Wilhelm Schüsse«. Von Dr. Rudolf Kapft. Es mögen etwa fünf Jahre her sein, da standen im Feuilleton des StuttgarterNeuen Tagblattes" von einem bislang unbekannten VerfasserJohann Jakob Schäuffeles philo­sophische Kuckuckseier". Der Mann hieß >stch Wilhelm Schüssen. DaS war ein Deckname. Verdeckt bezw ange­deutet jsollte, damit werden, daß der Verfasser das edle Schulmeisterhandwerk, wenn ich recht weiß, damals schon in Gmünd trieb, daß er eigentlich Wilhelm Frick hieß und am 1. August 1874 in Kleinwinaden bei Schufsenried geboren sei. DieKuckuckseier" waren einzelne humorvolle Gedanken­splitter über die Schlechtigkeit der Welt in drolliger Ein- kleidung«). Humorvoll nicht im Sinne der humoristischen Ecke des Uoterhaltungsblattes, sondern humorvoll in jenem höheren Sinn, von dem schon der alte Horaz sagte, daß Humor haben heiße: lächelnd bittere Wahrheiten sagen. Man sah gleich: der kann etwas und war begierig, mehr zu hören. Ein norddeutscher Kritiker schrieb damals über Schüssen:Das ist einer, der seinen Weg machen wird; in diesem Schwaben erwächst uns ein echter Humorist." Der Mann hatte recyt. Denn in den nächsten Jahren erschienen rasch hintereinander und immer tüchtiger werdend zwei Bücher von ihm, die ihn sofort an die Seite unserer ersten lebenden Schwabendichter stellten. Das erste war derVinzenz Faul­haber**). Eia Oberländer Bauernbub kommt von seinem Heimatsort über das Gymnasium der Oberamtsstadt auf verschiedenen Um» und Abwegen durch alle überhaupt mög­lichen es sind auch etliche unmögliche, aber nicht minder

lebenswahre darunter Situationen des modernen Kultur­lebens, überall, auch in der tollsten Verkleidung, der gut bäuerlich-schlaue Beobachter und innerlich Herr der Lage bleibend. Endlich des Schwindels müde, kommt er heim und wird wieder, was er gewesen. Bei diesem Flug in die weite Welt zeigt sich Schuften als einen geradezu virtuosen Meister im Zeichnen von Personen und Situationen Im zweitenMeine Gteinauer"***) offenbart sich Schuften als richtigen Gchwabendichter, die Genialischen würden sagen alsHeimatkünstler". Es ist sein Bestes. Nirgends schreibt er so vom Herzen weg wie hier. Drum sind's auch Prachts­kerle, denen wir hier ins Gesicht und Herz sehen, der Eon- nenmoser und der narret Hafnerle, der Dr. Zell und der Schulamtskandidat Leonhard Luz, Leute, wie sie eben nur zwischen den schwarz-roten Grenzpfählen wachsen. Im selben Strang läuft eine kleinere SkizzeHebich und Hohnerlein", die er in dem SammelwerkSieben Schwaben" veröffent- licht hat (Sieben Schwaben", ein neues Dichterbuch von Ludwig Finckh u. a., Heilbronn, Eugen Salzer 1910, broch. 2,60 Mk., geb. 3,80 Mk) Vom Herzen weg schreibt er allerdings auch in seinem neuesten größeren BuchGilde­garn", aber von einem etwas wunden, allzutraurigen f). Eine Schulmeistergeschichte ist es, voll prächtiger Charakter­köpfe, wie sie eben nur dieses edle Handwerk zeitigt. Aber man ist etwas erschrocken daran; eine fast pathologische Tragik szieht sich durch das Ganze. Nun hat Schuften in­zwischen den Bakel abgelegt. Das wird für den Dichter ein großer Gewinn sein, für den Familienvater bedeutet es

eine schwere Sorge. Aber eS soll unS Schwaben nicht mehr passieren, daß wir eine Genie in Not kommen lassen. Wer dieser aufrichtigen Gesinnung ist, greife zu einem der Werke SchuftenS und lege es einem seiner Lieben unter den Weih­nachtsbaum. Ganz besonders werden Landsleute, die außer­halb Württembergs wohnen, an solch prächtigen Heimat­stücken wie denSteinauern" ihre Helle Freude haben.

*) Johann Jakob Schäuffeles philosophische Kuckucks- eier. Stuttgart. Deutsche Verlagsanstalt, 1907. Geh. 2,50 Mk.. geb. 3.80 Mk.

