Lokales.
Wildbad, den 1. Mai
Zur Saison-Eröffnung 1912.
—ii. Trüben, weinerlichen Angesichts hat der April, der launische, wetterwendische Geselle, sich verabschiedet, ärgerlich darüber, daß er nun einem Besseren weichen muß, der nicht mehr so unbeständig ist, als er. Mai ist's geworden, dessen wollen wir uns freuen. Und wenn hie und da noch ein Regenschauer oder gar ein Schneegestöber den leuchtenden, lachenden Sonnenschein vertreiben will — lassen wirs uns nicht verdrießen — der Wonnemonat wird seinem Namen trotzdem Ehre Äachen. Und nun nimmt heute offiziell die Wildbader Kur-Saison ihren Anfang. Es hieße eigentlich Eulen nach Athen tragen, wollte man ihr in einem Zeitungs- bericht ein Loblied singen — Schwarzwald-Tchönheit spricht für sich selbst. Wer einmal das reizende Enztal zur Maienzeit durchwandert hat, der wird das gerne bestätigen. Der
Name Wildbad hat weit über da- Württemberg« Land hinaus einen guten Klang. Zwar ist unser Wildbad kein Modebad, wo die Kurgäste eigentlich weiter keinen Genuß haben, als elegante Toiletten spazieren zu tragen, zu flirten und sich zu langweilen. Seine Vorzüge liegen auf einer ganz anderen Seite. Die Vielen, die Jahr für Jahr bei uns Einkehr halten, wissen es gar wohl zu schätzen, was es heißt, fernab vom Getriebe der großen Welt in stiller Waldeinsamkeit, auf einem idyllischen Fleckchen Erde wirkliche Erholung und Heilung zu finden. Das ist es, was Wildbad seinen Gästen bieten will — Erholung u. Heilung. Und darin wetteifert mit der rührigen Bad-Verwaltung, Stadtverwaltung und dem Kur-Verein auch Wildbads gastfreundliche Einwohnerschaft. Das Band, das sie und ihre Kurgäste miteinander verbindet, ist ein festes, Jahr auf Jahr zeigt sich das aufs Neue.
So möchten wir denn heute allen, die zwischen Wildbads waldigen Höhen Genesung suchen, einen herzlichen Willkommen Gruß entbieten und den aufrichtigen Wunsch zum
Ausdruck bringen, daß sich unsere gesundheitspen^ Quellen auch in diesem Jahre wieder voll und ? währen mögen. " ^
—n. Das liebenswürdige Entgegenkommen der x, Bad-Kommissariats hat eS uns auch in diesem Jahre ,»2 gemacht, unseren Lesern das Vergnügung S-ProgrannnV Saison 1912 mit der heutigen Nummer zu überniW Dasselbe ist wiederum aufs sorgfältigste zusammen^ und sehr abwechslungsreich. "
* Der Personen- und Postverkehr mit Enzklösterle« Besenfeld wird während der Sommermonate nicht mehr bisher durch Postwagen, sondern durch Automobil der Nw Fr. Scholl hier erledigt. — Festlich mit Tannengrün m bunten Bändern geschmückt, vierspännig und unter dl Klängen des Liedes .Ich halt' einen Kameraden" " heute vormittag der vorerst letzte Postwagen unsere „Trutz net so, trutz net so. 's kommt a Zeit, bischt froh!" halte man der gelben Staatskutsche als mit auf den Weg gegeben.
Iroiw. poiiorwolii' iliilnul.
Am Sonntag, de« 5. Mai, morgens '/7 Uhr
rückt die gesamte Feuerwehr, einschließlich Reserve
aus.
Entschuldigungen können nicht berücksichtigt werden.
Den 1. Mai 1912.
Das Kommando.
^ekatmt«ach«ttg.
Nachdem die Gewerbekataster (Steuerkapitale) der neueinge- schätzten Gewerbetreibenden der hiesigen Gemeinde durch die Bezirks- schätzungs-Kommission gemäß Art. 100 Abs. 3 des Gesetzes vom 28. April 1873/8. August 1903 betreffend die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer (Reg-Bl. von 1903, S. 344) auf ! Januar l. I. festgestellt sind, wird das Ergebnis der Einschätzung gemäß Art. 100 Abs. 4 dieses Gesetzes (vergl mit Art. 99 Abs. 1 und Art. 61 Abs. 1) 15 Tage lana und zwar
vom 1. Mai ISIS bis 15. Mai ISIS
zur Einsicht der Beteiligten auf dem Rathaus (Zimmer Nr. 2) aufgelegt sein.
Jedem Unternehmer eines Gewerbes steht bezüglich seinesZSteuer- kapitals das Recht der Beschwerde zu. (Gesetz Art. 99, Abs. 2).
Etwaige Beschwerden, welche die Beteiligten gegen die Einschätzung Vorbringen wollen, sind an das K. Ttenerkollegium Abteilung für direkte Steuern zu richten und längstens bis znm 18. Mai d. I.
bei dem Ortsoorsteher zur Weiterbeförderung anzubringen. Die Versäumnis dieser Frist zieht den Verlust des Beschwerderechts nach sich. (Gesetz Art. 61 Abs 2).
Wildbad, den 29. April 1912.
Stadtschultheißenamt: Bätzner.
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Johannes Kühle.
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Samstag, de« 4. Mai ISIS.
abends 8'/» Uhr
MemMtchMlW
im Gasthaus zum Badischen Hof Um vollzähliges Erscheinen bittet
Der Vorstand.
Meikvtle Kustir, pei-nunte^cbi
1. vsr «isZvnsokaktliod gebildete «»na. 2. Der estäwet« keul- mann. S. 0sr>Lankdsamte. 4. Vas Lzimnaslun^5. Vas keal- g>mnasjum. k. vteOberrealsokuIs. 7. Vas Lbi<ur>enten-Lx»moi,. 8. vis Köders lüädokmisokule. S. 0!« Urmäslssokule. 10. vi« dUttvlsokullskrerpriltuntz. 11 . Linjakxi^k'rvlvillixen-Pi'ükunx. 12. Der kräparanä. 13. IllilltL^cknvärter. 14. Oie 8tuäisn- anstalt. IS. Var l^drvrinnsk^SMMinar. 1k. Vas l^reum oder USKers I^krsrinnsn-Ssminar^^r Vas lionservatorlum. OILnr. Lrtolgo. Orosss von^ank- und ^nsrkonnungs-
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