geltenden Vorschrift, daß die Schätzungsbehörden bei der Feststellung des Werts eines Grundstücks nur die dauernden Eigenschaften desselben und den Ertrag berücksichtigen dürfen, den es bei ordnungsmäßiger Wirtschaft jeden! Besitzer nachhaltig gewähren kann, hat sich neuerdings das Bedürfnis gezeigt, für die Begrenzung des Kreises der dauernden Eigenschaften genauere Anhaltspunkte zu geben, namentlich soweit Gewerbetreibende auf Grund besonderer obrigkeitlicher Erlaubnis (z, B. einer Wirtschaftskonzession) in Betracht kommen. Schwierigkeiten und beträchtlichen Zeitaufwand verursacht den Schätzungsbehörden vielfach die Schätzung des Zubehörs. Wenn auch an der Ausdehnung der Schätzung auf das Zubehör bei Zwangsversteigerungeu festgehalten werden' mußte, so erschien es doch, namentlich für die Beleihung von Grundstücken, bei welcher der Wert des im Wechsel unterworfenen Zubehörs regelmäßig keine wesentliche Rolle spielt, angängig, im übrigen die Einbeziehung des Zubehörs in die Schätzung auf die Fälle zu beschränken, in denen der Antragsteller dies ausdrücklich verlangt. Auch läßt sich die Schätzung des Zubehörs dadurch erleichtern, daß die Schätzungsbehörden den Antragsteller selbst zur Feststellung der als Zubehör zu schätzenden Gegenstände beiziehen, insbesondere ihm die Beibringung eines Verzeichnisses zur Auflage machen. Eine entsprechende Weisung ist neuerdings an die Kommissäre in Zwangsversteigerungssachen ergangen. Bei der Schätzung von Gebäuden ist als Grundlage für die Berechnung der Schätzungssumme der je dem Grund und Boden und deni Bau selbst beigemessene Wert, bei mehreren Gebäuden (Vorder-, Hintergebäude usw.) für jedes von ihnen gesondert anzugeben. Diese Vorschrift soll aber nur in größeren Gemeinden zur Anwendung kommen, in denen die Lage der Gebäude erheblichere Verschiedenheiten in den Grundstückswerten bedingt.
— Der Monat April. Mit einem heiteren Gesicht hat uns der März verlassen, der uns fast 3 Wochen hindurch eine wenig angenehme Probe von jenem wechselreichen Wetter gab, welches sonst erst der April zu bringen pflegt. Regen, Sturm und Schneefall waren in dem vergangenen Monat März an der Tagesordnung. Wir weinen ihm keine Träne nach, denn das Frühlingswetter, welches er uns vom 21. hätte auftischen können, hat sich erst in den allerletzten 3 Tagen eingestellt. In den ersten Stunden des neuen Monats wird gar mancher auf einen Llprilscherz hereinfallen. Sind es nicht gute Freunde, die einen mehr oder wenig gelungenen Witz vorbereitet haben, so ist es gewiß irgend eine Zeitungsnotiz, über einen klassischen Fund, über ein neues Flugzeug, über eine Entdeckung, welche nachmittags an der und der Stelle zu sehen ist. Ja, wer nicht gleich auf seinen Kalender schaut, der fällt gar zu leicht herein. Goethe sagte: „Willst du den März nicht ganz verlieren, so laß nicht in April dich führen." Ter Volksmund ergänzt das in seiner Art: „Am 1. April schickt man die Narren wohin man will." Und solange es sich nicht um Roheiten handelt, ist das Aprilschicken eine ganz hübsche Unterbrechung des grauen Alltäglichen. Für die Reinen Sechsjährigen ist der Monat April von besonderer Wichtigkeit. Tie A-B-C- Schützen rüsten sich zum ersten Schultage. Wieviel Wünsche, .wieviel Hoffnungen, tragen sie in ihrem Schulranzen hinaus in die Welt. Ter Ernst des Lebens greift da schon die Kinder an. Nun ist es vorbei mit Kinderstube und Mutterschürze. . . . Uns allen aber bringt der April das große, immer wieder mächtige Auferfley- ungsfest der Natur, die ernste Woche und darauf die Ostertage mit ihrem neuen Hellen Mrqg.
