mit Prügelstrafen operiere»: sie würden sanft überhaupt keine Arbeiter bekommen. Die Sklaverei muß aufhören, aber langsam und allmählich, um die UbergangSschwierigkeitcu zu überwinden. Der Ltraußenzucht muß mehr Interesse zngewcndet werden. Wir haben dieselben klimatischen Verßältnisse, wie die englische Ko­lonie, die jährlich 4L Millionen ans dein Straiißensedernexport gewinnt. Südkameruu sollte durch eine Bahn von der Küste bis ins Innere des Landes mehr erschlossen werden. Dem Raubbau auf Kautschuk muß entschieden eutgegcngetrcteii werden. Ten Negern muß zunächst Religion und Arbeit beigebrachl werden, damit sic den sittlichen Wert der Arbeit erkenne»: das ist wich­tiger, als Lesen und Schreiben. Eine größere Unterstützung der Kolonialschnlen in Wiyenhansen und Weilbach ist nötig nn eigensten Interesse der Kolonien. (Beifall.)

Abg. Noskc (Svz.): So human, wie Herr v. Fiebert es dar­stellt, ist die Behandlung der Schwarzen auf deu Plantagen nicht. Die Nilpferdpeiische spielt immer noch eine bedenkliche Rolle. Llideritz wollte bei seinen Gründungen, wie andere Kolonial- schwarmer, nichts als Profitmacherei treiben. Die Iinauzlaze des Reiches kann uns nicht ermutigen, großen Aufwendungen für die Erschließung weiterer Gebiete durch Bahnbauteil das Wort zu reden. Gegen eine wirkliche kulturelle Erschließung rück­ständiger Länder haben mir nichts einzuwenden: wir wollen aber keine kapitalistische Kvlonialpolitik. Der Nationalwohlstand ist durch die Kolonialpolitik nicht um einen roten Pfennig gestiegen. Tie Entwicklung der Kolonien wird durch das große Beamten­heer gehindert: die Beamten fressen die Kolonien Nils. (Sehr richtig! bei deu Soz.) Angesichts der geringen Zahl von Deut­schen.in nuferen Kolonien ist der Rcichsznfchuß enorm hoch. Geradezu frivol wäre cs, die Kleinsiedelungen von Ostafrika an­gesichts der gesundheitlichen Gefahren und der nicht nennens­werten wirtschaftlichen Resultate zu fördern. In Kamerun hak der englische Handel größere ,Fortschritte gemacht, als der deutsche Handel. Der Alkoholvcrbranch in den Kolonien ist nicht so harnilos, ivic der Abg. Erzberger eS hinstellte. Biele Erzessc sind darauf zurückzuführen. Die Summen, die für die Be­kämpfung der Schlafkrankheit anfgcweudet werden, sind nicht verloren: vielen Menschen wird dadurch das Leben gerettet. Die Zahl der Verurteilungen von Eingeborenen, besonders der über sic verhängten Prügelstrafen, ist erschrecklich hoch. Die Löhne für die farbigen Arbeiter sind geradezu jammervoll. Wenn sich auch nicht verkennen läßt, daß die Missionen in den Kolo­nien für die kulturelle Entwicklung viel getan haben, so darf doch das ganze Schulwesen daselbst nicht den Missionen ausgc- licfert werden. Wir wollen, daß Ken Kolonien wahre Kultur gepflegt wird.

Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Sols: Mit dem Wechsel in den leitenden Stellen unserer Kolonien ist kein Pro­gramm- oder Snstemwechsel cingetreten. Das bisher sestgeleHte Programm soll auch weiter beibehalten werden. Ich werde mich bemühen, innerhalb dieses Programms die Schutzgebiete zu för­dern, wie es in meinen Kräften steht. (Bravo!) Wenn ich die Organisation und die Tätigkeit der KolonialverwaltnNg im Vergleich ziehe zu der Organisation der übrigen Neichsämtcr, so finde ich eine» erheblichen Unterschied, denn während die übrigen Reichsämter jedes für sich ein besonderes umschriebenes Ressort bilde» und alle zusammen eine allgemeine Landesverwaltung, so ist das Koloninlamt für sich eine allgemeine Landesverwaltung, nur mit dem Unterschiede, daß sie sich aiif Länder außerhalb Deutschlands bezieht, die mit der Entwicklung Deutschlands historisch und geographisch in gar keinem Zusammenhang stehen. Deshalv scheint es mir nicht richtig, daß wir ohne weitere? die Parteiverhältnisse, wie sie hier bestehen, ans die Schutzgebi.'le übertragen. Wenn die Schutzgebiete so weit wären, daß sie ein Parlament hättet!, so wurden sich da die Interessen ganz anders gruppieren, als hier. Deshalb bcdanre ich, daß an der Wiege dieses Amtes die heimische Politik als böse Fee gestanden hat, von der ich es nun befreien möchte. Die Kolonien sollen kein Tummel­platz sein für die Bestätigung von Parteiinteressen. Mit dem Allgemein ablehnende» Standpunkt des Abg. Henke können wir im 2». Jahrhundert wirklich nichts anfangen. (Sehr richtig!) Da stimmt die große Majorität des Reichstags und des deutschen Volkes nicht mit ihm überein, selbst die Sozialdemokratie nicht. Ich gebe seiner Partei 5 Jahre Mausernngsfrist: ich habe das Gefühl, daß sie schon jetzt anfängt, positiv mitzuarbeiten. (Abg. -Ledebonr: Wir haben immer positiv mitgearbeitet, ehe Sie da 'waren! Heiterkeit.) Es ist notwendig, die Gewinnung von Roh­produkten in den Kolonien zu fördern. Das ist die Ansicht sämtlicher Nationen, die Kolonialpolitik treiben. Gegenüber den pessimistischen Ausführungen der sozialdemokratischen Redner weise ich hier aus die Erfahrungen, die Rußland mit der Baum- wollkultur gemacht hat, das erst in den 8!)cr Jahren damit be­gonnen hat und jetzt drei Fünftel seines eigenen Bedarfs decken kann. Allerdings liegen die Verhältnisse in diesen Ländern günstiger, als in unseren tropischen Kolonien. Ich glaube aber, daß wir in dieser Frage hossn ssreudig in die Zukunst blicken

