mänischen Gesandtschaft ein. An diesem nahmen teil: der Kronprinz von Rumänien, Prinz Carol von Rumänien, der Fürst von Hohenzollern, der griechische Geschäftsträger in Berlin, Theotoky, der Minister des königlichen Hauses, Graf Eulenburg, Staatssekretär von Jagow, Unterstaatssekretär Zimmermann u. a. Nach dem Frühstück besuchte der Mi­nisterpräsident den Reichskanzler und wurde hieraus von der Königin der Hellenen empfangen. Später stattete er auch mehreren Botschaftern Besuche ab. Am Abend war der Ministerpräsident zum Galadiner beim Kaiser geladen.

Berlin, 26. Jan. Heute abend fand bei dein Kaiser­paar im Elisabethsaal und in der Elisabethgalerie eine Gala- lafel statt, an der die zur Feier des Geburtstages des Kai­sers hier eingetroffenen deutschen Bundessürsten und Prin­zen, ferner die Königin der Hellenen, der Kronprinz von Griechenland, der rumänische Thronfolger und Prinz Carol von Rumänien teilnahmen. Geladen waren ferner u. a. der Reichskanzler, die Gesandten der deutschen Bundes­staaten, der griechische Ministerpräsident Venizelos, Staats­sekretär von Jagow, die Kabinettschefs, die Hofstaaten und die Gefolge. Der Großherzog von Baden saß zur Linken der Kaiserin, die Großherzogin von Sachen, geführt vom Kronprinzen, zur Linken des Kaisers. Herzog Albrecht von Württemberg saß zwischen der Prinzessin Johann Georg von Sachsen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen.

Berlin, 26. Jan. Wie dieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet, stattete der Thronfolger von Rumänien, Prinz Ferdinand, heute mittag dem Reichskanzler Tr. v. Bethmann Hollweg einen längeren Besuch ab.

Ausland.

Japans Klottenbauprograrmn

Wenn alle Welt rüstet, kann auch Japan nicht Zurück­bleiben, weiß es doch, daß die europäischen Rüstungen nicht bloß aus der gegenseitigen Eifersucht der europäischen Staa­ten hervorgegangen sind, sondern daß dabei von allen europäischen Staaten auch an den fernen Osten gedacht wird. So schließt sich denn auch Japan von dem Weltwahnsinn des allgemeinen Wettrüstens nicht aus. Der japanische Marineminister Saito hat der Budgetkommission des Ab­geordnetenhauses das Marineprogramm für 19141921 vor- gclegt. Darnach beabsichtigt Japan, während dieser Zeit 8 Panzerkreuzer von je 30 000 Tonnen Wasserveroräng- ung, zwei Kreuzer von je 27 500 Tonnen Wasservervräng- ung zu bauen. Ferner sollen acht kleine Kreuzer, zwei Avisos, 26 Torpedobootsjäger und ein Unterseeboot gebaut werden. Bis zum Jahre 1919 sollen vier Panzerkreuzer, 16 Torpedobootsjäger und 6 Unterseeboote sertiggestellt sein.

Madrid, 26. Jan. Auf dem Militärflugplatz Cua- trevientes stürzte der Leutnant Maximo Ramos, ein Sohn des Generals Ramos, aus einer Höhe von 300 Metern ab und war sofort tot.

London, 26. Jan. Der deutsche Botschafter, Fürst Lichnowsky, und seine Gemahlin begaben sich heute als Gäste des Königs und der Königin von Englano zu einem mehrtägigen Besuch nach Schloß Windsor.

Württemberg.

Dienstnachrichten:

Tie »l. Generaldirektioa der Posten und Telegraphen hat die Postgehilfin Sch aber beim Tclenraphenamt Stuttgart auf Ansuchen entlassen. Am 26 . d. Mts. wurde der israelitische Hauptlehrer Züru- dörser in Michclbach a. L., Oll. Gerabronn, in den Ruhestand ver­seht-

Zeutraloerbarrd für das organisierte württembergische Handwerk

Vom Verdi ngungsamt der Handwerkskammer Stuttgart.

