Der Balkaukrieg.

Der Verzweiflungskampf der Türken.

Die türkische Regierung scheint entschlossen zu sei», den Kompf sortzusetzen und aus die Friedens» ven>:itteli:ng der Großmächte, die sie angcrusen hatte, zu verzichten. Hält sie das türkische Heer trotz allen Niederlagen und Paniken noch für stark genug, inu einer dinier der Tichataldschalinie liegenden dritten Ver­teidigungslinie den anstürmendcn Bulgaren sieg­reich imderfteheu zu können? Hofft sie, daß. Adria novel, dessen Besatzung sich ja wirklich sehr tapfer behauptet, eine Drohung und damit eine Schwächung für die auf Tschalaldscha vorgerückten Bulgaren bleiben werde? Tder sagt sie sich ganz einfach, das. setzt ein svriedenchchtus, doch nur mit einem völligen Verzicht auf allen linkischen Besitz in Europa zu erkaufen sei, und daß, maw nie.hr auch nicht nach einer nochmaligen Niederlage verlieren könnte? Inzwischen liegen bereits non bul­garischer Leite stammende Nachrichten vor, wonach die bulgarischen Truppen bei der Tschataldschntinie Erfolge errungen haben, wenn sie auch riecht groß sind wie gestern gemeldet nnd es sich zunächst um die noch außerhalb liegende Positionen handelt, welche von den Bulgaren an der Tsä-ettaldschalinie genommen worden seien.

Aus K o n st a n t i n o p e l wird heute berichtet: Die gesamte türkische Presse fordert die Regierung auf, i m W iderstand zu beharren, um die militärische Ehre der Türkei Zu retten und den Einzug der Bulgaren in Uonstantinopel' zu verhindern. Tie ganze Einwoh­nerschaft von Konstantinopet solle Helsen, Bertel- dlgnngswerkc aufznführen, die mit Kanonen armiert wer­den müßten. Eni nationales V e r r e i d i g u n g s - korps müßte organisiert werden. Vorher hätten alle gesagt, da'' sie ihr Mut vergießen wollten, warum

so fragt derDänin" gehen wir jetzt in den Straßen von Llambut spazieren, ohne etwas zu tun? Alle an ü > s e n kämPsen , denn es ist wahrscheinlich, daß dies der letzte Krieg ist, den wir in Europa führen. Ter 'Ara­ber-Führer Jzureschin richtete an den Großvesir einen Brief, in dem es heißt, daß die Araber bereit sind, den Türken 500000 Mann zu Pferd oder ans Kamelen zur Verfügung zu stellen.

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KüNftautiiropcl, 8. Nov. Ter Kommandant der Ost- armee, Abdullah Pascha, der gestern hier eintras, ist vom Kommando enthoben worden. - Wie verlautet, soll sich die türkische Flotte längs der Küste des Mar- inara- uns des Schwarzen Meeres aufstellen, um die türki­schen Truppen in der Bertcndigung der Tschataldschalirüe zu unterstützen.

Paris, 8. Nov. TieAgence Havas" meldet aus Athen: von 3.30 Uhr abends: Tie Griechen haben Saloniki heute mittag eingenommen. (Tie Türken scheinen keinen Wider­stand geleistet zu haben. )

Deutsches Reich.

Critwurft des neuen Postscherkgcsetzes.

Ter Enttvurs des neuen Postscheckgesetzes ist heute dein Reichstag zugegangen. Er enthält, tote der Hansa- Bund miiteut, in der Hauptsache, folgende Veränder­ungen gegenüber der alten Postscheckordnung:

Tie G e b ü h r c n s r a g e ist im Z 5 dahin geregelt, daß für jede Einzahlung mittels Zahlkarte eine vom Einzahler zu erhebende Gebühr von 10 Pfg., für jede Auszahlung eine vom Auftraggeber zu entrichtende Ge- büift von 5 Pfg. mit einer Stcigerungsgebühr von l/lO pro Mille des auszahlenden Betrages verlangt wird. Für die lieber,misuno von einem Postschockkonto auf ein an­deres sotten 8 Psg. vom Auftraggeber gezahlt werden. Wichtig ist, daß die Gebühren mit Zustimmung des Bun­desrats durch Sen Reichskanzler herabgesetzt werden kön­nen. Ais ein Entgegenkommen gegenüber den Forder­ungen von Industrie Handel und Gewerbe darf Wohl davon Kenntnis genommen werden, daß für die jrüher- bestandene Lteigcvungsgebühr bei mehr als 600 Buch­ungen von 7 Pfg. für jede Buchung in Wegfall kom­men soll. Ferner ist wichtig, daß die Stammeinlage, welche früher M 100 betrug, auf M 50 ermäßigt wird. Bemerkt sei noch, daß die Guthaben nicht verzinst werden und daß. in: Gesetzentwurf dem Reichskanzler eine weit- gelzcnde Änordnungsbesugniö im Interesse der Erleichter­ungen des Verkehrs eingcränmt werden soll.