können. In der Budgetkomnn l habe ich auch schon dahin ge­

äußert, daß die KolonialverwaUnng eine dritte Instanz im Gerichtsverfahren notwendig braucht, und daß eine Verquickung von Verwaltung und Justiz völlig ausscheiden muh. Ich kann Mitteilen, daß der neue Entwurf betr. die Kolonialgcsetzgebung fast völlig ausgearbeitet vorliegt, und" ich hoffe, ihn bald dem Bundesrat und dem Hause übergeben zu können. (Bravo!) Die Gerichte in den Kolonien muß ich gegen die scharfe Verurteilung, die sie zum Teil hier im Hause erfahren haben, in Schutz neh­men. Dort ist die Laiengerichtsbarkeit viel weiter ausgebildet, als bei uns, und wenn ein Richter mit vier Beisitzern ein Ur­teil fällt, dann kann man doch den Richter allein nicht angreifen, falls cs ein Fehlurteil mar. Nachdem Herr v. Waechter in dem bekannten Prozeß freigesprochen ist, werden wir alles tun, um ihn für die lange Untersuchungshaft zu entschädigen. Was die Ausweisungen von Weißen aus den Kolonien betrisst, so muß das Recht dazu den Gouverneure:: erhalten bleiben: denn es geht nicht an, daß ein Weißer mit den Eingeborenen womöglich einen Packt macht gegen seine Landsleute. Der Behauptung, daß ein Rristlicher Missionar einen: Eingeborenen Vielweiberei erlaubt !>abe, muß ich als undenkbar und unrichtig widersprechen. Wenn der Islam dem Christentum gegenübergestellt ist, als ob er eine bessere Einwirkung auf die Eingeborenen habe, so haben wir als christlicher Staat die Pflicht, für das Christentum Propaganda zu machen. Die Haussklaverei müssen wir auf die Tauer völlig ansrotten. Den Vorschlägen, die zur Abschaffung der Sklaverei gemacht sind, stehen wir sympathisch gegenüber. Aber, da diese Frage tief in das Leben der "Eingeborenen in Afrika einschneidet, möchte ich Sie bitten, jetzt noch keinen Termin für die end- glltige Beseitigung der Sklaverei festzusetzen, sondern die Ent­scheidung zunächst den: Gouvernement von Ostafrika zu überlassen. Bezüglich des Alkoholvcrbrauchs in den Kolonien steht die Ver­waltung nach wie vor aus dem Stuudpnukt der Denkschrift Dein- burgs: sie wird alles tun, um den Alkoholverbrauch cinzuschrän- ken und für die Eingeborenen zu verbieten. Bei der internationa­len Alkoholkonscrenz in Brüssel handelte es sich um die Heraus- setznng des Zolls für Spiritus und Alkohol und um die Festsetzung und Regulierung der. in der Brüsseler Akte gegebenen Sperrzone für Alkohol. Leider ging die Konserenz infolge des Widerspruchs Frankreichs erfolglos auseinander. Wir werden aber die Frage nicht aus den Augen verlieren und alles tun, um unsere Absicht zu erreichen. (Bravo!) Das Projekt einer Südbahu für Kamerun :st durctzaus gut. Aber die Schwierigkeiten für die Anlegung von Häfen in Duala und die Möglichkeit, daß sich die Eingeborenen des Hinterlandes dem Vordringen der kanftcute entgegensetzen -erden, wodurch die Verwendung von Polizei und Truppen t

notwendig werden könnte, werde» einen anderen Weg weise». Der Laudstraßciibail geht rüstig weiter. Das Orientalische Seminar findet unsere eifrige Unterstützung. Über Neu-Kamermi werde tch bei dem Nachtragöctat sprechen. In der Iudcrfragc hat eine Lau­heit nicht geherrscht. Die Inder sind von altersher in Lstasrika ansässig: so leicht lassen sic sich nicht aus der Kolonie hitiaiisbrin- gen. Zur Förderung der Straußciizucht ist schon eine Mustersarm ungelegt worden, weitere Eiinichtliugcn werden getroffen werden. Die Kvloitialschnle Witzenhanseu wird die gewünschte höhere Un­terstützung erhalten. (Bravo!) Unsere Beamtenzahl in den Ko­lonien ist nicht so hoch ivie die der Engländer. Auf weitere Ein­zelheiten werde ich bei de» EnizeletatS entgehe». (Beifall.)

Abg. Schwarze-Lippstedt (Zentr.): Zwar hat Herr Roske die Ausführungen seines Parteigenossen Henke abzuschwasche» ver­sucht, tatsächlich hat er sich doch wieder als Kolonialgegner gezeigt. Alle Parteien sind sich darin einig, daß daS Kolonialrecht zu ver­bessern ist. Die Eiscubahucu zu den grossen Seen müssen sich sehr bald rentieren. Die Arbeiter, auch die farbigen, müssen gut be­handelt und der Lohn muß ihnen richtig gezahlt werden. Die Vorwürfe, welche von sozialdemokratischer Seite gegen die Missionen erhoben worden sind, sind unberechtigt. Wir kommen in unserer Kolonialpolitik vorwärts, marschieren wir auf dein be» schrittencn Wege weiter.

Hierauf wurde die Weiterberainng auf Mittwoch l Uhr vertagt; vorher Wnhlprüfmigen.

Schluß 8 Uhr.

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Aus de» Ncichstagskommifsione«.