In der ersten Sitzung des Verwaltungsrates des Ver- dmgungsamts Stuttgart wies der Geschäftsführer Dr. Frey daraus hm, daß die Beschaffung sämtlicher für den Stutt­garter Handwerkskammerbezirk in Betracht kommenden Aus­schreibungen von Arbeiten und Lieferungen nebst Unterlagen solange nicht durchgesührt werden könne, als die für die Ver­gebung der Arbeiten m Betracht kommenden Ministerien sich über die Ueberlassung von Verdingungsunterlagen an das Verdmgungsamt erst noch schlüssig zu machen haben. Um die Aufstellung emes Verzeichnisses von geeigneten Sach­verständigen zu bewerkstelligen, wurden alle Fachvrreinig- «ilgen des Bezirks, soweit sie vom Verdingungsldesen berührt werden, aufgefordert, möglichst bald Sachverständige zu be- nonnen. Unter anderem wird das Verdingungsamt auch m Augenmerk daraus zu richten haben, daß gewissenlose auftrmen, die bei den ortsansässigen Bauhandwerkern längst keinen Kredit mehr genießen, die Ausführungen von Bauar- betten an auswärtige Handwerker vergeben, die dann regel­mäßig aus Unkenntnis geschädigt werden. Solche Firmen wer­den in Zukunft den Handwerkern zur Warnung bekannt ge­geben.

Handwerkskammer Heilbronn.

In der am 21. ds. Mts. stattgefundenen Vorstandssltz- ung der Kammer, an welcher der stellv. Staatskommissar Reg.-Rat Dr. Abele teilnahm, wurde verschiedenen Gesuchen um Abkürzung der vorgeschriebenen Mindestlehrzeit wegen vorgerückten Alters und guter Vorbildung der Lehrlinge, teil­weise unter bestimmten Voraussetzungen, entsprochen. Zu der Eingabe des BundesJungdeutschland" und des Zen­tralausschusses für Volks- und Jugendspiele an die Bundes­regierungen aus Einführung des obligatorischen Turnunter­richts m den- Lehrplan der Pslichtfortbildungsschule äußerte sich der Vorstand, daß er dieser Forderung, welcher er sym­pathisch gegenüberstehe, nur zustimmen könne, wenn der Turn­unterricht abends in der freien Zeit abgehalten werde. Da­gegen könne sich das Handwerk nicht damit einverstanden er­klären, diesen Unterricht in die Tageszeit zu verlegen, weil dies entweder aus Kosten der theoretischen Ausbildung in der Schule oder aus Kosten der Lehrherren erfolgen würde. Nach 8 120 1 der R.G.O. sind die zuständigen Behörden er­mächtigt, in solchen Gewerben, in denen durch übermäßige Darier der täglichen Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeiter gefährdet wird, durch Polizeiverordnung Dauer, Anfang und Ende der zulässigen täglichen Arbeits­zeit und der Pausen zu regeln. Das gleiche kann für einzelne Betriebe im Wege der Verfügung geschehen. Das Reichsamt des Innern hat nun vor einiger Zeit auf Grund eingehender Erhebungen, welche der Beirat für Ar- beiterstatrstik im Sommer 1905 über die Arbeitszeit im Flerschergewer be veranstaltete und der in seinem Schlußbcricht zu dem Ergebnis gekommen war, daß kein An­

laß vorliege, gemäß Z 120 1 G.O. allgemein verbindliche und für das ganze deutsche Reich rechtsgültige Vorschriften zu erlassen, der den Bundesregierungen angeregt, in eine Prüf­ung darüber einzutreten, ob in ihrem Bereich die Arbeitsver­hältnisse iin Metzgerhandwerk Anlaß zur Anwendung der er­wähnten Gesetzesbestimmung bieten .Nach den von der Kam­mer eingezogenen Erkundigungen kann jedoch in dem Kam- merbezirt Heilbronn von einer übermäßig langen, die Ge­sundheit der Metzgergesellen gefährdenden Arbeitszeit nicht gesprochen werden, im Gegenteil werden die Arbeitskräfte bei dem gegenwärtigen flauen Geschäftsgang zum großen Teil nicht einmal voll beschäftigt. Es liegt deshalb auch kein Be­dürfnis vor, eine derartige Regelung zu treffen. Die Gesellcnprüfungsausschüsse der Kammer wurden, soweit die Vorschläge eingegangen sind, für die 3 Kalenderjahre 1914, 1915 und 1916 neu bestellt. Mehreren Abänderungswün­schen, welche in dem Betreffe der Kammer unterbreitet wurden, konnte nicht stattgegebcn werden. Einer Meisterprüfungs­kandidaten hat der Vorstand mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse die fällige hälstige Prüfungsgebühr erlassen.