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— Unser Garten im April. Das außergewöhnlich warme Frühlingswetter der allerletzten Tage hat in kurzer Zeit Baum und Strauch vollends aus der Winterruhe erweckt, und wenn auch ein leichter Regen hinzutritt, wird das Wachstum bei anhaltendem mildem Wetter, sehr gefördert werden. Ter Rasen grünt schon in frischer Farbe. Immerhin ist es zweifelhaft, ob die Blütenherrlichkeit, die jetzt vor unserem Auge entsteht, unbesorgt des launenhaften Aprils in ungestörter Entwicklung fortdauern kann. Nur zu schnell kann sich der Wechsel zu schlechtem Wetter vollziehen, Kälte, ja sogar Schnee können ganz unerwartet der Frühlingspracht ein vorzeitiges Ende bereiten. Deshalb ist vor allen Ueber- eilungen bei den Gartenarbeiten zu warnen. Nur, was zeitgemäß geschehen muß, soll aus geführt werden, wie z. B. das Graben der Blumenbeete, die Aussaaten jener Sommerblumen, die an der Saatstelle verbleiben, ohne weiter versetzt zu werden, wie z. B. Rittersporn, Reseda, Nelken und dergleichen mehr. Mle frostempfindliche Arten müssen im warmem Frühbeet ausgesät werden. Im Ziergarten ist die Neuansaat des Rasens bei anhaltend gutem Wetter auszuführen. Tie bereits stark treibenden Rosen, sind in kühlen Nächten durch Bedecken mit Papier und Packleinen vor dem Reif zu schützen. Mit der Besetzung der Blumenkästen soll man es jetzt noch nicht so eilig nehmen. Wer keine Frühlingsbepflanzung ausführen will, soll damit warten, bis Mitte des Monats Mai.
WermisEtes.
Ueber die Bodenschätze Argentiniens bestehen vielfach falsche Anschauungen, die hervorgerufen werden durch Uebertragung der Verhältnisse, die uns aus anderen Teilen Südamerikas bekannt sind, auf die argentinische Republik. Tiefes Verfahren ist aber durchaus nicht berechtigt. Es kann als ausgemacht gelten, daß Argentinien das an Bodenschätzen ärmste Land Südamerikas ist. Ein kurzer Blick auf die Beschaffenheit jenes Landes möge das erläutern. Argentinien zerfällt in zwei Gebiete: in das Gebirge der Kordilleren und in die Ebene der Pampas. Tiefe Pampas find Lehm- und Tonablagerungen, zum Teil mit Sand durchmengt, auf denen nur spärlicher Pflanzenwuchs an den Flußläufen zu finden ist. Ter Salzreichtum dieser Ablagerungen macht das Wasser jener Gegend für den Menschen ungenießbar, während das Vieh sich an den Genuß gewöhnt hat. In dieser Ebene kann von Bodenschätzen nicht die Rede sein, sie sind auf die Kordilleren und auf das Grenzgebiet mit den Pampas beschränkt. Kohlen werden dort nur spärlich gefunden. Steinkohlen fehlen, geringfügige Ausnahmen abgerechnet, fast vollständig und auch die Braunkohle besitzt nur geringe Verbreitung. Für die Brennstoff-Versorgung kommt in erster Linie Erdölin Betracht, das im Norden, am Rande der Kordilleren und ferner in Nordpatagonien gefunden wird. Am bedeutendsten sind die patagonischen Oelfelder, die schweres Oel enthalten. Tie Ausdehnung der Oel führenden Schichten ist hier bedeutend, sie streichen sogar unter das Meer hinaus. An Erzen sind Blei- und Zinkerze weitverbreitet, aus verschiedenen Gründen aber, besonders wegen der Entlegenheit der Fundplätze, die eine lohnende Fortschaffung ausschließen, sind sie meist nicht abbaulohnend. Auch ergiebige Wolfram- und Kllpfervorkommen an den Kordilleren sowie tertiäre Gold- und Silberlager haben fast alle unter der Schwierigkeit des Transports zu leiden. Alle diese Funde sind übrigens ihrer geologischen Natur nach noch viel zu wenig erforscht, als daß man sich auf ihre Eraiebiakeit
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verlassen könnte.' Nicht festen sind d'ie Fälle, indenendie Kupfer-, die Gold- und Pyritfunde so reichlich zu stin scheinen, daß Millionen in die Anlage von Minen gesteckt wurden, nach wenigen Jahren aber waren die Lager erschöpft und die ganzen Anlagen wertlos geworden. Tie argentinische Regierung fördert jetzt die geologische Er- forschung des Landes mit allen Mitteln.
