sein ganzes nach Millionen zählendes Ver- mögen der Stadt Mannheim zufällt zum Zwecke eines Museumsbaues und zum Ausbau der groß­artig geplantenAkadeinie für Jedermann". Als Sohn eines Äroßkaufrnanns geboren, der einige Jahre auch Oberbürgermeister von Mannheim war, hing er mit jeder Faser seines Herzens an dieser Stadt, bereit ganze kom­munale Entwicklung er mit erlebte urrd mit dem Ein­satz seiner ganzen Persönlichkeit stützte, wo immer er nur konnte.

Die Kaisermauöver 1914.

Tie Fr. Ztg. schreibt: Wie wir erfahren, rinden die diesjährigen Kais er Manöver auf Anordnung des Kaisers erst in der zweiten Hälfte des Septem­ber statt. Wir gehen wohl nicht fehl in der Permutung, daß diese Abweichung von der bisherigen Gepflogenheit, die Kaisermanover vor Mitte September zu beenden, auf besondere Berücksichtigung der Ern t e v er h ä l t n i s s e in den für das Manöver in Betracht kommenden Gegenden zurnckzusühren ist.

Die Stadt Bruchsal

steht vor der Wahl eines neuen Bürgermeister.'. 'Tie Zentrumspartei will natürlich einen der Ihrigen gewählt sehen und setzt dazu alle Hebel in Bewegung. Dagegen fand eine Versammlung aller dem Zentrum nicht angehörendcn Parteien (Nationalliberale, Jung- liberale, Fortschrittler, Konservative und Sozialdemo­kraten/statt, in der einstimmig eine gegen das einseitige Vorgeben des Zentrums gerichtete Entschließung angenom­men wurde Tie Versammlung so wurde beschlossen erwartet von ihren wahlberechtigten Vertretern, daß sie ihre Stimmen dem vom Zentrum vorgeschlagenen Kan­didaten versagen. Was sagt dieDeutsche Tages­zeitung" .zu ihren Bruchsaler Freunden? meint die Nationallib. Korrespondenz".

Sonderbares Melderegister.

Ein katholisches Melderegister wird zurzeit, derHagener Ztg." zufolge, für den Stadtteil Alten- Hagen-Eckesey angefertigt, das mehrfachen Zwecken dienen soll. Zunächst soll es genauen Ausschluß über die Mis ch- ehen geben. Im letzten Jahre war fast ein Viertel aller in Hagen geschlossenen Ehen konfessionell gemischt nnd es ftll durch das eingerichtete Kartensystem die Möglichkeit gegeben werden, genauen Aufschluß über die Religion der Kinder zu erhalten. Es wird dies durch die ver­schiedenen Farben der Karten erreicht. Endlich soll die Karte aber auch Auskunft geben darüber, welchen Ver­einen jeder der beiden Ehegatten angehört, nnd ans welche Zeitungen der Ehemann abonniert ist. Tie Karten sind mit Ausnahme der Vereins- und Zeitungs- rubrik, deren Ausfüllung den Kirchenoberen überlassen bleibt, gegen eine Vergütung von sechs Pfennig jür jedes Stück ans dem dortigen Einwohnermeldeamt in Ueber- stiinoen ausgefüllt worden, und es drängt sich die Frage aus. ob die Behörde ein Recht hat, zu gestatten, daß das ihr amtlich anvertraute Material als Unter­lage zur Einrichtung eines, derarngen Personenregisters der Kirchengemeinde verwandt wird.

Ter Zentralrat der Deutschen Gewerkvereine (H.-D)

hat an den Reichskanzler nnd an den Reichs­tag eine einoringliche Petition gerichtet, die eine gesetz­geberische Maßnahme zur Einführung des fr-eien Sonnabend-Nachmittags für Arbeiterin­nen fordert. Es wird in der Petition an Hand »vn statistischen Ausnahmen aus dem Gewerkverein der Maschi­nenbau- und Metallarbeiter auf die Tatsache hingewirsen, daß schon ;etzt selbst in den Betrieben der Eisenindustrie, sowohl in großen wie in mittleren und kleineren Be-

Meirr Jagdfreund Müller und die Pillules orientales?)

Von Walther Fournier (der wilde Jäger).