Wiederholten Anregungen aus früheren Jahren und der Vereinbarung einer kürzlich abgehaltenen Handwerkskammer- konfcrenz cnlsprechend wurde beschlossen, vorbehältlich der Zustimmung der Vollversammlung der Kammer und der Genehmigung des Kgl. Ministeriums des Innern eine Erhöh­ung der Taggel dsätze für die Mitglieder der Handwerks­kammer und ihrer Organe in der Weise vorzunehmen, daß für dre erste Stunde 1 M, für jede weitere im Dienste der Kammer verbrachte Stunde 75 Pfg. bis zu dem Höchstbetrag von 7 M 50 Pfg. bei bis zu 10 Stunden und bei über 1024 Stunden Zeitversäumnis 9 M gegen seither 6 M gewährt werden soll. Gleichzeitig soll die Pauschalgebühr pro Prüfling an die Gescllenprüfungsvorsitzenden von 1.50 M aus 2 M erhöht werden. Mit dem Allgemeinen deutschen Verftcherungsverein Stuttgart wurde ein Empfehlungsver­trag bezüglich Haftpflichtversicherung zu Gunsten der Handwerker des Kammerbezirks abgeschlossen. Die auf Ersuchen des Deutschen Handtverkskammertags bei den ge­werblichen Vereinigungen des Kammerbezirks angesteliten Er­hebungen ergaben, daß die Klagen über Beschädigungen ber den Versendungen von leicht zerbrechlichen Waren durch Bruch­schäden usw., welche von dem Eisenbahntransport herrühren, fast allgemein sind. Die Abänderung des Z 86 der Eisenbahn- verkehrsordnuiig, wonach die Eisenbahn für während des Eisen­bahntransports trotz vorschriftsmäßiger und guter Verpackung entstandenen Schaden haftet, soll deshalb auf Grund des ern- gegangenew Materials unterstützt werden. Schließlich nahm der Vorstand noch Stellung zu dem Entwürfe eines Gesetzes betr. Acnderung der Gebührenordnung für Zeugen und Sach­verständige und trat den vom Deutschen Kammertag zu einzelnen Bestimmungen desselben geltend gemachten folgen­den Abänderungsvorschlägen bei: Trennung des Gesetzent­wurfs in eine besondere Gebührenordnung für Zeugen und eine solche für Sachverständige, Erhöhung der Zeugengebühren auf 25 Pfg. bis zu 2 M für jede angefangene Stunde, Ent­schädigung der sachverständigen Zeugen als Sachverständige und nicht als Zeugen, wie dies bei der geringeren Kosten wegen vielfach gemacht wird, angemessene Vergütung der Sach­verständigen für ihre Leistungen, über welche in Zweifels- sällen die gesetzliche Interessenvertretung (Handwerkskammer usw., gehört werden soll, Erhöhung der Entschädigung für Diäten und Nachtquartiere von 12 auf 15 M.

Vom württ. Staatshaushalt.