Tic Duellfiage.

Berlin, 30. April. In der Budgetkomirnssion nahm hente der Kriegsminister v. Heeringen das Wort und verbreitete sich eingehend über die Duellfrage. Er habe im Reichstag in der Erregung über den Ausspruch Erz- bergers, die allerhöchste Ordre sei ein Schlag gegen das christliche Volk, seiner Erwiderung einen ungewollt schärfer klingenden Ausdruck gegeben. Er habe niemals in, Sinn gehabt, einen (Herrn, der aus reinen und edlen Motiven Duellgegner ist, als weniger würdig anzusehen. Er habe den ihm von der Presse in den Mund gelegten Ansdruck paßt nicht in die Gesellschaftskreise", wie der Einblick in das nulvrrigierte Stenogramm zeige, überhaupt nicht gebraucht. Er legt sodann nochmals eingehend den Fall Sambeth dar und sagt, die Verabschiedung entspreche den Grundsätzen, die von jeher in der Armee geherrscht hätten. Tie D u c l i o r r w e i g e r u n g stehe in einem so scharfen Widerspruch zu den in der Armee und >n weiten Kreisen darüber hinaus tatsächlich herrschenden Anschau nngen über die" Wiederherstellung verletzter Ehre, daß Offiziere, die im gegebenen Fall den Zweikampf ver­weigern, in rinen Gegensatz zu Grundüberzeugungen ihrer Kameraden geraten, der nicht ertragen werden könne. Trotzdem sehe auch er den Zweikampf als ein Nebel an und werde wie bisher mit allen Mitteln zu dessen Eins ch r ä n k u n g beitragen, wie es seine Pflicht als Kriegsminister sei. Seine gewaltsame Beseitigung sei aber nicht möglich. - Nach kurzer Debatte beschloß die Kom­mission, in die Behandlung der Ducllfragc erst rinzu­treten, wenn die Erklärung des Kriegsministers im Druck erschienen ist.

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Berlin, 30. April. Am Schluß der heurigen Berat­ungen der Bndgetkommission erklärte der Kriegsminister gegenüber der von einem nationallib. Kommissionsmit­glied angeregten Bildung einer E r s a tz r e s e r v e, daß ganz abgesehen von: Kostenpunkt er die Wiederauf­nahme einer derartigen Organisationen auch aus mili­tärischen Gründen nicht für angezeigt halte.

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Tie Liebesgabe.

Berlin, 30. April. Die Branntweinsteuer- kommissiou begann heute ihre Beratung. Das Er­gebnis der Aussprache ist: die rechtsstehenden Parteien zeigen sich geneigt, der Aufhebung der Liebes­gabe z n z n st i m m e n, allerdings unter gewissen Kan- relen zum Schutz des landwirtschaftlichen Gewerbes und unter Widerspruch gegen die süddeut­schen Begünstigungen. Von der linken Seite wurde hervorgehoben, daß, solange die Bestimmungen über den Tnrclstchnittslirand und den Vcrgällungszwang bestehen bleiben, die Aufhebung der Kontingentspannung tatsäch­lich nur eine verhüllte indirekte Steuer in sich schließe. Einheitlich scheint die Auffassung zu sein, daß man bemüht sein müsse, durch besondere Bestimmungen eine Verteuer­ung des zu gewerblichen Zwecken dienenden Spiritus zu verhindern, da er sonst die Konkurrenz mit dem Petroleum nicht aushalten könne. Ein würrtembergisches Mitglied der fortschrittlichen Volkspartci schlug eine Er höbuug der für die kleineren und mittleren landwirtschaft­lichen und Obstbrenncreicn in der Vorlage vorgesehenen Spannung von 7k 2 aus 10 Mark vor, während der Wort­führer der Konservativen sich gegen den Anspruch der Süddeutschen wandte und die Herabsetzung der Spann­ung bis aus eine Mark in Vorschlag brachte. Ter s o - z i a l d e!>: o k r a t i s ch e Redner verlangte Herabsetzung der Steuer aus den niedrigen Satz. Ein n a t i o n a l l i be- r a le r Redner verwies aus die außerordentliche Beun­ruhigung im landwirtschaftüchen Brennereigewerbe und sprach wie der konservative Redner gegen die süddeutsche Vergünstigung, deren Rechtsanspruch er bestritt. Ein Red­ner des Zentru m s erklärte, er behalte es sich vor, den Antrag zu stellen, daß die Kommission ihre Beratungen abbreche, bis die Budgetkommission über die Wehrvorlage entschieden hat.

