WSsstS werdet! wilrde». Die zu Weruehiueuöen Auzestcllteu «üffr» i« ihren Arbeitsbedingungen nicht schlechter als bisher gestellt werden. Wir werben mit aller Energie zu erreichen suchen, daß die Übermacht der Privatmonopole gebrochen werde. 'Der vorliegende Entwurf ist da?» aber vollkommen unbrauchbar. kB-ifall bei den Soz.).

Abg. Colshorn (Welfe): Den Ausführungen des sozialdemokra­tischen Redners stimme» wir im wesentlichen zu. Tollte das Gesetz wirklich Gesetz werden, so müßte für den Mittelstand mehr gesorgt werden, als es hier geschieht.

Abg. Erzbergrr (Zentr.): Die Vorlage ist als gesalle-, ,u betrachten. Von einer einstimmigen Annahme der »oriayriar > Resolution ist nicht zu sprechen; das Zentrum und andere Par­teien haben dagegen gestimmt. Und haben nicht im Buudcsrat bi« drei Hansestädte gegen die Vorlage gestimmt? (Hort! Hört!) VS wäre doch sehr interessant, auch deren Motive zu erfahren. Kür ein Kartellgesetz, für ein Gesetz gegen Preistreibereien werden wir immer zu haben sein. Die uns hier vorgeschlageue Art des Eingreifens des Reiches halte ich für vollständig fälsch. Eine ganz erhebliche Verteuerung des Petroleums für die Verbraucher wir- die erste Folge des Gesetzes sein. Es soll einer Prio.u- gesellschaft eine riesige Machtfülle ohne Auferlegung irgend einer Verpflichtung gegeben werden. Daß sich gegen eine solche Be­günstigung einer Bankengruppe die öffentliche Meinung empört, darüber kann sich die Regierung ickchi mnndern. Der Reichs- kommissar wird eine sehr unglückliche Nolle spielen. Eine ganze Anzahl von kleinen Geschäftsleuten wird durch dieses Hirses unter Sen Tisch fallen. Herr v. Schuizc-Äaevernitz hat auf einen Artikel hingrwiesen, wonach das Zcntrum nur deshalb gegen das Petroleummonopol sei, weil der Vertreter der Standard Lil Co der Parteikasse einen namhaften Beitrag habe zusammen lassen DaS ist geradezu schofel. (Vizepräsident De. Paaschr: Sic d:i>. -en solche Ausdrücke gegenüber Mitgliedern des Hauses nicht ge­brauchen!) Ich wollte damit nur das Blatt treffen, das so et­was behauptet hat. In der Kommission wird hoffentlich etwas Brauchbares herauskommen.

Staatssekretär des Reichsschatzamtes Kühn: Es ist der Re­gierung ein besonderer Vorwurf daraus gemacht worden, daß ß« in den Kreisblättern bereits verkündet hätte, das Gesetz würde ßcher angenommen werben. Mir ist davon nichts bekannt. Rach ber Meinung der Herren Erzberger und Frank schließt das Geseu Sie Arbeiter' von ber Entschädigung aus. Das ist keineswegs der Fall. Dt« Entschädigung ist ganz allgemein gedacht. Selbst wenn b«S Gesetz iu seinen Grundfesten erschüttert werden sollte, so ist Dach der Leitgedanke vom allergrößten Teile gebilligt worden Sehr viel ist heute von den Banken die Rebe gewesen, die an dem Entwurf mitgewirkt hätten. Selbstverständlich haben wir uns bet allen erkundigt. Man mutz seine Informationen überall sammeln. Es ist auch heute wieder über die Deutsche Bank ge­sprochen und sie ist nicht gerade freundlich behandelt worden. Gerade der Deutschen Bank ist die Anerkennung auszusprecheu, daß sie ihre umfassende Sachkenntnis immer zur Verfügung ge­stellt hat. Ich hoffe, daß mau sich in der Kommission darüber einigen wird, in welcher Form ber Grundidee des Gesetzes näher getreten werden kann.

Abg. Marquart (Natl.): Die Bestimmungen des Entwurfs über die Entschädigung der Angestellten haben in den Kreisen der Angestellten große Beunruhigung hsrvorgernfen. Sic verlangen, baß, wenn sie nicht von der Vertriebsgesellschast übernommen wer­den, sie eine volle Entschädigung in bar erhalten, um die Mög­lichkeit zu erhalten, sich eine kleine selbständige Existenz zu gründen. Warum sind die deutschen Arbeiter von der Entschädi­gung ausgenommen? Der Staat hat auch sittliche Rechte zu re­spektieren.