**)Vinzenz Faulhaber". Ein Scheimencoman. 2. Aust, ebd. 1908. Geh. 2.50 Mk., geb. 3,50 Mk.

***) Meine Gtsinhauer. Eine Heimatgeschichte. 2. Aust, ebd. 1909. Geh 2.50 Mk. geb. 3,50 Mk.

-j-)Gildegarn", Roman. Heilbronn, Salzer 1911. Geh. 2.50 Mk., geb. 3,50 Mk.

Letzte Nachrichte«.

Teleg. Dortmund, 19. Dez. Auf der Zeche Minister Achenbach fand eine Schlagwetter-Explosion statt. Bisher sind 20 Tote und 40 Schwerverletzte zu Tage befördert worden. Das Schicksal der noch in der Grube befindlichen ist ungewiß.

Druck und Verlag der Beruh. HofmwrnschNr Buchdruckers in Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst.

Bekanntmachung

des Tags der Bürgerausschutzwahl.

1. Wegen Ablauf ihrer Amtszeit scheiden mit Schluß des Jahres aus dem Bürgerausschuß und sind durch eine neue Wahl auf 4 Jahre zu ersetzen, hiebei aber wieder wählbar, die Herren

1. Gottlieb Bolz, Fabrikarbeiter.

2. Herma«» Riexinger, Messerschmied,

3. Wilhelm Schmid, Gastwirt,

4. Karl Tchwerdtle, Schloftermeister,

8. Robert Krauß, Maurermeister.

Infolge Wahl in den Gemeinderat ist auS dem Bürger­ausschuß ausgeschieden und ebenfalls durch eine neue Wahl auf 4 Jahre zu ersehen:

6. Friedrich Rothfuß, Schreinermeister.

II. Es sind daher 6 Mitglieder neu zu wählen. Die Wahl findet nach den Vorschriften der Gemeindeordnung und der dazu erlassenen Vollzugsverfügung statt. Als ge­wählt sind diejenigen zu betrachten, welche verhältnismäßig die meisten der gültig abgegebenen Stimmen erhalten haben.

III. Die Wahl selbst wird am

auf dem Rathaus «uter Leitung eines Wahlvor- staudes vorgenomme».

Die Wahlhandlung beginnt nachmittags »Uhr und wird «achmsttags 8 Uhr geschlossen. Nach dem für den Schluß der Wahlhandlung bestimmten Zeit­punkt dürfen nur noch diejenigen Wähler zur Stimmabgabe zugelassen werden, welche im Wahlraum bereits anwesend sind

Die Wahl wird in einer ununterbrochenen Handlung durch unmittelbare geheime Stimmabgabe der Wahlberech­tigten vollzogen. Nur derjenige ist zur Wahl zugelaften, welcher in die Wählerliste ausgenommen ist. Die Stimm- ettel müsse» von weißem Papier «nd dürfe» mit einem äußere« Kennzeichen versehen sei». Auf jedem Stimmzettel dürfen so viele Namen verzeichnet sein, als Mitglieder des Bürgerausschuftes zu wählen sind. Ent­hält ein Stimmzettel mehr Namen, so werden die an letzter Stelle eingetragenen Namen bei der Zählung nicht berück­sichtigt. Wenn oder soweit die Ordnung nicht zu erkennen ist, ist der Stimmzettel ungültig. Während der Wahlhand­lung und der Ermittlung des Wahlergebnisses steht der Zutritt zum Wahlraum jedem Wahlberechtigten offen.

Wildbad, den 10. Dezember 1912.

Stadtfchnltheißeuamt: Bätzner.

?

Um mein Lager in

zu räumen, gebe ich trotz der billigen Preise

1 «°I» Rabatt

pavoser Schlitten -->» Tw-nh-h

empfiehlt billigst

Wilhel« Treiber se«., Korbmacher.

.! > Zn Weihnachts-Geschenke« -t.7.7

empfehle meine große Auswahl in

8 piri 1 uo 8 vn, läkSrso

z« den billigste» Preise«.

Telephon Nr. 45. ÜOttOltl, Kgl. Hoflieferant.

König-Karlstr. 81.

A G Ä Ä G ^

Lin LIiek

iu msin 8 obauksostsr virä 8 is von wviosi IisistuvAs- käbigkvit im

v. Ver^rösse-runx«!» übsr- 2VUAVU. Ivb ksrtigs solvks in jsllsr Oross« osob jsävm bsllsbißsnLlläv svbnsll, saub. unä billig.

NroAvriv Nrnnäuvr.

lob.: krämaun.

Ev. Arbeiter-Verein wildbad.

Freitag, den SV. ds., abends 8 Uhr

im Gasthofzum Hirsch".

Tagesordnung: Weihnachtsfeier und Verschiedenes.

Die Mitglieder werden ersucht, vollzählig z» er­scheine«.

Der Vorstand.