Deutsches Reich.

Die Maifeier.

Hamburg, 30. April. Gestern morgen har der Arbciterausschuß der Bulkanwerst die Erklärung abgegeben, daß die Arbeiter beschlossen haben, am k. Mai zu feiern. Ter Arbeitgeberverband Hamburg-Altona, dem auch die Vulkanwerst angehört, hat am 25. April wie in frükseren Jahren beschlossen, alle Arbeiter, die am 1. Mai feiern, auf 10 Tage auszusperren. Bekannt­machungen in diesem Sinn sind der Arbeiterschaft der Vulkanwcrft sowie allen anderen Firmen von der Ge­schäftsstelle des Arbeitgeberverbandes zugegangen. Die Di­

rektion der Blilkanwerft hat diese Bekanntmachung abend ausclckagen saften. Heute morgen haben ,-nn sz licke Arbeiter der Bulkanwerst ohne Angabe des ans Veranlassung der sozialdemokratischen Organisqy^'' die Arbeit n i e d e r g e t e g t. Aus der Werft niln ? ganz!' Betrieb. Es streiken (»000 Arlwiter. Nach > Ztg. kam als weiterer Grund für die Ärbeitseii,Rh, die Entlassung eines Vertrauensmanns hinzu, der , wiederholter Mahnung innerhalb des Werks agitiert ln».' Für den Vulkan har die Arbeitseinstellung noch uM./' eine besondere Bedeutung, als durch sic die FerriM->" ung des RiescndainpfersImperator" in Fra,!!-'/ stellt ist, dessen Stapellanf aus den 24. Mai anH,.! war.

G e e st e in ü n d e, 30. April. Ter Arbeitgeber»-r-M für das Baugewerbe und die industriellen Betrieb? j, den drei Hasenstüdten, darunter auch die großen SM. werslen, beschlossen alle morgen feierndenMbxj, c er bi s z n in 0. M ai ansz n sperre ».

Deutsche Einheitsftcnographic.

B erlin, 30. April. Am 29. und 30. Aprg ^ im Kultusministerium zu Berlin unter dem vom KiA kanzler ernannten Vorsitzenden, Geh. Regierungsrai Asab der 23er-Ausschuß: zusammen, der für die Schasfnnq'ej^ dent s ch e n E in he i t s st e n o g r a p hi e eingesetzt >W, den ist. Tie Verhandlungen führten zu dem Ergebt,!? daß zunächst ein Unterausschuß ernannt wurde. E» die Ausgabe lM, das eingelauseue Material zu prüft, dem Hauptausschuß darüber zu berichten und Frage,, formulieren, welche den Ausgangspunkt einer zwei!«, ratuug des Hauptaiisjchusses bilden und zur Gewimm,:. von Richtlinien für die Ausstellung von EinheckssqiftG entwürfen dienen sollen. Das künftige Einheitssystem ft, eine sestgeregelte Verkehrsschrift besitzen und durch sich Kürziiugssälstgkeit als Redeschrift die- Erreichung M schnellschriftlichen Zwecke ermöglichen.

Der Ausftanv -er Rheinschiffer.