Lea Gelehrten aller Länder find trotz angestrengter Untersuchungen bis heute noch nicht darüber einig gewor­den, ob es besser ist, als einsamer Hagestolz oder als liebender Ehemann durchs Leben zu wandeln. Meinem Freunde Müller liegt es auch gänzlich fern, mit seinen unzulänglichen Kräften die Rätsel lösen zu wollen; als Unparteiischer würde er Wohl auch kaum noch gelten können, da er doch schon seit einer Reihe von Jahren einer solchen Evastochter blindlings ins Garn gegangen fit. Seine Betrachtungen über die Annehmlichkeiten nnd Mi­seren des Ehestandes sowohl wie über dieselben der gol­denen Freiheit könnten also höchstens den Forschern als reiches Material überwiesen werden. Das eine wird man rhm sicherlich aber auch ohne gewichtige Beteuerungen glauben, daß er, seit Frau und Kinder ihm das Leben versüßpn, nicht mehr allein für sich, sondern auch für seine Familienmitglieder zu sorgen und zu arbeiten hat.

Müllers Frau, nebenbei ein Engel an Schönheit, Güte und Reinheit des Herzens, an Klugheit und Geist und noch an vielen anderen vortrefflichen Eigenschaften, die ihm momentan gar nicht alle zum Bewusstsein kommen, machte ihm das oft nicht gerade leicht. Argwohn war ihrem Herzen fremd, sie hielt alle Menschen für edel und gut, jedenfalls für viel besser, als sie es wirklich! sind, sie glaubte ihnen aufs Wort und nahm alles, ob gesprochen, geschrieben oder' gedruckt, für bare Münze mit vollem Wert und Klang.

Das war ein sehr bedenklicher Zustand, der meinem, mit Glücksgütern leider viel zu unzulänglich gesegneten Freunde bedeutende Opfer an schnödem Mammon kosten sollte. Sie lebten auf dem Lande, fern von dem Getriebe, dem Glanz und der Unruhe der großen Welt ihr stilles, friedliches Glück i das nur selten durch Besuche verwandter oder befreundeter Menschen, die mehr Aufregung und Unruhe als Annehmlichkeiten brachten, getrübt wurde.

*) Mil Genehmigung de? Verlages Rudolf Möhring, Schwerin i. M., aus dem soede erschiene««!, öuco-Von schönen Frauen, starken Hirschen und anderem jagdbarem Wild- v»n Walther Four- nier (der wilde Jäger.)

trieben, der freie Sonnabend-Nachmittag eingeführt wor den ist und sich für beide Teile, Arbeitgeber und Arbeiter, aufs beste bewahrt. Auch die Textilindustrie ist au diesen Einrichtungen namentlich in Süddeutschland in erheblichem Maßs beteiligt. In den, älteren Industrieland England ist der freie Sonnabend-Nachmittag allgemeiner Gebrauch geworden-, ebenso in Amerika. An .Hand eines Aufsatzes von dem trefflichen Leiter der badischen Fabrikinspektion, .Herr Geheimen Rat Dr. Bittmann, im Taschenbuch für die Deutschen' Gewerkvereine für 1914 werden die guten Gründe für den freien Sonnabend-Nachmittag in eingehender Weise dargestellt. In der Petition werden Reichstag und Reichsregierung ersucht,die Frage zu prüfen, ob der freie Sonnabend-Nachmittag nicht durch ein Werk der Gesetzgebung weiter zu fördern wäre. Ter Lj 137 der Gewerbeordnung müßte über die Novelle von 1968 hinaus die Vorschrift bekommen, daß für die Ar­beiterinnen der Schluß der Arbeitszeit am Sonnabend spätestens mittags 1 Ilhr eintritt". - Hoffentlich findet diese Peru io n an den maßgebenden Stellen die gebührende Beachtung.

Sigmaringeu, 3. Jan. Tie FürstinMu tter wurde heute unter großer Feierlichkeit beigesetzt. Fast sämtliche regierenden deutschen Fürsten waren zu der Beisetzung er­schienen, darunter auch der deutsche Kaiser.

Berlin, 2. Jan. Tie Handelskammer wählte heute an Sielte des zum Ehrenpräsidenten ernannten bisherigen Prä­sidenten Exz. Herz einstimmig Generalkonsul Franz v. Mendelssohn zum Präsidenten und Geheimral Tr. Ra- pcne und Geheimrat Wilhelm Kopetzky zu Vizepräsidenten.