Nach dem Rechenschaftsbericht des ständischen Aus­schusses betrug die württ. Staatsschuld am 30. Dezember

1913 638 333 900 M. Am 15. Januar 1914 waren im Staatsschüldbuch 61600300 M eingetragen, wovon 51824 600 M durch Umwandlung von Briesschuld und 9 775 700 M durch Bareinzahlung entstanden sind. Dazu kommen noch die Einzahlungen ans das Anlehen für die Landeswasser­versorgung in Höhe von 1481 800 M. Gelöscht wurden bis jetzt 346 600 M und dafür Staatsschuldverschreibungen ausgcreicht. Als eingetragene Gläubiger erscheinen 1672 natürliche Personen mit 13540 500 M, 27 Handelsfirmen mit 887 800 M, 6 eingetragene Genossenschaften mit 55 500 M, 388 juristische Personen mit 17 911400 M, 349 Ver­mögensmassen unter öffentlicher Verwaltung mit 29 146 000 M, 8 andere Vermögensmassen mit 59100 M, zusammen 2450 Konten mit 61600 300 M, wozu dann noch die Ein­zahlung für Landeswasserversorgung kommt. Es sind dies nahezu 10 Prozent der gesamten Staatsschuld. Einen gün­stigen Finanzabschluß verzeichnet der württ. Staatshaushalt im Rechnungsjahr 1. April 1911 bis 31. März 1912, wo­rüber soeben die Rechnungsergebnisse ausgegeben wurden. Danach ergab sich gegenüber dem Etat: bei den Einnahmett mit rund 113,5 Mill. M ein Mehr von 5 923 796,51 M und bei den Ausgaben mit rund 107 Mill. M eine Er­sparnis von 572 781,54 M; somit beträgt die Gesamtver­besserung des Abschlusses gegenüber dem Etat 6 496 608,05 M. Und diese, obwohl z. B- das Umgeld infolge geringerer Weinernte um über eine halbe Million M hinter dem Etatssatz zurückblieb und obwohl die Rechnung mit dem Reich um nahezu 1 Mill. M. schlechter als vorgesehen ab­schloß. An dem verbesserten Abschluß sind u. a. die Eisen­bahnen mit rund 3 Mill. M, die Postverwaltung mit 940 000 M, die Forstverwaltung mit 900 000 M und die Ein­kommensteuer mit 1250 000 M beteiligt. Bei den Aus­gaben ergaben sich die größten Ersparnisse bei der Staats­schuld (weniger 895 280 M) und bei den Pensionen (we­niger 701299 M infolge geringerer Zunahme der Pen­sionäre).

Eine Stiftung für Veteranen.

Nach derSüddeutschen Zeitung" hat ein schwäbischer Pfarrer und seine Gattin zu Kaisers Geburtstag eine Stiftung ins Leben gerufen, aus deren Einkünften solchen Veteranen, die die Reichsbeihilse beziehen, eine Zulage von 50 Mark gegeben werden soll. (Es wird vieler und großer Stiftungen bedürfen, um diesen lobenswerten Plan zu verwirklichen.)

Beisitzer zu den Bersicherungsämtern.

Das Ministerium des Innern hat verfügt, daß die Wahl der Beisitzer zu den Versicherungsämtern des Landes so zeitig vorgenommen wird, daß die Gewählten ihr Amt am 1. Juli 1914 antreten können. Im Laufe des Monats März

1914 werden die Vorstandsmitglieder der Krankenkassen und dre anderen Wahlberechtigten von dem Versicherungsamt ihres Bezirks eine Aufforderung erhalten zur Einreichung der Wahl­vorschlagslisten und zur Teilnahme an der Wahl. Die Wahlen werden sodann allgemein im April vorgenommen. Für die Wahl der Beisitzer zum K. Oberversicherungsamt in Stutt­gart und zu den Spruchkammern des Landes ist bestimmt

: worden, es müsse mit der Wahlarbeit so zeitig begonnen

j werden, daß die Gewählten ihr Amt am 1. Januar 1915 antreten können. Spätestens zu Anfang September 1914 er­halten die neugewählten Beisitzer ber den Bersicherungsämtern des Landes die Aufforderung, Vorschlagslisten einzureichen; es wird ihnen die Zahl der Stimmen, Ort und Zeit der Wahl mit­geteilt. Sowohl für die Wahl der Beisitzer zum Versicherungs­

amt ist das System der festgebundenen Listen vorgeschrieben und die Verhältniswahl vorgesehen.

Die württembergische» Rechtsanwälte.