Es kann nur festgestellt werden, daß der Geist des Entwurfs in wichtigen Punkten den Wünschen von In­dustrie, Handel und Mittelstand Rechnung trägt, wenn auch u. a. bs>onders bezüglich der Fragen der Verzinsung der Guthaben der Ueberweisungsgebühr von 3 Pfg., über wevergehende Wünsche des Gewerbestandes noch zu reden sinn wird. Bor allem aber sollte gerade mit Rücksicht aus die Bestimmungen dieses Gesetzentwurfs mit einem indu- .pr:r!len und gewerblichen Betrat zur Begutachtung der in eiejem Zusammenhang anftanchrndei! Fragen der An­sang gemacht werden.

Tas Präsidium des Hansa-Bundes hat beschlossen, den neuen Gesetzentwurf dem Direktorium d e H a n s a - B unde s zur Beratung am 15. November vorulLgen.

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Berlin. 5. Nov. Ter Magistrat von Berlin-Wil- mcnSdorf hat beschlossen, den Verkauf von Pfahl- und M iesmusche.it als Volksnahrungsmittel versuchsweise einzuführcu, um in den bisherigen Fischverkaus eine wün­schenswerte 'Abwechslung zu bringen und dieses wenig be­achtete Nahrungsmittel dem Volke zugänglich zu machen.

Berlin, 8. Nov. TieNvrdd. Mg. Ztg." teilt mil, daß heute tm Reichsvcrsicherungsaml gemäß den Bestimmungen ocr Reichsversicherungsordnung eine neue Genossenschaft unter dem NamenVersichernngs- g e n o j s e n j ch a s t für private Fahrzeug- und R e i l l i e r b e i i l-e r" gegründet worden ist.

Köln, 8. Nov. TieKölmsckfe Volkszeitung" ver- ösfenr!icht die pstrl i che.Enzy klika über sie christ­richen Gewerkschaften. Diese betont, saß ver Papst über dw Kontroversen in den letzten Jahren ivolü unter­

richtet worden sei und erklärt dann, daß diejenigen Ge­werkschaften am meisten zu billigen seien, die vornehm­lich auf die Grundlage der katholischen Religion errichtet sind und der Kirche als Führerin offen folgten. Jedoch leugnen wir nicht, heißt cs dann u. a. weiter, ein besseres Geschick zu suchen und mit Anwendung von Vor­sicht gemeinsam mit Nichtkatholiken für das gemein­same Wohl zu arbeiten.

'Ausland.

-iewyoi'k, 0. Nov. Ein Telegramm aus Meriko meldet, daß dir Zapa listen nach einem zweitägigen Gefecht in de: Nähe von Guernavaea endgültig geschlagen worden sind. Sie ließen mehr als 20 0 T o r e auf dem Kamvfteld. Tie ltcbcrlcbenden slolp'i! in die Berge.

Württemberg.- Zu den LmidlaMahlcu.

Stuttgart, 0. Nov. Tie Fortschrittliche V v t t s par! e > und die N a t i o n a l l i b e r a t e Par­te: Gros-Stuttgart haben ihre Listen für die -Verhältnis­wahlen verbunden. Auch die Konservativen und Zentrum haben wieder ihre Listen miteinander ver­bunden.