Bismarck und Wrangel.
Als Oesterreich sich 1864 entschloß, mit Preußen zusammen in Schleswig einzurücken, da verlangte es daß zum Oberbefehlshaber der vereinigten Heere ein General ernannt wurde, der bereits im Feuer gestanden und Proben seiner Feldherrntüchtigkeit abgelegt hath. An solchen Generälen hatte man nun in Preußen nach fast fünfzigjähriger Friedenszeit keine allzugroße Nis- wahl; man schlug deshalb den Feldmarschall v. Wrangel vor, obwohl er schon 80 Jahre alt war, und Oesterreich erklärte sich mit dieser Wahl einverstanden. Zur Sicherheit gab man dem alten Herrn aber als Stabschef einen erheblich jüngeren, außerordentlich tüchtigen Offizier in Gestalt des Generalleutnants Vogel von Falckenstein zur Seite.
Wrangel war ein etwas wunderlicher Heiliger, der sich weniger wegen seiner militärischen Tugenden, als wegen seiner vielen Absonderlichkeiten eines großen Rufes erfreute. So duzte er jedermann, küßte jedes hübsche Mädchen, das ihm in den Weg kam, und sprach ein so falsches Deutsch, daß man ihm wohl kein Unrecht tat, wenn man behauptete, er spräche mit Willen falsch, um mit dem alten Blücher verglichen zu werden. In Schleswig-Holstein entfaltete der alje Herr nach seinem Einzug in Flensburg eine sehr rege Tätigkeit, die allerdings zum nicht geringen Teil darin bestand, daß er seinen Offizieren und den Zivilbeamten durch unausführbare oder mit den Berliner Instruktionen in Widerspruch stehende Befehle das Leben sauer machte. Dem mit der Verwaltung des Landes betrauten preußischen Zivilkommissar von Zedlitz drohte er sogar wiederholt mit Erschießung, eine Drohung, die freilich Herrn v. Zedlitz nicht davon abhielt, das zu tun, was er für richtig hielt, was aber fast immer im Widerspruch mit Wrangels Befehlen stand. Wenn Herr v. Zedlitz sich nicht anders zu helfen wußte, telegraphierte er Bismarck an, der ihm dann durch einen energischen telegraphischen Befehl den Rücken deckte. Wrangel pflegte bei solchen Gelebenheiten ruhig zu sagen: „Ooch gut!" Im engereu Kreise Mer Offiziere aber ließ er dann in ziemlich heftigen Ausdrücken seinem Zorn über die „Diplomaten" und „Federfuchser" freien Lauf. Ms ihm jedoch bald nach dem Gefecht bei Oeversee untersagt wurde, weiter in Jütland einzurücken, weil Bismarck um jeden Preis eine Ein-. Mischung des Auslandes vermeiden wollte, da ergrimmte der alte Held in Hellem Zorn. Wütend telegraphierte er an den König Wilhelm, daß die 'Diplomaten, die die schönsten kriegerischen Operationen störten, den Galgen verdienten. Bismarck behandelte ihn daher nach seiner Rückkehr nach Berlin vollständig als Luft und als er einst bei einer Hoffestlichkeit neben ihm zu sitzen kam, da tat er, als ob er überhaupt nicht vorhanden wäre. Da fragte der inzwischen zum Grafen ernannte alte Wrangel: „Mein Sohn, kannst du denn gar nicht vergessen?" „Nein," erwiderte Bismarck, „wie kann ich vergessen, was ich selbst erlebt habe." „Mein Sohn," fuhr Wrangel fort, „kannst du denn auch nicht verzeihen?" „Bon Herzen gern!" rief Bismarck, und drückte ihm die Hand, und fortan waren sie wieder gute Freunde.
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