Nach erner Bekanntmachung des Justizministeriums vom 8. Januar 1914 betreffend die bei den Gerichten des Landes zugelassenen Rechtsanwälte beträgt deren Gesamtzahl nach dem Stand vom 2. Januar 445, was gegen den Stand des Jahres zuvor eine Zunahme um 10 Rechtsanwälte bedeutet.

Kaufe «nv bestelle nicht, was Du nicht nötig hast.

Das Stuttgarter Gemetudegericht schreibt: Laß Dich von keinem Fremden bereden, etwas zu bestellen, was Du vorher nicht entbehrt hast. Bestelle nichts von fremden Reisenden, was Du am Ort im Laden kaufen kannst. Du kaufst bei ihm nicht billiger. Er muß die Prozente, von denen er lebt, aus die Ware drausschtagen. Im Laden hast Du die Auswahl und siehst, was Tu bekommst; andernfalls kaufst Du die Katze im Sack. Wenn Du nicht bestellen willst und der Fremde ausdringlich wird, so ersuch« ihn höflich und ruhig, aber be­stimmt, weiterzugehen, etwa mit den Worten:Ich will nichts bestellen, ich bitte Sie, wieder zu gehen." Geht er trotzdem nicht, so fügst Du wieder ruhig, aber bestimmt bei:Wenn Sie meine Wohnung nicht alsbald verlassen, werde ich gegen Sie Strafantrag wegen Hausfriedensbruch stellen." Geht er immer noch nicht, so rufst Du die Polizei. Unterschreibe keinen Bestellschein, den Du nicht ganz gelesen, oder ver­standen hast. Unterschreibe nie, ehe der Bestellschein nicht ganz ausgefülli und Unzutreffendes durchgestrichen ist. Sieh zu, ob die Zahlen und Preise stimmen. Lies auch die klein- gedruckten Stellen, sie sind manchmal die wichtigsten. Verstehst Du etwas nicht, so laß Dich aus keine Erklärungen ein, sondern verlange, daß es gestrichen wird. Unterschreibe nicht, wenn man nicht streichen will. Es gilt nur, was im Bestellschein steht. Verlaß Dich nicht aus mündliche Versicherungen, unter­schreibe nicht eher, als bis alles im Bestellschein steht, was man Dir versprochen hat. Mit Reifenden fremder Firmen ver­handle nur vor Zeugen. Verlange Kopie vom Bestellschein und laß die Kopie vom Reisenden unterschreiben. Prüfe, ob Kopie und Bestellschein übereinstimmen. Unterschreibe kei­nen Bestellschein, wenn etwas vom Erfüllungsort oder Ge­richtsstand darin steht. Verlange, daß der Satz gestrichen wird, sonst unterschreibe nicht. Du wirst sonst auswärts verklagt und durch Versäumnisurteit verurteilt, wenn Du Dir nicht einen Rechtsanwalt nehmen kannst. Hüte Dich vor Ratenzahlungen, sie sehen billig aus, aber sie kommen teuer. Kannst Du nicht regelmäßig zahlen, so nimmt man Dir die Ware wieder ab und von Deinen Zahlungen bekommst Du nichts wieder.

Dauwcrter. Tie Kälteperiode in Mitteleuropa hat ihr Ende gefunden. Bei der Annäherung zweier sehr tiefer atlanti­scher Depressionen, die am Freitag bei Island auftauchten, und die mittlerweile durch das Nordmeer nach dem Norden des Erdteils geeilt sind, hat sich das hohe kontinentale Maximum weit nach Südosten zurückgezogen, und im ganzen Lande ist bei starken, längs der Küste stürmischen Südwestwinden eine rapide Erwärmung eingetreten. Die beiden Minima unter 730 Millim. Tiefe befanden sich Montag früh am Weißen Meere und bei den Lofoten; das fast 782 Millim. hohe Maximum ist bis in die Gegend des Schwarzen Meeres gelangt und bedeckte Rumänien und Siebenbürgen. Im Alpengebiet, in Oesterreich-Ungarn, Italien und aus der Balkanhalbinsel herrschte infolgedessen Montag früh noch strenge Kälte; Her­mannsstadt hatte 20, Belgrad 15, Wien 12, Budapest 10, Zü­rich und Gens '8, Florenz 3 Grad Kälte. Auch in Süd- und Mitteldeutschland lagen morgens die Temperaturen noch 5 bis 9 Grad unter Null, überstiegen aber im Lause des Tages überall rasch den Gefrierpunkt. Dagegen hatte Han­nover Montag früh schon 5 Grad Wärme, und im Laufe des Tages wurden in Norddeutschland vielfach 7 bis 8 Grad Wärme erreicht. Nennenswerte Niederschläge sind bisher nicht vorgekommen; da sich jedoch an der Südseite der beiden ausgedehnten Depressionen zahlreiche Teil- mlmma zu entwickeln scheinen, und da außerdem vom Nord­atlantik weitere Wirbel zu erwarten sind, so steht mildes Regenwetter bevor.