Vorsüßl. ulte uotl neue IVeias im

Paffende Weihnachts-Geschenke!

Irucht- und Delikatest-Uörbe

von Mk. ISO au

sowie

Liköre, Spirituosen, Süd- n. Flaschenweine

empfiehlt

6srV88MSIN»8 Ü6l!lLÄlv88VUKV8(;tlM.

empfehlen als

^tzlIrvÄ6lll8 -

zu sehr billigen Preisen

8port-3»6kvu, 8 por 1 -NAl 2 vu, 8port- 8d»ivl8, 8port-81rUmpLv, 6»m»8<;kvu, ^oll- u 8vLÜ6utü6Lvr» Letzsrp«8, k1ai68» üalltUvkvr, ^s«i88^»rvu, ^adols,

Trikot «. 2ivSvu1eävr,^Lrsv»ttvu, 8o8«»1rLssvr, HektmtUetzer, llvrrvu-, Vsmeu- u. Lio6vr^ä8odv.

IVson

v»8

Vsviboavbtskvst bsiaonabt, muss man unboäivgt »uvb öauwkvrLsn

tzsdvu

^Vvnn

ä!« Rllltotzou

gosvbivbt vsiävo, um Illvbts ru bolsn

80

lass« man äissv ksins anäsrso briogsu als Riebt- Iräukelllck« Aarktz,8vkieke8 liiokt, <iss vsrcksn «io

Kvruo

tun, llsoll vsnll solobs bsnütut vvräso, clavn vsräsn Lliob äis Ossobsoks äurob abtiopksoäs Lvrsonmssss viobt bssvbmutst unä vsrävibvn. Aau avbts bsim llllvksuk auk <ii"

Harbs

gssstuliob

gssokütst

8 s!b»t im ^Villkvl von 45 ° (/ 45 °) »uigsstollt brsonso äisss Illvbts obns su tropkso.

visss Illobts soviv Okristbauwsobmuvk io rsivbsr ^usvabi unä passsuäv V^vibuavdtsgvsvbsoks ru babsn bsi

Üau8 (xruuänor n«rm. LravlLvii

Für die uns beim Hinscheiden unserer teueren Entschlafenen bewiesene Teilnahme sagen wir zu gleich im Namen sämtlicher Verwandten unseren tiefgefühlten Dank.

Landshnt. 16. Dezember 1912.

neorK Nszvr mit Frau.

Die neuen

: MI-:

mit Noten

sind eingetroffen.

G. Riexinger,

Schreibwarenlager,

Wildbad.

UtMMmf.

Ein noch gnt erhaltenes

IlMIrvier

ist zum Preise von 40 Mk., sowie eine gut eingespielte

V.-Violine

nebst Kasten und Bogen zu 12 Mk. zu verkaufen.

Leo Echinger Schwarzwald-Hotel.

Auf Weihnachten

empfiehlt

jmze N>Ml

Hanse

Kroßrnclnns

Delikatessengeschäft.

W

Auf Weihnachten

empfiehlt

Reife süße

Mandarinen

sowie

OnslsIIoll-

OranKsn

IS Stück SS Pfg.

empfiehlt

I. Honold, K. Hofl König-Karlstr. Tel 48.

wie

Lorraine, Begonie«, Erika, Zielomen «sw.

Auch verschiedene

grüne Pflanze«, Palmen, Phönix rc. sowie blühende und Wald-Chartiniere

Larl Ü 0 I 2

Kunst- und Handelsgärtner Telephon 120.

Panier-Mehl

empfiehlt Bäcker Bechtle.

Einen neuen zweisitzigen

Uinderschlitten

mit Plüschpolster und Pelz« decke hat billig abzugeben

C. Drebiuger.

W

Bestellungen auf junge,Me, bratfertige

ÜIwörKLM

nimmt entgegen

Ehr. Batt We.

LmewÄgUAM

I-edkllcliell

in allen Sorten, empfiehlt Bäcker Bechtle

8olllltLß, äsll 22. Ullä Montag, <lsn 23. Dsroilldör:

6ro88«8 bi8tnk>i8vbs8 I,s.b6N8biI(1 in 3 Alt versvk. KiolLL6N.

Als geeignete

Weihnachtsgeschenke

empfehle höflichst

Spitzenblusen

Seidenblusen

Samtblusen

wollblusen

Rostümröcke

schwarz-und farbig

Jackenkleider

einfach bis feinst

Paletots -°d Mäntel

sämtliche in reichhaltiger Auswahl.

Ä. Schan,.

>

r

f

r

k

»

d!

bor

ich

ViÄ

alle

rrre

vic

Lti

«est

k-st

sah

>are

krd«

l«nk