Berlin, 3. Jan. TasTagblatt" meidet aus Char- loitenburg: Ein unbekannter Bürger hat der Stadt eine Million vermacht. Ueber die Verwendungsart der Summe verlautet vorläufig nichts.

Berlin, 3. Jan. Nachdem sich die Vereinigten Benzin- sabcilen, G. m. b. H. in Hamburg am 31. Dezember 1813 aufgelöst haben, haben sich alle zu dieser, bisher unter der Führung der Asiatic Petroleum Co. und Steaua Romana stehenden Gemeinschaft gehörigen Raffinerien, welche mit deutschem Kapital arbeiten, von her Asialic Petroleum Co. getrennt und bilden nunmehr eine neue Gruppe, welche unter Wahrung der Selbständigkeit jeder Fabrik, das Ben­zin der Steaua Romana in Deutschland absetzt. Einige andere deutsche Benzinraffincrien haben sich angefchlossen nnd die Steaua Romana verfügt jetzt über eine sich über ganz Deutschland erstreckende Organisation. Bekanntlich be­sitzt sic selbst große Tankanlagen in Regensburg und Ham­burg. Tie in Berlin neuerrichtete Anlage (Nobelshos) wird demnächst dem Betrieb übergeben.

Johannistal, 4. Jan. Heute Nachmittag um 3.20 tthr startete hier der Aviatiker Kießling mit Schweitzer als Begleiter auf einem Ago-Doppeldecker, um seinem Kol­legen Remus, der heute in Oberschöneweide bergesetzt wurde, die letzte Ehre zu erweisen. Es wurden hier 1012 Meter Windstärke gemessen. Trotz des schlechten Wellers hat Kieß­ling den Flug ausgesührt und ist um 3.35 Uhr glatt wieder getarrdet. Ter Flugapparat war mit drei schwarzen Fähn­chen geschmückt.

ArrsLarrd.

Äriegsminister Enver Beh.

Enver Bey macht rasche Karriere. Er ist au Stelle Jzzet Paschas zum Kr i e g s m in i st er ernannt worden and wurde gleichzeitig zum Brigadegeneral mit dem Titel Pascha befördert. In Konstantinopel rief diese Ernennung die grüßte Sensation hervor. Tie Zeitungen veröffentlichen dieselbe, was sehr selten ist, durch Anschlag und in Sperr­schrift. Es müssen für die Ernennung eine Reihe schwer­wiegender Gründe maßgebend gewesen sein, welche schließ­lich sie Bedenken des Großwesirs zerstreuten, obschon andererseits versichert wird, daß diese Bedenken noch wellerbestehei>. In der Armee werden die älteren Pa-

i' "v. .. » . .... >» SSMESSSSSMSMW8SSSSS!

Im übrigen war der einzige gefährliche Moment des Tages die dritte Nachimittagsstnnde, wo die tägliche Post ihren sehnlichst erwarteten Einzug hielt. GlücLicherweise verirrte sie sich nur einmal wochentags nnd Sonntags gar nicht in jenen abgelegenen Erdenwinkel. Während Müller die eingegangenen Briefe erledigte, geschäftliche Anfragen und dringende Sachen sofort beantwortete, stürzte sich seine Frau mit Wollust aus die Zeitungen imd Journale.