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Kc-nrad Haußmann har in Ebingen vor feinen Wäh­lern eine großzügige Rede über die Forderungen der würt- tcmbergischen Fortschrittspartei und die Wahlkämpfe in Württemberg gehalten. Er richtete, wie wir demBwb.' entnehmen, an alle Demokraten des Landes die energische Aufforderung, sich selbst und ihre Partei dadurch zu ehren, daß sie persönliche oder lokale Verstimmungen meistern, das; sie das ehrliche und offene Abkommen mit den Na- tionallibecalen ehrlich und offen erfüllen. Er ent­wickelte dann die Fortschritte, die in Württemberg erreicht worden seien und an denen die Fortschrittliche Volkspartei im Landtag schönen Anteil habe. Dann ging er eingehend .auf die Forderungen der Partei ein und konstatierte, daß die Sozialdemokratie keine Wahlparole habe. Das fei ein unfreiwilliges Zeugnis für unsere politischen Zustände. Der Revisionismus spüre wohl die Fehler de: Sozialdemokratte, wage es aber nicht, offen Farbe zu be­kennen. Innerhalb der Sozialdemokratie herrsche Rau- .fcrei, die vielen Mitläufern das Vertrauen in die Fähig­keit der Sozialdemokratie zur Staatsleitung erschüttere. Ver­achtungskundgebungen gegen Parteigenossen sind der Ausdruck mangelnder Achtung vor den Freunden und ihren Beweggründen. Nie tragen wir in der Volkspartei nniere Meinungsverschiedenheiten in dieser Art aus, weil wir nie Grund haben, einander den Respekt zu verweigern. (Bravo!) Erst an dem Tag, an dem der Revisionismus sich ehrlich und offen die Genossen erobert und den nur demonstrattousiüch- Ligen Radikalismus überwunden haben wird, ist in Würt­temberg die große Frage des konstitutionellen Regiments, die nächste große Freihettssrage, in ein neues bedeutsames Stadium cingetreten. Der Zentrumsführer Gröber ist der demokratischen Tradition des würtrembergisch-schwäbifchen Oberlandes uni reu geworden; um seiner Kirche auf secne Art zu dienen, umschmeichelt er den »eaktionären Geist. Er hat die Parole der Schaffung einer'R echten ausge- gcben. Aber Württemberg ist das Land der demokratischen und der bürgerlichen Gesinnung, ist das Land Ludwig UhlandS, dieses großen Erziehers, der vor 50 Fahren seine Seheraugen geschlossen hat. Uhland hat uns als ein nnschätzbares Vermächtnis den Glauben an das Volk vererbt.

Ureikgheittt, 8. Nov. Die Neuverpachtunq der liiesm-n Bahnhoswirtschast ist von der Generaldirektion auf 1 1913 ausgeschrieben. ' ^uar

Nah und Fern.

Brand- nud Uuglürksfälle.

Der Italiener Bordignon in Zuffenhausen beaab sich nach 8 Uhr abends am den Heimweg und benützte den

Weg auf den Schienen. Er überhörte das Rahen des Lchmj

zuges von Ludwigsbnrg, wurde von der Maschine ersaßt und seitlich auf die Schienen sowie das Drnhtgestänge c>es Stell­werks geschleudert. Bei einem Kontrollgang wurde der Per- uuglückte tot ansgefunden.

Be: Cannstatt hat sich der im Stadtbad auaeMlte Christian Grupp, Veteran von t 87071, mit einem Mss^ am Katzensteig erstochen.

Ter 45 Jahre alte Fuhrmann K. Merket von Fox. bach kam in der Nähe der Landesgrenze bei Schönniün. zach unter einen ins Rotten geratenen Stamm. Es wurde chm der Brustkasten eingedrückt, sodaß der Verunglückte Pa­ter von mehrere!: Kindern, aus dem Platze starb. ^

Auf dem Bahnhof in Crailsheim wurde ein -'s. Jahre alter Ankuppler van Jagstheim von einer Raimift- abikilnng überfahren und sofort getötet.

Eine tödliche Brautfahvt.

Auf der Strecke B retten-Gondelsheim in Stt Richtung Bruchsal ereignete sich ein schrecklicher UnglüMall Ein von Breiten stammendes Brautpaar, das in acht T-r- gen Hochzeit halten wollte, fuhr nach Bruchsal, um ftü dortigen Verwandten zur Hochzeitsfeier einzuladen. Zwi­schen Breiten nnd Gondelshcim geriet der Hintere Wagen des Zuges, iic dem sie saßen, auf bis jetzt noch unaufgekläür Weise derart ins Schwanken, daß der Bräutigam sich ver­anlaßt sah, nach der Ursache zu sehen. Er begab uch zu diesem Zweck auf das Trittbrett des Wagens. Hier scheint er an einer Kurve vom Wagen geschleudert worden zu sein.