Abg. Dr. LrenLri (Zentr.).' Die Bayern, insbesondere wir Regensburger, haben bas größte Interesse daran, die Einfuhr gaüzischeu Petroleums zu fördern. Mit Hilf« des Regensburger Petroleumhasens ist die Petroleumverwertung bei uns. für Mo- krrbetrieb usw. höchst bedeutungsvoll geworden. Die Politik der Deutschen Bank hat ber Hoffnung auf Einfuhr des rumänische» und österreichischen Petroleums auf ber Donau ei» jähes Ende bereitet. Dadurch wirb Regensburg schwer geschädigt.

Damil war di« Generaldebatte erledigt; die Vorlage wurde einer Kommission von 28 Mitgliedern überwiesene

ES folgten Wahlprüfungcn.

Die Wahl des Abg. Bruhn (Dt. Rs»t.) beantragte die Kom- misiion für giltig z» erklären.

Abg. Stadthaara (Soz.): Wir beantrage» UngiltigkeitS- erilärung, da in einem Wahlsingbiatt eine amtliche Wahlbeein- slnssung zu erblicken ist.

Nach kurzer Debatte wurde die Wahl gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und einiger Freisinniger für gültig erklärt.

über die Wahl ber Abgg. Herzog (Wirtsch. Vgg.) und Kopsch (Forkschr. Vpt.) wurde Bewciserhebüiia beschlossen.

Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr minkillch: Kurze An­fragen; Interpellation über Koa! i t i o n s? r « i h e tt und Wagen Mangel.

Schluß 6^. Uhr. )

Ausland.

Diebe i» der Fürstengrust

Tie Gruft des Hauses Savoyen auf dem Su- perga-Hügel bei Turin wurde nachts von Die­ben erbrochen. In der Krypta öffneten die Diebe das Grab der Herzogin Elisabeth von Genua, be­kanntlich einer Schwester des Königs Albert von Sachsen, das erst provisorisch vermauert war, da die Herzogin vor kaum vier Monaten gestorben ist. Die Decke! der drer Särge, welche die Herzogin umschließen, wurden ge­sprengt und der Leichnam seines Schmuckes, näm­lich der Ohrringe und des Perlenhalsbandes beraubt. Die Ta: criegre ungeheures Aussehen. Es wurde schön fest-

Da ruckte sie ihm zu, und e: wußte, daß. er sie gereuen durste, nicht nur nach Bonn zu den Perwzadt/N, zu den Kindern, die er liebte, sondern durch das zanze - fernere, glückselige Leben.

Ein Jauchzen, so überseiig und voll, war in feiner Brust, und doch ein so großes heiliges Schweigen.

Von Rolfs Arm umschlangen, stand HeiNcike Lprs dem Deck oeS SchrjfeS, das Haupt an Rolfs Schulter gelehnt, und bückt-' den Strom entlang.

Der Tag ging zur Rüste. Bon allen Türmen klangen die Glocken Sie sangen und bebten über die rauschenden Wasser, und überall am Ufer, an jedem Dorf, an jeder Stadt, da flimmerten die Kerzen.

Allerseelen, das Heft der Toten, das wurde ihnen zu einem neuen Leben.

Und aus den dunklen Wolken, die über dem Rhein aus- stiegen, da hob sich leuchtend eine goldene Brücke in die funkelnde Nacht hinein. Und sie wölbte sich zu. einem leuchtenden Tor, in das sie strahlend blickten.

Ein neuer, großer Wundergarten harte sich vor ihnen ausgetan, und sie wußten, daß man den Garten pflegen and heiirg halten mußte. Noch einmal erschloß sich ihnen mit Heiner ganzen reichen Segeiichüue sas Tor vcs Lebens.

gestellt, bas. die Bewachung der Snperga-Grnst ganz un­genügend wmc. Bon den Dieben fehlt jede Spur.

Paris, 9. Dez. Iaurös verglich in einer Aanrmer- retze di? deutsche und die französische Armee bei dem ersten Zusammenstoß und sprach die Ansicht aus, kein System würde Frankreich gestatten, Deutschland eine überlegene Streitmacht entgegenzustellcn. Die beste Dach­ung sei Lre Ausstellung eines M ilizhe e r e s i !N O st e n, das aus 20 -25 Jahre alten Leuten bestände. Auch die KonrS0l'rat:ou der Arbeit habe die Desertionen geinist- billigt. Die. Nichtgestellung von 60 000 Soldaten führte Jauräs au; das Gesetz von 1005 und auf die schlechte Organisation der Gendarmerie zurück.