Frauen lesen bekanntlich ganz anders als Männer, was letzteren Hekuba ist ist ihnen Hauptsache. Die Ro­mane und Feuilletons, Theater, Kunst nnd Wissenschaft, Familienanzeigen, das Vermischte und namentlich die An­noncen sind ihre bevorzugte Kost. Alles andere läßt sie kalt. Müllers Frau war nun ganz besonders ein Will­iam,neues nnd dankbares Opfer für Die großjvn Reklame- Helden. Was sie bestellte, mochten es Wirtschaftsartikel, Niktualien, Wäsche und Kleider für sich und rhre An­gehörigen, mochten es Luxusartikel oder sonst etwas sein, alles wurde ausschlieUich aus Annoncen bestellt. Zwar gab sich Müller große Mühe, ihr das ausznreden, ver­suchte zu erklären, daß die enormen Summen für Re­klamen notwendig auf die Waren aufgeschilagen werden müßten, es half nichts, seine Frau bestellt ihr Postpaket Spargel lieber bei einer annoncierenden Firma in Schle­sien, als daß sie es sich von dem Milchwagen aus der » benachbarten Stadt frisch gestochen mitbringen ließ. Na- ! türlich musste das Porto ausgenutzt werden, unter 9 Pfund macht: sic es nicht, und so mußten beide täglich teueren Spargei essen und zwar acht Tage hintereinander s immer wieder Spargel, während sie sich sonst den Luxus i vielleicht nur einmal in der Woche geleistet hätten. Das ist nur ein kleines Beispiel, in allen anderen Sachen war es ebenso. Auch das hätte sich Müller noch gefallen lasten, ob' sie Salamander- oder Veraschuhe zerriß, ob sie Suchard-, van Hauten- oder Stollwerk-Kakao trank, die Kinder mit Biomalz, Sanatogen, Haematogen oder Knorrs Kinderwehl päppelte, das blieb sich schließlich eins, akuter wurde das Leiden erst, als sie auch auf die ausgetragendsten Annoncen anfing, hineinzusallen. Da sie verhältnismäßig wenig zu tun hatte resp. sich wenig s zu tun machte, konnte sie einen großen Teil des Tages ° ilwer Körperpflege widmen. Eine schöne Frau haben, die sich ihrer Reize bewußt ist, und alles tut, um ihre Schön- j

schas über den neuen Äriegsminister. bestürzt sein. Das Programm, daß die Armee einer gründlichen Verjüng­ung bedürfe, wird Enver ohne,Federlesens,in die Tat nmzns-.'tzen suchen. . Die jüngeren Offiziere werden dies natürlich mit Enthusiasmus begrüßen.

.Kairo, 3. Jan. In Turah, einem Gefängnis in dev Rahe Karras, brach heute-früh 7 Uhr eine Meuterei aus. Eine Anzahl Gefangener war außerhalb des Gefäng­nisses aufgestiellt. Tie Wächter schickten sich eben an, tue Gefangenen zu durchsuchen, als einer auf die Wächter em- schlug. Tas war das Zeichen zum Angriff der Gefangenen. Sic schlugen einige Wächter, die von ihren Genossen ab» geschnitten waren, nieder, während einige Wächter, die die Eesängnismauer erstiegen hatten, Schreckschüsse abgaben. Als das nichts half, schossen sie scharf und tüteten vier Gefangene und verwundeten fünfzig. Bald daraus war die Ordnung wiederhergestellt.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Tas K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Verkehrsabteilung, hat die Postverwalterstelle in Geislingen OA. Balingen dem Postassistenten Hattler bei dem Post­scheckamt Stuttaart und die Postverwalterstelle in Schönmün- zach dem Postassistenten Entcnmann in Bopsingen über­tragen.

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Jubiläum der Volkspartei.

Am 19. Juli dieses Jahrs feiert die Wärt» tember gische Volkspartei das fünfzigjäh­rige. Juki lau in ihrer Neukonstituierung. Tas engere Landeskomit.ee wird das diesjährige Sv in werfest der Partei dem Gedächtnis des Tages widmen. Auch aus der morgigen Landesvrrsammlnng wird das Ereignis ge­würdigt werden.

Wichtig für Militärpflichtige. Unter den aus r 1. Januar in Kraft getretenen Aenderungen der deutschen 1 Wehrordnung ist von Bedeutung, daß sich die Militär- k pflichtigen künftig und zwar Heuer erstmals in der Zeit vom.

1.15. Januar zur N ekrutierungsstamm rol le anzu­melden haben. -Tie älteren Jahrgänge haben hiebei ihren,, I Losungsschein mitzubringen, die dieses Jahr erstmals Pflichti» s ^ gen (Jahrgang 1894) haben, soweit sie sich nicht am Ge­burtsort zur Stammrolle melden, bei ihrer Anmeldung eine- standesamtliche Geburtsurkunde vorzulegen.

Bom Südd. Jünglingsbund. Der Vorsitzende des SüoLcutschen Jünglingsbundes, Fabrikant O. Breuniag- Stuttgart, hat sein Amt niedergelegt; er wurde in Anerkenn­ung seiner Verdienste um die Sache des Bundes zum? ft Ehrenmitglied des Ausschusses ernarntt. Als sein Nachfolger wurde Pfarrer Heim-Korntal gewählt, der dem Aus­schuß seit Jahren angehört und der demnächst als Stadt- Pfarrer an der Friedenslirche nach Stuttgart übersiedeln wird.