Verlängerung der Frist für die Wehrbeitrags­erklärung. Durch eine Verfügung des Finanzministeriums ist die Frist für die Abgabe der Vermögenserklärung zum Wehrbeitrag auf Grund eines Beschlusses des Bundesrats bis zum 15. Februar 1914 verlängert worden.

Lndwigsburg, 27. Jan. In Kornwestheim mußten aus Mangel an Brennmaterial unter dem lauten Jubel der Jugend sämtliche 11 Schulklassen am Samstag morgen um 9 Uhr geschlossen werden.

Born oberen Zabergäu, 26. Jan. In dem an unser Zabergän angrenzenden badischen Bezirk Kürubach wur­den die Vorarbeiten zum Eisenbahnbau Bretten-Kürubach mit großer Regsamkeit betrieben. Dadurch regten sich auch in unserer Gegend langschlummernde Eisenbahuwüusche wie­der. Man will den Anschluß an das nahe gelegene Küru- bach, um damit bequem nach Pforzheim und Karlsruhe zu kommen. Für die Steinbruchindustrie des -oberen Za­bergäus wäre dieser Ausbau von Wert. Nun soll in Bälde eine Versammlung in Leonbronn abgehalten werden, um zur Frage Stellung zu nehmen.

Winzerhausen OA. Marbach, 26. Jan. Durch den Staatstechniker für das öffentliche Wasserversocgungswesen soll ein Projekt zu einer Wasserleitung für die hiesige Ge­meinde gefertigt werden. Die Untersuchung des Wassers der noch bestehenden unzeitgemäßen Brunnenanlage durch das chemische Laboratorium des K. Medizinalkollegiums führte regelmäßig zu Beanstandungen.

Kleinbottwar, 23. Jan. Gestern abend fand in dem Geburtsort Eduard Zellers eine Zellerfeier statt, die zahlreich besucht war. Pfarrer Dr. Beißwänger hieß die Verjammlung willkommen und sprach über Leben und Wirken des Philosophen, wobei zum Schluß aus ZellersErinner­ungen eines Neunzigjährigen" die Partien zur Verlesung kamen, die sich auf Zellers Kindheitstage und sein Verhältnis zu Kleinbottwar beziehen. Hauptlehrer Westermeyer, der schon fünfzig Jahre hier ansässig ist und dessen Schwieger­vater, gleichfalls Lehrer in Kleinbottwar, mit Eduard Zellers Vater noch bekannt war, brachte weitere persönliche Züge und Erinnerungen bei. Die beiden Männergesangvereine ' verschöntem den Abend durch ernste und heitere Weisen. Nach Beschluß der bürgerlichen Kollegien soll an Zellers Ge­burtshaus eine Gcdächtnistafel angebracht werden. Auch in der neurestauricrten Kirche wird Zellers Name der Nach­welt überliefert werden; sein Sohn, Professor Albert Zeller, hat an den Altar zum Andenken an seinen Vater ein schönes Relief gestiftet.

Franenzimmern, 25. Jan. Die gestern hier abge- haltene Abstimmuugstagfahrt betr. Feldbereinigung in den Gewänden Lannenbach, unterer Maisenberg rc. Mark­ung Frauenzimmern förderte ein geradezu seltenes Resultat