London, 9. Dezember. ,,Daily Mail" nennt Lord Kilchenrr, den gegenwärtigen englischen Generalagen­ten in Aegypten, als Nachfolger des Vizekönigs von Indien, Low Hardings, der seinen Posten im kommen­den Frühjahr verlassen wird, um wieder im englischen Muiterlande eine hohe politische Stellung zu bekleiden.

Wien. k0. Dez. Nach einer noch unbestätigten Nach­richt ha: der Kaiser das Rücktrittsgesuch des Kr i eg s m i n i st e rs genehmigt und den Feldzeug meistcr Freiherr v. Krobat in zu seinem Nachfolger bestimmt. A ach der Chef des Generalstab s ser z n - r ü ck getreten.

Chrifttania, 10. Dez. Das N o b e l ko m j t e e hat beschlossen, den Nobelpreis in diesem Jahre nicht zu verteilen. Der Betrag wird für das nächste I a h r znrückgelegt.

Teheran, 10. Dez. Kurden haben in der Nähe von Lohmjan südwestlich vom Urmia-See den belgischen Zollinspektor Dumez, vier ihn begleitende per­sische Zvllass l st enten und vier Reiter seiner Es­korte getötet.

Newyork, 10. Dez. Ein Blizzard, der die Nord- weststaaten heimsucht, droht bis Newyork zu kommen und hier einen plötzlichen Kältesturz zu verursachen. Im ganzen Westen, ebenso in den Mittel- und Südstaaten, herrscht strengster Winter. Besonders auf dem Pla­teau des Staates Dakota liegen Schnee und Eis meter­hoch. Die Temperatur beträgt 20 bis 25 Gral Celsius umer Null.

Württemberg.

Dienftnachrichten.

Der König hat die evangelische Stadtpsarrei Horb, De­kanats Sulz, dem Pfarrer Mohr in Flein, Del natS Heilbronn übertragen, auf die katholische, im Patronat der Krone befindliche Pfarrei Kochertürn, Dekanats Neckarsulm, den Pfarrer Breitweg in Sontheim, Dekanats Nek- karsulm, auf die Pfarrei Schwörzkirch, Dekanats Ehingen, den Pfarrer Heer in Wäschenbeuren, Dekanats Gmänü, und auf die Schloßkaplanei Herrlingen, Dekanats tllm, den Pfarrverweser Hermann Mühleisen in Binswangen, De­kanats Neckarsnlm, ernannt.

Die Wahl der 17 Landiagsabgeord- neten der zwei Landeswahlkreise am 18. Dezember 1912.

In den Landtag gewählt sind bis jetzt die 63 Bezirks- abgeordnelen, dir 6 Abgeordneten von Stuttgart und die 6 Abgeordneten der übrigenguten Städte", zusammen also 75 Abgeordnete. Am Mittwoch den 18. Dezem­ber sind noch 17 Abgeordnete zu wählen, von denen 9 ans den 1 (nördlichen) Landeswahlkreis nämlich den Neckar- und Jagstkreis, 8 aus den 2, (südlichen) Landes Wahlkreis, nämlich den Donau- und Dchwarzwaldkreis kommen. Der Zweck' dieserLandesproporzwahlen" ist vorzugsweise der, tüchtige, im garizen Lande angesehene Männer in den Landtag zu bekommen, die unabhängig von den Svndcrimeressen der einzelnen Bezirke die Wohlfahrt des gesamten Volkes und aller Stände gleichmäßig fördern können. Zur Wahl dieser Abgeordneten sind diejenigen Wähler berechtigt, die bei den Bezirks- und Städtewahlen am 18. November wahlberechtigt waren, d. h. sämtliche Wähler des Neckar- und Jagstkreises wählen zusammen 9 Abgeordnete, sämtliche Wähler des Donau- und Schwarz- waldkrcifes wählen zusammen 8 Abgeordnete. Zum Neckar- und Jagstkreis gehören (Neckarkreis): Die Stadt Stuttgart, das Amtsoberamt Stuttgart, die Oberamtsbe- zirle Backnang, Besigheim, Böblingen, Brackenheim, Cann­statt, Eßlingen, tzeilbronn, Leonberg, Ludwigsburg, Mar­bach, Maulbronn, Neckarsulm, Vaihingen a. E., Waib­lingen, Wcinsberg; sodann (Jagstkreis) die Oberäm­ter Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn, Gmünd, Hall, Heidenheim, Künzelsau, Mergentheim, Ne- reshenn, Ochringen, Schorndorf, Welzheim. Alle übrigen Oberämrer gehören zum Donau- und Schwarzwaldkreis.