Ter Bedauernswerte wurde bei Dietelshcim in schrecklichem Zustande anfgefunden. Es war ihm die ganze Kopfhaut Uwu

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Breiten ins Krankenhaus gebracht, wo er noch in der Aachl feinen Verletzungen erlag.

Neper eine» sonverbaren Todesfall wird aus Ulm berichtet: Die Entletbung des Zahtmcisics Gampel vom 12. daher. Infanterieregiment hat sich in folgender Weife aufgeklärt: Gampel schoß in einem Äan-n am Galgenberg mit einer Browningpistole nach der Scheibe, M wobei der 13jährige Sohn des verstorbenen Zahlmeisters Stach >^ec anwesend war. Gampel erklärte dem Junten den Mechams« mus der Pistole, wobei sie dieser in die .tzand nahm. Bei der Zurückgabe entlud sich die Waffe und die Kugel traf den Zahlmeister in den Leib. Sie drang in der linst» Bauchseite ein und ging zur Brust aufwärts. Gampel öjj- ncte unter heftigem Stöhnen die Kleider, um nach der Wunde zu scheu, schloß sie dann wieder, nahm die Pistole, drückte einen Schuß irr die Luft ab und schoß sich dann eine Kugel in den Kops. Was ihn veranlaßte, dem ohnehin sicheren 1 Hub Tode vorzugreifen. läßt sich nicht sagen. ß^rnd

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In London betraten abends drei Männer das Juwe

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ticrgeschäft Faut ! ner in Martin Lane und ließen sich eine Anzahl Ringe oorlegen. Plötzlich raffte einer der Man-" "

»er eine Handvoll Diamantringe zusammen und tief schnell ft!" davon. Als der Verkäufer ihm folgen wollte, wurde er vsn »"ft

den beiden Gefährten des Diebes niedergeschlagen. Auch sie ^

ergriffen darauf die Flucht. Als der Verkäufer von dm Schlag wieder zu sich kam, warestl die drei spurlos verschwun­den. Bisher hat man keine Spur von ihnen.

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GerichLssaal.

Ätttge Zcntrrlmsleute. Das Deutsche Volksblatt Hais herausgebracht, wie der sozialdemokratische Stimm en k gang im ersten Berliner Reichstags­wahlkreis zu erklären ist. ^Es schreibt:So schwer ist die Rechnung über den sozialdemokratischen Stimmensall nicht Man kennt ja bereits aus den Januarstichwahlen, wie die Genossen ihren Verbündeten zuliebe sich aus die T änipfun g" verstehen. Sie hat zweifellos auch gestern ihres Amtes gewaltet, denn sonst wäre eine Stichwahl uiwcrmeidlich gewesen. Statt dessen aber buchen die So­zialdemokraten in aller Seelenruhe bei ocr gestrigen Wahl ein Minus von 560 gegen die Hauptwahl und ein Minus von nahezu 20-00 gegen die Stichwahl im ersten Berliner Wahlkreis im Januar". - Auch die Dummheit ist eine Gabe Gottes.

Linttgart, 8. Nov. Ehe noch das badische Murgwerk von der Erstell badischen Kammer genehmigt ist, bekommen dir württembergischcn Städte und Gemeinden, die aus Liefer­ung des elektrischen Stromes gehofft hatten, schon eine deut­liche Abweisung. In derBadischen Landeszeitung" wird von e,ncm Fachmann folgendermaßen abgewinkt:Die Lie­ferung elektrischen Stromes nach Stuttgart würde den ba­dischen Etaatsinteressen direkt zuwidcrlaufen. Die abgege­bene Elektrizität soll produktiv im Lande wirken, »uv so dem Lande nützen. Es wird behauptet, die Regierung habe bereirs mit größeren Gemeinden Württembergs Unterhand­lungen wegen Stromlieferung angeknüpst. Das wäre ein übereiltes Verfahren. In 15 Jahren, wenn das Werk ein Jahrzehnt im Betrieb sein wird, und man über hen Ab­satz sich ein Bild machen kann, dürste die Frage für die Regierung spruchreif sein, ob vielleicht auf kurze Vertrags- sristen an kleine Gemeinden zu guten Preisen über die Lan- desgrcnzcn Strom abgegeben werden soll." Die badischen Nachbarn verfahren also nach dem Rezept:Selber essen macht fett", wonach man sich in Württemberg zu richten hat-

Zie LtnttgarterH«uger"-Revor»tio»r.