Vom 19.23. Januar d. I. veranstaltet die BundesleitunK im Neuen Vereinshaus-Stuttgart einen Kurs für Leiter kleiner ländlicher Vereine. Ferner hält der Südd. ^üng- lingsbuns am 22. Februar einen Soldatenbundestag und am E Himmelfährtstao 21. Mai, in tzcilbronn einen Posau- ncntag.

Bom Sekretariat der Handelskammer erhallen wir folgende Mitteilung: Nach einem Bericht des Kaiserlichem Botschafters in Paris hat die französische Regierung in? .! Hinblick daraus, daß die Neuregelung der Vorschriften überr T die Anwendung des Artikels 1b des französischen Zoll» « karisgesetzes noch nicht beendet ist, beschlossen, allen Im» 1 Porteuren, die bei der französischen Zollbehörde darum ein- 1 kommen werden, die Erlaubnis zur Einfuhr ihrer Ware!« 1 in der bisherigen Weise, über den 31. Tezembe- 1913 hin-- 1 aus zu verlängern. Diese Vergünstigung erstreckt sich jedoch nicht aus Waren mit Aufschriften, die von der Verwalt- nngsgerichisbarkeit als unerlaubt erkannt wowen sind. Esc

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Heide ,Augen zudrücken, nimmt er doch an, daß es nur ichst zu Liebe geschieht. Daß sich seine Frau beim Zubette-, gehen Gesicht und Hände mit einer duftenden Salbe be­schmierte, um den Teint zart und rein zu erhalten, hattck Müller wiederholt getadelt, und als es nichts half, dertz «albentopf einfach zum Fenster hinansgeworfen. Natüc« lich bestellte sie sich ä ttzmpo für 5 Mark einen neuer- Topf, versteckte ihn unter dem Kopfkissen oder sonstwo, uM nahm die Prozedur erst nach gelöschtem Lichte vor, wenoj der Mann bereits in seinem Bette schnarchte.

Eines Nachts die Kinder brüllten --- machte Müller: überraschend Licht und prallte, als auch seine Frau nuÄ den Kissen fuhr, entsetzt zurück, denn das Bild, das sich ihm bot, war wirklich danach angetan, rhin das Blüh in den Adern erstarren zu lassen. Eine schwarze Maske hatte^sie vor dem Gesicht und lange schwarze Krallen aw den Fängern. Der Junge brüllte natürlich nun erst rechst wie ein Besessener, während dem Ehemann das Ent-* setzen den Mund verschloß.

Ach, so", sagte sie ha ruhig, als ob sich das von selbst verstünde,das ist nur meine Nasenmaffage-Maskek" setzte sie umständlich ab und legte sie auf den Nachtisch.

Und die Krallen?" fragte er immer noch ganz verdonnert. Wohlgefällig blickte sie auf ihre Finger nrD erklärte ihm freundlich lächelnd, daß die Dinger der« Zweck hätten, den Fingerspitzen und Fingernägeln ein«; gefälligere nnd rundliche Form zu geben.

An Roxroy, einen englischen Schwindelinferenten> hatte sie geschrieben und sich für 30 Mark ihr Horoscost stellen, von einem Graphologen sich ihren und ihres Man-- nes Charakter natürlich ebenfalls fiir teueres Geld er­klären lagen: Olga Desmonds Schönheitspflegmittel wur­den erprobt, Venezianisches Augenwasser kam an, das den Augen strahlenden Glanz nnd prachtvolles Feuer der- ^ leihen sollte, Gummrstrümpfe gegen Krampfadern wur- « bsn bestellt, Mittel gegen Nasenröte, unglaublich duftend« ^ Seifen,^ Toilette- und Haarwasser prangten auf denr.M Nachttisch. Kurz und gut, ihr Budget in diesen Dingen Ä erreichte eine schwindelnde Höhe, Müller mußte energisch ^ cinschreiten, um auch sich und seine Kinder vor denk . Schönhcits- und anderen Mitteln, die sie ihnen aus-E drängen wollte, zn bewahren. Schließlich machte Mülle« s ihrem Tätigkeitsdrang ein rauhes Ende, indem er n convü ft

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