Tie Wahl findet in denselben Wahllokalen statt, wie am 16. November, Wählerpostkarten werden da, wo sie bei der letzten Wahl versandt worden sind, bei dieser Wahl nicht verschickt, da dieselben Wähler wahlberechtigt sind und ihr Wahlrecht auch in denselben Wahllokalen auszüüben haben. - ......

Für jeden Landeswahlkreis wird nun von den Par­teien eine Anzahl Männer in den bei der Behörde einzu- reichenden Watzlvorschlägen den Wählern vorgeschlagen. Die Bedeutung dieser Wahlvorschläge, die öffentlich be­kannt geinacht werden, liegt vorzugsweise darin, daß die Wähler keinen Namen auf ihre Stimmzettel nehmen kön­nen, der nicht in einem der Wahlvorschläge enthalten ist. Bei den ron oen Wählern r'm übrigen zu beachtenden, nachstehend ausgcführten Punkten ist von der Wahl für den 1. Landeswahlkreis (Neckar- und Jagstkreis), wo 9 Abgeordnete zu wählen sind, ausgegangen. Im 2. Lan- deswabllreis, (Schwarzwald- und Donaukreis) gilt das­selbe, nur tritt, da hier nur 8 Abgeordnete zu wählen sind, au die Stelle der Zahl 9 überall die Zahl 8.

1) Da 9 Abgeordnete zu wählen sind, so har jeder Wähler 9 Stimmen.

2, Der Wähler kann auch weniger als neun Stimmen

abgeben; solche Stimmzettel sniö giltig- Es empfiehlt sich aber für den Wähler, sein Stimmrecht ganz auszunützen.

3) Der Wähler kann seine 9 Stimmen in der Weise abgeben, daß er 9 verschiedene Namen auf den Stimm­zettel nimmt. Er darf diese Namen aber nur den Wahl­vorschlägen der Parteien für den betreffenden Landeswahl­kreis entnehmen. Die Wähler des Neckar- und Jagstkreises können also nur solche Namen auf ihren Zittel nehmen, die von den Parteien für den Neckar- und Jagstkreis vorge- jchlaegn sind. Soweit der Wähler andere Namen auf (einen. Smnrnzcttel nimmt, werden diese gestrichen, inr übrigen aber ist der Stimmzettel giltig.

4) Anstatt 9 verschiedene Namen auf den Stimm­zettel zu nehmen, kann der Wähler einen oder mehreren Kandidaten auch 2 oder 3 Stimmen (nickt aber mehr!) gebeil, indem er entweder Len Namen des Kandidaten 2 oder 3 mal hintereinander setzt oder vor oder hinter den Namen die Zahl 2 bezw. 3 setzt, (sog. Kumulieren ober Stimmhäusen?. Tut dies der Wühler, so verringert sich natürlich die Zahl seiner übrigen Stimmen. Gibt er also z. B. entern Kandidaten 3 Stimmen, so kann er nur noch

6 Stimmen au) den Zettel nehmen. Gibt er einem Kan­didaten 3, einem zweiten Kandidaten 2 Stimmen, so sind dies zusammen 5 Stimmen, er kann also nur noch 4 wei­tere Namen aus den Stimmzettel setzen. Gibt er dre-. Kandidaten je 3 Stimmen, so macht dies zusammen 9 Stimmen, er kann also keinen werteren Namen mehr auf dem Stimmzettel aufführen.

5) Mehr als 9 Stimmen kann der Wähler also nicht abgeben. Gibt er mehr Stimmen ab, so ist zwar der Stimmzettel giltig, doch gelten nur die an erster Stelle stehender; 9 Stimmen, die nachfolgenden werden als un­gilttg gestrichen. Har also der Wähler z. B. demjenigen Kandidaten, der aus einem gedruckten, mit 9 Namen Ver­sehenen Stimmzettel an erster Stelle steht, 3 Stimmen gegeben, und dem letzten Kandidaten ebenfalls 3 Stimmen ohne einen dazwischen stehenden Namen zu streichen, so gelten diese letzteren 3 Stimmen nicht. Denn da der erste Kandidat drei Stimmen hat, so können im übrigen nur noch 6 Stimmen abgegeben werden ; es gelten also nur die

7 zuerst kommenden Namen (der erste mit 3 Stimmen), die beider: letzter; Namen werden von Amtswegen gestrichen.