Köln, 30. April. Tie Zahl der ausständig« Rheinschiffer wird heute auf rund 4000 angegeb,-«. Der Ansstand ist im Gegensatz zu den ersten MclduiM nicht so allgemein, wie er beabsichtigt war. Betresst,, sind 39 mederrheinische Firmen. Es verlautet aber, daß auch die holländis ch c n Matrosen und .Heizer am 4 Mai in den Ausstand treten lverden.

Karlsruhe, 30. April. In den obersten Schwarz wüldlageu ist heute Nacht Schnee gefallen. Tic ch-- peratur siel bis 2 Grad unter NE.

Trier, 30. April. Die Ersatzwahl im Wahlkreis Saarlouis - M e r z i g -2 a a r b u r g an Stelle d« ausgefthiedenen Abg. Roeren ist aus den 20. Mai ftstgesch wvÄen.

Leipzig, 1. Mai. Heute nacht erfolgte zunächst jlir den Thüringer Verkehr die Inbetriebnahme der westli­chen .Hälfte des Leipziger Hauptbahnhois, der nach seiner Vollendung der größte Bahnhof der Mi sein wird.

Ausland.

Der italienifclr-türkisrhe Krieg.

Die DardarreUensperrc

K o n st antinopel, 29. April. Die Pfortc beant­wortete heute die russische Note betr. das Verlange« der O-efsniing der Dardanellen. Wie schon gestern skizziert wurde, weift die Pforte ans die Anwesenheit der italieni­schen Flotte im Aegäischcn Meere und auf die hieraus ent­stehenden Gefahren hin. Die Pforte beruft sich aus die bestehenden Verträge, welche ihr die Pflicht der Vertei­digung der Meerengen auferlegen. Sobald die Ge­fahr für dieselben beseitigt sei, werde die Pforte die Dar­danellen der Handelsschiffahrt wieder öffnen. Die Pforte antwortete dem englischen Botschafter, Mlcher nur mündliche Vorstellungen machte, im gleichen Sinne, aber mündlich. Nachmittags hatte der russische Botschafter em ausgedehnte Unterredung mit dem Minister des Aeuftrcn, Assim. Das Verlangen Rußlands nach Oeffnung der Tar- danelleu soll dabei akzentuiertere Formen angenommm haben.

K o n st a n t i n op e l, !. Mai. Wie verlautet, hat der r u ssische Botschaft e r erklärt, daß Rußland M die Forderung eines Ersatzes für die Mrluste Vorbehalte, d«e dem russischen Handel durch die Sperre der Darda­nellen entstehe.

Ern griechischer Dampfer infolge einer Minenexplsfrsn gefrrnken

Das erste größere Opfer zur See im italiemschckülk- scheu Krieg muß nun ein Unbeteiligter bringen. Personcndampser einer griechisch-amerikanischen - sahrtsgeftllschast ist im Hafen von Smyrna aus Mine gestoßen und gesunken.

Konstan tinope l, 20. April. Das Wiener Korr, Bureau meldet über einen Unfall des DampfersT -' der Griechisch-AmerikanischenHadschi Daud"-Gesecklch l - Bei der Ausfahrt nach Saloniki stieß gestern dn La p Texas" im Hafen von Smyrna auf eine ANU sank sofort. Von 152 Passagieren wurden K, denen eine Anzahl verletzt ist, gerettet.

Maris, .30. April, lieber den verunglückten DE Texas wird gemeldet, daß das Schiff 4888 in Ne v-

gebaut wurde und ein Stahlschraubendampfer vo ,

Tonnen war. Die Texas segelte unter der Archigelage American Steamship-Eo., welche W ..-.ch ihren Sitz hat und zumeist die Küstenschiffahrt un betreibt.

Koustantinopel, 1. Mai. Nach Depesche aus Smyrna ist der Untergang des ch Texas" durch den Kapitän Versch »l'de t, ^ Lotsenjchiff nicht folgte, und trotz der Schüsse d batterie über die Linie der Minen hl"" ^ DieTexas" halte 100 Paffagiere und 39 Man

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