In einer S ch ö f fe n g eri, cht ss i tzun g in Stntt- gart hat die Stuttgarter M assendemouslras Lion gegen die Fleischteucrung vom 15. September ihrcir Ausklang gesunden. Herr Westmeyer wurde um M Mark, Herr Crr spien von derTagwacht" um Ist Mark angesehen. Das ist ein billiges Martyrium. jes klägliche Resultat zeigt, daß künstliche, aus rein tatarischem Bedürfnis in Szene gesetzte Bewegungen

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schichtlich-dramatische Konflikte nicht Hervorrufen Eine Dchössengerrchtssitzung mit harmlosem Ausgang is

das ganze magere Ergebnis!

Zlrrttgarr, 8. Nov. Nachdem der 12. Komp, des Jns.- Rcg Kaiser Wilhelm 120 (Mm) und der 5. (Felohaubitz) Bart, des D Feldart.-Reg. 65 (Ludwigsburg) in Anerkenn­ung der von ihnen im Jahr 1912 erreichten Gesamtleistungen im Schießen das Königsabzeichen verliehen worden ist und zwar zum zweitenmal, haben aus Befehl des Königs als Erinnerungszeichen einen silbernen Ehrenschild erhalten Hauprmamc Weeüer und Hauptmann Eberhard.

Stuttgart, 8. Nov. Vor einigen Tagen haben wir einem Korrespondenzbüro die Nachricht entnomm.n, daß Senatsprä- siöcut Tr. v. Elsässer beabsichtige, demnächst in den Ruhestand zu treten. Wir hören nun aus zuverlässiger s Quelle, daß an dieser Nachricht kein wahres Wortrst. Wir ersuchen unsere Leser, von dieser Richtigstellung Kennt­nis zu nehmen.

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Stuttgart, 8. Nov. Die aufregende und gefährlich Ncgr Jagd auf die Verbrecher Hiltmann und Ra". Uh, die sich am 6. Februar bei Zuffenhausen abspielte, de M schästigte heute das Schwurgericht. Hiltmann und d« Brüder Hermann und Wilhelm Rau hatten in Eham in dck Schweiz einen großen Gelddiebstahl begangen und waren «: . der Beute nach Zuffenhausen zurückgekehrt. Als zwei sW, leute sich des Hiltmann in seiner Wohnung bemächtigen wck m ten, setzte dieser einem den Revolver auf die Brust, soft «itt sich die Schutzleute zurückziehen mußten. Nachdem Human Wh das Schloß weggeschraubt hatte»er war von ven LE«? Hst teuren in das Zimmer eingeschlossen worden nM,

mit der» inzwischen von ihm benachrichtigten Hermann R« ft aufs freie Feld, verfolgt von, einem Schutzmann und ^ Männern. Die Jagd ging durch Stammheim und Henu , ^ Rau gab aus einer größeren Entfernung auf seine BersW ^ , zwei Revolverschüsse ab, von denen aber keiner tras. s Ausreißern gelang cs, zu entkommen. Hermann Ran wa q 14 Tage später in Italien verhaftet. Des versuchten «is are schtages angektagt, stand er heute vor den GZchft" - AsM Den ersten Schuß will er zur Abschreckung seiner BersoM-^ gegeben haben, der zweite sei ohne feinen Willen tE SAiiirjx gen. Einem der Verfolger pfiff die Kugel «"fti

vorbei. Wegen des Gelddiebstahls ist der Angeklagt seinen Komplizen im August von der hiesigen M S

abgeurteilt worden. Er hat vier Jahre Zuchthaus oek 4 die er gegenwärtig verbüßt. Die geschworenen ^

des versuchten Totschlages schuldig unter ^flagu 8 ^ dcrnder Umstände. Das Gericht erkannte sodann a H Znsatzstrafe von einem Jahr Zuchthaus. ^

* Heilbro««. 8. November. .

Der letzte Fall betraf die Strassache gegen d«? ^

allen verheirateten Bahnhojwirt Eugen Gnerolv Eßlingen, wohnhaft in Bietigheim und dessen Lchw I ' "-

56 Jahre alte Buchbmderstvitwe Luise Monu, g ^ M ding, von Eßlingen, wohnhaft in Mm a. wegn H t densälschung und Betrugs. Die Anklage vesttitt , . ^ Mi Walt Dr. Frank» die Verteidigung Hr,

Dr. Gumbel U. D« Angeklagte bescmd sich m ^