6) Die Reihenfolge der auf dem Stimmzettel stehen­den Name» muß klar ersichtlich sein. Ist die Reihen­folge in keiner Weise erkennbar, so ist der Stimmzettel ungilttg. Ist die Reihenfolge wenigstens teilweise erkenn­bar, so gilt der Stimmzettel insoweit, als die Reihenfolge erkennbar ist.

7) Der Wühler ist nicht genötigt, seine, Kandidaten den: Wahlvorschlag nur einer Partei zu entnehmen, vielmehr har er das Recht, sich seinen Stimmzettel aus den Wahlvorschlägen aller Parteien zusammenzustellen (sog. Panaschieren).

8) Eni besonderes Format für den Stimmzettel ist nicht vorgeschrieben. Er muß aber von weißem Papier sein uns dar- kein besonderes Kennzeichen tragen. Der Wähler kann also einfach ein Stück' weißes Papier nehmen, das nicht mir einem besonderen Kennzeichen versehen ist, und die Namen derjenigen Kandidaten darauf schreiben, die er wählen will. Meistens wird deer Wähler einen gedruckten Stimmzettel verwenden. Wenn er an demselben Aen- derungen vornimmt, so muß er die vorstehend aufge- sührten Vorschriften beachten, namentlich also auch dafür sorgen, daß die Reihenfolge der Gewählten klar ersicht- lr chip.

9) Mehrr als e i n Stimmzettel darf nicht abgegeben werden. Weiden trotzdem mehrere Stimmzettel abgegeben, so sind sie dann giltig, wenn sie durchaus gleichlautend sind. Natürlich gilt aber nur einer der Zettel.

10) Der amtlich? Umschlag, tvelcher im Wahllokal ver­abreicht wird und in welchen der Stimmzettel zu stecken ist, dar; nicht zugeklebt werden; sonst ist der Stimm­zettel ungilttg.

Jahresversammlung der Bezrrkswohl- tätigkeilsvereirre.

Am 4. Dezember fand im Ausstellungsgebaude oer Zentralstelle irr Stuttgart die Jahresversammlung der Bezirkswohllätigkeitsvereine mit den Mitgliedern der Zentralleitnng für Wohltätigkeit und ihres Beirates unter dem Vorsitz des Vorstands der Zentral­leitung, Staatsrat v. Mosthaf, statt. Den Verhand­lungen wohnte auch die Königin bei. Obermedizinalrat Dr. Walz -Stuttgart hielt einen Bortrag über hieSäu g- lings- und Mütterfürsorge als Aufgabe der Bc- zirkswohltätigkeitsvereine. Daran schloß, sich eine Berprech- ung an,, in der verschiedene Bezirkswohltätigkeitsvereins- Vorstände ihre bisherigen Erfahrungen aus diesem Gebiet mitteilten. Den zweiten Vortrag hielt Geh. Rat Prof. Dr. r. Lenke über die Wichtigkeit der Bekämpfung der Tuberkulose im Krndesalter. Als dritter Redner machte. Oberregierungsrat v. Falch Mitteilungen aus der bisherigen Arbeit der Bezirkswohltätigkeitsvereine in der Tuberkulosenbekämpfung. Von dem Umsang, in welchem die Bezrrkswohltättgkeitsvereine in der Bekämpf­ung der Lungentuberkulose in Anspruch genommen werden, sich erneu Begriff zu machen, dafür gebe schon die Zahl der von der Versicherungsanstalt Württemberg der Zen- tralleirung und .durch diese den Bezirkswohltätigkeitsver- einerr mitgeteilten Fälle von Erkrankung Versicherter an Lungentuberkulose einen gewissen Anhaltspunkt. Vom No­vember 1911 bis November 1912 gingen der Zentral­leitung 4l7l solcher Mitteilungen zu, das sind durchschnitt­lich 50 aus jeden der 63 Oberanrtsbezirke (Stuttgart fällt daher aus). Neben diesen Versicherten hätten die Be- zirkswohltäUgkeitsvererne ein wertes Feld der Betätigung in der Fürsorge für die große Zahl der nicht unter die Albeitervecsicherung fallenden Tuberkulosen namentlich, für die des Mittelstandes und für die des Kindesalters. Für Zwecke der Tuberkulosebekämpfung seien im Jahre 1911/12 in 60 Bezirken von 3 Bezirken waren die Zahlen nicht mitgeteilt und für Stuttgart besteht eine besondere städtische Fürsorgestelle - insgesamt 28512 M 17 Psg. aufgewendet worden, für das erste Jahr ein nicht zu verachtender Anfang. Der Vorsitzende dankte den Red­nern »nd schloß alsdann die Sitzung.