer seltsamen Mischung von Tönen, und die alte Köchin -ans der Küche rief:Das Barfüßele hat recht,, man darf ein Kind nicht bei seinem Namen nennep, eh' es getauft ist: das ist lebensgefährlich." ck ck

Amrei lachte, und die Rosel schrie: /

Warum lachst du?"

Soll ich heulen? "sagte Barfüßele,ich hätte Grund genug, aber ich mag nicht."

Wart, ich will dir zeigen, was du mußt," schrie Rosel:da!" und sie riß Barfüßele nieder auf den Boden und schlug ihr ins Gesicht.

Ich will mich ja ausziehen, laß los!" schrie Bar- süßle, aber Rosel ließ ohnedies ab, denn wie aus dem Boden herausgewachsen stand jetzt Johannes vor ihr.

Er war leichenblaß, seine Lippen bebten, er konnte kein Wort Hervorbringen und legte nur die Hand schützend auf Barfüßele, die noch ans der Erde kniete.

Barfüßele war die erste, die ein Wort sagte, und sie rief:Glaubet mir, Johannes, sie ist noch me so ge­wesen, in ihrem ganzen Leben nicht, und ich bin schuld

Ja, du bist schuld, und komm! Mit mir gehst du,, und mein bist du! Willst du? Ich Hab' dich gefunden: und habe dich nicht gesucht! und jekt bleibst du bei mir, meine Frau. Das hat Gott gewollt."

Wer jetzt in das Auge Barfüßeles hätte sehen können! A

' ü/ ' (Fortsetzung folgt.)

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